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Gefangenschaft
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Gefangenschaft

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»Jim, ich könnte vielleicht helfen«, schlug sie vor, klebte ein verführerisches Lächeln auf ihr Gesicht und klimperte mit ihren Wimpern, während sie näherschritt und eine Hand auf seine Brust legte. Sie mochte beschissen im Lügen sein und ein mieses Pokerface haben, aber sie wusste, wie man Eindruck auf das andere Geschlecht machte.

Wie erwartet erweichte sich sein Auftreten und seine Augen wanderten ihren Körper entlang. Sie erwischte ihn häufig dabei, wie er ihren Arsch unter die Lupe nahm, aber hatte dem verheirateten Mann nie das kleinste bisschen Aufmerksamkeit geschenkt. Jetzt, während sie mit ihm flirtete, sabberte er praktisch auf sich.

»Was haben Sie im Sinn?«, murmelte er, wobei seine Stimme schwer vor Lust war.

Jim zu manipulieren war zu einfach. Um Himmels willen, er hatte keine Integrität. Er war ein Idiot, dass er den Avancen einer Frau so einfach zum Opfer fiel. Es waren Männer wie er, die Liv den Altar vermeiden ließen. Es schien, dass kein Mann mehr treu bleiben konnte. Bei der ersten Gelegenheit herumzustreunen, dachten die meisten nicht zweimal nach, bevor sie fremdgingen.

»Ich habe bemerkt, dass der Wandler eine Schwäche für mich zu haben schien, wenn Sie sich das vorstellen können«, regte sie an, während sie eine lange, rote Locke um ihren Finger zwirbelte.

»Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich kann mir eine Menge mehr ausmalen«, deutete er an, zog ihre Locke aus ihrer Hand und schlang sie um seinen dicken Finger. Sie stellte sich vor, wie der Finger in seiner Hose von Minute zu Minute dicker wurde.

Indem sie zwei Schritte machte, brachte sie genug Platz zwischen sie, so dass er ihr Haar losließ. »Nun ja, was ich denke, ist, dass ich vielleicht versuchen könnte sein Vertrauen zu gewinnen. Wenn er sich wohl mit mir fühlt, zieht er es vielleicht in Betracht sich zu wandeln. Immerhin, wenn ihr Blut den Schlüssel enthält, will ich diese Zusammenarbeit so sehr wie Sie. Ich denke nur zufällig, dass man mehr Fliegen mit Honig fängt«, neckte sie mit einem Zwinkern.

»Ich wette, dass Ihr Honig der Süßeste ist«, behauptete er, leckte sich über seine Lippen.

Jaah, dieser Typ war ein totaler Player. Liv konnte nicht anders, als dass ihr seine Ehefrau leidtat. Sie hatte sie einmal getroffen und die Frau schien durchaus nett. Warum gingen so viele Männer fremd? Fehlte etwas in ihrer Ehe oder waren sie einfach begierig darauf ein wenig Fremdes zu probieren? Wieder, Grund genug es zu vermeiden für das Ehebündnis zum Altar zu schreiten.

Den über-erregten Mann dazu zu bringen sich zu konzentrieren war eine Herausforderung. »Ich kann anfangen ein wenig Zeit mit dem Wandler zu verbringen und sehen, was passiert. Ich müsste vielleicht allein mit ihm gelassen werde«, wies Liv an, hoffte, Jims Zustimmung zu bekommen, ohne Alarm zu schlagen.

»Ich weiß nicht. Er ist unvorhersehbar. Das Letzte, was ich will, ist, dass dieses Tier Ihnen auf irgendeine Weise schadet. Ich mag es ziemlich Ihren Arsch in der Nähe zu haben«, gab er offen zu und streckte seine Hand aus, klatschte auf ihr Hinterteil. Perversling.

Hat nicht viel gebraucht, dass dieser Hohlkopf denkt, dass sie ihm grünes Licht gegeben hatte. Sie konnte nicht anders als sich zu fragen, wie viele andere Frauen er auf der Arbeit verfolgt hatte. Sie hatte keine Gerüchte herumwabern gehört, aber das bedeutete nichts. Affären im Büro passierten die ganze Zeit.

