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Moon Dance
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Moon Dance

4

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Moon Dance

Envy drückte ihren Körper verführerisch an den seinen, sodass sie sich dann schnell von ihm abstoßen konnte. „Ich bin gekommen, um dir etwas zu geben“, antwortete sie und brachte all die hitzige Lust der Tanzfläche um sie in ihre Augen, um ihn abzulenken.

„Ich hoffe es passt zu dem, was ich für dich habe“, stöhnte Trevor, als er ihre Hand zwischen seinen Beinen fühlte.

„Lass es uns herausfinden“, zischte Envy als sie den Elektroschocker gegen seine pulsierende Erektion drückte und drückte sich dann schnell von ihm weg, gerade als er zuckte und lautlos auf seine Knie sank. „Ups!“ Envy grinste und schob die Elektroschockpistole schnell zurück in ihre Tasche bevor sie sich umdrehte, um in die andere Richtung zu flüchten. Das Allerletzte, was sie wollte, war noch immer dort zu warten, wenn Trevor wieder genug Kraft hatte, um aufzustehen.

Als Envy sich ihren Weg über die dunkle Tanzfläche bahnte, ergriff sie jemand fest am Arm. Nachdem sie dachte, dass es ihr Bruder war, sah sie nicht einmal hoch sondern folgte dem Mann vertrauensvoll. In dem Moment, als sie endlich doch kurz hochblickte, wurde eine kleine Tür geöffnet und sie wurde durchgeschoben.

Envy hatte kaum die Zeit sich umzudrehen, bevor die Tür hinter ihr geschlossen wurde, und ein Schlüssel sich im Schloss drehte. Ein schwaches Licht wurde angeschaltet und sie erkannte Fernsehbildschirme und den Mann, der im Käfig gewesen war. Sie öffnete ihren Mund um etwas zu sagen, aber er ließ sie gar nicht zu Wort kommen.

„Ich dachte, es ist besser, wenn du dein Kunstwerk in Sicherheit hier im Büro betrachtest“, grinste Devon und zeigte auf einen der Bildschirme.

Envy schielte hinüber zu dem Bildschirm und erwartete, dass der Anblick von Trevor, der seine Hände zwischen seine Beine hielt, sie zum Lachen bringen würde… aber stattdessen hatte sie Mitleid mit ihm. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Herz ein paar Zentimeter tiefer gesackt war. Als sie ihn mit so schmerzverzerrtem Gesicht sah, war sie plötzlich froh, dass die Überwachungskamera keinen Ton hatte, denn sie wollte bestimmt nicht hören, was er sagte.

Sie beobachtete schweigend wie Chad und Jason aus der Menge auftauchten und ihm halfen aufzustehen. Sie konnte nicht erkennen, was gesagt wurde, aber als Trevor Chad mit mehr Kraft von sich weg drückte, als er so kurz nach einem Elektroschock haben sollte, richtete ihr Blick sich sofort auf die Tür, bereit hinaus zu rennen, bevor jemand verletzt wurde.

Als sie sah, wie der Tänzer warnend seinen Kopf schüttelte, während er dort zwischen ihr und der Tür stand, schaute Envy wieder zurück auf den Bildschirm und war verwundert als sie sah, dass es Jason war, der Trevor festhielt, während Chad ihm Handschellen anlegte.

Mittlerweile mehr als nur verärgert über sich selbst dafür, dass sie sich so kindisch benommen hatte, machte sie sich auf den Weg zur Tür um Chad zu sagen, dass er Trevor gehen lassen sollte. Wieder ergriff die Hand ihren Arm. Sie starrte böse auf seine Finger hinunter, weigerte sich, ihm in die Augen zu sehen, wo es doch offensichtlich ihre Schuld gewesen war, dass sie das angefangen hatte. Die Schuldgefühle erhöhten ihren Zorn nur noch und so fand sie neuen Mut.

