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Tobende Herzen
Tobende Herzen
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Tobende Herzen

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Kyoko beobachtete, wie Shinbe begann, die violetten Perlen von seiner Hand abzuwickeln, um die verfluchte Leere, die Hyakuhei ihm als Kind geschenkt hatte, zu öffnen. Dieselbe Leere, die ihn als Ganzes verschlucken konnte, wenn ihre Kräfte außer Kontrolle gerieten. Das Vakuum der Leere würde die Dämonen in Wellen in seine Tiefen saugen, wodurch sie eine der besten und gefährlichsten Waffen im Kampf gegen Hyakuhei und seine Armee war.

Kyoko sah einen Schatten an ihr vorbeifliegen und sah hoch. „Shinbe! Tu es nicht! Ein Verwandler.“ Sie zeigte darauf und Shinbe hob seinen Blick und verschloss die verfluchte Leere schnell wieder, nickte ihr ein Danke für die Warnung zu, gerade als ein Schwarm von Dämonen auf sie losging. Die Verwandler waren die eine Sache, die die Leere nicht verkraftete.

Shinbe wäre beinahe gestorben, das letzte Mal, als er unabsichtlich einen von Hyakuheis Verwandlern eingesaugt hatte. Ihre Macht reflektierte sich in der Leere, wodurch diese außer Kontrolle geriet und Shinbes eigenes Leben in die Gefahr brachte, selbst von dem verfluchten Vakuum gefressen zu werden.

Sukis Bajonett zischte im letzten Moment durch die Luft und tötete einige der niedrigen Dämonen, die sich näherten. Shinbe warf Flüche und kämpfte mit Zaubern gegen den Rest, der sie angriff.

In diesem Moment passierte alles auf einmal. Kyoko sah zu, wie die Gruppe einen großen Schwarm von Bodenkriegern abwehrte. Fliegende Dämonen griffen Toya mit Bewegungen an, die zu schnell waren, um sie zu sehen, sodass der Mammut-Dämon freie Bahn hatte. Toya wurde über das Schlachtfeld geworfen, nur um sofort wieder aufzustehen und ihn wieder anzugreifen.

Kyoko hob ihren Bogen, wollte helfen, soviel sie konnte, als etwas ihre Aufmerksamkeit ablenkte… ihre Bewegungen erstarren ließ. Ein Licht senkte sich auf sie herab, stieß Kamui weg, als wäre er von ihr weggeschleudert worden. Es war so hell, dass Kyoko ihre Augen fest zudrückte und ihren Arm vor ihr Gesicht hob, um nicht geblendet zu werden.

Toya sah die Lichtgestalt, die auf Kyoko herab schwebte. Sein Herz hämmerte in seiner Brust… seine Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet, statt auf den Kampf mit dem Dämon, als er sich wieder einmal vom Boden erhob.

Als sie schließlich ihre Augen öffnete, schrie Kyoko auf, als sie einen Mann genau vor ihr sah. Er war schön… mit Flügeln aus Licht… wie in ihren Literaturbüchern in der Schule. Diese hätten geschrieben, dass er ein Engel war. Dieser Mann war bestimmt kein Engel… das fühlte sie. Sie zog die Sehne ihres Bogens zurück und ein Gedankenpfeil erschien während sie sich an die Geschichte erinnerte, dass der schönste Engel aus dem Himmel verstoßen worden war, weil er böse war.

Kyoko hielt ihren Arm ruhig während sie in die Kristalle sah, die seine Augen darstellten, aber sie konnte nicht schießen. Wie konnte sie etwas so Wunderbares verletzen? Mit seinem langen, weißen Haar, das um ihn floss, sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts so Liebenswürdiges gesehen. Er kam langsam auf sie zu, flüsterte Worte, die sie nicht verstehen konnte.

Suki und Shinbe hatten gemeinsam die meisten der fliegenden Geister ausradiert und sie drehten sich um, um Toya mit dem wütenden Dämon zu helfen, der den Beschützer in den Boden hämmerte, weil er sich nicht auf den Kampf konzentrierte. Er war zu sehr beschäftigt damit, zu sehen, was mit Kyoko geschah.

