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Die Enthüllung Des Fae-Königs
»Es gib von uns nicht genug, um etwas zu bewirken, selbst wenn wir es schaffen, Savelle zu töten«, platzte sie heraus und schaute jeden von ihnen an. Diese Männer bedeuteten ihr mehr, als sie jemals für möglich gehalten hat. Niemals in ihren wildesten Träumen hatte sie sich vorgestellt, mit einem wahren Gefährten gesegnet zu sein, geschweige denn mit vier. Aber das war genau, was sie ihr bedeuteten und was sie schließlich anfing, zu akzeptieren.
»Was meinst du?«, fragte Sol. Er war der Denker ihrer Gruppe. Er hatte genauso viel von ihrer Situation analysiert wie sie.
»Ich meine, selbst wenn wir den Dunklen Fae eliminieren, haben wir immer noch die Menschen und die Infrastruktur, die er eingerichtet hat, die wir ausschalten müssen. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die ein neuer König durchführen muss.«
Ryker neigte seinen Kopf, während er sie einige Sekunden lang still anstarrte, nachdem sie zu Ende gesprochen hatte. Der Drang, herumzuzappeln und sich zu winden, war fast überwältigend. Sie hätte ihm sagen sollen, dass sie an ihn glaubt. Sie öffnete ihren Mund, um es ihn wissen zu lassen, aber seine Worte ließen sie ihn wieder schließen.
»Du hast Recht. Es ist eines der Probleme, die ich bei euch oder meiner Mom oder Shineah noch nicht angesprochen habe. Mir ist noch keine Lösung eingefallen.«
»Ich habe einen Vorschlag«, gab sie zu.
»Wenn es darum geht, Sol zu meinem Berater zu ernennen, würde ich zustimmen«, warf er ein.
»Was ist mit mir? Ich könnte dein Berater sein«, jammerte Brokk förmlich. Maurelle lachte und schenkte ihm ein Lächeln.
»Wir alle wissen, dass Sol die beste Person für diesen Job ist. Aber das ist nicht, was ich im Sinn hatte. Obwohl ich sehe, dass es in der Zukunft passiert. Woran ich dachte, beinhaltete, dass wir zu unseren alten Gepflogenheiten von vor Jahrhunderten zurückkehren.«
»Welche alten Gepflogenheiten?«, fragte Sol. »Beziehst du dich darauf, dass die Ratsmitglieder aus königlichen Linien kommen?«
»Nein. Ich denke, wir müssen die Höfe wiederherstellen. Das wird der beste Weg sein, um in verschiedenen Bereichen Ordnung zu halten und das größte Wohl unseres Reichs zu fördern.«
Daine nahm ein Geschichtsbuch und begann, das Ding durchzublättern. »Was meinst du mit Höfen? Ich entsinne mich, etwas darüber gelesen zu haben, kann mich aber an keine konkreten Informationen erinnern.«
»Ich erinnere mich, dass meine Mom mir Geschichten aus der Zeit lange vor ihrer Geburt erzählte, dass das Reich durch unsere Elementarkräfte aufgeteilt war«, sagte Ryker und fuhr mit seiner Hand an ihrem Arm hoch und runter.
Maurelle musste sich zwingen, sich auf die von ihr begonnene Diskussion zu konzentrieren und die wachsende Erregung zu ignorieren, die Rykers Berührung anspornte. Seit sie den Mann kennengelernt hat, ließ er ihren Körper vor Bedürfnis zum Leben erwachen. Niemand hatte sie jemals so sehr beeinflusst. Sie war erregt und sehnte sich jedes Mal schmerzlich, wenn er in ihrer Nähe war. Sie würde nichts lieber tun, als ihn und die anderen zu vögeln. Ihr Kern zog sich zusammen. Sie musste ausgefüllt werden.
Kopfschüttelnd legte sie die lustvollen Gedanken beiseite, um sich auf die vorliegende Sache zu konzentrieren. Sie brauchten einen Plan, damit sie intime Momente genießen konnten, ohne dass so viele Sorgen über ihren Köpfen hingen. »Die Elementarhöfe haben einst verschiedene Abschnitte des Reichs regiert, während der Hochkönig sie vereinte und die Dinge ohne allzu große Probleme am Laufen hielt.«
»Elementarhöfe?«, äußerte Ryker.
