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Kyoko murmelte in ihrem Schlaf. Er sah hoch und erkannte, dass sie sich umgedreht hatte, und ihm nun den Rücken zuwandte. Die Decke, die er um sie gelegt hatte, war weggerutscht. Das kurze T-Shirt, das sie trug, war hoch gerutscht und hatte ihr wertvollstes Stück offen gelegt. Ein Zittern rannte durch seinen Körper. 'So⦠verdammt verführerisch.'
Seine Hand streckte sich aus und streichelte das weiÃe Textil, das den Anblick weiter störte. Er biss die Zähne zusammen und zog seine Hand zurück, ehe seine Finger sie berührten. 'Ah, so nahe. Aber das ist auch der Tod, und ich möchte noch ein wenig länger leben.' Ein schnaubendes Lachen entkam ihm, als er seine Hände in seinen Mantel steckte. Er musste ab sofort besser aufpassen, was er tat, oder sein Leben könnte ein wenig früher als geplant enden.
Er würde ihr sofort die Wahrheit erzählen, wenn sie nicht in seinen Bruder verliebt wäre. Er wusste, dass er mit seinen Gefühlen nicht alleine war. Sie war die Priesterin der Beschützer und sie beschützten sie mit ihrem Leben. Alle der Brüder liebten sie sehr, jeder auf seine eigene Art. Aber Toya war anders. Toya mochte niemanden. Shinbe hatte es gesehen. Toya liebte Kyoko aus ganzem Herzen, auch wenn er es nicht zugeben konnte.
Shinbe schloss seine Augen als er fühlte, wie sie zu brennen begannen. Er hatte kein Recht, Kyoko zu lieben, oder auch nicht sonst irgendjemanden. Er hatte die Fähigkeit sie alle in einer Schlacht zu retten. Alles, was er tun musste, war, den Zeitzauber anzuwenden und er konnte eine Leere erzeugen, die alles in ihrem Weg aufsaugte. Es war seine gröÃte Macht und sein gröÃter Feind. Jedes Mal wenn er den gefährlichen Zauber anwendete, konnte er fühlen, dass er stärker wurde.
Jeder hatte ihn davor gewarnt und ihm nahe gelegt, ihn nicht zu verwenden auÃer wenn er keine andere Wahl hatte, weil er eines Tages so stark werden würde und er ihn nicht mehr kontrollieren können würde, sodass er ihn selbst aufsaugte. Der Zauber war ein Geschenk seines Onkels gewesen⦠desselben Onkels, der der Feind war. Zuerst hatte er gedacht, es war ein groÃartiges Geschenk, aber nun erkannte er, dass es gar kein Geschenk war. Es war ein Fluch. Einer, den er verwenden würde, um denjenigen zu zerstören, der ihm ihn gegeben hatte⦠selbst wenn er sein eigenes Leben dabei verlieren würde.
Shinbe gähnte. Er hatte die ganze Nacht beinahe nicht schlafen können, weder bevor, noch nachdem Kyoko zurückgekommen war. Er hatte den gröÃten Teil des Abends damit verbracht, Toyas Fluchen zuzuhören, weil sie nicht vor der Dunkelheit durch das Herz der Zeit zurückgekehrt war, wie sie versprochen hatte.
Zuerst hatte Shinbe befürchtet, dass sie immer noch sauer auf Toya war, als sie nicht zurückgekommen war. Sie hatte Toya angeschrien ehe sie gegangen war, weil er versucht hatte, sie davon abzuhalten, in ihre Zeit zurück zu gehen. Toya hatte sich ihr sogar in den Weg gestellt, vor den Jungfernschrein. Letztendlich hatte sie jenen Zauber so oft angewandt, dass Shinbe nicht mehr mitgezählt hatte. Aber sie hatte versprochen, am nächsten Tag vor Einbruch der Dunkelheit zurück zu kommen.
Shinbe grinste als er sich daran erinnerte, wie Toya sich gegen den Zauber zu wehren versucht hatte, wobei er die ganze Zeit fluchte und alles Mögliche versprach, was er Kyoko antun wollte, wenn er sich wieder bewegen konnte.
Sein Blick glitt wieder hinüber über Kyokos Gestalt. Deshalb fand er sie so unwiderstehlich. Sie konnte in einem Moment wütend auf Toya sein und im nächsten Moment liebte sie ihn wieder. Sie war nicht nachtragend, egal wie sehr er sie verletzte.
Als Toya sie zum ersten Mal getroffen hatte, hatte er versucht sie umzubringen. Nun hatte sich alles geändert und jeder wusste, dass Toya sie innig liebte und sogar für sie sterben würde. Und doch tat er so, als könne er sie nicht ausstehen und verletzte oft ihre Gefühle. Das war einfach Toyas Art, sein Herz zu verstecken.
Shinbe legte seine Finger auf seine Augenbrauen in dem Versuch, seine Gedanken zu beruhigen. Er fühlte sich ehrlich schlecht wegen Toya und wollte eigentlich nichts Schlechtes über ihn denken. Es war nur, dass er eine Chance bei Kyoko hatte und diese ignorierte.