»Lassen Sie es mich einfach versuchen und wir sehen, was passiert. Wenn er irgendwelche Aggressionen zeigt, befördere ich meinen süßen Arsch schneller dort raus, als er sich wandeln kann«, scherzte sie und drehte sich, so dass Jim ihr Hinterteil bewundern konnte.

Sie trug ihre Lieblingsjeans, welche ihren Po genau richtig umarmten, und wollte, dass er sah, was sie anzubieten hatte. Seine Augen weiteten sich würdigend und Liv entging die Erektion nicht, die sich in seiner Anzugshose spannte. Bevor er entsprechend irgendwelcher unanständigen Gedanken handeln konnte, die durch seinen Geist spielten, flanierte sie aus dem Büro.

»Bis morgen, Chef. Genießen Sie ihren Abend«, rief sie aus, während sie ihren Arm hob und zum Abschied winkte, ohne sich umzudrehen und ihn anzuschauen. Sie hörte ein Stöhnen, während sie die Ecke seines Büros umrundete und sich schnell zum Ausgang des Gebäudes aufmachte.

Als sie in den strahlenden, sonnigen Nachmittag hinaustrat, musste sie Jims gruselige Avancen abschütteln. Unglücklicherweise würden wahrscheinlich mehr folgen. Sie würde ihn zappeln lassen müssen, bis sie wusste, was in dem gesicherten Bereich des PRL vor sich ging.

Zum größten Teil betrachtete sie dieses Treffen als ein Gewinn für Team Liv. Jetzt war alles, was sie tun musste, den Wandler dazu zu bringen ihr zu vertrauen und sich ihr anzuvertrauen. Wenn Jims Geschichte sauber war, hoffte sie, dass sie den Mann überzeugen konnte zu kooperieren. Was, wenn sein Blut das Heilmittel in sich barg? Über die Leben, die sie retten könnten, nachzudenken, ließ sie den ganzen Weg zu ihrem Jeep vor Freude hüpfen. Sie konnte ihre Großmutter nicht zurückbringen, aber sie konnte andere retten, und diese Tatsache ließ ihr Herz anschwellen.

Ganz zu schweigen, was es für ihre Karriere tun könnte. Die Türen wären offen. Vielleicht würde sie einmal in ihrem Leben nicht mehr von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben müssen.

Aufgepasst, Leute. Olivia Kimbro war bereit die Welt zu übernehmen.

Also, gleich nachdem sie gegessen hatte. Jetzt, da ihr Magen sich beruhigt hatte, hungerte sie nach einer Pizza.

Kapitel Vier

Das gefürchtete Klicken des Türgriffs alarmierte Lawson. Er konnte das Geräusch nicht ausstehen. Für ihn bedeutete es eine weitere Runde Nadeln in seinem Fleisch oder Schläge für seinen Körper. Er setzte sich zügig auf und packte seinen Kopf, als ein scharfer Schmerz um seine Augen herum explodierte.

Sein Gesicht hatte sich noch nicht von den Verletzungen, die er während seiner letzten Prügel erhalten hatte, erholt und er konnte kaum aus seinem rechten Auge sehen. Normalerweise heilte sein Körper sich innerhalb von vierundzwanzig Stunden, aber dies war bis jetzt das schlimmste Niederprasseln gewesen.

Lawson hatte offene Wunden davon mit einer Metallkette ausgepeitscht worden zu sein und gebrochene Rippen von wiederholten Tritten gegen die Brust und den Bauch. Er erinnerte sich daran Blut ausgespuckt zu haben, gerade bevor ein Hieb gegen seinen Kopf ihn kalt ausgeknockt hatte.

Sie hatten ihn gequält, weil er zwei Männer umgebracht hatte, aber sein Mitleid für diese grausamen Menschen war verschwunden. Niemand hatte ihm ein Gramm Mitgefühl gezeigt. Er wurde schlechter als ein Tier behandelt.

