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Sicherer Hafen
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Sicherer Hafen

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»Also, was hast du heute vor?«, keuchte sie und trat aus seinen Armen.

»Nachdem ich hier gehe, werde ich eine weitere Einrichtung überprüfen. Sie ist eigentlich nicht weit weg von hier«, teilte er mit.

Liv versuchte sich auf seine Worte zu konzentrieren, aber ihr Herzschlag nahm bei der Erwähnung, dass Lawson ein weiteres Labor untersuchte, zu. Sie hasste die Vorstellung, dass er in die Schusslinie schlenderte.

Als Liv entdeckte, dass ihr voriger Chef Jim Jensen andere Forschungsunternehmen besaß, brach sie in sein Büro ein und stahl die Akten. Die Erinnerung war eine schmerzliche, die sie zu begraben versuchte, aber sie würde niemals vergessen, als er hereingekommen war und sie auf frischer Tat ertappt hat. Jim griff an und vergewaltigte sie beinahe. Wenn Lawson nicht zu ihrer Rettung gekommen wäre, hätte er Erfolg gehabt. Ein Schauder raste ihre Wirbelsäule hinauf und Galle ließ ihren Mund bei der Erinnerung wässrig werden.

»Ich wünschte, du würdest das den Behörden überlassen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass du das selbst tust. Wenn dir irgendetwas passiert …«, murmelte Liv und ihre Stimme verstummte, als sie sich auf die Unterlippe biss.

»Nichts wird passieren. Ich überprüfe sie nur. Wenn es Beweise gibt, dass Wandler als Gefangene gehalten werden, schalte ich die anderen ein, um mir zu helfen. Wir haben darüber gesprochen, Liv. Menschliche Behörden können nicht helfen. Sie geben einen Scheiß auf Wandler. Das ist mein Volk und ich weigere mich danebenzusitzen und nichts zu tun. Bitte versteh«, sagte Lawson und steckte eine lose Haarlocke hinter ihr Ohr.

Seine Berührung entzündete ihre Erregung bis zum Punkt des Siedens. Sie sehnte sich nach seinen Händen auf ihrem Körper wie eine Drogenabhängige. Niemand hatte jemals diesen Effekt auf sie und es war so befremdlich wie es aufregend war. Es machte es gewiss schwierig sich zu konzentrieren und irgendetwas erledigt zu bekommen.

Sie schüttelte ihre Verlangen ab und konterte: »Ich verstehe. Aber ich weiß auch, wie bösartig Jim sein kann. Er mag sich jetzt bedeckt halten, aber das bedeutet nicht, dass er nicht bestimmt, wo es langgeht. Wenn er herausfindet, dass du herumschnüffelst, wird er versuchen die Bedrohung zu eliminieren.«

»Scheiß auf ihn. Ich hätte gerne, dass er versucht mich zu eliminieren. Da wir gerade von dem Arschloch sprechen. Irgendwelche Neuigkeiten zu seinem Verbleib?«, fragte Lawson.

»Nein. Bart hat seine Leute dran, aber Jim ist ein heimtückischer Schweinehund. Wir werden geduldig sein müssen und darauf warten, dass er wieder einen Fehler begeht. Letztendlich wird er es vermasseln, und wenn er das tut, dann werden wir warten«, versicherte Liv.

Sie wollte Jim mehr als jeder andere hinter Gitterstäben sehen. Bart hatte Verbindungen, in Anbetracht seiner Position als Gouverneur, und war ihr Spitzel. Wenn irgendjemand Jim ausmachen konnte, dann war es Bart. Sie mussten geduldig sein und ihm vertrauen, dass er seinen Teil tat. Etwas, mit dem Lawson zu kämpfen hatte. Nachdem er seine Eltern verloren hat, vervielfachte sich Lawsons Bedürfnis nach Rache, und Toleranz war nicht seine Stärke.

Lawson ging hinüber zu einem Metalltisch in der Näher. Er spähte in eines der Mikroskope und schaute dann zurück zu Liv.

»Irgendwelche Fortschritte mit dem Blut?«, erfragte er.

Trotz seinem Versuch es zu verstecken, konnte Liv den Kummer in seiner Stimme hören. Jede Erwähnung des Bluts seines Vaters dämpfte die Stimmung. Sie wünschte sich mehr als alles andere, dass sie in der Lage wäre seinen Schmerz wegzunehmen, aber das konnte sie nicht. Es war vollkommen unfair. Die ganze Familie verdiente Besseres.