Suki warf ihre Waffe und sie schnitt durch die Wange des Dämons, sodass er seine Aufmerksamkeit auf sie richtete. Shinbe riss sie aus der Schusslinie, gerade als der Dämon angriff und Staub und Blätter aufwirbelte, als seine Klauen Suki verfehlten und dafür den Boden aufritzten. Er rief zu Toya: „Geh und hilf Kyoko. Wir kümmern uns um den hier!“

Toya rannte zu dem strahlenden Licht, sah das Bild eines Mannes mit Flügeln, der innerhalb der Sperre auf Kyoko zu schwebte. Er rannte darauf zu, aber das Lichtfeld hielt ihn ab, ebenso, wie es Kamui weggeschleudert hatte. Kleine Blitze schwarzen Lichts verbrannten seine Haut. Er flog rückwärts und krachte mit einem lauten Plumpsen in den Boden. Er lag da eine Minute, benommen, versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

Kamui stand auf der anderen Seite der Lichtkugel und warf panisch jeden einzelnen Zauber, der ihm einfiel, um die Barriere zu durchbrechen, aber es half nichts. Er knurrte frustriert, als er wieder versuchte, den Schild zu zerstören und zu Kyoko zu kommen. Er faltete seine Hände vor sich, sang seinen mächtigsten Zauber und ließ ihn los, nur damit der Zauber an dem Schild reflektiert wurde, und ihn selbst traf und ihn wild über das Gras davonschleuderte.

Kyoko versuchte, der Anziehungskraft der engelhaften Gestalt vor ihr zu widerstehen. Sie konnte hören, wie sie einen Zauber flüsterte und sie spürte ein komisches Gefühl, das von ihrer Brust aus durch ihren Körper strömte. Es war nicht schmerzhaft… aber dennoch… es fühlte sich an als würde es explodieren. Nicht vor Schmerz… sondern mit einem Gefühl der Liebe. Sie war trotzdem noch genug sie selbst, um gleichzeitig Angst zu empfinden.

Sie versuchte, vor ihm zurückzuweichen, als er immer näher kam, und in diesem Moment wurde ihr klar, was genau er machte. Dieser hinterhältige Dämon verzauberte sie… und jetzt war es zu spät. Kyoko blinzelte langsam. Sie fühlte das überwältigende Gefühl, verliebt zu sein. Sie würde alles für diese Person tun, aber sie wusste nicht einmal, wer diese Person war. Wer war derjenige, den sie so sehr liebte, dass es schmerzte?

Sie fühlte, wie der Boden sich unter ihren Füßen bewegte und sie begann, in einem Loch zu versinken, gerade als der verführerische Dämon schließlich nur noch Zentimeter vor ihr stand. Seine seidigen Lippen streiften über ihre und ihre Welt wurde schwarz.

*****

Hyakuhei sah in den Spiegel und beobachtete, wie Kyoko der Zauber auferlegt wurde. Er wusste, wenn sie aufwachte, würde die Person vor ihr, derjenige sein, den sie liebte. Seine Augen glühten in einem schwachen, roten Licht als er ein Portal unter dem Schild, in dem sie gefangen war, öffnete, und sie zu sich zog.

„Ja, komm zu mir. Ich bin derjenige, den du wirklich liebst.“ Seine Gedanken verwirrten sich und er hatte das Gefühl, dass sie endlich zu ihm nach Hause kam. „Wie es sein sollte“, flüsterte er.

Yuuhi beobachtete Hyakuhei ohne jedes Anzeichen einer Emotion auf seinem bleichen, kindlichen Gesicht. „Sie wird nicht kommen, denn Toya wird sie aufhalten.“

Hyakuheis Augen richteten sich wütend auf den Jungen vor ihm ehe er seinen Blick wieder auf den Spiegel konzentrierte.

*****

Toya stand über der Lichtkugel, die Kyoko von ihm fern hielt. Sein gesamter Körper vor Angst und Zorn zitternd, sammelte er seine Beschützerkräfte und ließ sie in seine Zwillingsdolche fließen.

„Du wirst sie mir nicht wegnehmen!“ Seine Augen wurden sofort zu geschmolzenem Silber als seine Macht an die Oberfläche kam und eine Schockwelle von ihm ausströmte, sodass sein Haar und seine Kleider im Wind wild flatterten. Er überkreuzte seine Zwillingsdolche, sodass die Klingen blau aufleuchtenden als der Tenshi Kyokos Lippen küsste.