Sein Körper hatte mehr Löcher als Schweizer Käse und er war überall blau und grün. Er mochte schnell heilen, aber die konstanten Schläge und Nadeln, zusammen mit dem Mangel an angemessener Nahrung und Bademöglichkeiten, hinterließen ihn schwächer als normal. Mental und physisch. Ehrlich gesagt wünschte er sich, dass sie alles Blut aus seinem Körper leeren und ihn sterben lassen würden. Es wäre besser als das andauernde Leiden.

Das Auspeitschen wurde häufiger und Lawson war sich nicht sicher, wie viel mehr sein Körper ertragen konnte, bevor er herunterfuhr. Es half nicht, dass sein Wille zu leben langsam schwand. Wenn er keinen Weg fand bald zu fliehen, würde er in diesem Scheißloch sterben und das ging ihm einfach auf den Sack.

Zumindest hat er es geschafft Jims Lakaien ein wenig Schaden zuzufügen, bevor sie ihn bewusstlos geschlagen haben. Lawson lächelte bei der Erinnerung den Arm von einem Mann und das Bein eines anderen zu brechen. Heilige Scheiße, es schmerzte wie die Hölle irgendeinen Muskel in seinem Gesicht zu bewegen.

Als er sein linkes Auge so gut öffnete wie er konnte, war er schockiert zu sehen, dass die rothaarige Frau den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss. Sie war die letzte Person, von der er erwartet hatte sie wiederzusehen. Jemals.

Er vermutete, dass sie in seinen Träumen bleiben würde anstatt in Fleisch und Blut vor ihm. Bedauerlicherweise hatte sie Lawsons vergangene zwei Nächte eingenommen, seine Träume mit ihren entsetzten grünen Augen heimgesucht. Er war eher ein Gefangener des endlosen Echos ihres entsetzten Schreis, als durch die Ketten, die ihn an die Betonwand in seinem Rücken banden.

Als er eine kurze Bestandsaufnahme machte, war er bis zum Mark durch seine Erscheinung gedemütigt. Die Jogginghose, die er von Tag Eins an getragen hatte, war so dreckig, dass es ihm übel werden ließ. Nicht so sehr wegen des Schmutzes, als wegen des Gestanks ranziger Kleidung, die dringend gewaschen werden musste. Der Geruch widerte ihn an und er konnte sich nur vorstellen, wie schlimm es für sie war.

Was er von seinem dunklen Haar und langen Bart sehen konnte, war verfilzt, und seine Finger- und Zehennägel waren überlang und verfärbt. Es war eine Beschämung und er wollte in ein Loch kriechen und sich verstecken.

Viele nahmen an, dass Wandler aufgrund ihrer Tierseite von Natur aus schmutzig waren, aber das waren sie nicht. Sauberkeitsfreak war eine Bezeichnung, die seine Familie ihm angehängt hat, wegen seiner zwanghaften Neigungen. Die meisten Wandler waren Hygienefanatiker und derart verwahrlost zu sein machte Lawson körperlich krank.

Der schlimmste Teil war seine Toilette. Sie bestand aus einem großen Eimer in der Ecke des Raums, der nicht regelmäßig entsorgt wurde, was zu den Gerüchen beitrug. Er war so lange dort gewesen, dass seine Sinne gedämpft waren, aber dennoch drehte es ihm den Magen um an diese armseligen Lebensbedingungen zu denken.

»Oh, mein, Gott, was haben sie Ihnen angetan?«, rief die Frau aus und eilte auf ihn zu.

Er hob rasch eine Hand hoch, hielt ihre Schritte an. »Nicht. Bleib weg«, befahl Lawson.

Er war von ihrem Mut beeindruckt. Sie war Zeugin davon geworden, wie er eine Gewalttat gegen zwei Menschen verübt hatte, und hatte die Courage zu seinem Raum zurückzukommen. Allein. Sie eilte an die Seite eines Mörders. Hatte sie einen Todeswunsch?

Er wäre todsicher nicht zum Tatort zurückgekehrt, besonders an diesen scheußlichen Ort.

Sie hielt ihre Hände abwehrend hoch und wich zurück. »Okay, ich werde nicht in Ihre Nähe gehen. Wenn es okay ist, werde ich einfach genau hier auf dem Boden sitzen und meine Distanz wahren«, nuschelte die Frau, kauerte sich auf den kalten Fliesenboden. Sie fummelte mit ihrem knielangen Labormantel, während sie ihre Beine überkreuzte.