Er wäre für eine solche Chance gestorben. Er würde sie wie eine Königin behandeln, wenn sie es nur zulassen würde. Deshalb hatte er letzte Nacht die Kontrolle verloren. Die Wahrheit war, bei ihm war letzte Nacht einfach eine Sicherung durchgebrannt. Jetzt, nach dieser Nacht⦠Shinbe drückte seine Augenlider fest zusammen. Vielleicht war sie mit Toya doch besser dran, nach dem wie er ihre Unschuld betrogen hatte.
Shinbe zuckte zusammen, als Kyoko sich wieder im Schlaf bewegte und noch mehr von ihrem Oberschenkel entblöÃte. Er starrte auf ihre cremig weiÃe Haut, seine Hände zuckten in seinem Mantel. 'Wieso musste sie so schöne Haut haben?' Er fühlte, wie er selbst schläfriger wurde, als er Kyokos unruhigem Dösen zusah, und krabbelte langsam am Boden, wobei er nie die Augen von ihrem Hinterkopf lieÃ. Er wusste, wenn er ihr näher kommen würde, würde sie aufwachen, sich umdrehen und ihn schlagen.
So weit, so gut. Er beugte sich über ihre stille Gestalt und sah auf ihr Gesicht hinunter. Shinbe grinste. Sie roch immer noch nach Alkohol.
'Hat mich letzte Nacht auch nicht gestört', grinste er.
Eine einzelne nussbraune Strähne klebte an ihrer Schulter. Er streckte seine Hand aus und strich sie sanft zur Seite, seufzte leicht bevor er sich hinter ihr hinlegte und sein Gesicht in ihre seidigen Locken kuschelte. Er wagte es nicht, ihr näher zu kommen, aus Angst vor dem Tode, aber während sie schlief konnte er ihr wenigstens ein wenig Geborgenheit bieten. Redete er sich selbst ein.
Wenn sie aufwachte und ihn dort fand, würde er ihr einfach erzählen, wie müde er gewesen war und dass das der einzige Platz zum Liegen war⦠wo er sie im Auge behalten konnte. Er würde gerne einen Klaps dafür hinnehmen. Das wäre es allemal wert, nur um für ein paar Stunden neben ihr zu liegen und sich auszuruhen. Er war zu erschöpft um sich um die Konsequenzen Sorgen zu machen, als seine Augen langsam zufielen. Er war genau dort, wo er sein wollte, und zum Teufel mit den Konsequenzen.
Kyoko wimmerte schläfrig und drehte sich um, zu der Wärme neben ihr. Sie zog ihre Hände zu ihrem Kinn hoch und vergrub es darin. Als sie ihren Kopf nach vor beugte und er gegen etwas Festes stieÃ, seufzte sie und entschied, dass sie wohl wieder träumte. Um die Theorie auszutesten legte sie eine ihrer Hände gegen die Wärme.
Ja, sehr fest. In ihrem Traum kuschelte sie sich näher daran und in ihrem Traum legte sich die Wärme um ihre Hüfte. Sie roch Jasmintee und einem holzigen, erdigen Geruch.
'Wieso geht er mir nicht mehr aus dem Kopf? Er roch so gut.'
Sie erinnerte sich an das erste Mal, dass er sie in ihren Armen gehalten hatte. Er hatte gemeint, dass er sie rettete. Sie lächelte in ihrem Schlaf. Er war so stark und seine Sorge um ihr Wohlsein war richtig süÃ, auch wenn seine Gründe nicht ganz legitim waren. Damals hatte sie zum ersten Mal bemerkt, wie er roch.
Sie zitterte bei der Erinnerung und das warme Objekt um ihre Hüfte verfestigte sich. Sie schlang langsam einen Arm um die Wärme und erstarrte, als sie das eindeutige Rascheln von Stoff hörte.
'Was? Rascheln von Stoff? Raschelten Träume wie Kleider?'
Kyoko war plötzlich hellwach. Langsam öffnete sie ein Auge halb um verwirrt auf den blau-grauen Mantel zu sehen, mit dem ihre Hände verwoben waren. Und sie⦠schoss hoch wie eine Rakete, wobei sie seinen Arm mit einem Plumpsen aus dem Weg schlug. Und er, er⦠stöhnte und drehte sich auf seinen Rücken.
Kyoko war panisch, sah sich in der ganzen Hütte um. Niemand sonst war hier, und dies war eindeutig kein Traum. Shinbe schlief auf ihrer Matte. Sie musste denken. Was passierte? Sie starrte ihn an und war plötzlich wie versteinert.
'Es war nur ein Traum gewesen, nicht wahr? Reià dich zusammen, Kyoko.' Sie dachte panisch nach. 'Wo war Toya? Suki? Kamui? Kaen? Wo waren sie alle hingegangen?'
