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Heute oder nie!
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Heute oder nie!

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DOKTOR: (Finster.) Wie haben Sie das erraten?

ANTON: Interessant, wovon k?nnte das kommen?

DOKTOR: (Ironisch.) Wirklich, wovon?

ANTON: Sie sind sehr nerv?s. Sie m?ssen sich mehr um Ihre Gesundheit k?mmern. Aber werden Sie nicht missmutig. Ich helfe Ihnen.

DOKTOR: Danke.

ANTON: Atmen Sie tiefer. Entspannen Sie sich. Gut so… Schlucken Sie diese Tablette. Ist Ihnen besser?

DOKTOR: (Finster.) Besser.

ANTON: Dann k?nnen Sie gehen. Auf mich warten andere Patienten. Falls es nicht besser wird, schauen Sie morgen zu mir herein. Rufen Sie den n?chsten Kranken aus dem Wartezimmer herein.

DOKTOR: (Der v?llig verst?rte Doktor geht zum Ausgang, kommt aber zu sich, bleibt stehen. Mit unterdr?cktem Zorn.) Ich rufe. Ich rufe die Sanit?ter und die stecken Sie, wissen Sie, wohin?

ANTON: Wohin?

DOKTOR: (Schreit.) Ruhe! ICH bin Arzt, ICH bin Arzt, und nicht Sie! Merken Sie sich das, zum Teufel auch! (Beherrscht sich mit M?he.) Entschuldigen Sie, ich bin verpflichtet, Sie zu behandeln und nicht anzuschreien. Setzen wir unser Gespr?ch fort. (Setzt sich an seinen Platz.)

Eine Frau tritt ein, ziemlich „pikant“ und gut gekleidet.

FRAU: Guten Morgen.

ANTON: (Freudig.) Bist du das?

FRAU: Wie du siehst, Liebster.

ANTON: Wie gut, dass du gekommen bist! (Beide umarmen und k?ssen sich.)

FRAU: Bring das Hemd in Ordnung und k?mm dich! Wie f?hlst du dich?

ANTON: Wunderbar.

DOKTOR: Gestatten Sie, wer sind Sie?

ANTON: Das ist meine Frau.

FRAU: (Reicht dem Doktor die Hand.) Ich hei?e, wie Sie schon wissen, Marina. Marina Gl?ckner.

DOKTOR: Sehr angenehm.

FRAU: Als Sie mich anriefen, war ich ganz in der N?he. Deshalb entschloss ich mich vorbeizuschauen.

DOKTOR: Und recht so.

FRAU: Habe ich Sie nicht gest?rt?

DOKTOR: Im Gegenteil, Sie k?nnen sehr helfen. Bei mir haben sich viele Fragen angesammelt, auf die ich eine verst?ndliche Antwort erhalten m?chte.

MARINA: (An Anton.) Lieber, warte ein bisschen auf mich im Wartezimmer, und dann werden wir zusammen nachhause fahren. (Begleitet ihn zum Ausgang und kehrt zur?ck.) M?chten Sie mir nicht anbieten, mich zu setzen?

DOKTOR: (Nimmt den Mundschutz ab.) Oh, entschuldigen Sie. Setzen Sie sich. Nicht hierher, das ist der Stuhl f?r die Patienten. Auf das Sofa, bitte. Eine Tasse Kaffee?

MARINA: Nein, danke. Wie schreitet die Behandlung meines Mannes voran?

DOKTOR: Nicht schnell, es gibt gr??ere Schwierigkeiten.

MARINA: Ich bin ?berzeugt, dass so ein gl?nzender Arzt wie Sie, sie ?berwindet.

DOKTOR: (Geschmeichelt.) Woher wissen Sie, dass ich ein guter Arzt bin?

MARINA: Das wissen alle.

DOKTOR: (Geschmeichelt.) Also nun, alle…

MARINA: Ich bitte Sie. Sie sind doch so ber?hmt. Au?erdem, wie sollte ich Sie nicht kennen, wenn Sie meinen Mann schon eineinhalb Jahre behandeln.

DOKTOR: Ich? Ihren Mann? Eineinhalb Jahre? Das ist unm?glich!

MARINA: Entschuldigen Sie, ich habe mich geirrt, nicht eineinhalb, sondern zwei.