Er bemerkte, dass sie hellbraune Slacks und eine schwarze Bluse unter ihrem Labormantel trug. Ihr süßer Duft berauschte ihn noch immer, aber er fand vor, dass er dieses Mal ein wenig mehr Kontrolle über seine Libido hatte. Ein weiteres Resultat seiner Verabredung zum Abendessen mit den Wachen. Sie haben ihn so schlimm verprügelt, dass er noch nicht einmal erregt wurde.

Sie stellte eine rote Tragetasche auf den Boden neben sich. Rot. Sie passte zu den langen Strähnen ihres seidigen Haars. Es war auch seine Lieblingsfarbe. Es dämmerte Lawson plötzlich, dass seine Gefangenschaft frei von Farbe war, und diese Frau war ein Leuchtfeuer in seiner dunklen Welt.

Von allen Farben war sie ausgerechnet Rot. Es repräsentierte für ihn Liebe und Leben und Leidenschaft. Alle davon waren jetzt entfernte Erinnerungen daran, zu was sein Leben geworden war.

Ihre sanfte Stimme zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Mein Name ist Olivia Kimbro, aber meine Freunde nennen mich Liv. Ich bin eine der Forscherinnen hier am PRL. Wie ist Ihr Name?«, fragte sie, griff in ihre Tasche und zog ein Klemmbrett heraus, an den ein paar Papiere angebracht waren.

Die ganze Zeit, während er in diesem Fickloch gewesen war, hatte nicht eine einzige Person den Anstand gehabt ihn nach so etwas Einfachem wie seinem Namen zu fragen.

Nicht, dass seinen Namen zu kennen ihnen das Wissen gewähren würden, das sie suchten, aber es hatte ihm gezeigt, wie wenig diese Menschen sich kümmerten. Er starrte sie an und sagte nichts. Warum sollte er irgendetwas mit ihr teilen?

Diese Menschen hatten ihm nichts als Schmerz, Folter und Elend gebracht. Warum zeigte jetzt eine Frau plötzlich Interesse, wenn es das ist, was es war? Soweit er wusste, könnte es ein abgekartetes Spiel sein. Tatsächlich fragte er sich, warum sie zuvor noch keine Frau geschickt hatten, um ihn zum Wandeln zu nötigen.

»Ich kann nicht sagen, dass ich Ihnen Ihr Schweigen verüble. Ich würde wahrscheinlich dasselbe tun. Wie wäre es damit? Ich erzähle Ihnen ein wenig über mich und Sie können danach entscheiden, ob Sie mit mir sprechen wollen. Ich muss Sie allerdings warnen, meine Geschichte ist ziemlich langweilig«, gab sie preis, während sie noch einmal in die Tasche griff und einen Granny Smith Apfel herauszog, diesen rasch zu ihm warf.

Er streckte seine Hand hoch und schnappte ihn sich mitten in der Luft. »Wow, nette Reflexe«, sagte Liv mit einem Glucksen. »Ich nehme an, dass das eine Wandlereigenschaft ist. Ich habe nie einen Wandler getroffen, also vergeben Sie mir, falls ich unwissend bin.«

Lawson mochte den Klang ihrer Stimme. Sie war rauchig und weich und sie faszinierte ihn. Tatsächlich wollte er sich zurücklehnen und sie mehr reden, vielleicht ihm etwas vorlesen lassen. Ein Roman in voller Länge von Anfang bis zum Ende. Es kümmerte ihn nicht einmal, worum es darin ging, solange es Stunden brauchte, bis sie damit fertig wäre.

Er schaute das strahlendgrüne Obst in seiner Handfläche an, drehte es, studierte es genauer. Erneut war es ein Hauch frischer Luft Farbe zu sehen. Die Festigkeit und makellose Schale des Apfels war seiner Meinung nach Perfektion. Er hatte von kaltem Haferbrei und altbackenen Brötchen gelebt, seit sie ihn gefangen hatten. Oh, sie hatten das mit diversen Supplementen beladen, um ihn gesund zu halten, aber die bereitgestellte Nahrung war fade und geschmacklos. Er wusste nicht, ob er den Apfel essen oder ihn wie ein Stück schöner Kunst an die Wand hängen sollte.