Sie fuhr fast aus ihrer Haut als Shinbe in seinem Schlaf stöhnte und seine Hände in seinen Mantel zog. Als sie aufgesprungen war, hatte sie die Decke mit sich gerissen. Kyoko blinzelte und errötete dann vor Schuldgefühlen. 'Ihm war kalt.' Ihr war nun auch kalt, jetzt, wo sie stand. Sie erinnerte sich daran, wie sie das Gefühl hatte, zu erfrieren, während sie versucht hatte einzuschlafen.
Hatte er sich deshalb neben sie gelegt? Um sie zu wärmen? Ihr Gesicht wurde noch röter. 'Ooh, das war so süÃ.' Sie schüttelte ihren Kopf von einer Seite zur anderen. 'Nein, nein, nein! Was denke ich nur? Nicht süÃ, nicht süÃ', sie seufzte, lächelte ihm freundlich zu. 'Ich gebe auf.'
Langsam und vorsichtig bückte sie sich hinunter, nahm die Decke und erstarrte, als er sich plötzlich im Schlaf bewegte. Sie blieb stehen und wartete, ob er aufwachen würde. Tat er nicht. Also warf sie schnell die Decke über seinen schlafenden Körper, nahm ihre Tasche und floh zur Tür.
Shinbe öffnete ein Auge als er ihren Rückzug beobachtete. Als sie auÃer Sichtweite war, lachte er innerlich. 'Wieder mal Glück gehabt.' Dann runzelte er die Stirn und fragte sich, wieso er keinen Handabdruck auf seiner Wange hatte⦠oder einen zersplitterten Schädel. Er stand langsam auf und zählte bis zehn, dann folgte er Kyoko um zu sehen, wo sie hingegangen war.
Als sie drauÃen war, lehnte sich Kyoko an einen nahen Baum und erkannte, dass sie besser im Bett bleiben hätte sollen. Ihr Herz raste und ihr gesamter Körper schmerzte. Sie bückte sich hinunter und massierte ihre Beine. Sie erinnerte sich daran, dass sie gestern Nacht mit Tasuki getanzt hatte, nachdem sie die verdorbenen Früchte gegessen hatte, aber es fühlte sich eher an, als wäre sie von einem Lastwagen überfahren worden. Ein langes Bad in den heiÃen Quellen würde die Muskelkrämpfe beruhigen.
Noch einmal notierte sie sich in Gedanken, dass sie nie wieder Obst auf einer Party essen wollte. Dann kam ihr ein Gedanke. Toya würde Shinbes Geruch an ihren Kleidern bemerken. Ahh! Das Allerletzte, was sie wollte, war, Shinbe in Schwierigkeiten zu bringen, wenn er nichts getan hatte. Sie stolperte von der Hütte weg, stöhnte über den Kater, der sie noch immer schwächte, aber war fest entschlossen, nicht nur ihre Schmerzen weg zu waschen, sondern auch ihre Kleider zu säubern.
*****
Toya knurrte in den Tiefen seiner Kehle als er über das Dorf blickte, zu dem sie gekommen waren. Er fletschte seine Zähne, wissend, dass sie zu spät waren. Das Dorf lag in Trümmern. Es schien, dass, egal was sie in letzter Zeit machten, sie immer einen Schritt hinter Hyakuhei und seinen Dämonen waren. Er runzelte die Stirn als er das Dorf nach Ãberlebenden absuchte.
âEin Teil des Talismans muss hier gewesen sein, sonst hätten sie sich nicht die Mühe gemacht, das ganze Dorf zu zerstören.â Toyas goldene Augen verdunkelten sich vor Sorge.
âWir müssen ihnen helfenâ, sagte Suki leise, als sie mit Kamui an ihrer Seite das Dorf betrat. Sie bückte sich hinunter um nach einem weinenden Kind zu sehen, das dort völlig verloren saÃ.
Einen Moment lang verschloss Toya seine Augen vor der mittlerweile bekannten Szenerie, während sein Blut zu kochen begann. Er wusste, dass Hyakuhei beinahe alle Teile des Talismans in seinem Besitz hatte und dass es ihm egal war, wen er verletzte, um den Rest zu bekommen. SchlieÃlich hatte Hyakuhei selbst seinen eigenen Bruder ermordet. Nun versuchten die Beschützer, Kyoko vor demselben Mörder zu beschützen.
Wenn Hyakuhei es schaffte, alle Teile des Kristalls zu versammeln, würde er in Kyokos Welt einbrechen können und viele Dämonen mit sich mitnehmen. Das durften sie nicht zulassen. Er fühlte, wie ein kalter Schauer über seinen Rücken lief und wusste, dass etwas nicht in Ordnung war.
'Kyoko.' Das Wort hallte durch seinen Kopf wie eine Warnung.
âIhr beide bleibt hier und helft. Ich muss nach Kyoko sehen, jetzt!â, schrie Toya und stürmte in die Richtung weg, aus der sie gekommen waren. Er wusste, dass etwas nicht in Ordnung war⦠er fühlte es deutlich in seiner eigenen Seele. Er hätte sie nie ohne seinen Schutz zurücklassen sollen, nicht wenn Hyakuheis Dämonen-Ausgeburten so nahe waren. Er konnte die Angst, die andere Hälfte seines Herzens zu verlieren, nicht abschütteln.