Der Dämon sah hoch, gerade als Toya sich herunter stürzte. Mit einem Blitz verschwand der Schild und die Klingen trafen auf den Tenshi, töteten in sofort.

Toya bückte sich hinunter und ergriff Kyoko um die Taille, zog sie hoch und aus dem Loch heraus, das sich unter ihr geformt hatte. Er sprang von dem Loch weg, gerade als der riesige Dämon, den Suki und Shinbe bekämpften, wieder versuchte, ihn anzugreifen.

Nachdem er sah, dass Kyoko bewusstlos war, und er nicht wusste, was der geflügelte Dämon mit ihr gemacht hatte, sah Toya rot. Er hob seinen Feuerdolch mit einem wütenden Knurren, fühlte, wie sich Hitze in seinem Beschützerblut aufstaute und ließ sie auf die sich nähernden Dämonen los, zerfetzte sie alle.

*****

Yuuhi senkte den Spiegel der Seelen vor Hyakuhei, der enttäuscht wegschaute.

Hyakuheis Stimme blieb ruhig. „Egal, der Zauber wird nur ein paar Stunden anhalten, nachdem der Tenshi zerstört wurde.“ Er bereute es nicht, denn er würde noch viele weitere Chancen bekommen und er würde die Priesterin gefangen nehmen. Er öffnete seine Faust, sodass die kleinen Kristallsplitter sichtbar wurden, die sie letztendlich in seine Hände befördern würden.

„Sie wird trotzdem zu mir kommen“, sagte er mit verführerischer Stimme, während Yuuhi zurück in den Spiegel sah.

*****

Toya fühlte sich durch die Ereignisse so gebrochen, dass er nicht einmal bemerkte, dass die dunklen Wolken verflogen waren und die Sonne wieder ihre späten Strahlen über die Lichtung schickte. Er zog Kyoko noch näher an sich, sodass ihr Kopf auf seinem Oberschenkel lag, während er kniete. Er konnte keine Wunden sehen, aber die Tatsache, dass sie bewusstlos war, ließ ihn Todesängste ausstehen. Er achtete nicht auf die anderen, als sie sich um ihn versammelten.

Kamui kniete sich neben Toya nieder. „Geht es ihr gut?“ Er sah auf Kyoko hinunter und seine Stimme brach beinahe. „Ich sollte sie beschützen“, flüsterte er, als er seine Hand ausstreckte und ihre Wange mit seinen Fingerspitzen berührte. „Kyoko, bitte wach auf… für mich… komm schon… wieso wachst du nicht auf?“ Das Zittern in Kamuis Stimme zeigte die Schuldgefühle, die an ihm nagten, weil er sie nicht gerettet hatte.

Shinbe war derjenige, der antwortete: „Ich erkannte den lieben Dämon, der bei ihr war. Ich habe vor einiger Zeit ihre Geheimnisse studiert. Sie heißen Tenshi. Er ist sehr schwach bei physischen Angriffen und kann leicht zerstört werden. Seine eigentliche Macht ist ein betrügerischer Liebeszauber.“ Er richtete seine nächste Frage an Toya: „Er hat sie nicht geküsst, oder?“

Toya nickte, erinnerte sich an den Blitz der Eifersucht, der durch ihn geschossen war, als die schöne, männliches Gestalt es gewagt hatte, Kyoko zu küssen.

Shinbe seufzte und schlug seine Hand vor sein Gesicht, ehe er zwischen seinen Fingern durch blinzelte. „Dann haben wir vielleicht ein Problem, wenn sie aufwacht.“

Toya fühlte, wie sein Magen sich schmerzhaft zusammenzog, bei dem Gedanken, dass Kyoko irgendwie verletzt sein könnte. „Shinbe, was ist mit ihr los? Welche Art von Zauber hat dieser Mistkerl ihr auferlegt? Können wir ihr irgendwie helfen? Gibt es ein Gegenmittel oder so?“ Er sprach ruhig, ließ sie nie aus den Augen, aus Angst, dass sie aufhören könnte, zu atmen. Er hatte sich in seinem ganzen zeitlosen Leben noch nie so benommen gefühlt.