„Nachdem du mich gesehen hast, wie ich den Typen geschockt habe, meinst du, das ist eine gute Idee?“ Sie riss endlich ihren Blick hoch, sah in seine Augen und versuchte, durch die Wirkung davon nicht zu vergessen, zu atmen. Jetzt, wo sie einander so nahe waren, waren seine Augen sogar noch beeindruckender als vorhin hinter dem Gitter des Käfigs.

„Wer auch immer diese Männer sind, du solltest sie ihn vielleicht aus dem Club schaffen lassen, bevor du zurückgehst, um zu tanzen“, warnte Devon wieder und beobachtete die Flamme, die in ihre Augen schoss. Er konnte beinahe sehen, wie ihr Fell sich aufstellte durch den Drang, dem Mann zu Hilfe zu kommen, den sie gerade verletzt hatte… nicht dass er vorhatte, sie gehen zu lassen. „Wie heißt du?“

„Wieso?“ Envy riss ihren Arm los. „Damit du den Besitzern sagen kannst, dass sie mir Hausverbot erteilen sollen?“

„Unwahrscheinlich.“ Devon knurrte finster als er daran dachte. „Aber vielleicht solltest du die Pistole die restliche Nacht in deiner Tasche behalten.“ Er sah wie sie zurück zum Bildschirm schielte, um zu sehen, dass ihr Opfer weg war.

'Verdammt', seufzte Envy innerlich als sie sich mit dem Rücken an die Tür lehnte und das Vibrieren der Musik durch das Holz fühlte. Sie biss sich auf die Unterlippe, wusste, dass sie zu weit gegangen war. Sie erinnerte sich an den anderen Grund, weshalb sie heute Nacht ins Moon Dance gekommen war und fragte sich, ob es ein guter Moment war, um einen Job zu fragen. Wieso sollte sie es nicht einfach versuchen? Sie zuckte gedanklich die Schultern. „Weißt du, ob sie hier offene Stellen haben?“

Devon konnte das langsame Lächeln, das sich über seine Lippen ausbreitete, nicht aufhalten. Was würde er darum geben, sie für kurze Zeit in diesen Käfig zu bekommen, sodass er versuchen konnte, das Feuer in ihr zu zähmen. „Tanzt du?“, fragte er hoffnungsvoll.

Envys Augen wurden groß als sie sich daran erinnerte, wie sie ihn in dem Käfig beobachtete hatte, und ihre Oberschenkel begannen zu brennen… aber leider auch ihre Wangen. „Nein“, flüsterte sie ein wenig zu heiser. „Nicht zum Tanzen. Ich arbeite als Barfrau in einigen der anderen Clubs in der Gegend und ich wollte mich bewerben, wenn ich schon hier bin.“

„Schade“, grinste Devon als er auf einen Schreibtisch zuging und eine Schublade öffnete. Er zog einen Bewerbungsbogen heraus und gab ihn ihr. Sie hatte ihm immer noch nicht ihren Namen gesagt, aber wenn sie die Bewerbung ausfüllte, würde er alle Informationen haben, die er brauchte. Außerdem wollte er sichergehen, dass sie nicht im Night Light gearbeitet hatte.

Er hatte es satt, dass sie Leute herüber schickten, um hier herumzuschnüffeln. Quinn war derjenige gewesen, der die Freundschaft zwischen den Pumas und den Jaguaren beendet hatte, also sollten die Pumas sie, zum Teufel noch mal, auch in Ruhe lassen, wenn man ihn fragte.

Jemand von Night Light hatte die letzte Person, die sie angestellt hatten, hergeschickt und jetzt, wo sie ermordet worden war, suchten die Pumas Antworten im Moon Dance… ebenso wie die Polizei. So wie das Schicksal spielte, hatte sie in der einzigen Nacht, wo sie hier gearbeitet hatte, darum gebeten, mit ihm im Käfig tanzen zu dürfen.