âIch werde nicht zulassen, dass er dich anfasstâ, schwor Toya in seinem Wettrennen, Kyoko zu erreichen, bevor die Gefahr dort ankam.
Kapitel 3 "Kuss der Eifersucht"
Kyoko machte sich auf den Weg zu der heiÃen Quelle. Sie war müde, alles schmerzte und sie konnte es kaum erwarten, sich einfach in das dampfende Wasser zu setzen und zu entspannen. Sie stolperte über einen Stein und fragte sich, ob sie Wochen brauchen würde, eher sie ihr Gleichgewicht wiederfand, nur weil sie sich einmal betrunken hatte.
âVerdammt⦠Mann, jetzt klinge ich schon wie Toyaâ, sagte sie zu sich selbst und kicherte.
Shinbe folgte leise, wobei er ab und zu hinter einem Baum hervorspähte. Er musste ein Lachen unterdrücken, das ihm entkommen wollte, als er ihr Kommentar darüber hörte, dass sie wie Toya klang. Es war beruhigend herauszufinden, dass er nicht der einzige der Gruppe war, der ganze Unterhaltungen mit sich selbst hielt. Wenn er verrückt war, dann würden sie ein ausgezeichnetes Paar abgeben. Er blieb einige Zeit zurück um ihr ein wenig mehr Vorsprung zu verschaffen.
Als sie endlich zu der abgelegenen heiÃen Quelle kam, kramte Kyoko in ihrer Tasche. Mit allen Utensilien, die sie brauchte, am Wasserrand aufgereiht, zog sie sich schnell aus und begab ihren schmerzenden Körper in das dampfende Wasser. âMmmm, das fühlt sich gut an.â Sie schloss ihre Augen und rieb ihre Beine in dem Versuch, die verhärteten Muskeln etwas zu lockern. Als sie sich schlieÃlich besser fühlte, legte sie sich zurück in das Wasser und entspannte sich endlich.
Shinbe lehnte an einem Baum als er die Faszination ihres täglichen Rituals verfolgte. Sie war so anmutig, so rein⦠plötzlich fühlte er sich wieder schuldig für seine Taten. Er drehte der Szene den Rücken zu und legte eine Hand auf sein Herz, wo der Schmerz sich ansammelte.
Er sollte nicht hier sein⦠er war kein braver Mann. Sie würde ihn hassen, wenn sie herausfand, was er mit ihr getan hatte. Er verzog das Gesicht, als das Gewicht in seiner Brust plötzlich so viel schwerer wurde. Aber doch konnte er dem Drang, sich umzudrehen und sie gierig anzusehen, nicht unterdrücken. Er seufzte sehnsüchtig, als er zusah, wie sie in das Wasser sank.
âDies ist so viel besser als die kleine Badewanne zu Hause in der modernen Weltâ, durchbrach Kyokos Stimme die Stille, als sie sich umsah. Es war eigentlich mehr wie ein versteckter Swimming Pool. Der Ort war so friedlich und so abgelegen. Bäume und kleines Gebüsch umgaben die heiÃe Quelle und sorgten für völlige Privatsphäre. 'Der Steinsims auf der anderen Seite wäre schön um sich zu sonnen', dachte sie zusammenhanglos und lächelte. Sie summte zufrieden während sie sich an der Wasseroberfläche treiben lieÃ.
Nachdem sie sich ein paar Minuten entspannt hatte, beschloss sie, dass sie sich besser noch schnell waschen sollte. Sie knetete Shampoo in ihr Haar und tauchte dann unter um es auszuwaschen. Prustend kam sie hoch, nur um dann noch mehr Zeug in ihr Haar zu schmieren und dasselbe wieder zu tun. Dann, ehe sie wieder heraus kam, nahm sie sich die Zeit um ihre Kleider sauber zu schrubben und hoffte, dass die Sonne sie schnell trocknen würde.
Shinbe schlich sich näher und sah aus der Deckung eines Busches aus drei Metern Entfernung aufmerksam zu. Er lieà die Kurven ihres Körpers auf sich wirken. Bei den Göttern, war sie schön⦠wie eine Göttin die aus der Quelle stieg. Sie wickelte ein Handtuch um ihre Brust, ehe sie ein anderes um ihr Haar wand und dann langsam ihren Körper abtrocknete.
Er hatte sie schon oft im Geheimen beobachtet, als sie badete, aber hatte nie die Möglichkeit gehabt, lange genug zu bleiben um diesen Teil zu genieÃen. Normalerweise suchte ihn jemand bevor sie ihr Bad beendete. Er seufzte, als sie langsam mit dem Tuch über ihre langen Beine rieb. Er merkte, wie er vor Schmerzen die Zähne zusammenbiss, als er zusah, wie sie die kleinen Kleidungsstücke anzog, die ihre wertvollsten Körperteile bedeckten. Er konnte sich kaum davor zurückhalten, die paar Schritte zu machen, die sie in seine Reichweite bringen würden.