»Jaah. Es wurde eines Tages beiläufig erwähnt und nachdem alles zusammengebrochen war, begann ich zu recherchieren, wie unser Reich einst funktionierte. Mag Mell war einst in die Sommer-, Herbst-, Winter- und Frühlingshöfe unterteilt. Der Hochkönig und die -königin vereinigten die vier verschiedenen Bereiche und bewahrten den Frieden.«
»Ich denke, ich habe von ihnen gehört«, sagte Brokk. »Der Herbsthof ist mit den Feuerelementaren verbunden, wenn ich mich richtig erinnere.«
Maurelle nickte. »Jaah. Der Frühlingshof wird von Erdelementaren regiert, während der Winterhof von Wasserelementaren angetrieben wird und der Sommerhof an die Luft-Fae gebunden ist.«
»Ich verstehe, warum die meisten von ihnen an diese gebunden sind, aber warum ist Feuer Herbst? Scheint so, als ob Luft über ihnen allen wäre«, warf Brokk ein.
Ryker gluckste. »Nein. Das bin ich. Der königliche Mantel liegt über ihnen allen und ist das Einzige, das so viele von ihnen umgibt.«
»Feuer entleert den letzten Rest des Lebens nach dem Sommer und der Frühling erblüht, um sich auf das Anpflanzen vorzubereiten. Es erleichtert die Ernte. Fae des Herbsthofs genießen es, all ihre Emotionen auszudrücken, unabhängig von den Auswirkungen. Sie neigen auch dazu, sich auf Gestaltwandlung und Blutmagie zu spezialisieren. Ich habe an meinen Dad gedacht, als ich das gelesen habe. Der Winterhof ist aus offensichtlichen Gründen mit Wasser verbunden. Wasser ist in vielen Dingen ein Schlüsselelement. Diejenigen, die unter diesem Element geboren wurden, konzentrieren sich auf Stase, Winterschlaf und die Erholungsphase zwischen Tod und Wiedergeburt. Die Fae des Winterhofs neigen dazu, sich auf Talisman- oder Einflussmagie und Glamour zu spezialisieren. Ja, es fällt uns auf natürliche Weise zu, aber es wird für diejenigen in diesem Hof verstärkt. Es gab einige Passagen, in denen erwähnt wurde, dass Schattenmagie mit dem Winterhof verbunden ist, aber ich habe nicht viel gefunden, um das zu bestätigen.«
»Was ist mit den anderen? Wie sind sie?«, fragte Ryker. »Wenn ich in Betracht ziehe, diese Machtdynamik im Reich wiederherzustellen, muss ich sie alle verstehen.«
»Die Fae des Sommerhofs haben vielseitige Interessen, wenn es um Magie geht. Sie meiden im Allgemeinen dunklere Zauber, es sei denn, es ist unbedingt notwendig. Der Sommerhof und diejenigen, die in ihm geboren sind, konzentrieren sich auf Erhaltung, Pflege und Gedeihen. Von dem, was ich gelesen habe, scheint es, als ob sie in gewisser Hinsicht licht- und lebenszentriert sind. Dieser erinnerte mich an Calla. Schließlich konzentrieren sich der Frühlingshof und diejenigen, die in ihm geboren sind, auf die Schöpfung, Erneuerung und die Zerbrechlichkeit des neuen Lebens. Denkt an Blumen und Bäume. Die Fae des Frühlingshofs neigen dazu, sich auf grüne und heilende Magie zu spezialisieren. Anscheinend haben sie den medizinischen Bereich für die Fae eingesetzt. Wir können ihnen dafür danken, dass sie Methoden entwickelt haben, um unsere Heilung weiterzubringen.«
»Und für jedes dieser Systeme gab es eine ganze Machtstruktur? Es scheint, als ob es ein größeres Problem sein wird, als es wert ist. Warum mit all diesen verschiedenen Fae umgehen, wenn ich ihnen sagen kann, was sie tun sollen?«
Maurelles Mund klappte auf. Sie glaubte, dass Ryker anders war als sein Vorfahre, der das System vor Jahrhunderten abgeschafft hatte. Nach dem, was sie gelesen hat, schien dies der Grund zu sein, dass der Dunkle Fae überhaupt in der Lage war, ein Attentat zu vollziehen und Mag Mell zu übernehmen.