Devon zog den Stuhl von unter dem Tisch hervor, wusste, dass die beste Möglichkeit, sie dazu zu bringen, dass sie länger blieb, war, ihr zu geben, was sie wollte. „Du kannst es jetzt gleich ausfüllen. Vielleicht hast du am Ende der Nacht einen neuen Job.“

Envy setzte sich, aber runzelte dann die Stirn und sah wieder zu dem Bildschirm hoch. „Meinst du, der Besitzer hat gesehen, wie ich Trevor geschockt habe?“ Sie biss sich auf ihre Unterlippe und stellte sich vor, wie es ausgesehen haben musste. „Ich wünschte wirklich, dass ich es nicht getan hätte.“

Devon lehnte sich über dir Rückenlehne ihres Stuhls als würde er mit ihr auf den Bildschirm sehen. Seine Lippen nahe an ihrer Ohrmuschel fragte er: „Wenn der Besitzer es gesehen hätte und dich darüber befragen sollte, was würdest du ihm sagen?“ Er atmete langsam ein als ihr Geruch ihn umgab und sein Blut sich erwärmte.

Envy begann, ihren Kopf zu drehen, um zu ihm hochzusehen, aber hielt dann inne. Die Gefühle, die seine Nähe bei ihr auslösten, breiteten sich über ihre Schulter und die Seite ihres Halses aus. „Ich war einfach nur gemein“, hauchte sie als sie fühlte, wie Hitze sich in ihrer Mitte sammelte. Dieser Mann war eine Gefahr für ihre Sinne. Sie wusste nicht, ob sie sich umdrehen und ihn küssen, oder ob sie wegrennen sollte.

Devons Mundwinkel deuteten ein Lächeln an, aber er verließ seine Position nicht. „Also gehst du einfach rum und teilst ohne guten Grund Elektroschocks an Männer aus?“ Er konnte riechen, wie ihre Erregung stieg und das machte seine Hosen unbequem eng.

„Nein.“ Envy war froh über die Ablenkung, griff nach einer Füllfeder in dem kleinen Glas vor sich und begann, die Bewerbung auszufüllen. „Nur an diejenigen, die es wirklich verdienen“, antwortete sie, sie wollte nicht darüber reden.

Devon richtete sich wieder auf und kämpfte gegen den Drang an, sie aus ihrem Stuhl hochzureißen und sie ihm zugewandt auf den Tisch zu setzen. Tatsächlich rieb er schon ihr seidiges Haar zwischen seinen Fingern, wo es über die Rückenlehne des Stuhls hing.

Er schwieg während sie ihre Bewerbung ausfüllte und las über ihre Schulter mit, merkte sich jedes Wort. Envy Sexton, und die Puma-und Vampir-Clubs fehlten zum Glück in der langen Liste von Clubs, wo sie arbeitete. Er wusste, dass er mit ein paar Anrufen den Großteil ihrer Zeit freimachen konnte, wenn er den anderen Clubs sagte, dass sie sie nicht zum Arbeiten einteilen sollten. Er wollte diese kleine Wildkatze nicht teilen.

Envy füllte die letzten Zeilen aus und wollte wieder aufstehen, aber Devon legte seine Hand auf ihre Schulter, um sie aufzuhalten. Er nahm ihr den Zettel schnell weg und ging zur Tür.

„Bleib hier. Ich komme gleich mit einer Antwort zurück.“ Devon streckte seine Hand nach dem Türgriff aus, aber hielt kurz inne, als sie sprach.

„Wie heißt du?“, fragte Envy während sie überlegte, ob es nicht klüger wäre, dem Besitzer die Bewerbung selbst zu geben. Vielleicht konnte sie dann auch gleich das Vorstellungsgespräch hinter sich bringen.

„Devon Santos“, antwortete er und verschwand dann durch die Tür ehe sie ihn aufhalten konnte.

Er hatte gewusst, dass Nick direkt vor der Tür wartete, weil er ihn gerochen hatte. Devon gab Nick den Zettel und erklärte: „Wir haben eine neue Barkeeperin.“ Er wartete während Nick die Bewerbung betrachtete, wissend, dass sein Bruder auf dieselben Dinge achtete, die er selbst schon sichergestellt hatte.