„Nun, der Tenshi hat ihr einen Liebeszauber auferlegt, als er sie küsste. Soviel weiß ich. Er wollte sie wohl zu Hyakuhei bringen, als sie hinunter in das Loch gingen, das sich geöffnet hatte. Aber nachdem du den Dämon umgebracht hast, sollte der Zauber nicht sehr lange andauern.“ Shinbe warf einen besorgten Blick auf Toya, hoffte, dass seine Studien zu dem richtigen Ergebnis geführt hatten… um ihrer aller Willen.

Toya runzelte die Stirn, als er sich ein paar Zentimeter von ihr entfernte und aufstand. Sein Herz schlug schneller, als er fragte: „Was für eine Art Zauber ist ein Liebeszauber, und wieso will Hyakuhei ihn auf Kyoko legen?“ Dann dämmerte ihm, was Hyakuheis Ziel gewesen war. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augen wurden sehr schmal. „Verdammt sei der Mistkerl! Ich werde ihn umbringen!“

Er ließ sich schwer zu Boden fallen und setzte sich neben Kyoko. „Und, was wird passieren, wenn sie aufwacht und Hyakuhei ist nicht hier?“ Toya versuchte, die Wut zu verbergen, die er bei dem Gedanken fühlte, dass Hyakuhei Kyoko wollte.

Shinbe beugte sich über sie. „Lass es uns herausfinden.“ Er tätschelte sanft Kyokos Wange. „Kyoko, Liebling. Wach auf.“ Er lächelte, als ihre Augenlider zu zittern begannen. Suki setzte sich neben ihn und wartete darauf, dass Kyokos Blick klar wurde, wollte sehen, ob es ihr gut ging.

Kyoko sah alles verschwommen, als sie ihre Augen öffnete. Ihre Brust schmerzte. Sie hob ihre Hand und legte sie auf ihr Herz und drückte ihre Augen einen Moment lang fest zu. Dann hörte sie Shinbe.

„Kyoko, geht es dir gut?“ Shinbe lehnte sich über sie und sie konnte ihn langsam scharf sehen, als sie zu ihm hochsah.

Kyoko starrte ihn eine Sekunde lang an und fühlte, wie jeder Nerv in ihrem Körper zum Leben erwachte. Oh Gott, Shinbe war wunderschön mit seinem langen, dunkelblauen Haar, das um sein perfektes Gesicht hing. Seine Augen sahen aus wie Amethyst-Kristalle, als er sie beobachtete. „Mir geht es gut.“ Kyoko drückte sich hoch in eine sitzende Position und schlang ihre Arme um seinen Hals, wollte ihm näher sein. „Oh Shinbe. Ich liebe dich so sehr.“

Shinbes Augen blitzten mit reinster Freude auf, als Kyoko sich selbst an ihn drückte. Vergessend, dass alle zusahen, erwiderte er ihr Lächeln und fragte: „Kyoko, Liebling. Willst du ein Kind von mir haben?“

Kyoko lächelte breit: „Sehr gerne.“ Sie wartete während Shinbe sich mit seinem violetten Blick auf ihre Lippen senkte. Das war ungefähr zu der Zeit, als Sukis Waffe so fest auf Shinbes Kopf landete, dass ihm schwindlig wurde. Er keuchte vor Schmerzen als er bewusstlos wurde.

Kyoko runzelte die Stirn, als Shinbe in einem Häufchen neben ihr landete. Etwas verwirrt richtete sie ihren Blick auf Suki, die mit einem arroganten Gesichtsausdruck ihre Waffe zurück auf den Boden legte. „Aah, Suki.“ Kyoko krabbelte zu ihr, die ganze Zeit gefühlvoll lächelnd. Sie streckte ihre Hand aus, und legte ihre Handfläche auf Sukis Wange. „Du bist so wunderschön.“

Sukis Augen wurden riesig während sie rückwärts krabbelte und versuchte, von Kyoko wegzukommen, aber diese krabbelte vorwärts und folgte ihr, immer noch lächelnd.

Toya saß da, zu benommen um etwas zu unternehmen. Er sah einfach zu, wie Kyoko Suki voller Verliebtheit verfolgte.

„Toya, kannst du sie bitte zurückrufen!“ Suki klang, als hätte sie mehr Angst vor Kyoko als vor jedem Dämon, der sie im Kampf je erschreckt hatte.