»Wie kannst du das sagen?« Sie keuchte und ihre Hand flog zu ihrer Brust.
»Komm schon, Braveheart. Du musst sehen, welches Kopfzerbrechen das für mich wäre. Es ist nicht so, dass ich die ganze Macht für mich haben will. Ich möchte einfach nicht für einen Haufen Fae in einem Machtrausch Friedenswächter spielen müssen«, argumentierte Ryker.
Maurelle rückte von Ryker weg und näher an Daine, der am anderen Ende der Couch saß. »Genau das hat dein Urururgroßvater gesagt, als er die Könige und Königinnen töten ließ. Er wollte ihre Streitigkeiten nicht mehr beilegen müssen oder etwas derartig Lächerliches. Schau, was mit seinen Nachkommen passiert ist.«
»Ich kann das verstehen«, warf Sol ein. »Du musst innehalten und an das große Ganze denken. Ich habe mich gefragt, wie deine Eltern vom Dunklen Fae getötet wurden. Ich würde sagen, dieser Schritt hat das System geschwächt und die Ressourcen des Palastes unnötig belastet.«
»Außerdem gibt es einen Grund, warum Elle dies vorschlägt«, fügte Brokk hinzu. »Sie will nur das Beste für dich. Warum versuchst du also nicht, ihr zuzuhören.«
Ryker sah von seinen Freunden zu ihr und sein Blick versengte ihr Inneres. Sie spürte sein Unbehagen und seine Scham, dass er sie in Frage gestellt hat. Seine Unsicherheit war ein weiterer Faktor, den sie durch ihre Verbundenheit spürte. »Ich wollte dich nicht glauben lassen, dass deine Idee keinen Wert hat. Was ließ dich das als eine brauchbare Option betrachten? Wenn ich dich so gut kenne, wie ich denke, weiß ich, dass du damit nicht bei mir angekommen wärst, außer du glaubst, es würde helfen.«
Sie schmunzelte ihn an, während sie sich in Daines Wärme an ihrem Rücken lehnte. Seine Arme schlangen sich um ihre Taille, was sie noch erregter machte. Nicht die Zeit. Sie konzentrierte sich auf die vorliegende Diskussion und erklärte, was sie gedacht hatte. »Das Reich sieht nicht mehr so aus wie einst, als diese Struktur noch vorhanden war. Menschen leben in und beherrschen alle Gebiete außer der Edge. Ich kann sehen, wie die Höfe das tägliche Leben bewältigten und jedem elementaren Fae die ideale physische Umgebung für ihre spezifischen Bedürfnisse gaben. Das ist kein so großes Thema, wenn wir uns kreuzen und mehr als eine Kraft besitzen, aber du brauchst die Höfe trotzdem. Sie können uns dabei helfen, unser Land von den Menschen zurückzunehmen. Es gibt zu wenige von uns, um eine solche Leistung zu schaffen.«
»Das macht Sinn. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Rebellion die ganze Arbeit für uns erledigt. Wir müssen darauf vertrauen, dass sie nicht versuchen werden, für den Dunklen Fae zu übernehmen und jemanden an der Macht haben, der die Bemühungen organisiert und verwaltet«, sagte Sol, während er über das nachdachte, was Maurelle bereits hatte.
»Genau. Es ist ein gewaltiger Prozess. Die Menschen haben jeden Sektor infiltriert und die Machthaber zu beseitigen wird nicht einfach sein. Ich bin hier, um zu helfen, und ich weiß, dass sie es auch sind«, sagte sie und deutete auf die anderen. »Aber du wirst mehr brauchen, um den Übergang zu deiner Herrschaft zu unterstützen. Die menschliche Strafverfolgung ist nur eine der Hürden, die du überwinden werden musst.«
Ryker rückte an ihre Seite und nahm ihre Hände in seine. »Das schließt nicht nur mich ein. Ja, ich bin der Hochkönig, aber ohne dich und die anderen bin ich nichts. Ich meinte ernst, was ich sagte, als ich dir erzählt habe, dass ich dich als meine Gefährtin beanspruchen will. Mir dreht sich der Kopf bei allem, was ich bedenken muss. Ich kann auf keinen Fall wissen, was die Antwort in dieser Situation ist oder was die beste Handlungsweise ist.«
»Ich liebe dich«, sagte Maurelle zu ihm, während Emotionen ihre Kehle verstopften.