Nick hatte einige Vampir-Groupies und einen Vampir die doch hereingekommen waren, vertrieben und es hatte ihm für den ganzen Tag die Stimmung verdorben. Er hasste Vampire und jeden Menschen, der dumm genug war, um sich mit ihnen anzufreunden. Nachdem er kein Anzeichen dafür sah, dass das Mädchen mit ihnen zu tun hatte, und nachdem er die Erregung seines Bruders, die die Frau ausgelöst hatte, roch, entschied Nick, dass er Devon die Sache selbst regeln lassen wollte.

Er gab ihm schließlich den Bewegungsbogen zurück. „Sag ihr, dass sie ihre Elektroschockpistole zu Hause lassen soll.“ Nick beäugte seinen Bruder einen Augenblick lang, ehe er hinzufügte: „Kat sagte, dass der Typ, den sie geschockt hat, ihr Freund war, und der Typ, der ihn mit Handschellen abgeführt hat, ihr Bruder.“

„Dieser Freund von ihr hatte eine Pistole. Ich konnte sie riechen.“ Devon zuckte die Schultern während seine Augen schmal wurden. „Vielleicht war er nicht so ein toller Freund.“

„Du solltest vorsichtig sein mit der.“ Nick schüttelte den Kopf als nur noch mehr Interesse in den Augen seines Bruders leuchtete. „Wenn du sie willst, dann bist du verantwortlich dafür, sie im Auge zu behalten, wenn sie hier ist.“ Nick knirschte mit den Zähnen als er den Hauch eines Vampirs roch. Ohne ein weiteres Wort ging er die Treppen nach oben und ließ Devon stehen.

Envy schaute sich nervös um und sah einen Lift, der ihr vorhin noch nicht aufgefallen war. Sie hob eine elegante Augenbraue, als sie sah, dass daneben ein Ziffernblock war, anstatt eines einfachen Knopfes. Sie klopfte mit der Füllfeder auf den Schreibtisch und fragte sich, wie lange sie warten sollte. Sie musste noch herausfinden, ob Chad Trevor wirklich festgenommen, oder ihn nur aus dem Club geworfen hatte.

Sie besah sich den Schreibtisch und versuchte, den Gedanken einen Moment lang zu verdrängen. Sie war eine geborene Ermittlerin, ebenso wie ihr Bruder, obwohl Chad versuchte, die Tatsache zu verbergen. Die Wahrheit war, dass Chad einen großartigen Detektiv abgeben würde. Er erzählte allen, dass er nur ein Prügel-Polizist war, aber das war weit entfernt von der Wahrheit. Er war der Leiter des Spezialeinheitskommandos.

Schließlich sah sie hinunter auf den Zettel, den sie gedankenverloren in die Hand genommen hatte. Es war eine Rechnung einer Lagerbestellung. Ihr Blick glitt über das Papier und hielt am Adressfeld an. Sie klatschte das Papier wieder auf den Tisch. Devon Santos… verflucht sei er. Er war einer der verdammten Besitzer und hatte sie denken lassen, dass er nur ein Tänzer war.

In diesem Moment öffnete sich die Bürotür und Devon kam wieder zurück. „Wann willst du anfangen?“

*****

Nick eilte über die Tanzfläche und die Treppe hinauf, die zum Eingang führte. Er drückte die Tür mit mehr Schwung auf als nötig und starrte böse auf den Mann, der versuchte, am Türsteher vorbeizukommen. Nachdem die meisten Türsteher Formwandler waren, konnten sie Vampire riechen, auch wenn sie an ihrem Äußeren nicht als solche zu erkennen waren.

Der Modegeschmack der normalen Vampire in der Stadt schien stark angelehnt an die Gothic-Szene. In den letzten Monaten hatten allerdings etwa zehn mit Anzügen oder normalen Ausgeh-Klamotten versucht, in den Club zu kommen. Daher verließen sie sich nun mehr auf den Geruch als auf das Aussehen. Regel Nummer eins: keine Vampire durften ohne die Erlaubnis eines der Besitzer hinein.

„Was wollen Sie hier?“, fragte Nick und versuchte professionell zu klingen, da sie menschliche Zuhörer hatten. Der Mann legte seinen Kopf zur Seite und ließ ein böses Lächeln sehen, durch das sich Nicks Magen verkrampfte.