Toya grinste, als er seine Arme ausstreckte und Kyoko von hinten ergriff, seine Hände um ihre Taille schlang und sie von Suki weg und in seinen Schoß zog. Er grinste Suki an, bis Kyoko sich in seinem Schoß umdrehte, sodass sie ihm ins Gesicht sah.

Seine Welt blieb ruckartig stehen, als er in Kyokos Augen blickte. Durch die Liebe für ihn, die aus ihren smaragdgrünen Augen leuchtete, schmerzte seine Lunge und sein Herz fühlte sich an, als wäre es getreten worden. Toya konnte nicht atmen. Es war der Blick, den er so ersehnt hatte, und von dem er oft geträumt hatte. Und jetzt war sie hier, starrte ihm geradewegs ins Gesicht. Kyoko… liebte ihn.

„Toya...“, flüsterte sie sanft. „Bitte, küss mich.“ Ehe er ihren süß ausgesprochenen Wunsch erfüllen konnte, hatte Kyoko sich schon zu ihm vor gelehnt und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie murmelte die Worte: „Ich liebe dich“, gerade als ihre Lippen sich auf seine drückten.

Toya fühlte einen glücklichen Ruck durch seinen Körper gehen, als ob er gerade gestorben und wieder zum Leben erwacht wäre. Als sie ihre Lippen für ihn öffnete, konnte er nicht verhindern, dass seine Zunge herausschoss und tief in sie hinein, sich dem Kuss seines Lebens ergebend suchte er all ihre verborgenen Stellen, die er schon so lange entdecken wollte. Er sog ihren heißen Atem in sich, als ihr Kuss versuchte, den seinen zu dominieren.

Seine Arme schlangen sich um ihren Rücken, drückten sie fester an ihn, als eine Welle des besitzen Wollens durch seine Adern strömte. Ihre kleine Hand hatte sich hoch in sein Haar geschoben, wo sie sich verkrallte, ihn gefangen hielt.

Shinbe kam wieder zu Bewusstsein. Als er sich aufsetzte, folgten seine Augen den erschrockenen Blicken von Kamui und Suki. Seine Kinnlade fiel bei dem Anblick hinunter. Sie sahen aus wie zwei Liebhaber, die es voll aufeinander abgesehen hatten, und nicht wussten, dass sie beobachtet wurden. Shinbe streckte seine Hand aus und ergriff Sukis Arm, rüttelte ihn, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn sein Blick immer noch auf dem Paar haftete.

Suki drehte ihren Kopf halb, um ihm zu zeigen, dass sie ihn spürte, aber ihre Augen hingen immer noch fest auf Toya und Kyoko. Keiner von ihnen konnte glauben, was sie sahen.

Shinbe versuchte, wieder zu Sinnen zu kommen, indem er seinen Kopf fest schüttelte, um die schmutzigen Gedanken, die sich dort nach vorne drängten, wegzuwischen. Seinen Verstand wiederfindend, lehnte er sich zu Suki. „Meinst du nicht, wir sollten sie aufhalten, ehe es zu weit geht?“, flüsterte er und fühlte sich ernsthaft wie ein Spanner. „Ich meine, wenn der Zauber nachlässt und Kyoko wieder normal ist, wird sie wütend sein, wenn sie nicht mehr ganz ist.“ Shinbe wusste, dass Suki die doppelte Bedeutung nicht entgehen würde.

Suki errötete, als sie zu ihm hinüber schielte. „Ja, ich bin nur froh, dass er sie aufgehalten hat, bevor sie das mit mir tat.“ Sie grinste.

Shinbe hob eine Augenbraue und wollte gerne wissen, was zum Teufel er verpasst hatte.

Kamui, der in stiller Verwunderung zugesehen hatte, hörte Sukis Bemerkung. Er konnte nicht anders… der Gedanke, wie Kyoko Sukis Lippen derart in Beschlag nahm. Er brachte ihm einen Lachkrampf, den er still zu halten versuchte, aber es nicht schaffte.

Shinbe und Suki kicherten als Kamui seinen leichtsinnigen Kopf vor Lachen schüttelte, aber dann schielte Suki zurück zu Toya und sah, wie sein Körper schon begonnen hatte, sich in einem verführerischen Rhythmus an Kyokos zu reiben. Sie wusste, sie mussten irgendwie einschreiten.