Jacob Scott war einer von Jim Jensens denkwürdigeren Opfern. Liv schwor Lawsons Mutter, dass sie sich ihrem Gefährten gegenüber anständig verhalten und Jacob ehren würde, falls sie irgendetwas in seinem Blut finden sollte, das sich als hilfreich erweisen würde. Es war entmutigend, dass sie nichts Nützliches entdeckt hatte.

»Noch nicht. Von dem, was du mir erzählt hast, war der Grund, dass Wandlerblut Jims Schwester geheilt hat, dass der Wandler seine Lebenskraft mit ihr geteilt hat. Das bedeutet nicht, dass sein Blut den Krebs von irgendjemandem heilen würde. Ich arbeite jedoch noch daran. Ich würde gerne damit anfangen, das Blut zu testen, indem ich es mit anderen Komponenten kombiniere. Es ist schwer das zu tun, wenn ich keine Ahnung habe, wo ich anfangen soll, und nur eine bestimmte Menge Blut habe, mit dem ich arbeiten kann«, deutete sie an, fragte sich, ob er von ihr einen Schubs brauchte. Vielleicht würde er es in Betracht ziehen, wenn sie vorschlug seine Lebenskraft zu teilen.

»Ich will die Richtungen wechseln und mit natürlichen Elementen experimentieren«, fügte sie hinzu und konnte nicht anders, als sein Hinterteil zu bewundern, während er, offensichtlich tief in Gedanken, im Labor umherging.

»Macht Sinn. Wandler gehen eine Verbindung mit der Erde und Natur ein«, erwiderte er, aber schaute nicht in ihre Richtung. So viel zum Feinsinn, dachte sie, während sie weiter auf den besten Arsch starrte, den sie jemals gesehen hatte.

Lawson ließ sogar preisgünstige Wranglers gut aussehen. Sein Bau war für Jeans und figurbetonte T-Shirts perfekt. Er war groß, mit breiten Schultern und einer schmalen Taille. Und sein perfekt geformter Po ließ sie in die festen Kugeln beißen wollen.

»Liv?«

»Hä? Was hast du gesagt?«, sagte sie und schüttelte ihre unartigen Gedanken ab.

Sein tiefes Glucksen sagte ihr, dass er genau wusste, was sie dachte.

Plötzlich kitzelte ein himmlisches Aroma ihre Nasenlöcher. »Was ist in der Tasche, denn mein Bäuchlein sagt mir, dass es eine von Ashleys köstlichen Kreationen ist«, nuschelte sie und wechselte das Thema.

»Hungrig?«, sagte er mit rauer Stimme und ging hinüber, hielt so nah vor ihr an, dass sich ihre Lippen fast berührten.

Liv starrte in die grauen Teiche aus Verlangen. »Vielleicht? Was hattest du im Sinn?«

»Ich habe eine Menge Dinge im Sinn. Keines davon ist in dieser Tüte mit Hühnchen-Enchiladas«, legte Lawson dar und zog sie an seine Brust, wobei seine Hände über ihr Hinterteil streiften.

»Ich schwöre, ich habe fünf Kilo zugenommen, seit ich diese Frau kennengelernt habe. Ich werde bald eine gigantische Färse sein«, gab sie zu und fragte sich, ob er dasselbe dachte, während er ihren Arsch betastete.

»Na ja, wenn du es nicht willst, dann werde ich es wegwer–«

»Denk nicht einmal daran!«, rief sie aus.

Lawson kicherte und drückte ihren Po. »Du bist auf jegliche Weise perfekt. Ich mag deine Kurven und wie sie sich anfühlen«, gestand er, verengte dann seine Augen. »Möchtest du heute Abend ausgehen? Ich verspüre das Verlangen dich ein wenig zu verwöhnen«, verkündete er, während seine Hände unter ihre Bluse zogen und ihre Seiten streichelten, was einen Schauer durch ihren Körper schickte.

»Ich mag, wie das klingt. Wo gehen wir hin und was soll ich anziehen?«, fragte sie und biss sich auf die Unterlippe. Aufregung sprudelte beim Gedanken mit ihm auszugehen durch ihre Adern und sie konnte nicht anders als neugierig zu sein.