„Ich möchte hinein“, sagte Raven während seine Pupillen größer wurden und er die Macht anwendete, mit der er jeden, der für die Gedankenkontrolle der Vampire zugänglich war, unterwarf.

Nick beäugte ihn von oben bis unten. Der Mann hatte schwarzes Haar mit neonpink gefärbten Enden, die ihm tief ins Gesicht hingen. Er war jung, wohl noch keine fünfundzwanzig mit sehr blasser Haut und starkem Eyeliner um seine Augen. Seine Lippen trugen schwarzen Lippenstift und sogar seine Fingernägel waren schwarz lackiert.

„Es tut mir leid, Herr…“ Nick blieb ruhig stehen und beobachtete jede Bewegung des Vampirs. Egal wie groß oder wie alt, Vampire waren gefährlich und sollten nicht unterschätzt werden.

„Raven, nennen Sie mich Raven“, antwortete der Mann und fragte sich, wie weit man einen Jaguar in die Ecke drängen konnte.

„Es tut mir leid, Raven, wir sind voll“, erklärte Nick während er mit seinen Fingern die kleine Pistole umklammerte, die tief in der Tasche seiner Lederjacke steckte. Sie hatte hohle Silber-Kugeln, die mit heiligem Wasser gefüllt waren. Sein Mundwinkel hob sich leicht zu einem sadistischen Lächeln als er die Holzklinge des Knochenmessers, das er an seinem Unterarm befestigt trug, fühlte.

„Wieso stehen diese Leute hier dann noch alle Schlange?“, fragte Raven, während er beobachtete, wie ein goldener Ton begann, die Iris des Jaguars zu verfärben.

Nick lächelte, aber es schien mehr als würde er mit den Zähnen knirschen. „Sie haben reserviert.“

Ravens Augen leuchteten in dem schwachen Licht einen Augenblick lang, als würden sie durch ein inneres Feuer Unheil verkündend glühen. Nick kam die drei Stufen vom Eingang hinunter und stellte sich zwischen Raven und die Menschenmenge, dann beugte er sich vor zu Ravens Ohr.

„Hau jetzt ab, Vampir“, flüsterte er mit kalter Ruhe während er die Spitze des Messers gegen Ravens Rippen drückte, wo niemand es sehen konnte. „Du kommst hier nicht rein.“

Nick richtete sich wieder auf und verschränkte seine Arme vor sich, sodass es nur eine kurze Bewegung brauchte, um ihn schnell mit dem Dolch zu erstechen. „Es tut mir leid, Herr Raven. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“

Raven lächelte wieder, dieses Mal beinahe freundlich. „Oh, den werde ich haben.“

Er drehte sich von der Tür weg und begann, die Straße entlang wegzugehen, seine Hände vergraben in den Taschen seiner schwarzen Jeans während er eine Unheil verkündende Melodie pfiff. Als der Jaguar sich zu ihm gebeugt hatte, um in sein Ohr zu flüstern, hatte Raven gesehen, wie sein Meister an ihnen vorbei in den Club geschlichen war. Er hatte Kane schon eine Weile nicht mehr gesehen. Tatsächlich war dies das erste Mal seit mehreren Wochen, obwohl er den Blick seines Herrn oft auf sich gefühlt hatte.

Was Raven überraschte, war, dass Kane freiwillig in die Höhle seiner Feinde gehen wollte. Der Meister hatte ihm die Geschichte davon erzählt, wie er vom Anführer des Jaguar-Klans lebendig begraben worden war. Hatte sein Herr seine eigenen Pläne?

„Sie haben Sie für etwas verurteilt, was Sie nicht gemacht haben, mein Meister, aber dieses Mal werde ich dafür sorgen, dass das Blut an ihren Händen klebt“, flüsterte Raven zu sich selbst ehe er in den Schatten verschwand. Er wusste, er würde nicht lange warten müssen. Er konnte noch immer das Blut seines letzten Opfers riechen, dessen Geruch mit dem leichten Wind auf den Moon Dance zugeweht wurde.

