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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

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Ihm riethen seine Freunde und Die in seinem Lehn,
Hab er st?te Minne sich zum Ziel ersehn,
So soll er werben, da? er sich der Wahl nicht d?rfe
sch?men.
Da sprach der edle Siegfried: «So will ich Kriemhilden
nehmen,



Die edle K?nigstochter von Burgundenland,
Um ihre gro?e Sch?ne. Das ist mir wohl bekannt,
Kein Kaiser sei so m?chtig, h?tt er zu frein im Sinn,
Dem nicht zum minnen ziemte diese reiche K?nigin.»



Solche M?re h?rte der K?nig Siegmund.
Es sprachen seine Leute: also ward ihm kund
Seines Kindes Wille. Es war ihm h?chlich leid,
Da? er werben wolle um diese herrliche Maid.



Es erfuhr es auch die K?nigin, die edle Siegelind:
Die muste gro?e Sorge tragen um ihr Kind,
Weil sie wohl Gunthern kannte und Die in seinem Heer
Die Werbung dem Degen zu verleiden fli? man sich sehr.



Da sprach der k?hne Siegfried: «Viel lieber Vater mein,
Ohn edler Frauen Minne wollt ich immer sein,
Wenn ich nicht werben d?rfte nach Herzensliebe frei.»
Was Jemand reden mochte, so blieb er immer dabei.



«Ist dir nicht abzurathen,» der K?nig sprach da so,
«So bin ich deines Willens von ganzem Herzen froh
Und will dirs f?gen helfen, so gut ich immer kann;
Doch hat der K?nig Gunther manchen hochf?hrtgen
Mann.»



«Und w?r es anders Niemand als Hagen der Degen,
Der kann im Uebermuthe wohl der Hochfahrt pflegen,
So da? ich sehr bef?rchte, es m?g uns werden leid,
Wenn wir werben wollen um diese herrliche Maid.»



«Wie mag uns das gef?hrden!» hub da Siegfried an:
«Was ich mir im Guten da nicht erbitten kann,
Will ich schon sonst erwerben mit meiner starken Hand,
Ich will von ihm erzwingen so die Leute wie das Land.»



«Leid ist mir deine Rede,» sprach K?nig Siegmund,
«Denn w?rde diese M?re dort am Rheine kund,
Du d?rftest nimmer reiten in K?nig Gunthers Land.
Gunther und Gernot die sind mir lange bekannt.»



«Mit Gewalt erwerben kann Niemand die Magd,»
Sprach der K?nig Siegmund, «das ist mir wohl gesagt;
Willst du jedoch mit Recken reiten in das Land,
Die Freunde, die wir haben, die werden eilends besandt.»



«So ist mir nicht zu Muthe,» fiel ihm Siegfried ein,
«Da? mir Recken sollten folgen an den Rhein
Einer Heerfahrt willen: das w?re mir wohl leid,
Sollt ich damit erzwingen diese herrliche Maid.»



«Ich will sie schon erwerben allein mit meiner Hand.
Ich will mit zw?lf Gesellen in K?nig Gunthers Land;
Dazu sollt ihr mir helfen, Vater Siegmund.»
Da gab man seinen Degen zu Kleidern grau und auch bunt.



Da vernahm auch diese M?re seine Mutter Siegelind;
Sie begann zu trauern um ihr liebes Kind:
Sie bangt’ es zu verlieren durch Die in Gunthers Heer.
Die edle K?nigstochter weinte dar?ber sehr.



Siegfried der Degen gieng hin, wo er sie sah.
Wider seine Mutter g?tlich sprach er da:
«Frau, ihr sollt nicht weinen um den Willen mein:
Wohl will ich ohne Sorgen vor allen Weiganden sein.»



«Nun helft mir zu der Reise nach Burgundenland,
Da? mich und meine Recken ziere solch Gewand,
Wie so stolze Degen mit Ehren m?gen tragen:
Daf?r will ich immer den Dank von Herzen euch sagen.»

Abenteuer 3

Wie Siegfried nach Worms kam



«Ist dir nicht abzurathen,» sprach Frau Siegelind,
«So helf ich dir zur Reise, mein einziges Kind,
Mit den besten Kleidern, die je ein Ritter trug,
Dir und deinen Degen: ihr sollt der haben genug.»



Da neigte sich ihr dankend Siegfried der junge Mann.
Er sprach: «Nicht mehr Gesellen nehm ich zur Fahrt mir an
Als der Recken zw?lfe: verseht die mit Gewand.
Ich m?chte gern erfahren, wie’s um Kriemhild
sei bewandt.»



Da sa?en sch?ne Frauen ?ber Nacht und Tag,
Da? ihrer selten Eine der Mu?e eher pflag,
Bis sie gefertigt hatten Siegfriedens Staat.
Er wollte seiner Reise nun mit nichten haben Rath.



Sein Vater hie? ihm zieren sein ritterlich Gewand,
Womit er r?umen wollte K?nig Siegmunds Land.
Ihre lichten Panzer die wurden auch bereit
Und ihre festen Helme, ihre Schilde sch?n und breit.



Nun sahen sie die Reise zu den Burgunden nahn.
Um sie begann zu sorgen beides, Weib und Mann,
Ob sie je wiederkommen sollten in das Land.
Sie geboten aufzus?umen die Waffen und das Gewand.



Sch?n waren ihre Rosse, ihr Reitzeug goldesroth;
Wenn wer sich h?her dauchte, so war es ohne Noth,
Als der Degen Siegfried und Die ihm unterthan.
Nun hielt er um Urlaub zu den Burgunden an.



Den gaben ihm mit Trauern K?nig und K?nigin.
Er tr?stete sie beide mit minniglichem Sinn
Und sprach: «Ihr sollt nicht weinen um den Willen mein:
Immer ohne Sorgen m?gt ihr um mein Leben sein.»



Es war leid den Recken, auch weinte manche Maid;
Sie ahnten wohl im Herzen, da? sie es nach der Zeit
Noch schwer entgelten m?sten durch lieber Freunde Tod.
Sie hatten Grund zu klagen, es that ihnen wahrlich Noth.



Am siebenten Morgen zu Worms an den Strand
Ritten schon die K?hnen; all ihr Gewand
War von rothem Golde, ihr Reitzeug wohlbestellt;
Ihnen giengen sanft die Rosse, die sich da Siegfried gesellt.



Neu waren ihre Schilde, licht dazu und breit,
Und sch?n ihre Helme, als mit dem Geleit
Siegfried der k?hne ritt in Gunthers Land.
Man ersah an Helden nie mehr so herrlich Gewand.



Der Schwerter Enden giengen nieder auf die Sporen;
Scharfe Spere f?hrten die Ritter auserkoren.
Von zweier Spannen Breite war, welchen Siegfried trug;
Der hatt an seinen Schneiden grimmer Sch?rfe genug.



Goldfarbne Z?ume f?hrten sie an der Hand;
Der Brustriem war von Seide: so kamen sie ins Land.
Da gafften sie die Leute allenthalben an:
Gunthers Mannen liefen sie zu empfangen heran.