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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

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Da ward dem Degen Siegfried ein wenig sanfter zu Muth.



Da lie? man ihnen wahren all ihr Wehrgewand;
Man suchte Herbergen, die besten, die man fand:
Siegfriedens Knappen schuf man gut Gemach.
Man sah den Fremdling gerne in Burgundenland hernach.



Man bot ihm gro?e Ehre darauf in manchen Tagen,
Mehr zu tausend Malen, als ich euch k?nnte sagen;
Das hatte seine K?hnheit verdient, das glaubt f?rwahr.
Ihn sah wohl selten Jemand, der ihm nicht gewogen war.



Fli?en sich der Kurzweil die K?nge und ihr Lehn,
So war er st?ts der Beste, was man auch lie? geschehn.
Es konnt ihm Niemand folgen, so gro? war seine Kraft,
Ob sie den Stein warfen oder scho?en den Schaft.



Nach h?fscher Sitte lie?en sich auch vor den Fraun
Der Kurzweile pflegend die k?hnen Ritter schaun:
Da sah man st?ts den Helden gern von Niederland;
Er hatt auf hohe Minne seine Sinne gewandt.



Die sch?nen Fraun am Hofe erfragten M?re,
Wer der stolze fremde Recke w?re.
«Er ist so sch?n gewachsen, so reich ist sein Gewand!»
Da sprachen ihrer Viele: «Das ist der Held von
Niederland.»



Was man beginnen wollte, er war dazu bereit;
Er trug in seinem Sinne eine minnigliche Maid,
Und auch nur ihn die Sch?ne, die er noch nie gesehn,
Und die sich doch viel Gutes von ihm schon heimlich
versehn.



Wenn man auf dem Hofe das Waffenspiel begann,
Ritter so wie Knappen, immer sah es an
Kriemhild aus den Fenstern, die K?nigstochter hehr;
Keiner andern Kurzweil hinfort bedurfte sie mehr.



Und w?st er, da? ihn s?he, die er im Herzen trug,
Davon h?tt er Kurzweil immerdar genug.
Ers?hn sie seine Augen, ich glaube sicherlich,
Keine andre Freude hier auf Erden w?nscht’ er sich.



Wenn er bei den Recken auf dem Hofe stand,
Wie man noch zur Kurzweil pflegt in allem Land,
Wie stand dann so minniglich das Sieglindenkind,
Da? manche Frau ihm heimlich war von Herzen hold
gesinnt.



Er gedacht auch manchmal: «Wie soll das geschehn,
Da? ich das edle M?gdlein mit Augen m?ge sehn,
Die ich von Herzen minne, wie ich schon l?ngst gethan?
Die ist mir noch gar fremde; mit Trauern denk ich
daran.»



So oft die reichen K?nige ritten in ihr Land,
So musten auch die Recken mit ihnen all zur Hand.
Auch Siegfried ritt mit ihnen: das war der Frauen leid;
Er litt von ihrer Minne auch Beschwer zu mancher Zeit.



So wohnt’ er bei den Herren, das ist alles wahr,
In K?nig Gunthers Lande v?lliglich ein Jahr,
Da? er die Minnigliche in all der Zeit nicht sah,
Durch die ihm bald viel Liebes und auch viel Leides
geschah.

Abenteuer 4

Wie Siegfried mit den Sachsen stritt



Da kamen fremde M?ren in K?nig Gunthers Land
Durch Boten aus der Ferne ihnen zugesandt
Von unbekannten Recken, die ihnen trugen Ha?
Als sie die Rede h?rten, gar sehr betr?bte sie das.



Die will ich euch nennen: es war L?deger
Aus der Sachsen Lande, ein m?chtger K?nig hehr;
Dazu vom D?nenlande der K?nig L?degast:
Die gewannen zu dem Kriege gar manchen herrlichen
Gast.



Ihre Boten kamen in K?nig Gunthers Land,
Die seine Widersacher hatten hingesandt.
Da frug man um die M?re die Unbekannten gleich
Und f?hrte bald die Boten zu Hofe vor den K?nig reich.



Sch?n gr??te sie der K?nig und sprach: «Seid
willkommen!
Wer euch hieher gesendet, hab ich noch nicht
vernommen:
Das sollt ihr h?ren la?en,» sprach der K?nig gut.
Da bangten sie gewaltig vor des grimmen Gunther Muth.



«Wollt ihr uns, Herr, erlauben, da? wir euch Bericht
Von unsrer M?re sagen, wir hehlen sie euch nicht.
Wir nennen euch die Herren, die uns hieher gesandt:
L?degast und L?deger die suchen heim euer Land.



Ihren Zorn habt ihr verdienet: wir vernahmen das
Gar wohl, die Herren tragen euch beide gro?en Ha?.
Sie wollen heerfahrten gen Worms an den Rhein;
Ihnen helfen viel der Degen: la?t euch das zur
Warnung sein.»



«Binnen zw?lf Wochen mu? ihre Fahrt geschehn;
Habt ihr nun guter Freunde, so la?t es bald ersehn,
Die euch befrieden helfen die Burgen und das Land:
Hier werden sie verhauen manchen Helm und
Schildesrand.»



«Oder wollt ihr unterhandeln, so macht es offenbar;
So reitet euch so nahe nicht gar manche Schar
Eurer starken Feinde zu bitterm Herzeleid,
Davon verderben m??en viel der Ritter k?hn im Streit.»



«Nun harrt eine Weile (ich k?nd euch meinen Muth),
Bis ich mich recht bedachte,» sprach der K?nig gut.
«Hab ich noch Getreue, denen will ichs sagen,
Diese schwere Botschaft mu? ich meinen Freunden
klagen.»



Dem m?chtigen Gunther war es leid genug;
Den Botenspruch er heimlich in seinem Herzen trug.
Er hie? berufen Hagen und Andr’ in seinem Lehn
Und hie? auch gar geschwinde zu Hof nach Gernoten
gehn.



Da kamen ihm die Besten, so viel man deren fand.
Er sprach: «Die Feinde wollen heimsuchen unser Land
Mit starken Heerfahrten; das sei euch geklagt.
Es ist gar unverschuldet, da? sie uns haben widersagt.»



«Dem wehren wir mit Schwertern,» sprach da Gernot,
«Da sterben nur, die m??en: die la?et liegen todt.
Ich werde nicht verge?en darum der Ehre mein:
Unsre Widersacher sollen uns willkommen sein.»



Da sprach von Tronje Hagen: «Das d?nkt mich
nicht gut;
L?degast und L?deger sind voll Uebermuth.
Wir k?nnen uns nicht sammeln in so kurzen Tagen,»
So sprach der k?hne Recke: «ihr sollt es Siegfrieden
sagen.»



Da gab man den Boten Herbergen in der Stadt.
Wie feind sie ihnen waren, sie gut zu pflegen bat
Gunther der reiche, das war wohlgethan,