Toya war im Himmel, nahm alles was er konnte von dem Kuss. Er vertiefte den Kuss sogar noch, als seine Leidenschaft aufflackerte. Der Wille, Kyoko sein zu machen, kochte durch sein Beschützerblut. Er knurrte tief, als seine Hand ihren Kopf ergriff. Seine Finger verwickelten sich in ihrem Haar als er sie tiefer in seinen nun fordernden Kuss zog.

So wie sie auf ihm saß, mit ihren Beinen zu seinen Seiten, konnte er ihre Hitze auf seinem sich aufrichtenden, besten Stück fühlen. Toya ließ seinen Arm tiefer in ihren Rücken sinken, während er sich selbst an ihr rieb. Das Gefühl ließ ihn die Kontrolle verlieren. Er nahm nichts um sich wahr, außer seinem Bedürfnis, alles von ihr zu haben.

Der aufreizende Geruch der Lust, den sie ausstieß, zeigte ihm, dass sie bereit war, sein zu werden… für immer. Alles, was er brauchte, war, in ihr zu sein… tief in ihr.

Shinbe und Suki erkannten, dass es schon zu weit gegangen war, und ihnen war klar, dass keiner der beiden sich noch unter Kontrolle hatte. Shinbe stand auf und Suki stellte sich neben ihn, ihr Lächeln nun verschwunden. Beide hatten zu viel Angst, sich zu nähern. Es war nicht mehr lustig.

„Toya, bitte hör sofort damit auf. Denk daran… Kyoko ist verzaubert und weiß nicht, was sie tut. Toya!“, rief Shinbe und hoffte, dass es nicht zu spät war. Er machte einen Schritt zurück als Toyas Kopf hoch schoss.

Toyas Augen wurden silbern und verfärbten sich dann rot als er warnend knurrte, um sie zum Rückzug zu bewegen.

Shinbe machte einen schützenden Schritt vor Suki. „Das ist nicht Toya“, zischte er, während er seinen Stab so fest umklammerte, dass seine Knöchel weiß hervor traten. Er musste eine Möglichkeit finden, Toya aus seinem momentanen Geisteszustand wach zu rütteln, bevor die Sache zu weit ging.

„Ich habe keine Angst vor Toyas Dämonen-Seite.“ Kamui runzelte die Stirn und ging auf die beiden zu, fest entschlossen, Kyoko von seinem Bruder weg zu nehmen. Er wurde aufgehalten, als Suki einen seiner Arme ergriff und Shinbe den anderen.

„Nein, Kamui“, riefen sie im Chor.

Sukis Herz raste aus Angst für beide ihrer Freunde. „Verdammter Hyakuhei und seine Flüche!“ Sie versuchte noch einmal, ihn dazu zu bringen, zu verstehen: „Toya, sie wird dich hassen, wenn du sie nimmst, während sie nicht weiß, was sie tut. Bitte, versuche, dich selbst wieder unter Kontrolle zu bringen.“ Ihre Stimme wurde rauer: „Du musst sie gehen lassen.“

Toyas Blick richtete sich wütend auf Suki, während die Worte langsam durch den Nebel der Lust strömten und sein Unterbewusstsein erreichten. Die gefährliche Farbe zog sich aus seinen Augen zurück und sie wurden wieder zu flüssigem Gold. Zögernd wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Kyoko zu, sein Herz zerbrochen. Seine Sicherungen wären beinahe wieder durchgebrannt, als sie sich nach unten drückte und eine glühend Hitze durch seine steinharte Erektion sandte.

Kyokos Augen waren vernebelt mit ungezügelter Leidenschaft und er konnte ihre Lust riechen. Toyas Blick wurde weich, als er sie verstand. Sie wartete darauf, dass er sie nahm. Sie wollte ihn so sehr, wie er sie wollte.

Es kostete ihn all seine Kraft, sie nicht einfach aufzuheben und mit ihr abzuhauen. Aber mit aller Macht, die er noch in sich hatte, verstand er die Wahrheit in Sukis Worten. Kyoko würde ihn hassen. Er hatte sie schon gegen ihren Willen geküsst, und jetzt das? Toya drückte sie sanft von sich und stand auf, verschloss seine Augen vor dem abweisenden Blick, den sie ihm nun gab.