DOKTOR: Sie scherzen! Ich habe Ihren Mann vorher nie gesehen.

MARINA: Ich verstehe. ?rztliche Schweigepflicht. Aber doch nicht vor der eigenen Frau. Es geht doch nicht um die „franz?sische Krankheit“, sondern um eine psychische St?rung. Wenn Sie w?ssten, wie ich darunter leide!

DOKTOR: Kann ich mir vorstellen. Eine so bezaubernde Frau wie Sie verdient etwas Besseres. Vielleicht doch ein T?sschen Kaffee?

MARINA: Wenn Sie darauf bestehen, dann lehne ich vielleicht doch nicht ab.

DOKTOR: (Reicht dem Gast Kaffee und Geb?ck.) Hier, bitte.

MARINA: Ich danke Ihnen. Jetzt habe ich den Erfolg Ihres professionellen Erfolgs begriffen.

DOKTOR: (Bescheiden.) Der ist einfach: Wissen und Arbeit.

MARINA: Nicht ganz so. Ein Arzt sollte in erster Linie als Mann anziehend sein. Das wirkt besser als jede Medizin.

DOKTOR: Meinen Sie?

MARINA: Ich bin sicher! Mit Ihrem Charme k?nnen Sie erstaunliche Erfolge erzielen. (Verf?hrerisch.) Wenigstens, was die Frauen betrifft.

DOKTOR: (Nicht ohne einen gewissen Stolz.) Wirklich, die Medizin erkennt an, dass die Pers?nlichkeit des Arztes eine gewisse therapeutische Bedeutung hat.

MARINA: Nicht gewisse, sondern entscheidende.

DOKTOR: Wissen Sie, als wir am Telefon sprachen… Ich will sagen, dass mir Ihre Stimme sehr angenehm erschien… ?brigens, ich sagte das schon … Und nun, als ich Sie sah…

MARINA: (Verf?hrerisch.) Sind Sie entt?uscht?

DOKTOR: Im Gegenteil. ?brigens, warum haben Sie mir zuerst gesagt, dass Sie nicht verheiratet w?ren?

MARINA: H?tte ich Ihrer Meinung nach am Telefon jedem Unbekannten Einzelheiten aus meinem Privatleben erz?hlen sollen und au?erdem noch den Namen meines Mannes?

DOKTOR: Sie haben Recht. Aber es tut mir sehr Leid.

MARINA: (Spielerisch.) Was tut Ihnen Leid?

DOKTOR: W?ren Sie nicht verheiratet, dann w?rde ich Sie mit Vergn?gen hofieren.

MARINA: (Streng.) Ich verstehe Sie irgendwie nicht.

DOKTOR: (Sch?chtern.) Nein, ich… Ich meinte…

MARINA: (F?hrt fort.) Ich verstehe Sie wirklich nicht. Hofiert man denn verheiratete Frauen nicht?

DOKTOR: Man hofiert, nat?rlich…

MARINA: Und wo ist dann das Problem?

DOKTOR: Verstehen Sie, es gibt bekannte Prinzipien…

MARINA: Prinzipien?

DOKTOR: Bei mir gibt es eine Regel: Vermisch nicht Arbeit und Privatleben. Deshalb, zum Beispiel, hofiere ich nie Patientinnen.

MARINA: Sehr l?blich. Aber ich bin keine Patientin.

DOKTOR: Sie sind die Frau eines Patienten.

MARINA: Vergessen Sie das. Ich habe von diesen Regeln geh?rt: Keine Romanzen mit Arbeitskolleginnen beginnen, mit seinen Patientinnen und Studentinnen, mit den Frauen seiner Verwandten und so weiter. Wenn das alle einhalten, wer wird denn dann mit uns noch Romanzen beginnen? Merken Sie sich: Hofieren muss man immer und alle, Mitarbeiterinnen, Frauen seiner Freunde, und um so mehr, die Frauen seiner Feinde. Und, Sie werden es nicht glauben, manchmal auch seine eigene Frau.

DOKTOR: Das hei?t, Ihrer Meinung nach, sind diese Prinzipien…

MARINA: Lassen Sie die Prinzipien. Sagen Sie lieber ehrlich, dass ich Ihnen nicht genug gefalle.

DOKTOR: Ich versichere Ihnen, Sie gefallen mir sehr.