»Er wird schlecht, wenn Sie ihn nicht essen«, merkte sie an, als ob sie seine Gedanken las.

Er brachte das Obst an seinen Mund und nahm einen großen Bissen. Süß und herb barsten gegen seine Zunge und er schloss seine Augen, kostete die Erfahrung aus. Er konnte sich nicht in Erinnerung rufen, wann er etwas mit mehr Geschmack gegessen hatte. Als er einen weiteren Bissen nahm, stöhnte er vor Genuss. Er war kühl und knackig und roch wie ein sonniger Tag. Eine Sache mehr, die er seit Ewigkeiten nicht gesehen hatte.

»Wow, vielleicht hätte ich den für mich behalten sollen. Meine Nachbarin, Cassie, würde den Ausdruck auf Ihrem Gesicht orgastisch nennen«, sagte Olivia kichernd.

Lawsons Augen sprangen auf und er sah sie interessiert gaffen. Ihre verlockenden grünen Augen verschränkten sich mit seinen und er konnte die Erregung, die durch ihren hitzigen Blick in seiner Leiste nach oben schoss, nicht aufhalten. Okay, die Schläge schreckten sein Bedürfnis nicht ab, denn, fuck, wenn er sie nicht wollte.

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* * *

Liv spürte, wie sich eine Schamesröte über ihr Gesicht ausbreitete und lenkte rasch ihren Fokus ab, schaute auf das Klemmbrett herunter, während sie durch die angefügten Papiere schaute. Es gab keine persönlichen Informationen in seiner Akte, nur die Ergebnisse davon, was die anderen Wissenschaftler bei seinen Blutproben gefunden hatten.

Unglücklicherweise sah sie wegen ihres Unbehagens nur verschwommen, aber sie behielt ihren Fokus überall, nur nicht auf ihm. Die stechenden grauen Augen des Wandlers gelangten hinein und spielten Guckguck. Liv schwor, dass er geradewegs in ihre Seele sehen konnte und das ließ sie ihre Beine übereinanderlegen und wieder nebeneinanderstellen, während sie auf ihre Lippe biss. Jenseits von nervenaufreibend. Sie hatte ungewollte Leichen im Keller wie niemand anderes und brauchte es sicherlich nicht, dass dieser Mann ihre Fehler und ihr Versagen zerlegte.

Hol tief Luft und komm wieder auf das Ziel, sagte sie zu sich selbst. Sie musste sein Vertrauen gewinnen. Ansonsten würde er sich nie für sie wandeln und sie brauchten das Blut seines Tiers. Sie fragte sich, zu welchem Tier er wurde. Bär? Löwe? Es war unmöglich das zu sagen, indem man ihn anschaute, und es brachte sie um die vielzähligen Verletzungen zu sehen, die seinen Körper bedeckten.

Was auch immer letzte Nacht zwischen ihm und ihrem Chef passiert war, es verlief nicht zu seinen Gunsten. Ja, er hatte zwei Männer getötet, aber sie hatten ihn gnadenlos geschlagen. Sie hatte es mit ihren eigenen Augen gesehen. Sie haben ihn angegriffen, während er wehrlos dalag und versuchte sich selbst zu beschützen.

Jetzt war sein Gesicht bis an den Punkt geschwollen, an dem es entstellt aussah. Ein Auge war geschlossen und das andere war nicht viel besser. Sein oberer Torso war mit Striemen bedeckt und die Haut war an einigen Stellen aufgeplatzt. Ihr Herz beweinte die Misshandlung, die er ertrug.

Als Liv seine gewaltigen Muskeln beurteilte, wusste sie, dass der Mann unfassbar stark war, aber auch ein Wandler musste Grenzen haben. Er sah aus, als ob diese überschritten worden waren.