»Nichts, wenn ich mitreden darf«, antwortete er und seine Hände glitten nach oben, um ihre Brüste zu umfassen. Liv konnte spüren, wie sich seine Erektion gegen ihren Bauch drückte. »Wo ist Staci?«, fragte er, bezog sich damit auf ihre Assistentin.

Als Liv PRL verließ, überzeugte sie die Frau sich ihr anzuschließen. Sie bildeten ein großartiges Team und Liv war dankbar für Stacis Beitrag und Wissen über die Wissenschaftsindustrie.

»Sie musste wegen einem Arzttermin früher gehen«, keuchte Liv und bog sich in seinen Griff, brauchte mehr. Liv schlang ihre Arme um seinen Hals, spielte mit seinem welligen Haar.

Es war gewachsen, seit sie das verfilzte Chaos rasiert hatte. Sie erinnerte sich lebhaft an den Tag. Er war in Gefangenschaft und sein verwilderter Bart und strähniges Haar waren nur ein Hinweis auf den Missbrauch, den er erlitt. In der Hoffnung ihm zu zeigen, dass sie nicht wie seine gleichgültigen Geiselnehmer war, brachte sie eine Haarschneidemaschine in seine Zelle. Es war ein intimer Moment, den sie nie vergessen würde. Jetzt liebte sie sein zerzaustes Durcheinander und konnte ihre Hände nicht aus seinen dunkelbraunen Haaren halten.

»Wir sind also allein?«, fragte er mit einer gehobenen Augenbraue, während er ihren BH aufhakte.

»M-hm«, stöhnte sie, als er ihre Brustwarzen zwickte. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, erwartete seinen nächsten Zug.

»O Sonnenschein, das hättest du mir nicht sagen sollen«, verkündete er und hob sie hoch, setzte sie auf den Metalltisch.

Lawson hob ihren Rock und Liv spürte den kalten Tisch unter ihren nackten Beinen. Es kühlte ihr erhitztes Fleisch. Lawson brachte sich wie einen Keil zwischen ihren Körper und seine Hände fuhren ihre Schenkel hoch und packten ihre Hüften.

»Die Enchiladas können warten, Liv. Ich muss in dir sein«, sagte er, während er an ihrem Höschen zerrte.

Liv wackelte mit ihren Hüften, um zu helfen. Wen kümmerte zu einer solchen Zeit Essen? Ihr Büro zu taufen, klang weitaus besser.

KAPITEL ZWEI

Lawson hüpfte vom Quad und ging zur Scheune, um nach seinem Bruder zu suchen. Knox erwähnte, dass Ryan an ihrem neuesten Metallprojekt arbeitete. Nachdem Lawson ein maßgefertigtes Tor am Eingang zum Sicheren Hafen gebaut hatte, fragten mehrere Leute Bart nach dem Kauf eines ähnlichen Produkts und Bart brachte die Idee zu Lawson.

Lawson liebte es Metall zu schmieden und ergriff die Gelegenheit. Bart wollte natürlich einen kleinen Finderlohn, aber Lawson stimmte zu. Es war eine Möglichkeit, um ein Einkommen zu erhalten und es ihm zu ermöglichen, das Grundstück schließlich von Bart zu kaufen. Wenn das Hotel ein sicherer Hafen für Wandler werden sollte, musste Lawson einen Weg finden, um Geld zu verdienen und das Projekt zu finanzieren. Durch die Kombination von Wandlern und Menschen als ihren Kundenstamm war Lawson zuversichtlich, dass sie direkt vom Grundstück aus ein profitables Geschäft führen könnten.

»Hey, Bruder, wie geht’s voran?«, fragte Lawson, als er sich Ryan näherte.

Sein Bruder war über ein großes Metallblech gebeugt, Funken flogen in alle Richtungen, während das Schweißgerät seine Magie ausübte. Die schützende Kopfbedeckung verhinderte, dass sein Bruder etwas hörte, also streckte Lawson die Hand aus und klopfte auf den harten Helm.

Ryan zuckte zusammen und schaltete die Maschine aus, bevor er seine Kopfbedeckung abnahm. »Fuck, tu das nicht. Du hast mich zu Tode erschreckt. Du hast Glück, dass ich dir nicht den Arsch versengt habe«, drohte Ryan und richtete das Schweißgerät auf Lawson.

»Verdammt, wirst du taub oder was? Du hättest mich einen Kilometer entfernt hören müssen. Das Alter muss seinen Tribut fordern«, scherzte Lawson, während er einräumte, dass an dieser Aussage etwas Wahres war.