Ein knackendes Geräusch kam plötzlich von der anderen Seite der heiÃen Quellen. Shinbe hörte es, und Kyoko hatte es auch gehört, denn sie stand erstarrt auf ihrem Platz. Beide lauschten sie angestrengt auf weitere Geräusche. Ein weiterer Zweig brach, aber dieses Mal kam das Geräusch aus einem Busch näher bei Kyoko. Erschrocken sah er wie Kyoko geradewegs auf den Busch zu ging, ihr Handtuch wie ein Schild vor sich hielt und rief.
âIn Ordnung, Shinbe! Ich weiÃ, dass du es bist! Komm heraus⦠damit ich dich schlagen kann!â Kyoko wartete und starrte den Busch genervt an. Shinbe war für sein Spannen bekannt. Verärgert hob sie eine Augenbraue, er war der einzige in der Nähe, also⦠Der Busch wackelte leicht. âIch weiÃ, dass du da bist, und wenn Toya herausfindet, dass du mir nachspioniert hast, dann wird er dich wahrscheinlich umbringen. Ãbrigens bin ich mir sicher, dass auch Suki kein Problem damit hätte, dir ein paar Schläge zu verpassen.â
Das Gebüsch bewegte sich wieder und ein langes, spitzes Bein kam aus dem Geäst.
âWas zumâ¦!â Kyoko drehte sich um und rannte weg gerade als ein sehr groÃer dämonischer Skorpion hinter der Vegetation hervor koch. Sie rannte auf ihre Kleider zu, wo sie ihren Bogen zurückgelassen hatte.
âKyoko! Runter!â Shinbe kam aus den Büschen auf der anderen Seite gerannt, einen groÃen Ast in der Hand erhoben wie einen Speer. Er warf ihn auf den Dämon. Der rotäugige Skorpion sah ihn kommen und wehrte mit der Bewegung eines Beines die spitze Waffe ab und schleuderte sie weg. Der Ast landete vor Kyokos FüÃen, gerade als sie sich hinunter bückte, um ihren Bogen aufzuheben. Ihr Gesicht verzog sich, als ihr klar wurde, wie knapp sie beinahe getroffen wurde.
Shinbe rannte auf sie zu und bückte sich, um den Ast wieder aufzuheben. Er zwinkerte Kyoko zu, als er sie angrinste. âNun, Kyoko, ich denke, du bist ein wenig under-dressed um einen Dämon umzubringen.â Sein Grinsen wurde noch breiter, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Dann verwandelte sich der Gesichtsausdruck in den reinsten Horror.
Mit dem Gefühl eines Unheil verkündenden Schauers auf seinem Rücken drehte sich Shinbe herum, wobei er seinen improvisierten Speer wild schwang, als der Skorpion ihn ansprang. Er konnte ein haariges Bein treffen, aber ein anderes stach ihn in die Seite und schleuderte ihn von Kyoko weg. Shinbes Blut gefror als der tödliche Skorpion auf die Priesterin zu krabbelte.
Er wusste, dass die von Dämonen besessene Kreatur die Macht in ihr fühlen konnte. Mit dem Wissen, dass er etwas tun musste, und schnell, verwendete er seine telekinetischen Kräfte um einen mittelgroÃen Stein hochzuheben und schleuderte ihn so fest er konnte. Er grinste, als er den Skorpion am Kopf traf.
Der Dämon kreischte und drehte sich ruckartig herum um den verwundeten Beschützer böse anzustarren. Shinbe lag am Boden und bemühte sich, wieder auf die Beine zu kommen, als der Dämon wieder auf ihn losging. Er rollte sich gerade noch rechtzeitig zur Seite, um mit dem spitzen Ende des Astes nach oben zu zielen, als der Dämon auf ihn sprang. Shinbes violette Augen glühten als er einen Zauberspruch flüsterte um den harten Panzer des Monsters weicher zu machen.
Kyoko schrie panisch Shinbes Namen, als sie zusah, wie der Dämon auf ihm landete. Alles schien so schnell zu passieren, dass sie nicht einmal Zeit hatte, zu blinzeln. In einer Sekunde sprang der Dämon auf ihn und in der nächsten ragte das Ende desselben Astes aus seinem Rücken während schwarzes Blut zu Boden tropfte. Sie beobachtete, wie der besessene Skorpion zuckte ehe er erschlaffte und schwer auf Shinbe fiel.
âShinbe!â, schrie Kyoko panisch. Sie rannte auf ihn zu und sah, wie das Blut sich mit erschreckender Geschwindigkeit in der Erde um ihn sammelte. In Gedanken krümmte sie sich zusammen und hoffte, dass nichts von dem Blut von ihrem Beschützer kam, aber es war schwer zu sagen mit der riesigen Ausgeburt der Hölle, die alles auÃer einer Seite von Shinbes Gesicht bedeckte. Seine Augen waren geschlossen und einen Moment lang hörte ihr Herz auf zu schlagen, als eine Angst sie durchfuhr.