MARINA: Wenn eine Frau wirklich gef?llt, hofiert man sie und denkt an nichts anderes. Das ist das einzig richtige Prinzip.

DOKTOR: Aber mein Alter…

MARINA: Sie haben ein wunderbares Alter.

DOKTOR: Ich bin viel ?lter als Sie.

MARINA: Der Mann sollte auch ?lter sein.

DOKTOR: Werde ich in Ihren Augen nicht l?cherlich sein?

MARINA: Lassen Sie diese Gedanken. Sie sind ein Mann in der Bl?te seiner Jahre. Wir sehen fast wie Gleichaltrige aus.

DOKTOR: Das hei?t, Sie werden bestimmt nicht beleidigt sein, wenn ich Ihnen vorschlage, abends irgendwo zu essen?

MARINA: Ich werde beleidigt sein, wenn Sie mich nicht einladen. Ehrlich gesagt, das h?tten Sie viel fr?her machen sollen.

DOKTOR: Ich wei?, aber es ist schwer, sich schon beim ersten Treffen dazu zu entschlie?en.

MARINA: Und ab welchem Treffen muss ein Mann handeln, wenn nicht beim ersten? Das zweite kann ja auch nicht stattfinden.

DOKTOR: Aber so spontan, von „Null auf Hundert“…

MARINA: Was hei?t hier von „Null auf Hundert“, Doktor? Schildkr?tentempo. Und wenn schon „Hundert“, dann doch wie eine Schnecke! Wir sind schon zwei Jahre bekannt, und Sie haben erst heute beschlossen, sich f?r mich zu interessieren. Und das auch noch sehr undeutlich.

DOKTOR: Zwei Jahre? Sind Sie sicher? Haben wir uns denn fr?her getroffen?

MARINA: Jetzt erkenne ich Ihr wahres Verh?ltnis zu mir. Eine Frau, die gef?llt, vergisst man nicht.

DOKTOR: Sie gefallen mir sehr, aber… (Verstummt. In seinem Gesicht spiegelt sich offene Verwirrung. Wirkt denn der ged?chtniszerst?rende Virus wirklich so schnell?)

MARINA: (Sieht sich im Zimmer um.) Und Ihr Kabinett sieht noch imposanter und beeindruckender aus. Gleich zu sehen, dass dies die Praxis eines erfolgreichen vorw?rts strebenden Arztes ist.

DOKTOR: (Best?rzt.) Kamen Sie auch fr?her hier her?

MARINA: Nat?rlich, und nicht nur einmal. Erinnern Sie sich denn nicht? Diese kleine Bronzestatue, scheint mir, war vorher nicht da.

DOKTOR: Sind Sie sicher, dass Sie fr?her hier waren?

MARINA: Wie sollte ich denn nicht sicher sein, wenn ich selbst meinen Mann zu Ihnen gebracht habe. Erinnern Sie sich denn nicht?

DOKTOR: Ich? (Unsicher.) Weshalb denn, ich erinnere mich, nat?rlich. (Tr?ufelt in ein Glas Tropfen aus einem Fl?schchen, gie?t Wasser dazu und trinkt aus, wobei er sich bem?ht, es unbemerkt zu tun.)

MARINA: ?brigens, ich mache mir Sorgen um ihn. Entschuldigen Sie, ich muss kontrollieren, ob er nicht gegangen ist.

(Marina geht hinaus. Der Doktor f?hlt seinen Puls. Marina kehrt zur?ck.)

DOKTOR: Ist er nicht gegangen?

MARINA: Nein. Also, Doktor, ich m?chte von Ihnen eine Bescheinigung ?ber den Zustand meines Mannes bekommen, zusammen mit der Krankengeschichte ?ber alle diese Jahre. Ich bem?he mich um eine Invalidenrente f?r ihn, und das Zeugnis eines kompetenten Arztes kann dabei sehr helfen.

DOKTOR: Hm… Sehen Sie, ich habe mich noch nicht festgelegt, worin seine Krankheit besteht.

MARINA: Wie, zwei Jahre waren dazu nicht ausreichend? Einem so erfahrenen Arzt, wie Sie?

DOKTOR: „Zwei Jahre“? Sagen Sie, und Sie haben zuf?llig keine Probleme mit dem Ged?chtnis?

MARINA: Ich? Nat?rlich nicht. Woher denn?