banner banner banner
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Оценить:
Рейтинг: 0

Полная версия:

Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

скачать книгу бесплатно

Da hatt er solche Wunder mit seiner Hand gethan,
Davon man immer wieder singen mag und sagen;
Wir m??en viel verschweigen von ihm in heutigen Tagen.



In seinen besten Zeiten, bei seinen jungen Tagen
Mochte man viel Wunder von Siegfrieden sagen,
Wie Ehr an ihm erbl?hte und wie sch?n er war zu schaun:
Drum dachten sein in Minne viel der waidlichen Fraun.



Man erzog ihn mit dem Flei?e, wie ihm geziemend war;
Was ihm Zucht und Sitte der eigne Sinn gebar!
Das ward noch eine Zierde f?r seines Vaters Land,
Da? man zu allen Dingen ihn so recht herrlich fand.



Er war nun so erwachsen, mit an den Hof zu gehn.
Die Leute sahn ihn gerne; viel Fraun und M?dchen sch?n
W?nschten wohl, er k?me dahin doch immerdar;
Hold waren ihm gar viele, des ward der Degen wohl
gewahr.



Selten ohne H?ter man reiten lie? das Kind.
Mit Kleidern hie? ihn zieren seine Mutter Siegelind;
Auch pflegten sein die Weisen, denen Ehre war bekannt:
Drum m?cht er wohl gewinnen so die Leute wie das Land,



Nun war er in der St?rke, da? er wohl Waffen trug:
Wes er dazu bedurfte, des gab man ihm genug.
Schon sann er zu werben um manches sch?ne Kind;
Die h?tten wohl mit Ehren den sch?nen Siegfried geminnt.



Da lie? sein Vater Siegmund kund thun seinem Lehn,
Mit lieben Freunden woll er ein Hofgelag begehn.
Da brachte man die M?re in andrer K?nge Land.
Den Heimischen und G?sten gab er Ross und Gewand.



Wen man finden mochte, der nach der Eltern Art
Ritter werden sollte, die edeln Knappen zart
Lud man nach dem Lande zu der Lustbarkeit,
Wo sie das Schwert empfiengen mit Siegfried zu gleicher
Zeit.



Man mochte Wunder sagen von dem Hofgelag.
Siegmund und Siegelind gewannen an dem Tag
Viel Ehre durch die Gaben, die spendet’ ihre Hand:
Drum sah man viel der Fremden zu ihnen reiten in das
Land.



Vierhundert Schwertdegen sollten gekleidet sein
Mit dem jungen K?nige. Manch sch?nes M?gdelein
Sah man am Werk gesch?ftig: ihm waren alle hold.
Viel edle Steine legten die Frauen da in das Gold,



Die sie mit Borten wollten auf die Kleider n?hn
Den jungen stolzen Recken; das muste so ergehn.
Der Wirth lie? Sitze bauen f?r manchen k?hnen Mann
Zu der Sonnenwende, wo Siegfried Ritters Stand gewann.



Da gieng zu einem M?nster mancher reiche Knecht
Und viel der edeln Ritter. Die Alten thaten recht,
Da? sie den Jungen dienten, wie ihnen war geschehn,
Sie hatten Kurzweile und freuten sich es zu sehn.



Als man da Gott zu Ehren eine Messe sang,
Da hub sich von den Leuten ein gewaltiger Drang,
Da sie zu Rittern wurden dem Ritterbrauch gem??
Mit also hohen Ehren, so leicht nicht wieder gesch?hs.



Sie eilten, wo sie fanden geschirrter Rosse viel.
Da ward in Siegmunds Hofe so laut das Ritterspiel,
Da? man ertosen h?rte Pallas und Saal.
Die hochbeherzten Degen begannen fr?hlichen Schall.



Von Alten und von Jungen mancher Sto? erklang,
Da? der Sch?fte Brechen in die L?fte drang.
Die Splitter sah man fliegen bis zum Saal hinan.
Die Kurzweile sahen die Fraun und M?nner mit an.



Der Wirth bat es zu la?en. Man zog die Rosse fort;
Wohl sah man auch zerbrochen viel starke Schilde dort
Und viel der edeln Steine auf das Gras gef?llt
Von des lichten Schildes Spangen: die hatten St??e
zerschellt.



Da setzten sich die G?ste, wohin man ihnen rieth,
zu Tisch, wo von Erm?dung viel edle Kost sie schied
Und Wein der allerbeste, des man die F?lle trug.
Den Heimischen und Fremden bot man Ehren da genug.



So viel sie Kurzweile gefunden all den Tag,
Das fahrende Gesinde doch keiner Ruhe pflag:
Sie dienten um die Gabe, die man da reichlich fand;
Ihr Lob ward zur Zierde K?nig Siegmunds ganzem Land.



Da lie? der F?rst verleihen Siegfried, dem jungen Mann,
Das Land und die Burgen, wie sonst er selbst gethan.
Seinen Schwertgeno?en gab er mit milder Hand:
So freute sie die Reise, die sie gef?hrt in das Land.



Das Hofgelage w?hrte bis an den siebten Tag.
Sieglind die reiche der alten Sitte pflag,
Da? sie dem Sohn zu Liebe vertheilte rothes Gold:
Sie k?nnt es wohl verdienen, da? ihm die Leute waren
hold.



Da war zuletzt kein armer Fahrender mehr im Land.
Ihnen stoben Kleider und Rosse von der Hand,
Als h?tten sie zu leben nicht mehr denn einen Tag.
Man sah nie Ingesinde, das so gro?er Milde pflag.



Mit preiswerthen Ehren zergieng die Lustbarkeit.
Man h?rte wohl die Reichen sagen nach der Zeit,
Da? sie dem Jungen gerne w?ren unterthan;
Das begehrte nicht Siegfried, dieser waidliche Mann.



So lange sie noch lebten, Siegmund und Siegelind,
Wollte nicht Krone tragen der beiden liebes Kind;
Doch wollt er herrlich wenden alle die Gewalt,
Die in den Landen f?rchtete der Degen k?hn und
wohlgestalt.



Ihn durfte Niemand schelten: seit er die Waffen nahm,
Pflag er der Ruh nur selten, der Recke lobesam.
Er suchte nur zu streiten und seine starke Hand
Macht’ ihn zu allen Zeiten in fremden Reichen
wohlbekannt.



Den Herrn beschwerte selten irgend ein Herzeleid.
Er h?rte Kunde sagen, wie eine sch?ne Maid
Bei den Burgunden w?re, nach W?nschen wohlgethan,
Von der er bald viel Freuden und auch viel Leides gewann.



Von ihrer hohen Sch?ne vernahm man weit und breit,
Und auch ihr Hochgem?the ward zur selben Zeit
Bei der Jungfrauen den Helden oft bekannt:
Das ladete der G?ste viel in K?nig Gunthers Land.



So viel um ihre Minne man Werbende sah,
Kriemhild in ihrem Sinne sprach dazu nicht Ja,
Da? sie einen wollte zum geliebten Mann:
Er war ihr noch gar fremde, dem sie bald ward unterthan.



Dann sann auf hohe Minne Sieglindens Kind:
All der Andern Werben war wider ihn ein Wind.
Er mochte wohl verdienen ein Weib so auserw?hlt:
Bald ward die edle Kriemhild dem k?hnen Siegfried
verm?hlt.