Shinbe konnte es fühlen, Kyoko war immer noch halb verrückt vor Angst, und was auch immer es war, das diese Gefühle in ihr hervorrief, er musste es zerstören. Mit einem Zucken um den Schmerz zu besiegen, öffnete er seine Augen und sah, wie sie auf ihn herunter starrte, bleich wie ein Geist. Sein Herz hämmerte schwer als er erkannte, dass sie um ihn Angst hatte. Er konnte Wärme in seinen Adern fühlen, als ihre Angst verblasste, als sie sah, dass er am Leben war.
Shinbe sprach mit einer krächzenden Stimme: âKyoko, bitte. Hilf mir⦠ihn weg zu schaffen.â Er versuchte, sich unter der Kreatur aufzurichten, aber seine Arme waren zwischen seinem Körper und den Ãberresten des Dämons gefangen. Selbst besessen sollte der geistlose Dämon nicht so viel wiegen, wie er wog und hätte sich nicht so sehr wehren sollen. Seine Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen als er ein Bruchstück des Kristalls so nahe bei ihm fühlte. âKyoko, er nährt sich von der Macht eines Talismans⦠finde ihn.â
Kyoko hörte einen Moment lang damit auf, die gigantische Kreatur anzuschieben und versuchte, ihre Macht darauf zu konzentrieren, ihren Körper zu durchsuchen. Als der Schützende Herzkristall zersplittert und die Bruchstücke auf die Welt der Dämonen herunter geregnet waren, waren Dämonen aller GröÃen in einen Rausch verfallen und hatten sich auf die Suche nach den mächtigen Scherben gemacht. Dies musste irgendwann einmal ein kleiner Skorpion gewesen sein⦠bis er das Glück gehabt hatte, von einem Dämon besessen zu werden, und dann eines der fehlenden Bruchstücke zu finden, was ihm einen mächtigen Machtschub erteilte.
âDa!â, rief sie, als sie ein kleines, elektrisch blaues Leuchten an seinem Nacken wahrnahm. Den Würgreiz unterdrückend schaute Kyoko in das noch immer offene Maul. Mit verzogenem Gesicht langte sie hinein und ergriff den Kristall. Dann beobachtete sie, wie die GröÃe des Skorpions automatisch schrumpfte. Schnell drückte sie ihn weit genug zur Seite, sodass Shinbe ihn endlich abwerfen konnte, ehe er noch weiter schrumpfte und schlieÃlich nur mehr handtellergroà war.
Kyoko sah auf ihn hinunter, sein langes, dunkelblaues Haar verdeckte sein Gesicht aber aus seinen Bewegungen erkannte sie, dass er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ihr Blick wanderte über seinen Körper auf der Suche nach Wunden. Seine Seite blutete stark, wo der Dämon ihn schwer mit seinem spitzen Bein getroffen hatte. Hektisch sah sie sich nach etwas um, mit dem sie die Blutung stoppen könnte. Dann rannte sie zu ihrem Handtuch, um es gegen die Wunde pressen zu können.
Shinbe setzte sich auf und schenkte dem kleinen toten Insekt einen angewiderten Blick. Die Hand in seiner Seite drehte er den Kopf um seine Aufmerksamkeit wieder Kyoko zu widmen, zuzusehen, wie sie nach dem Handtuch rannte, das sie in ihrer Eile weggeworfen hatte. Sein Blick glitt über ihren Körper wobei er seine Schmerzen völlig vergaÃ.
'Sie hat vergessen, dass sie noch nackt ist', dachte er. 'Nun, ich werde sie nicht daran erinnern.' Er versuchte, einen unverdächtigen Gesichtsausdruck zu behalten, als sie mit ihrem Handtuch zurückkam.
Kyoko setzte sich neben Shinbe, zog an seinem Mantel um die Wunde zu sehen. âShinbe, meinst du, du kannst das ausziehen? Ich muss sehen, wo das ganze Blut herkommt.â
Ihre Stimme war noch immer atemlos und weich in seinen Ohren, sie klang fast verführerisch. Er war so verblüfft darüber, wie besorgt sie wirklich war, dass er vergaÃ, darüber zu fantasieren, wie sie ihn bat, sich auszuziehen.
Shinbe zog seinen weiten Mantel aus und öffnete die Knöpfe seines eisblauen Hemds darunter. Es fiel von seinen Schultern und glitt an seinen Armen hinunter sodass es dann wie eine Pfütze um ihn lag. Seine Brust und seine starken Bauchmuskeln wurden entblöÃt, ebenso wie die tiefe Wunde an seiner Hüfte. Er griff nach unten und zog diese Seite seiner Hose ein paar Zentimeter nach unten, damit sie besser sehen konnte, aber behielt seinen Arm über seinem Schoss um die Indizien seiner Erektion zu verstecken.
Kyoko schluckte als sie versuchte, sich auf die Wunde zu konzentrieren und nicht das, was sie umgab. Mit einer Hand stützte sie sich an seiner nackten Haut ab und drückte den weiÃen Stoff fest auf die Wunde und sah zu, wie er sich rot verfärbte. Sie fühlte, wie seine Muskeln unter ihrer Hand zusammen zuckten, was ein heiÃes Gefühl durch ihren Arm schickte. Ihre überraschten, smaragdgrünen Augen suchten schnell seinen violetten Blick.