»Du hast Recht. Wir stecken da zusammen drin«, platzte Brokk heraus, als er aufstand und sich auf den Couchtisch vor ihnen setzte. »Ich denke, Maurelle ist hier etwas auf der Spur. Das geht auf die Wurzeln der Fae zurück. Die Götter haben unsere Gesellschaft aus einem Grund mit dieser Struktur gegründet. Möglicherweise ist unsere gegenwärtige Zwangslage eine Strafe dafür, dass wir ihre Pläne nicht befolgen.«
»Ich bezweifle, dass die Götter rachsüchtige Wesen sind«, konterte Sol. »Sicher unterliegen sie nicht unseren Mängeln. Ungeachtet dessen müssen wir weitere Informationen darüber sammeln, wie du diese Höfe erschaffen kannst und wem du die Machtpositionen zuweisen solltest.«
»Wegen der Götter bin ich mir nicht so sicher. Meine Eltern haben es nicht verdient, umgebracht zu werden, und dass ihr Volk zu Sklaven eines machthungrigen Arschlochs gemacht wird. Hast du irgendetwas darüber gelesen, wer die Prinzen und Prinzessinnen waren? Es würde helfen, wenn ihre Nachkommen einen Mantel der Macht in sich tragen, den ich zutage bringen könnte«, sinnierte Ryker.
Maurelle dachte an die Passagen, über denen sie in der Sommerpause tagelang gebrütet hatte. »Keine Ahnung. Nach dem, was ich gelesen habe, haben sie sich zerstreut. Es könnte jeder sein. Ich werde mehr über die Identität der letzten bekannten Aristokraten nachforschen müssen. Wir sollten in der Lage sein, Mitglieder ihrer Familien zu finden, sobald wir ihre Identität haben.«
»Glaubst du wirklich, dass das notwendig ist?«, fragte Daine, während seine Finger über den Rücken der ihren tanzten. Ihr Rücken war an seiner festen Brust und sie war von seiner Wärme umgeben. Sein köstlicher Duft ließ sie vor Verlangen beben. Es wurde schwieriger, sich auf ihre Diskussion zu konzentrieren. Es war von entscheidender Bedeutung. Und doch kämpfte sie darum, einen zusammenhängenden Gedanken zu bilden.
»Ich habe keine Ahnung. Ich kann mich an keine Dokumentation erinnern, in der darüber gesprochen wurde, wie sie ihre Positionen erhalten haben. Ist das überhaupt niedergeschrieben? Ich meine, ich habe deine Position nie nachgeschlagen, aber jetzt frage ich mich, ob es darüber sprechen würde, wie du diesen Mantel der Macht trägst, der von den Eltern an das Kind weitergegeben wird.«
Ryker rutschte näher, so dass sie jetzt auch von seinem Geruch umgeben war. Elektrizität summte durch ihren Blutkreislauf, während sie versuchte, sich auf die Unterhaltung zu konzentrieren. Sie wollte aufhören zu reden und anfangen zu küssen.
»Jemand weiß etwas, das uns helfen wird. Danke, dass du mit einer möglichen Lösung für die eine Sache zu mir gekommen bist, die mich nachts wach hält, abgesehen davon, Savelle tatsächlich zu finden und zu töten«, murmelte Ryker dicht an ihrem Ohr.
Sein Atem war heiß auf ihrer Wange, was sie erbeben ließ. Sie leckte sich über die Lippen, wollte eine Kostprobe von ihm. »Gern geschehen«, flüsterte sie und zwang ihren Körper, still zu bleiben. Es würde nicht helfen, wenn sie sich an Daine oder Ryker anlehnte. Sie hatten Scheiße zu tun. Es miteinander zu tun stand leider nicht auf dem Plan.
