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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

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Da sprach der m?chtge K?nig: «Gewiss, du redest wahr:
Nun sieh, wie stolz er dasteht vor des Streits Gefahr,
Dieser k?hne Degen und Die in seinem Lehn!
Wir wollen ihm entgegen hinab zu dem Recken gehn.»



«Das m?gt ihr,» sprach da Hagen, «mit allen Ehren
schon:
Er ist von edelm Stamme eines reichen K?nigs Sohn;
Auch hat er die Geb?re, mich d?nkt, beim Herren Christ,
Es sei nicht kleine M?re, um die er hergeritten ist.»



Da sprach der Herr des Landes: «Nun sei er uns
willkommen.
Er ist k?hn und edel, das hab ich wohl vernommen;
Des soll er auch genie?en im Burgundenland.»
Da gieng der K?nig Gunther hin, wo er Siegfrieden fand.



Der Wirth und seine Recken empfiengen so den Mann,
Da? wenig an dem Gru?e gebrach, den er gewann;
Des neigte sich vor ihnen der Degen ausersehn
In gro?en Z?chten sah man ihn mit seinen Recken stehn.



«Mich wundert diese M?re,» sprach der Wirth zuhand,
«Von wannen, edler Siegfried, ihr kamt in dieses Land
Oder was ihr wollet suchen zu Worms an dem Rhein?»
Da sprach der Gast zum K?nig: «Das soll euch
unverhohlen sein.»



«Ich habe sagen h?ren in meines Vaters Land,
An euerm Hofe w?ren, das h?tt ich gern erkannt,
Die allerk?hnsten Recken, so hab ich oft vernommen,
Die je gewann ein K?nig: darum bin ich hieher
gekommen.»



«So h?r ich auch euch selber viel Mannheit zugestehn,
Man habe keinen K?nig noch je so k?hn gesehn.
Das r?hmen viel der Leute in all diesem Land;
Nun kann ichs nicht verwinden, bis ich die Wahrheit
befand.»



«Ich bin auch ein Recke und soll die Krone tragen:
Ich m?cht es gerne f?gen, da? sie von mir sagen,
Da? ich mit Recht bes??e die Leute wie das Land.
Mein Haupt und meine Ehre setz ich dawider zu Pfand.



Wenn ihr denn so k?hn seid, wie euch die Sage zeiht,
So frag ich nicht, ists Jemand lieb oder leid:
Ich will von euch erzwingen, was euch angeh?rt,
Das Land und die Burgen unterwerf ich meinem
Schwert.»



Der K?nig war verwundert und all sein Volk umher,
Als sie vernahmen sein seltsam Begehr,
Da? er ihm zu nehmen ged?chte Leut und Land.
Das h?rten seine Degen, die wurden zornig zuhand.



«Wie sollt ich das verdienen,» sprach Gunther
der Degen,
«Wes mein Vater lange mit Ehren durfte pflegen,
Da? wir das verl?ren durch Jemands Ueberkraft?
Das w?re schlecht bewiesen, da? wir auch pflegen
Ritterschaft!»



«Ich will davon nicht la?en,» fiel ihm der K?hne drein,
«Von deinen Kr?ften m?ge dein Land befriedet sein,
Ich will es nun verwalten; doch auch das Erbe mein,
Erwirbst du es durch St?rke, es soll dir unterth?nig sein.»



«Dein Erbe wie das meine wir schlagen gleich sie an,
Und wer von uns den Andern ?berwinden kann,
Dem soll es alles dienen, die Leute wie das Land.»
Dem widersprach da Hagen und mit ihm Gernot
zuhand.



«So stehn uns nicht die Sinne,» sprach da Gernot,
«Nach neuen Lands Gewinne, da? Jemand sollte todt
Vor Heldesh?nden liegen: reich ist unser Land,
Das uns mit Recht gehorsamt, zu Niemand be?er
bewandt.»



In grimmigem Muthe standen da die Freunde sein.
Da war auch darunter von Metz Herr Ortewein.
Der Sprach: «Die S?hne ist mir von Herzen leid:
Euch ruft der starke Siegfried ohn allen Grund in den
Streit.»



«Wenn ihr und eure Br?der ihm auch nicht steht zur
Wehr,
Und ob er bei sich f?hrte ein ganzes K?nigsheer,
So wollt ichs doch erstreiten, da? der starke Held
Also hohen Uebermuth, wohl mit Recht bei Seite stellt.»



Dar?ber z?rnte m?chtig der Held von Niederland:
«Nicht wider mich verme?en darf sich deine Hand:
Ich bin ein reicher K?nig, du bist in K?nigs Lehn;
Deiner zw?lfe d?rften mich nicht im Streite
bestehn.»



Nach Schwertern rief da heftig von Metz Herr Ortewein:
Er durfte Hagens Schwestersohn von Tronje wahrlich
sein;
Da? er so lang geschwiegen, das war dem K?nig leid.
Da sprach zum Frieden Gernot, ein Ritter k?hn
und allbereit.



«La?t euer Z?rnen bleiben,» hub er zu Ortwein an,
«Uns hat der edle Siegfried noch solches nicht gethan;
Wir scheiden es in G?te wohl noch, das rath ich sehr,
Und haben ihn zum Freunde; es geziemt uns wahrlich
mehr.»



Da sprach der starke Hagen «Uns ist billig leid
und all euern Degen, da? er je zum Streit
an den Rhein geritten: was lie? er das nicht sein?
So ?bel nie begegnet w?ren ihm die Herren mein.»



Da sprach wieder Siegfried, der kraftvolle Held:
«Wenn euch, was ich gesprochen, Herr Hagen, missf?llt,
So will ich schauen la?en, wie noch die H?nde mein
Gedenken so gewaltig bei den Burgunden zu sein.»



«Das hoff ich noch zu wenden,» sprach da Gernot.
Allen seinen Degen zu reden er verbot
In ihrem Uebermuthe, was ihm w?re leid.
Da gedacht auch Siegfried an die viel herrliche Maid.



«Wie geziemt’ uns mit euch zu streiten?» sprach wieder
Gernot
«Wie viel dabei der Helden auch fielen in den Tod,
Wenig Ehre br?cht uns so ungleicher Streit.»
Die Antwort hielt da Siegfried, K?nig Siegmunds Sohn,
bereit:



«Warum z?gert Hagen und auch Ortewein,
Da? er nicht zum Streite eilt mit den Freunden sein,
Deren er so manchen bei den Burgunden hat?»
Sie blieben Antwort schuldig, das war Gernotens Rath.



«Ihr sollt uns willkommen sein,» sprach Geiselher
das Kind,
«Und eure Heergesellen, die hier bei euch find:
Wir wollen gern euch dienen, ich und die Freunde
mein.»
Da hie? man den G?sten schenken K?nig Gunthers
Wein.



Da sprach der Wirth des Landes: «Alles, was uns geh?rt,
Verlangt ihr es in Ehren, das sei euch unverwehrt;
Wir wollen mit euch theilen unser Gut und Blut.»