Er bemerkte, wie ihre Wangen erröteten als ihre Blicke sich trafen und wunderte sich darüber, während er fühlte, wie sein eigenes Fleisch heià wurde, dort, wo ihre Hand ihn berührte. âKyoko, ist alles in Ordnung?â Er sah zu wie sie schwach nickte, als sie wieder auf das Handtuch hinunter sah und es vorsichtig weg zog um zu sehen, ob die Blutung aufgehört hatte. Als sie sah, dass das der Fall war, ging sie um den Lappen zu waschen, damit sie den Rest des Blutes wegwischen konnte.
Shinbe sah hinunter und dachte innerlich: 'Kein Wunder, dass es aufgehört hat, zu bluten, das ganze Blut strömte zu einem anderen Ziel.' Er seufzte, wischte den Gedanken schnell weg als sie zurückkam und sich über ihn beugte, was ihm einen weiteren Anblick ihrer nur in Büstenhalter gekleideten Brüste ermöglichte. Seine dunkler werdenden, violetten Augen richteten sich schnell wieder auf ihr Gesicht. Er wusste, sie musste sich anziehen wenn er seine Würde behalten sollte.
Kyoko wischte langsam das Blut von seiner Haut und bemühte sich dabei, sehr, sehr vorsichtig zu sein, als sie ihn hörte, wie er ihren Namen mit angespannter, heiserer Stimme sagte. Sie hielt in ihrer Arbeit inne und hob ihren Blick zu seinem Gesicht. Aber so wie sie gerade über ihm lehnte, fand sie nun ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von dem seinen entfernt. Seine Augen glühten beinahe und er erschien ihr in diesem Moment so herausragend. Ihre Aufmerksamkeit senkte sich langsam auf seine Lippen, während keiner von beiden ein Wort sagte.
Shinbe sah, wie sich ihre Lippen öffneten und sein Körper bewegte sich ohne sein Zutun als er die Entfernung zwischen ihnen überbrückte. Er streifte seine Lippen über ihre in einem federleichten Kuss, der nur die Ruhe vor dem Sturm war⦠sein Atem war heià auf ihrer Wange. Dann überwältigte ihn ein dröhnender rot-schwarzer Schatten als der Schmerz von der Wunde, die seine Beschützermächte gerade zu heilen begonnen hatten, ihn durchfuhr.
Shinbe wurde von einem sehr wütenden Toya nach hinten gerissen und zu Boden geschmettert. Toya stand über ihm, einen seiner Zwillingsdolche direkt auf seine Kehle zielend.
âWas zur Hölle bildest du dir ein, Kyoko zu küssen, du Drecksau?â, schrie Toya und zitterte vor Wut. Der Anblick von Shinbe, wie er Kyoko küsste, war für immer in seine Netzhaut eingebrannt. âIch lasse sie in deiner Obhut zurück und du belästigst sie?â, brüllte er tobend.
Shinbes Augen verdunkelten sich zu einem tiefen Violett.
Kyoko zwängte sich zwischen sie, ihr Rücken Shinbe zugewandt, als würde sie ihn beschützen. Mit einem bitterbösen Blick auf Toya sagte sie barsch: âWage es nicht!â Sie breitete ihre Hände aus wie einen Schild. âEs ist nicht so, wie du glaubst, Toya.â
Toya senkte seinen Dolch mit einem Fauchen: âOh ja, und wieso zur Hölle bist du dann nackt?â Seine silbernen Augen richteten sich auf ihre nackte Haut um den Punkt zu unterstreichen.
Kyokos Welt stürzte über ihr zusammen und sie wusste einfach, dass die Götter sie auslachten, während sie an Ort und Stelle zu Stein erstarrte. Plötzlich fühlte sie den Wind auf ihrer nackten Haut und sie fühlte, wie Toyas Augen ihre Haut ebenso schnell erwärmten. Sie lieà ihre Hände an ihren Seiten fallen und suchte mit ihrem Blick ihre Kleider, erkannte, dass sie mittlerweile trocken waren und auf einem Stein nicht weit entfernt lagen.
Ihr Blick schoss wieder auf Toya als sie zischte: âIch wurde angegriffen und Shinbe hat mir das Leben gerettet. Ich half ihm weil er verletzt wurde, als er mich beschützte, klar? Ich habe ihn geküsst, na und? Es war ein Dankeschön!â Sie versuchte, sich von den beiden zu entfernen um ihre Kleider zu holen, aber überlegte es sich wieder anders, als Toya den Dolch wieder auf Shinbes Kehle richtete.
âDu hast einen Kuss von ihr verlangt als Dank dafür, dass du sie gerettet hast? Du verdammter Perversling!â, knurrte Toya und war nun sogar noch wütender auf den Beschützer. Dann, mit einer schnellen Bewegung, ergriff er Kyokos Arm und riss sie hinter sich, auÃerhalb des Blickfeldes seines Bruders.