Kyoko verstand nicht, wieso er sie verließ. Sie streckte ihre Hand aus, um sein Hemd zu ergreifen, wollte dass er blieb. Es fühlte sich an, als würde ihre Welt zersplittern, wenn er sie verließ. „Toya, bitte, ich liebe dich.“ Ihre Augen wurden wässrig, als sie versuchte, ihn dazu zu bringen, sie anzusehen. Sie flüsterte mit verwirrter Stimme: „Verlass mich nicht.“

Toya war auf der Stelle angewurzelt stehen geblieben, konnte sich nicht von ihrer Hand losreißen. Er versuchte, sich selbst darauf aufmerksam zu machen, dass sie dasselbe zu Hyakuhei gesagt hätte, wenn er den Schild nicht durchbrochen hätte, ehe sie in das Loch verschwunden war. Seine Krallen bohrten sich tief in seine Handflächen, sodass sie zu bluten begannen und er versuchte, sich auf den Schmerz zu konzentrieren, um seine Willenskraft wiederherzustellen.

Suki kam zu Kyoko und hielt sie fest, während sie zu Toya hoch sah. „Vielleicht solltest du einige Zeit weggehen, bis der Zauber verfliegt und ihr beide euch wieder unter Kontrolle habt.“ Sie nickte mit dem Kopf Richtung des Waldes und hoffte, dass er einmal auf sie hören würde.

Toya ließ seinen Kopf hängen… sein dunkles Haar konnte nur dürftig die Sehnsucht in seinen Augen vor allen, die zusahen, verbergen. Oh Gott, er wollte sie so sehr, wollte sie genau hier und jetzt markieren… aber Suki hatte recht, Kyoko war im Moment nicht sie selbst. Sie würde ihn später dafür nur hassen und das wollte er nicht. Er biss seine Zähne vor Zurückhaltung aufeinander. Wenn er Kyoko jemals nehmen würde, dann würde er sie nie zurückgeben. Sie würde sein sein… für immer.

Suki keuchte, als sie den Ausdruck in Toyas Gesicht sah, als er endlich seinen Kopf hob um Kyoko anzusehen. Es war ein Blick voll Erleuchtung und kaum unterdrücktem Hunger… das Silber in seinen Augen der gleiche Ton wie die silbernen Strähnen in seinem ebenholzschwarzen Haar.

Er kam einen Schritt auf sie zu, hatte nur Augen für Kyoko, als er sich hinunter beugte, sie sanft auf die Lippen küsste, ehe er die Worte: „Es tut mir leid“, flüsterte. Dann, mit aller Selbstkontrolle, die er in seinem Körper finden konnte, drehte er sich um und verschwand im Wald.

Suki seufzte als Kyoko zu weinen begann. Ihr kleiner Körper zitterte als sie schluchzte. Sie legte ihre Hand auf Kyokos Schulter und sah hinüber zu Shinbe, wusste nicht, was tun. Ihre eigene Unterlippe begann zu zittern, als sie bemerkte, dass Shinbe ihnen nun den Rücken zugewandt hatte, und seine Schultern angespannt schienen.

Kamui war auch sehr still geworden, dachte nicht mehr, dass es lustig war. Es war zu viel Wahrheit in der Situation, und das brach sein Herz.

*****

Kyou atmete die Luft ein, die bis vor einer Sekunde noch den Gestank der Ausgeburten des Feindes enthalten hatte. Der Geruch hatte sich schnell verändert, als die Sonne wieder zurückkehrte und er konnte die Priesterin riechen. Ihr Duft schwebte auf ihn zu, getragen von dem leichten Wind, aber er konnte auch den unverwechselbaren Geruch ihrer Tränen fühlen. Ihrem süß-sauren Geruch folgend, suchte er sie.

Er wollte nicht, dass irgendjemand, aus welchem Grund auch immer, ihre Gefühle verletzte und der Gedanke, dass sie weinte, ließ seine Wut aufkochen. Was war geschehen, dass Tränen in ihre grünen Augen traten? Sein ruhiges Gesicht zeigte keinerlei Emotion, aber sein Schützerinstinkt übernahm die Kontrolle, als er in die Richtung flog, aus der Kyokos Geruch kam.

