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Vor Dem Fall
Vor Dem Fall
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Vor Dem Fall

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Vor Dem Fall
L. G. Castillo

Gefallener Engel #3
Endlich wird Lash und Naomis weit zurückliegende Vergangenheit enthüllt. Sie decken eine Geschichte voller Leidenschaft, Neid und Betrug auf. Wird ihre Liebe im Licht dieser Enthüllungen stark genug sein, um sie weiterhin miteindander zu verbinden oder wird die Wahrheit über die Familie von zerbrochenen Engeln sie auseinanderreißen? Lash erinnerte sich an das, was Naomis Großmutter einst vor langer Zeit zu ihm sagte: ”Wo Liebe ist, da ist immer auch Licht.” Er behielt diese Worte im Herzen, denn sie bedeuteten, dass die Liebe zwischen ihm und Naomi vorherbestimmt war. Mit der Trauzeremonie hinter sich haben Lash und Naomi noch mehr Fragen zu ihrem vergangenen Leben, als Erinnerungen wach werden und ihnen klar wird, dass die eine Person, von der sie angenommen hatten, sie sei ihr wichtigster Verbündeter, sie von einaner ferngehalten hat – Erzengel Raphael. Als die anderen Engel schließlich das Geheimnis um ihre Vergangenheit enthüllen, decken sie eine Geschichte voller Leidenschaft, Neid, Betrug, Verlust und dem Abstieg in die Dunkelheit auf. Wird Liebe angesichts dieser Enthüllungen genug sein, um ihre Familie zusammenzuhalten?

L.G. Castillo

Vor dem Fall: Gefallener Engel 3

VOR DEM FALL

GEFALLENER ENGEL 3

L.G. CASTILLO

Übersetzt von LUISE PAWLING

“Vor dem Fall (Gefallener Engel 3)”

Copyright © der Originalausgabe 2014 by L.G. Castillo.

Copyright © der deutschsprachigen 2020 by L.G. Castillo.

Alle Rechte vorbehalten.

BÜCHER VON L.G. CASTILLO

Gefallener Engel

Lash (Gefallener Engel 1) (https://smarturl.it/GefallenerEngel1)

Nach dem Fall (Gefallener Engel 2) (https://smarturl.it/GefallenerEngel2)

Vor dem Fall (Gefallener Engel 3) (https://smarturl.it/GefallenerEngel3)

Jeremy (Gefallener Engel 4) (https://smarturl.it/GefallenerEngel4)

Der goldene Engel (Gefallener Engel 5) (https://smarturl.it/GefallenerEngel5)

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Englische Ausgabe

CONTEMPORARY ROMANCE

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1

Geräuschlos versteckte sich Naomi zwischen den wuchernden Büschen hinterm Haus ihrer Großmutter und achtete darauf, dass sie sich nicht die Arme zerkratzte.

Als sie das Knirschen von Kies hörte, hielt sie den Atem an. Jemand war in der Nähe ihres Verstecks.

Dann zog eine Hand sie an einem ihrer dicken Zöpfe.

»Autsch, Chuy! Verschwinde! Such dir dein eigenes Versteck.«

»Ach komm schon, Naomi«, entgegnete ihr Cousin. »Ich will nicht, dass Lalo mich zuerst findet.« Er streckte seinen dünnen Arm erneut aus, um sie an den Haaren zu ziehen.

Sie schlug seine Hand beiseite. »Das hast du davon, wenn du mit ihm um deine Luke-Skywalker-Puppe wettest.«

»Es ist keine Puppe. Es ist eine Actionfigur.«

»Ja klar.«

»Bitte, Naomi. Du bist kleiner als ich. Du kannst dir ein anderes Versteck suchen.«

Die siebenjährige Naomi musterte ihren Cousin Chuy verächtlich. Es war nicht das erste Mal, dass er versuchte, beim Versteck-Spielen mit seinem besten Freund Lalo Cruz und den anderen Kindern des Viertels zu schummeln. Ihr Vater hatte ihr erklärt, dass sie nett zu ihm sein sollte. Chuy hatte vor einigen Jahren seine Eltern verloren. Er lebte bei ihrer Großmutter, Belita. Jeden Sommer verbrachte Naomi zwei Wochen mit Belita und Chuy. Sie liebte es, obwohl Chuy sie ständig ärgerte.