Wieder wunderte sich ihr Geist wegen seines Tiers. Sie hörte, dass sie keine Kontrolle über die Handlungen ihres Biests hatten, wenn sie sich wandelten. Wie ursprünglich und roh das für sie sein musste. Ein Teil von ihr erkannte an, dass es ebenfalls befreiend sein könnte. Neugier nagte an ihrem Inneren wegen seines Tiers. Liv gab zu, dass sie ein bisschen angetörnt davon war.

Sie schüttelte ihre unangemessenen Gedanken ab und bedachte, wo sie in ihrer Zusammenfassung ihres weniger-als-interessanten-Lebens beginnen sollte. »Also, ich bin aus Tennessee. Bin nicht weit weg von Chattanooga aufgewachsen und hier in der Stadt zum Community College gegangen. Mein Dad ist verschwunden, als ich sehr jung war. Um ehrlich zu sein, ich erinnere mich kaum an ihn. Keine Brüder oder Schwestern, aber meine Mom und ich stehen uns super nah. Sie ist meine beste Freundin. Haben Sie irgendwelche Geschwister?«, schwafelte sie, begegnete schließlich wieder seinen Augen.

Keine Antwort, aber Liv sah etwas in seinen stahlgrauen Gestirnen funken. War es ihr Gerede über ihre Familie? Hatte er jemanden und suchten sie nach ihm? So viele Fragen schwirrten durch ihren Verstand.

Wie lange wurde er hier gefangen gehalten? Wie wurde er gefangen? Warum war er so widerständig? Es schien, dass er dabei helfen wollen sollte Leben zu retten, wenn er das konnte. Sie musste ihn dazu bringen sich zu öffnen, wenn sie dem auf den Grund kommen wollte, was an ihrem Arbeitsplatz vorging.

»Wie auch immer … Ich bin dreißig, habe keine Kinder und war nie verheiratet. Ähmm, Lieblingsfarbe ist Pink, ich gehe gerne tanzen, liebe italienisches Essen, trinke nicht viel Alkohol, aber nehme Sweet Tea zu mir, als ob er aus der Mode kommt, und … oh, am wichtigsten, ich werde eines Tages die Welt beherrschen, sobald ich herausfinde, wie man Geld in Reagenzgläsern wachsen lässt«, verkündete sie nüchtern, begann dann zu lachen. Jaah, der letzte Teil war ein Witz. Sie und Cassie hatten einen Spruch, wie sie lebten: livin-la-vida-pleita.

Als sie zu Mr. Geplauder herüberschaute, dachte sie, dass sie ein leichtes Kräuseln an seiner Oberlippe feststellte. Das Problem war, dass ihn das nicht zum Reden überführte. Vielleicht hinterfragte er ihre Motive. Wer wusste, wie lange er bereits in dieser gotterbärmlichen Zelle eingekerkert war? Sie nahm an, dass ihm niemand ein Gramm Nettigkeit gezeigt hatte. Er musste wahrscheinlich wissen, wo ihre Loyalität lag.

»Also, das ist der Deal. Ich will Ihnen helfen. So sehr ich diese Eisen auch aufschließen und Sie freilassen will, das ist keine Option. Sie haben etwas, das für diese Forschungseinrichtung von Wert ist und sie werden Sie nicht ohne das gehen lassen. Aber was ich tun kann, ist eine Art Vermittlerin zu sein und jedwede weitere Misshandlung gegenüber Ihnen verhindern. Wenn Sie mir helfen, werde ich tun, was ich kann, um Ihnen zu helfen. Aber Sie müssen mir vertrauen. Mein Chef war nicht begeistert, dass ich hier herunterkomme, aber er hat zugestimmt, dem eine Chance zu geben«, gab sie freizügig zu.

Jim würde sie diese Besuche nicht weiter machen lassen, wenn sie keinen Fortschritt machte. Es war völlig in Ordnung für ihn diesen Mann in die Unterwerfung zu prügeln. Liv wollte nicht sehen, dass das geschah. Sie war dazu gezwungen diesem Mann zu helfen, wenn er sie ließ.