Sein Bruder würde bald 86 Jahre alt werden. Er sah vielleicht nur aus, als wäre er Anfang dreißig, aber die Uhr tickte. Wenn er seine Lebenskraft nicht bald teilte, könnte er verrückt werden und zu einem Ravin werden. Es war ein Risiko, das viele Wandler eingingen. Lawson verstand, warum sich sein Bruder nicht verbunden hat, aber er wollte ihn nicht an eine Krankheit verlieren, die verursachte, dass so viele wahnsinnig wurden.

»Leck mich. Es geht mir gut. Also was denkst du?«, fragte Ryan und blickte auf seine Anfertigung hinunter.

»Es ist krass, Bruder. Die Details der Reben und Blumen sind unglaublich. Sie werden sich einscheißen, wenn sie das fertige Produkt sehen«, antwortete Lawson, als er das Foto nahm, das der Kunde von dem, was er wollte, geschickt hatte. Sein Bruder hatte bei dem Bild einen Volltreffer gelandet.

»Danke. Ich denke, sie werden glücklich sein. Hoffentlich spricht es sich herum und wir bekommen etwas Arbeit. Wie ist es heute in der Einrichtung in Jackson gelaufen?«, fragte Ryan und wischte sich mit einem Ärmel über seine verschwitzte Stirn.

»Jaah, deshalb bin ich dich suchen gegangen. Zweifellos gibt es Wandler in diesem Gebäude. Ich konnte ihre Anwesenheit spüren. Von dem, was ich zusammentragen konnte, gibt es keine riesige Belegschaft. Ich sage, wir planen in den nächsten Tagen einen Streifzug«, antwortete Lawson und warf einen Blick zum Haus.

Liv sollte bald nach Hause kommen. Er hat ihr einen Zettel hinterlassen, dass sie sich bequeme Kleidung anziehen sollte und er sie um sieben abholen würde.

»Klingt gut für mich. Warum hast du dich so herausgeputzt? Ist jemand gestorben?«, neckte Ryan.

»Fick dich. Ich habe in ungefähr einer Stunde ein Date mit einem heißen Rotschopf. Denkst du, du kannst dich rar machen? Ich brauche etwas Privatsphäre am See«, erklärte er.

»Hey, es läge mir fern ein romantisches Zwischenspiel zu stören. Ich denke, ich fahre in die Stadt und schaue, welche Schwierigkeiten ich finden kann«, grinste Ryan und Lawson wusste, dass sein Bruder mit Schwierigkeiten meinte, flachgelegt zu werden.

»Leg dich nicht mit verheirateten Frauen an«, konterte Lawson. Sein älterer Bruder hatte etwas für Menschen übrig, insbesondere wenn sie einen Ring an ihrem Finger trugen.

»Was soll ich sagen? Die Verheirateten wollen nichts anderes als eine gute Zeit und ein wenig Aufmerksamkeit. Und sie schmecken so verflucht gut«, witzelte er und leckte sich die Lippen. Bezüglich Ryan kamen ihm zwei Worte in den Sinn. Spitzer Mistkerl.

»Zu viele Informationen, Alter. Ich melde mich später bei dir, wenn es darum geht, nach Jackson zu gehen«, sagte Lawson, als er sich umdrehte, um sich auf den Weg zum Quad zu machen.

»Bis später. Viel Spaß mit Liv«, bellte Ryan lachend.

Lawson hatte jede Absicht genau das zu haben.

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* * *

Liv schlüpfte in ihren Spitzen-BH und -höschen. Sie waren rot, Lawsons Lieblingsfarbe. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Pläne für die Nacht waren, aber sie nahm an, dass die Kleidung irgendwann wegkommen würde und sie wollte für ihn sexy aussehen.

Seine Nachricht besagte, sie sollte sich leger anziehen, also zog sie ihre Lieblingsjeans und einen leichten Baumwollpullover an. Oktobernächte waren kühl, aber wenn sie im Inneren sein sollten, wollte sie nicht, dass es ihr zu heiß war. Sie konnte sich immer eine Jacke schnappen, für den Fall, dass sie eine zusätzliche Schicht brauchte.