Sie drehte sich um und spähte durch das Gebüsch.

»Ich weiß nicht.«

Chuy rieb seine Hand gegen Naomis Nacken und murmelte eine Beschwörungsformel: »Ich wünsche mir, dass Naomi verschwindet und sich ein neues Versteck sucht.«

»Lass das Chuy!« Sie schlug seine Hand beiseite. Seitdem er den Fleck Sommersprossen vor zwei Wochen beim Schwimmen entdeckt hatte, hatte er immer wieder daran gerieben und sich Dinge gewünscht. Er behauptete, dass der Fleck aussah wie die Zahl sieben und dass er also Glück bringen musste.

Eine rundliche braune Hand Griff ins Gebüsch und Lalo rief: »Du bist dran!«

»Mensch, Chuy! Jetzt guck, was du angerichtet hast.« Sie stapfte aus dem Gebüsch.

»Chuy, Naomi!«, ertönte Belitas Stimme in der Ferne. »Das Mittagessen ist fertig!«

»Ohhh, was gibt es denn?«, fragte Lalo, als sie alle zur Vorderseite des Hauses stürmten.

»Hühnchen-Mole«, erwiderte Chuy.

»Mein Lieblingsessen.«

»Das sagst du bei allem, was Belita kocht.«

»Weil es stimmt.«

»Du solltest Belita besser fragen, ob Lalo bei uns essen kann«, warf Naomi ein und rang nach Luft.

»Belita, kann Lalo bei uns Mittag essen?«, bat Chuy, als sie die Veranda an der Vorderseite des Hauses erreichten.

Belita stand auf der obersten Stufe und wischte sich die Hände an der Schürze ab. »Er isst doch jeden Tag bei uns Mittag.«

Sie sah Lalo über ihre pinkgetönten Brillengläser an. »Wundert sich deine Mutter nicht, wo du bleibst?«

»Nein, ich hab ihr gesagt, dass ich hier bin und dass du die beste Köchin in ganz Houston bist. Da hat sie ihre Chancla nach mir geworfen und angefangen, zu schreien. Ich glaube, sie ist wütend.«

Naomi kicherte bei der Vorstellung daran, wie der Flipflop seiner Mutter durch die Luft segelte. Sie wusste, dass es nur eine harmlose Geste gewesen war. Aber eigentlich hätte er es besser wissen müssen. Die Kochkünste einer Frau beleidigte man nicht ungestraft.

»Ay, Dios mío.« Belita zog ein Geschirrtuch aus der Tasche ihrer Schürze und wischte sich die Stirn ab. »Ich muss nachher mit ihr sprechen und das wiedergutmachen. Keine Sorge, Lalo, ich bieg das schon wieder hin.«

»Danke, Belita«, sagte er und stürmte mit Chuy die Verandastufen hinauf.

»Naomi.« Belita legte ihr eine Hand auf die Schulter, als sie die letzte Stufe erreichte. »Würdest du die Bettwäsche von der Leine nehmen? Ich habe sie heute Morgen aufgehängt. Sie müsste jetzt trocken sein.«

»Aber bis ich fertig bin, haben Chuy und Lalo alles aufgegessen. Die Hälfte ist bestimmt jetzt schon weg.«

»Ich verspreche dir, dein Mittagessen wird auf dich warten, wenn du reinkommst. Es wird ja nicht lange dauern.«

»Na gut.« Naomi sprang von der Veranda und lief in den Hinterhof, wo Belita die Bettwäsche zum Trocknen aufgehängt hatte. Sie wusste schon, was sie sich dieses Jahr zu Weihnachten von ihren Eltern wünschen würde – einen Trockner für Belita.

Als sie um die Ecke bog, hörte sie, wie Belita rief: »Ay, hört doch auf so zu schlingen. Jetzt muss ich für Naomi und mich mehr machen.«

Naomi wurde langsamer. Es war nicht mehr nötig, sich zu beeilen.

Die weißen Laken flatterten im Wind. Sie legte die Hand an eines. Es war trocken. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und und griff nach den Wäscheklammern.