Als sie auf ihre Uhr schaute, bekam sie Panik, als sie sah, wie lange sie bei ihm gewesen war. Ihre Zeit war beinahe vorbei. Jim erwartete von ihr, dass sie ihm nach diesem ersten Treffen Bericht erstattete. Wenn sie mit leeren Händen kam, würde er ihren Handel vielleicht abblasen.

»Kommen Sie schon. Kommen Sie mir ein bisschen entgegen. Geben Sie mir irgendetwas, bitte«, bettelte sie, ging auf ihre Knie und flehte. Es war überdramatisch, aber sie versuchte etwas klarzustellen. Der Mann schaute sie nur ausdruckslos an. Er würde nicht einen Zentimeter nachgeben.

Sie atmete geschlagen aus, griff wieder in ihre Tasche und zog ihren alten iPod Nano und ein Paar Kopfhörer heraus. Wenn auch nichts anderes, so konnte sie ihm etwas Musik dalassen. Wenn sie an eine Wand gekettet wäre, wäre Musik ihre Erlösung. Ein Mittel um ihrem Elend zu entfliehen.

»Ich will, dass Sie das für den Fall haben, dass es mir nicht erlaubt wird wiederzukommen. Stellen Sie sicher, dass Sie es vor den anderen unter Ihrer Matratze verstecken«, riet Liv und warf das Set in seine Richtung.

Er fing es ohne seine Augen von ihren abzuwenden. Während sie zurückstarrte, spürte sie, dass die Röte wieder zu ihren Wangen zurückkehrte, aber sie schaute dieses Mal nicht weg.

Wenn sie ihn niemals wiedersähe, wollte sie, dass er wusste, dass sie sich aufrichtig sorgte. Sie hoffte, dass er es in ihren Tiefen sah, wo sein fester Blick ihre Seele durchdrang.

Sie zwang sich den Griff, den er um sie hatte, zu lösen und drehte sich, um den Raum zu verlassen.

»Lawson.«

Der tiefe Bariton schickte einen Schauer ihren Rücken herunter und sie drehte sich, um ihn anzublicken. Stahlgraue Augen stahlen ihr den Atem und ließen ihre Knie schwach werden. Er hatte ihr seinen Namen gesagt. Ein Wort, aber das war genug.

Lächelnd erwiderte sie: »Es ist mir ein Vergnügen Sie kennenzulernen, Lawson.« Ein weiteres Kräuseln seiner Oberlippe sagte ihr, dass die Empfindung auf Gegenseitigkeit beruhte.

Als Liv den Raum verließ und die Tür schloss, sackte sie auf dem Fußboden des Flurs zusammen. Möge Gott ihr helfen, sie rang nach Atem. Beschwingt, triumphierend, aufgedreht. Sie war ganz aus dem Häuschen, ekstatisch. Ein weiterer Sieg für Team Liv.

Aufgeregt Jim von ihrem kleinen Wunder zu erzählen, machte sie sich zum Pausenraum auf, wo sie sagte, dass sie ihn treffen würde. Es waren sicherlich einige Angestellte dort und aßen zu Mittag, was bedeutete, dass sie nicht allein mit ihm wäre. Sie war nicht in der Stimmung zu flirten oder ihm etwas vorzumachen, und sie war verdammt sicher nicht in der Stimmung für seine ungewollten Avancen. Hoffentlich würde ihre Information Jim besänftigen und er würde zustimmen, dass sie Lawson weiterhin sehen sollte.

Und genau nach ihrem Treffen mit Jim gab es da einen alten Freund, den sie sehen musste. Er war die einzige Person, die sie kannte, der einflussreiche Verbindungen hatte, ganz zu schweigen von tiefen Taschen. Wenn irgendjemand Lawson helfen konnte, dann er.

Lawson.

Nur an seinen Namen zu denken schickte einen weiteren Schauer ihren Rücken herunter.

Kapitel Fünf

Liv fuhr mit ihrem Jeep an das Wachhäuschen heran, hielt an, drückte ihren Fensterknopf, als Nick aus dem kleinen Backsteingebäude herauskam.

»Hey, Miss Kimbro. Schön Sie wiederzusehen«, begrüßte er sie mit einem breiten Lächeln.