Shinbes Augen blitzten wütend auf, als er sah, wie Toya Kyoko behandelte. âLeg die Waffe weg, Toya.â Shinbes Worte waren eiskalt als er aufstand und seine Hosen abwischte, seine Brust immer noch nackt. Als der gröÃere der beiden sah er drohend auf Toya hinunter, bereit, ihn anzugreifen. Immerhin⦠niemand hatte ihn je einen Feigling genannt.
Kyoko eilte wieder zurück und drängte sich wieder zwischen die Brüder. Ihre Brust streifte unabsichtlich an Toyas Rippen, zur gleichen Zeit wie ihr Rücken Shinbes heiÃe Haut berührte, da sie beide gerade einen drohenden Schritt aufeinander zu machten. Ihre Augenbrauen begannen zu zucken.
âIch habe ihn geküsst. Er hat es nicht verlangt. Jetzt geht beide weg, damit ich mich anziehen kann.â Sie sah hoch und suchte Toyas silbernen Blick und mit weicherer Stimme sagte sie beinahe flehend: âEs ist so schon schlimm genug, du brauchst es nicht noch schlimmer zu machen.â
Sie fühlte wie Shinbe sich zurückzog und ohne sich umzudrehen wusste sie, dass er sich anzog. Sie konnte das Rascheln von Stoff hören, als er mit wütenden Bewegungen in sein Hemd fuhr. Sie wusste, dass sie sich besser nicht umdrehen sollte und so klebten ihre Augen auf Toya um zu sehen, ob er noch weitere Anzeichen zeigte, Shinbe verletzen zu wollen. Sie seufzte beinahe vor Erleichterung als sie Shinbes Schritte hörte, die sich von der Quelle entfernten.
Toya achtete nicht auf Shinbe und seinen Rückzug. Im Moment starrte er immer noch verwirrt in Kyokos Augen. 'Sie hatte Shinbe geküsst? Wieso?' Sie streckte eine Hand nach seinem Arm aus, aber er drehte sich schnell um und ging einen Schritt von ihr weg, kehrte ihr den Rücken zu.
âZieh dich an, aber ich werde dich nicht wieder alleine lassen. Ich bleibe, bis du fertig bist zu gehen.â In seiner Stimme konnte man immer noch Zorn ausmachen.
Kyoko schnaubte und ging schnell zu ihren Kleidern, beeilte sich, sie anzuziehen. Als sie endlich wieder bekleidet war, drehte sie sich wieder um und sah seinen unbeugsamen Rücken, woraufhin sie einfach an ihm vorbei spazierte. Sie wollte zurück zur Hütte gehen, aber er ergriff sie am Arm und drehte sie herum, sodass sie ihn ansah.
Toya wollte nur wissen, wieso. Wieso würde sie Shinbe so küssen? Sein dunkles Haar fiel in sein Gesicht und verdeckte seine goldenen Augen vor ihrem Blick. âWieso hast du ihn geküsst?â, flüsterte er. Sein Haar bewegte sich leicht in der sanften Brise, sodass seine silbernen Strähnen attraktiv glänzten.
Kyoko runzelte die Stirn und wusste nicht, wie sie antworten sollte. In Wirklichkeit hatte sie es vielleicht einfach getan, weil sie das wollte, aber das konnte sie ihm nicht sagen.
Sie seufzte: âIch habe nicht nachgedacht, also⦠ich weià wirklich nicht wieso.â Sie senkte ihren Blick. Das war jedenfalls die Wahrheit.
Toya fühlte, wie bei dieser Antwort Angst in sein Herz kroch. Mit einem Ruck hob er den Kopf wieder und sah ihr direkt ins Gesicht, hielt ihren Blick fest. âKyoko, du hast nie versucht, mich zu küssen⦠soâ, knurrte er, ohne nachzudenken.
Kyokos Augen blitzten ihn an dafür, dass er sie so bloà stellte und sie rief: âDu benimmst dich nie so als würdest du das wollen! AuÃerdem habe ich keinen Freund, also kann ich küssen, wen ich will, nicht wahr?â Sie riss ihren Arm aus seinem Griff los, ignorierte sein Knurren über ihre Antwort und marschierte an ihm vorbei, fragte sich, wieso es ihm plötzlich etwas ausmachte.
Kyoko starrte böse zu Boden als sie Richtung Hütte ging. Toya machte sie richtig wütend. Wie konnte er es wagen, darüber wütend zu werden, dass sie Shinbe küsste? Was ging ihn das eigentlich an? Sie war ihm doch egal. Er liebte niemanden, also was kümmerte es ihn, wen sie küsste? Sie riss die Tür der Hütte auf und lieà sich auf ihren Schlafsack fallen, tief in Gedanken versunken.
Toya stampfte nach ihr herein. âSieh zu, dass ich dich nie wieder sehe, wie du Shinbe küsst!â, knurrte er, während er sich ihr gegenüber an die andere Wand der Hütte setzte.