Als sie das Laken gerade zusammenfalten wollte, sah sie aus dem Augenwinkel, wie sich hinter dem anderen Laken ein Schatten bewegte.

»Ha ha, Chuy. Du kannst mir keinen Schreck einjagen. Ich weiß, dass du –«

Ihr blieb der Mund offen stehen, als eine Frau auf sie zuschwebte – die schönste Frau, die sie je gesehen hatte. Ihr dunkles Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern. Ihre Haut war glatt wie Porzellan. Sie trug ein feines, cremefarbenes Kleid mit einem Spitzenbesatz am Kragen. Das Kleid wallte um sie herum, als sie näher kam.

Sanfte, haselnussbraune Augen sahen sie an. So erschrocken Naomi auch war, es schien, als könnte die Frau nicht glauben, was sie sah. Langsam streckte sie die Hand aus.

»Naomi«, hauchte sie.

»Ahhh…«

»Tut mir leid.« Die Frau ließ ihre Hand sinken. »Ich wollte dir keine Angst machen.«

Naomi holte tief Luft und reckte das Kinn in die Höhe. »Ich hab keine Angst.«

Die Frau klatschte erfreut in die Hände. »Du bist es. Endlich bist du hier. Ich habe so lange auf dich gewartet.«

Naomi sah sich suchend nach Chuy und Lalo um. Sie hatten diese Frau offenbar bezahlt, damit sie hierher kam und ihr einen Streich spielte. Obwohl sie keine Ahnung hatte, woher sie das Geld haben sollten.

»Wer sind Sie? Woher kennen Sie mich?«

»Wir kannten einander vor langer Zeit. Ich heiße Rebecca.«

Naomi verzog nachdenklich das Gesicht. »Ich kann mich nicht an Sie erinnern.«

»Natürlich nicht. Aber ich hoffe, eines Tages wirst du es.« Sie blickte sich um, als ob sie noch jemanden erwartete. »Es gibt da etwas, dass ich dir sagen muss.«

»Okay.«

»Aber ich bin nicht sicher, dass du mir glauben wirst. Du bist noch jung, deshalb wirst du es vielleicht.«

»Was ist es?«

Die Frau ließ sich auf die Knie sinken und sah ihr in die Augen. »Ich bin ein Engel.«

Naomi sah sie misstrauisch an. »Das sind Sie?«

Sie nickte. »Ich will dir etwas zeigen. Hab keine Angst.«

Rebecca legte ihr eine Hand auf die Stirn. »Hizahri.«

Naomi fragte sich, was das merkwürdige Wort bedeutete. Es klang nicht wie Englisch oder Spanisch. In ihren Schläfen breitete sich ein Gefühl der Taubheit aus, als ob sie Kopfschmerzen bekäme. Sie hatte eine Vision von einer jungen Frau mit langem dunklen Haar und hellblauen Augen. Es verschlug ihr den Atem. Sie sah aus, wie sie aussehen würde, wenn sie erwachsen wäre. Es war, als zeigte Rebecca ihr die Zukunft. Aber das konnte nicht sein. Die junge Frau sah aus, als sei sie eben aus dem Film Die zehn Gebote herausgetreten. Das waren die längsten vier Stunden gewesen, die sie jemals mit Belita bei einem Film hatte zubringen müssen.

Die Vision veränderte sich und wurde zu einem jungen Mann, der Rebecca ähnlich sah. Der Mann sah umwerfend gut aus – und stark. Als er sich der jungen Frau näherte, lächelte sie und nannte ihn »Lahash«.

Rebecca nahm die Hände weg und die Vision verschwand.

»Hey, ich will noch mehr sehen.« Der Mann, der Lahash hieß, kam ihr bekannt vor. Vielleicht hatte sie ihn in einem der Krippenspiele gesehen, zu denen Belita sie in den Feiertagen um Weihnachten gern schleppte. Das war der einzige Anlass, bei dem sie sich daran erinnern konnte, Männer in Roben gesehen zu haben, die lange Stäbe bei sich trugen.

»Tut mir leid. Mehr kann ich dir nicht zeigen.«