*****

Kat sah zu, wie Chad und Jason den unglücklichen Freund aus dem Club beförderten… in Handschellen. Man sagte immer, dass Neugier der Katze Tod war, aber sie musste einfach herausfinden, was sie mit ihm vorhatten. Und wenn es nur war, um zu verhindern, dass sie die restliche Nacht darüber rätselte.

Sie ging durch eine der Seitentüren hinaus und blieb im Schatten als sie ihnen folgte. Aufgrund ihrer scharfen Sinne brauchte sie nicht allzu nahe zu sein, um zu hören, was sie sagten.

Chad und Jason schlossen Trevor zwischen seinem und dem Polizeiauto ein, sodass der sitzen gelassene Freund nicht zurück in den Club und zu Envy gehen konnte. Chad nahm ihm die Handschellen ab, denn er wusste, dass er ihn nicht wirklich festnehmen konnte, wenn er keinen legitimen Grund hatte… außer wenn Trevor es darauf anlegen sollte.

„Ich wette, du hast ihr gesagt, dass ich hier bin!“, knurrte Trevor Jason an. „Glaube nicht, dass ich nicht merke, wie sehr du auf sie stehst. Du musstest einfach deine Nase wieder in Dinge stecken, die dich nichts angehen.“

Chad streckte schnell seinen Arm aus, als Jason einen warnenden Schritt nach vorn machte. „Jason, ich übernehme hier. Wieso gehst du nicht wieder nach drinnen und versuchst, Envy zu finden? Ich will nicht, dass sie rauskommt, bevor Trevor weg ist.“

„Du kannst mich nicht davon abhalten, wieder hineinzugehen. Ich bin im Dienst!“, zischte Trevor ohne nachzudenken.

„Ja, wir haben gesehen, was für einen verdammten Dienst du machst.“ Jasons Hände ballten sich an seinen Seiten zu Fäusten, aber ein eindringlicher Blick von Chad überzeugte ihn, dass er besser wieder hineingehen sollte, sonst würde Trevor heute Nacht nicht der einzige in Handschellen sein. Er drehte sich verärgert um und warf eine letzte Bemerkung für Trevor zurück über seine Schulter: „Wir sind dann auf der Tanzfläche… eng umschlungen.“

Trevor schoss nach vor, aber Chad drückte ihn gewaltsam zurück gegen das Auto. Zu Chads Überraschung war Trevor viel stärker als er aussah und es kostete ihn einige Anstrengung. „Ich habe dich davor gewarnt, mit meiner Schwester etwas anzufangen, solange du ihr nicht sagst, wer du wirklich bist, und den wahren Grund, wieso du immer in den Clubs bist. Verdammt, Mann, Envy denkt, du bist nichts als ein reicher Klugscheißer. Wenn du sie beeindrucken wolltest, hättest du ihr die Wahrheit sagen sollen. Die einzigen Typen, die garantiert keine Chance bei ihr haben, sind Lügner. Besonders wenn sie sie anlügen.“

Kat betrachtete Trevor genau. Was sollte das alles heißen?

„Du weißt genauso gut wie ich, dass, wenn ich ihr gesagt hätte, dass ich als verdeckter Ermittler arbeite, sie immer denken würde, dass ich sie nur ausnutze, um mit ihr in die Clubs hinein zu können“, donnerte Trevor während er sich wieder aufrichtete, aber nicht mehr versuchte, zurück in die Richtung des Eingangs zu gehen. Wenn er seine wahre Kraft benutzen würde, wäre Chad ein toter Mann und Trevor wäre um nichts besser als die Leute, die er verfolgte.