Toya war noch nicht weit gegangen, als er fühlte, wie sich jemand näherte. Er zischte wütend… seine Nervosität nahm zu. Kyous Geruch kam immer näher. Er war ruhig und nicht in Eile, als er über ihn hinweg schwebte, in Kyokos Richtung flog. Mit einem Knurren drehte Toya sich um und eilte zurück dorthin, wo er Kyoko und die anderen zurückgelassen hatte.

Innerhalb nur weniger Sekunden sah Kyou kalt auf die Gruppe hinunter, aus einer Höhe, wo er wusste, dass er nicht bemerkt werden würde. Das Menschen-Mädchen kniete und weinte während die Kriegerin eine Hand auf ihre Schulter legte und versuchte, sie zu beruhigen. Shinbe und Kamui schienen ruhig, standen etwas entfernt und beobachteten die Frauen.

Er konnte Toyas Geruch noch riechen, aber konnte ihn nirgendwo sehen. Er konnte auch den Geruch von Toyas Begierde noch immer dick in der Luft wahrnehmen.

Sein dummer Bruder hatte doch bestimmt nicht versucht, das Mädchen zu verletzen? Kyou wollte, dass Kyoko zu ihm hoch sah und sandte stumme Gedanken in ihren Kopf während er still auf sie hinunter blickte, wobei nach außen hin keine Emotionen sichtbar waren. Sein Herz schlug schneller, als sie ihr verweintes Gesicht hob und ihm in die Augen sah.

Kyou starrte böse hinunter auf diejenigen, die um sie standen. Alle Augen richteten sich auf ihn, als seine Stimme aus der Luft herunter sank. „Wer hat es gewagt, dieses Mädchen zu verletzen?“ Seine ruhige Stimme verschwieg die Gefahr, in der sie alle waren… denn wer auch immer sie verletzt hatte, würde dafür bezahlen.

Kapitel 4 "Gefährliche Gefühle"

Kyoko sah nach oben, als sie eine Stimme in ihrem Kopf hörte, die sie sanft dazu aufforderte. Ihre Tränen reflektierten das Licht wie glitzernde Diamanten als sie Kyou beobachtete, wie er über ihr schwebte und ihr ein liebevolles Lächeln schickte.

Suki spannte sich bei Kyous tödlicher Frage an und starrte böse nach oben. Sie schüttelte ihren Kopf: „Es war keiner der Beschützer, der sie verletzt hat. Es war dein Onkel Hyakuhei. Er hat sie verzaubern lassen.“ Suki richtete sich auf, wütend auf ihn, dafür, dass er sie beschuldigte, Kyoko verletzt zu haben. „Wir haben den Dämon, der den Zauber gesprochen hat, getötet, also wird Kyoko in ein paar Stunden wieder in Ordnung sein.“

Sie trat vor Kyoko, versuchte ihre Freundin vor Kyous Blick zu schützen. Nachdem Kyoko ihr vorhin erzählte hatte, dass Kyou sie geküsst hatte… Nun, sie wollte nicht, dass Kyoko im Moment auf irgendwelche Ideen kam. Sie würde sie noch eher Shinbe küssen lassen, wenn es dazu kam, also versperrte sie seine Sicht und verschränkte ihre Arme vor der Brust, als würde sie Wache halten.

Sein mächtiger Bruder lächelte kalt auf Suki hinunter, aber seine Augen wurden schmal, was eine Warnung zu Shinbes Herzen sandte. Er kam näher und stellte sich neben Suki, verstärkte noch die Sperre gegen Kyous Sicht auf Kyoko, aber auch um seine Aufmerksamkeit von Suki abzuwenden und auf ihn zu richten.

Kamui stand still hinter allem und begann, nach vorne zu gehen, um sich zu ihnen zu gesellen, aber Kaen trat aus dem Nichts warnend vor ihn. Er starrte böse auf den Rücken des Feuerkobolds ehe er seinen wütenden Blick auf seinen ältesten Bruder richtete.

Kyou war insgeheim beeindruckt von dem Mut, den sie vor ihm zeigten… obwohl er ihnen nichts helfen würde. Wieder schickte er Gedanken zu der Priesterin, dass sie ihn ansehen sollte.

Kyoko stand auf und ging um die beiden Möchtegern-Wachen herum, um Kyou sehen zu können. Suki ergriff sie am Arm und versuchte, sie aufzuhalten, aber ließ ihre Hand wieder sinken, als Kyou warnend knurrte.