»Einer der Professoren hier muss etwas wissen«, fügte Brokk hinzu und lehnte sich zu ihnen hin. »Sie sind scheiße alt und waren damals wahrscheinlich am Leben. Ich sage, wir lassen diese Fragen für morgen und konzentrieren uns jetzt gleich auf bessere Dinge.«
Rykers Lippen pressten sich gegen ihren Mundwinkel. Seine Zunge neckte ihre Lippen, bevor er sich wegbewegte. Sie unterdrückte gerade so ein protestierendes Stöhnen. »Ein guter Punkt, Brokk. Ich kann mir im Moment bessere Dinge vorstellen, mit denen wir unsere Zeit verbringen können, als uns Sorgen zu machen, die uns den Antworten nicht näher bringen.«
Maurelle konnte ihnen nicht antworten, da Ryker ihre Lippen in einem Kuss beanspruchte, der sanft und liebevoll begann, aber schnell hitzig wurde. Mit einem Stöhnen passte sie sich der Leidenschaft seiner Zunge an und bog ihren Rücken durch. Die Bewegung drückte ihren Arsch an Daines Hüfte und ihre Möpse an Rykers Brust.
Als einige Paar Hände ihre Seiten und ihren Rücken streichelten, vergaß sie für den Moment die drängenden Themen und erlaubte sich, sich ihren Gefährten hinzugeben. Ryker mochte bisher der Einzige gewesen sein, der sagte, dass er sie beanspruchen wollte, aber die anderen gehörten ebenfalls zu ihr.
KAPITEL DREI
»Der Schulleiter hat uns dank einiger Ihrer Klassenkameraden die Erlaubnis erteilt, den Unterricht in der unterirdischen Grotte wieder aufzunehmen«, verkündete Professor Desirata mit einer Handbewegung. Wasser sammelte sich in seiner Handfläche und er ließ ein paar Tropfen in Richtung des Bücherregals wirbeln.
Wie beim letzten Mal, als Ryker den Eingang entdeckt hat, schwebte ein feiner Nebel in Form eines Rechtecks vor dem Holz, bevor er darin versank. Eine Sekunde später brach um das Regal herum ein türkisfarbenes Licht aus.
Der Professor griff nach dem leuchtenden Glas und nahm es aus dem Regal. Die Bücherregale glitten zur Seite und gaben sofort die Öffnung frei. Der Pfad dahinter war immer noch genauso schmal und hatte einen Erdboden mit in Fels gehauenen Wänden, aber Fackeln hingen an Halterungen, die den Weg erhellten.
Das letzte Mal war der Bereich stockfinster und unheilvoll. Jetzt strahlte Aufregung von den Studenten ab und erreichte Ryker, was ihn begierig machte, zu sehen, wie der Bereich jetzt war. Er erinnerte sich, dass das Seebett ausgetrocknet war und ein dunkler Zauberpilz den Bereich infiziert hatte und drohte, jeden auf dem Campus in einen Schemen zu verwandeln.
Als Ryker durch das Portal trat, ließ es ihn erschaudern. Dieses Mal bemerkte er kaum, dass er eine magische Barriere überquerte. Er beobachtete, wie die anderen Studenten ihre Arme rieben und sich umschauten. Der Mantel in seiner Brust erlangte jeden Tag an Stärke. Er hatte keinen Zweifel, dass dies der Grund war, warum er mit nur wenig Wahrnehmung hindurchgegangen war. Er war eng mit allem Magischen im Reich verbunden.
Sie reisten denselben Pfad entlang und er war froh zu bemerken, dass die Fackeln den ganzen Weg weitergingen. Dieses Mal verloren sie kein Licht, als sie um die Ecke bogen. Er keuchte zusammen mit den Studenten, als sie in eine große Kaverne verfrachtet wurden.
Der Bereich war nicht derselbe wie der, den er das letzte Mal verlassen hatte, als er dort war. Natürlich hatte er all seine Energie verbraucht und die Verwandlung kaum bemerkt, nachdem er den dunklen Steinpilz zerstört hat.
Nun wurde der Bereich mit magischen Mitteln erleuchtet und der See wurde von mehreren üppigen Bäumen und Bodendeckern gesäumt. Blumen blühten entgegen aller Widrigkeiten und hinterließen einen süßen Duft in der Luft. Das blaue Wasser plätscherte sacht fünf Meter vor ihnen ans Ufer.
Er blickte zu Daine herüber, der als Antwort mit seinen Schultern zuckte. Es lag rohe, elementare Wassermagie in der Luft. Es lud Ryker auf und ließ Energie unter seiner Haut brodeln. Die Art und Weise, wie es den unter dem Zauber der Peridun vergrabenen Mantel nährte, ließ Ryker schwindelig werden. Es war jenseits von intensiv.