Aufregung trommelte durch ihre Adern. Sie waren nicht auf einem Date gewesen. Niemals. Es war chaotisch gewesen, seit sie den Wandler getroffen hatte, mit einer Krise nach der anderen. Sie war erleichtert, dass das Leben für alle sich in einer Routine einzufinden schien.

Lawsons drei Schwestern, sein Bruder Knox, Ashley und zwei weitere Familien lebten im Hotel. Es hatte mehr Wandler aus Lawsons Heimatstadt Dunlap gegeben, aber sie gingen schließlich, um in anderen Städten ein neues Leben zu beginnen.

Lawson sagte, da sie andere aus verschiedenen Laboren im ganzen Land retteten, würde ihre Zahl wachsen, aber im Moment genoss Liv ihre kleine Familie. Alle kamen gut miteinander aus und das Zuhause, das sie Sicherer Hafen getauft hatten, schien ihnen aufrichtig wichtig zu sein. Sie lächelte, als sie sich daran erinnerte, dass Lawson gesagt hatte, dass sie sein sicherer Hafen sei.

Ein Kussgeräusch sagte Liv, dass sie eine SMS erhalten hatte. Sie blickte auf den Bildschirm ihres Handys, um zu sehen, dass sie von Lawson stammte. Er wartete unten. Sie tippte schnell, dass er ihr fünf Minuten geben sollte, dann holte sie ihre Cowboystiefel aus dem Schrank. Sie überprüfte schnell ihr Make-up und ihre Haare und trug dann ihren Lieblings-Lipgloss auf. Sie konnte ihr Zimmer nicht schnell genug verlassen und hüpfte kurz darauf die Treppe herunter.

Sie betrat den Wohnbereich und hörte Holz im großen offenen Kamin knistern. Mit seinen dick polsterten Sofas und Schiefertischen war dieser Raum ihr Lieblingszimmer. Sie hatten den veralteten Teppich aufgetrennt und Parkettböden verlegt. Ein großes Kuhfell bedeckte den Boden und fügte dem Raum Wärme hinzu.

Lawson hielt zwei Gläser Champagner und starrte sie an, als wäre sie das Einzige auf der Speisekarte. »Hi, Schönheit”, sagte er mit rauchiger Stimme, als sie näherkam.

»Hallo, Hübscher«, erwiderte sie und nahm die Kristallflöte entgegen, legte dann einen zärtlichen Kuss auf seine vollen Lippen. »Was ist der Anlass?«

»Jede Nacht mit dir ist etwas Besonderes. Warum das nicht feiern?«, erwiderte er, verweilte über ihrem Mund, während er ihr in die Augen blickte.

Und einfach so überflutete Feuchtigkeit ihr Höschen. Liv wollte Lawson auf den weichen Teppich werfen und ihn bis zum Morgengrauen reiten.

»Also, wohin bringst du mich, Gesetzloser?«, krächzte sie und er schmunzelte wegen ihrer zittrigen Stimme. Der Mann wusste genau, was er mit ihr machte, und genoss jede qualvolle Sekunde.

»Ich dachte, wir gehen zu unserem Lieblingsplatz auf dem Grundstück«, sagte er und trank einen Schluck seines Champagners.

»Wirklich? Es ist ein bisschen kalt zum Nacktbaden«, flirtete sie und trat näher. Sein antwortendes Stöhnen sagte ihr, dass sie genauso viel mit ihm spielte.

»Kein Schwimmen heute Na–«

»Señor Lawson, hier sind die Sachen, die du erbeten hast«, sagte Ashley, als sie auf ihn zuging und ihm einen Picknickkorb reichte. »Hola, Liv«, fügte sie mit starkem hispanischem Akzent hinzu. Liv konnte der Frau den ganzen Tag zuhören. Sie fand ihre Sprache sehr sexy.

»Hola, Ashley. Wann beginnen wir mit meinem Spanischunterricht?«, fragte Liv die schöne Frau.

»Wann auch immer du bereit bist. Du weißt, wo du mich findest. Genießt euren Abend«, antwortete Ashley mit einem Augenzwinkern in Richtung Lawson.

»Danke, Ashley. Bist du bereit, Sonnenschein?«, fragte er und drehte sich zu Liv.

»Absolut. Geh voran«, murmelte Liv. Sie stellten ihre Gläser in die beträchtliche Edelstahlspüle, als sie durch die Küche und durch die Hintertür gingen.