Das Wissen half, um ihn lange genug zu beruhigen, um die tierischen Instinkte in ihm zu zügeln, aber er konnte nicht verhindern, dass er noch immer verärgert war. „Sie hat mir einen verdammten Elektroschock verpasst!“

„Du hast es verdient, denn du bist ein niederträchtiger, fremdgehender Freund. He, das hat man davon, wenn man nicht die Wahrheit sagt. Du bist für heute Nacht fertig, außer du willst einen der anderen Clubs heimsuchen. Außerdem hat Envy die Elektroschockpistole immer noch“, grinste Chad. „Ich würde dir empfehlen, die restliche Nacht von ihr fernzubleiben… oder noch besser den Rest ihres Lebens, wenn ihr euch nicht aussprechen könnt.“

Trevor knirschte mit den Zähnen aber sagte nichts mehr. Chad konnte ihm nicht befehlen, sich von Envy fernzuhalten, aber ihr Zeit zu geben, um sich zu beruhigen, war wohl ein guter Rat.

„Gut, aber das“, er zeigte mit dem Finger auf den Club, „ist kein sicherer Ort für deine Schwester, um da rumzuhängen, und das weißt du!“ Er riss die Tür seines Autos auf und zwang damit Chad einen Schritt zurückzumachen, um nicht getroffen zu werden. Nachdem er die Tür fest hinter sich zugeschlagen hatte, dauerte es nur noch wenige Sekunden, ehe er mit quietschenden Reifen den Parkplatz verließ.

Als Trevor weit genug entfernt war, sodass Chad seine Rücklichter nicht mehr sehen konnte, ergriff er sein Handy und wählte die Nummer von jemandem, der ihm noch einen Gefallen schuldete. Er verließ beim nächsten Laden die Straße und parkte hinter einem Lastwagen, sodass er nicht bemerkt werden würde.

Es störte ihn, sie dort zurückzulassen, nach dem, wie Devon sie angesehen hatte. Selbst wenn Devon kein Mörder war, dieser Blick verhieß nichts Gutes. Chad dachte, dass er ihm Vorschriften machen konnte, wenn es um Envy ging, ja? Mal sehen, wie er es findet, wenn er herausfindet, dass er der Schwächere ist. Und dann würde er auch Jason gleich in seine Schranken verweisen, wenn er schon dabei war.

Kat zog sich weiter in den Schatten zurück als Chad sich umdrehte und in ihre Richtung blickte. Sie runzelte die Stirn, wusste, dass er sie unmöglich sehen konnte… er hatte nicht die Nachtsicht, die Formwandler hatten. Sie blies ihr Haar aus ihrem Gesicht und wartete, während er einfach nur in ihre Richtung starrte, dann seufzte sie, als er sich endlich umdrehte und zurück in den Club ging.

Also war Trevor ein verdeckter Ermittler und Chads Schwester wusste nichts davon… offensichtlich Jason auch nicht. Die größte Sache war, dass Trevor gesagt hatte, dass er dienstlich hier war. Kat knirschte mit den Zähnen, wissend, dass es mit den Morden zu tun hatte. Sie musste Warren sagen, dass er sich beeilen musste damit, herauszufinden, wer die Blutspur hinterließ, bevor sie beschuldigt wurden.

*****

Envy stand langsam auf und fragte sich, wieso Devon nicht einfach zugab, dass er der Besitzer war, und sie gleich selbst einstellen konnte. Sie hasste es, wenn Menschen sie belogen, aber sie kannte ihn nicht, und er war ihr nichts schuldig, als schluckte sie hinunter, was sie darüber zu sagen hatte. Zu dumm, dass es nicht unten blieb.

„Das ging aber schnell.“ Sie beobachtete ihn erwartungsvoll während sie die Arme vor ihrer Brust verschränkte.

„Ich habe ein gutes Wort für dich eingelegt. Manchmal hören sie auf mich.“ Devon beäugte sie neugierig, als er roch, wie ihr Duft sich veränderte. Sie war wütend auf ihn. Das roch gut.

„Vielleicht, weil du der Besitzer bist.“ Envys Lächeln verschwand.

Also darum war sie wütend. Es gefällt ihr nicht, wenn sie das Gefühl hat, dass jemand etwas vor ihr versteckt. Das musste er sich merken. Devon senkte langsam seinen Kopf zu einer kleinen Verbeugung. „Ich bin nur einer der Besitzer. Der Club gehört mir, meinen beiden Brüdern und meiner Schwester. Wir versuchen schon, die anderen zu fragen, wenn wir neue Leute einstellen.“

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