Nick war die Tageswache bei Barts Haus und Liv mochte ihn. Er war super süß, erinnerte Liv an Santa Claus mit seinem weißen Haar und gut gepflegten Bart.

»Hey zurück, Saint Nick. Freue mich auch Sie zu sehen. Es ist eine Weile her«, antwortete sie und erwiderte das Lächeln.

Seine Augen funkelten und er zwinkerte. Er war an ihren Spitznamen gewöhnt und schien nicht im Geringsten beleidigt.

»Das ist es tatsächlich. Bart freut sich sehr darauf Sie zu sehen, also gehen Sie hoch zum Haus. Aber stellen Sie sicher, dass Sie Auf Wiedersehen sagen, bevor Sie gehen«, rief er aus, als sie von seinem Posten wegfuhr.

»Werde ich«, rief sie aus ihrem Fenster heraus, bevor sie wieder den Knopf drückte, um die heiße Sommerhitze draußen zu halten. Es war einer der heißesten aufgezeichneten Sommer und die Feuchtigkeit war in letzter Zeit durch die Decke gegangen. Es gab nichts Schlimmeres als sein Haus zu verlassen und sich zu fühlen, als ob man noch einmal duschen musste, bevor man sein Fahrzeug erreichte.

Heiß oder nicht, sie liebte ihre Stadt. Schöne Berge, Jahreszeitenwechsel, eine lebhafte Kunstkultur und eine endlose Auswahl an Restaurants und Nachtleben. Sie genoss es zu wandern, Rad zu fahren und Boot zu fahren, und alle drei waren in ihrer Heimatstadt sofort greifbar. Ob ihr danach war sich in Schale zu werfen, um auszugehen, oder mit einem Bier am See zu chillen, konnte sie in ihren Jeep hüpfen und innerhalb von dreißig Minuten von ihrem Haus beides machen.

Und, zu ihrem Glück, hatte Bart ein Wahnsinnsboot, das immer verfügbar war, um eine Fahrt damit zu machen. Wie Cassie immer sagte: Man braucht kein Boot, man braucht einen Freund mit einem Boot. Liv lachte leise, als sie an ihre verrückte Freundin dachte, dann von ihrem Jeep herunterkletterte und zu den Vorderstufen der großen Villa ging.

Jaah, Bart hatte sich selbst gut geschlagen, mutmaßte sie, als sie das Zuhause aus Backstein beäugte. Sie hatte ihn seit der Grundschule gekannt und sie waren in der Highschool ein Paar gewesen. Sie sind für das College getrennte Wege gegangen, aber sich weiter sehr nahegestanden. Bart war der Präsident des Debattierclubs gewesen und der Abschiedsredner ihrer Abschlussklasse, also war Liv nicht überrascht, als Bart eine politische Karriere verfolgte.

Was sie schockierte, und eine Menge anderer Leute, war Barts Ernennung zum Gouverneur ihres Staats. Er war der jüngste Mann, der in diese Position vereidigt wurde, und die Nachrichten waren letztes Jahr über und über damit bepflastert gewesen.

Während Liv sich auf dem prachtvollen Anwesen umsah, konnte sie sich nicht vorstellen, wie ihr Leben vielleicht verlaufen wäre, wenn sie zusammengeblieben wären. Die Ehefrau eines Gouverneurs war weit von ihrem Leben der Coupons und Discounter entfernt. Glücklicherweise hat Bart sie nie bevormundet oder sich auf irgendeine Weise überlegen verhalten. Das war nicht sein Stil. Er war auf dem Boden geblieben und sehr fürsorglich.

Als sie ihre Hand ausstreckte, um an die aufwendige Bleiglastür zu klopfen, schreckte sie zurück, als die Tür aufflog und Bart sie in eine enge Umarmung schwang. Er war einige Zentimeter größer als ihre eins zweiundsiebzig große Gestalt, also verließen ihre Füße den Boden, als er sie eng an sich zog.

»Verdammt, TKO, wo bist du im letzten Monat gewesen? Ich habe deinen Arsch vermisst«, gab er zu, drückte fester zu. Wenn er seinen Griff nicht löste, endete sie vielleicht mit einer gebrochenen Wirbelsäule.