Das Quad war draußen geparkt und Liv war froh, dass sie eine leichte Jacke angezogen hatte, als die kalte Nachtluft ihre Haut küsste. Sie liebte diese Jahreszeit mit ihren leuchtenden Farben und einladenden Düften. Und Halloween stand vor der Tür. Es war ihr Lieblingsfeiertag und sie hatte vor im Sicheren Hafen eine Kostümparty zu veranstalten.

Lawson stieg auf und Liv folgte seinem Beispiel. Er reichte ihr den Picknickkorb und warf das Quad an. Sie jaulte auf, als er aufs Gaspedal trat und in Richtung See startete. Der Wind fühlte sich gut in ihrem Gesicht an und sie schlang ihre freie Hand um seine Taille, umarmte ihn fest.

Einige Minuten später parkte er das Fahrzeug an der Scheune, half ihr dann herunter und nahm den Picknickkorb, bevor er ihrer beider Finger mit seiner freien Hand verflocht. Er führte sie um die Seite der Scheune herum und Liv schnappte nach Luft, als sie seine große Geste sah.

Ein Feuer brannte im Sand an der Wasserkante. Die Flammen tanzten und wurden vom stillen Wasser reflektiert. Neben dem Feuer war eine große Decke ausgebreitet und eine Flasche Champagner kühlte in einem Metalleimer. George Strait schmachtete leise aus einem tragbaren Lautsprecher und tausend Sterne funkelten über ihnen, als wären sie zu diesem Anlass herbeigerufen worden. Es war der schönste Anblick, den sie je gesehen hatte.

»Oh, wow, das ist perfekt. Du weißt, wie man eine Lady umwirbt«, gestand sie, während sie die Szene aufnahm.

Kein Mann hatte sich je so viel Mühe für sie gegeben. Sie war normalerweise von einem teuren Abendessen in einem Restaurant beeindruckt, für das eine Reservierung erforderlich war. Was Lawson getan hatte, war sorgfältig mit Bedacht und Überlegung geplant.

Er atmete aus, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. »Dank den Sternen, denn ich war mir nicht sicher, ob es dir gefallen würde. Ich bin blind geflogen, Liv. Dieses Date ist für mich eine Premiere und ich wollte, dass es etwas Besonderes ist«, gestand er mit einem leichten Grinsen.

Seine Verletzlichkeit war hinreißend. Und die Tatsache, dass er sagte, er hätte so etwas noch nicht getan, brachte Livs Körper auf Hochtouren. Sie war bereit mit ihrem Wandler alle möglichen verruchten Dinge zu tun.

Liv trat an seine Seite, ging auf ihre Zehenspitzen und beanspruchte seinen Mund in einem leidenschaftlichen Kuss. Er stellte den Korb ab und seine Arme schlangen sich sofort um ihre Taille, während er ihren Mund mit seiner Zunge erkundete. Sie legte ihr Bein um seine Hüfte, ermutigte ihn.

»Langsam, Killer. Unsere Nacht hat gerade erst begonnen. Ashley wird mich töten, wenn wir nicht nachsehen, was sich in diesem Picknickkorb befindet«, gab er zu und brachte ihr Bein langsam wieder auf den Boden. Verdammt.

»Okay, wenn du darauf bestehst«, schnaubte sie und ging zur Decke hinüber, setzte sich auf die übergroße Steppdecke und zog ihre Cowboystiefel aus.

»Kling nicht so enttäuscht. Du weißt nicht, was hier drin ist. Drink?«, bot Lawson an, während er die Champagnerflasche hochhielt, und sie nickte.

Als Lawson den Korken knallen ließ, öffnete sie den Picknickkorb, um zu sehen, welche Leckereien Ashley für sie zubereitet hatte. Darin befanden sich Hummercremesuppe und frisch gebackene Brötchen, zusammen mit einem Behälter, der mit schokoladenüberzogenen Erdbeeren gefüllt war. Okay, vielleicht sollten sie zuerst essen.

»Das riecht göttlich«, gestand sie, während sie zwei Schüsseln Suppe aus dem Thermobehälter eingoss. Gehaltvoll und cremig mit großen Stücken der saftigen Meeresfrüchte. Liv war im Himmel.

»Ja, das tust du«, konterte er und drückte ihr einen Kuss aufs Kinn, dann wanderte er tiefer zu ihrem Hals.

»Das kannst du nicht tun und erwarten, dass ich mich aufs Essen konzentriere«, keuchte Liv.