»Das ist so verflixt cool«, platzte Tani heraus, während sie sich im Kreis drehte und ihre Umgebung mit offenem Mund anstarrte. Sie war eine schlanke Frau mit dunkelvioletten Flügeln und helleren violetten Haaren.
»Warum waren wir nicht schon früher hier unten?«, fragte Andris. Ryker hatte Andris’ Macht gespürt, als er den Mann vor zwei Jahren zum ersten Mal traf. Er wurde nach dem Essen nicht wie die meisten Studenten ein kompletter Zombie. Es war das Erste, was er zu ändern hoffte. Diese Scheiße musste aufhören.
Desiratas Lächeln war größer, als Ryker es je auf seinem Gesicht gesehen hatte. Es war klar, dass es dem Professor Freude bereitete, hier unten zu sein. »Weil der Bereich vor letztem Jahr von Dunkler Magie befleckt war. Wassernymphen haben diese Höhle schon immer als ihren Zufluchtsort genutzt. Das änderte sich, und kurz nachdem der König getötet wurde, flohen sie.«
Ryker legte seinen Kopf schief. Waren sie so lange weg gewesen? Es würde Sinn machen, angesichts der Verwüstung, auf die er getroffen war, als er zuvor hier war. »Was ließ sie zurückkommen?«
Der Professor wandte seinen Blick auf Ryker. »Jemand hat hier Magie benutzt, um das Dunkle Artefakt zu eliminieren, und diese Signatur gab ihnen Hoffnung. Zumindest meiner Einschätzung nach.«
»Meinen Sie, der König ist wirklich zurück?«, platzte Tani heraus, während sie näher an den Professor heranrückte. Rykers Herz begann in dem Versuch, seiner Brust zu entkommen und abzuheben, zu rasen. Sicher wusste das keiner mit Sicherheit.
Er blickte sich um, nahm alles auf und versuchte, sich zu verhalten, als wäre er ein sechsjähriger Junge, der zum ersten Mal in einem Süßwarenladen war. Als Daine ihm auf die Schulter klatschte, schätzte er, dass er es nicht zustande brachte.
»Nein. Wenn es einen neuen König geben würde, hätte er eine Bekanntgabe gemacht«, bestritt der Professor. »Glauben Sie den Gerüchten nicht.«
»Aber wer hat den Bereich dann geklärt?«, drängte Tani. Sie war wie eine Bulldogge mit einem Knochen. Lass es einfach verdammt noch mal sein.
»Einige sehr talentierte Fae. Niemand weiß es sicher. Ich glaube, es waren ein paar Studenten. Nicht viele würden es riskieren, all ihre Macht auszubrennen. Es musste jemand sein, der bereit war, alle Vorsicht in den Wind zu schlagen«, informierte Desirata sie alle. Der Professor stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, holte tief Luft und schloss seine Augen.
Desiratas Augen klappten auf und er klatschte in die Hände. »Nach Jahren ohne Unterricht hier unten ist es gut, zurück zu sein. Lassen Sie uns sehen, wie jeder von Ihnen sich beim Umfüllen von Wasser in ein Glas anstellt. Die Energie wird wilder und schwerer zu kontrollieren sein. Sie werden alles verwenden müssen, was Sie haben, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.«
»Das sollte Spaß machen«, sagte Daine zu Ryker, als sie zur Wasserkante querten.
Neben ihnen hörte er Andris einen seiner Freunde fragen, ob sie eine Nymphe sehen würden. Ryker war noch nie einer Nymphe begegnet, konnte aber seine Neugier nicht leugnen. »Glaubst du, sie sind so erfahren wie die Geschichten sagen?«, postulierte Andris gegenüber seinem Freund.
Daine gluckste und wählte ein Glas von einem Tisch aus, während sie vorbeigingen. »Was hat denn der Professor gerade gesagt? Du kannst nicht glauben, was du hörst. Ich würde sagen, sie unterscheiden sich gar nicht von anderen.«
»Aber du weißt es nicht sicher. Ich glaube lieber, dass einige lüsterne Frauen aus dem Wasser schreiten und mich bitten werden, sie ins Bett zu bringen«, konterte Andris, bevor er ihnen voraus schritt.
Ryker konnte nicht anders, als darüber zu lachen. So sollten seine Tage an der Akademie sein. Er sollte darauf fokussiert sein, zu studieren und mit schönen Frauen ins Bett zu gehen. Nicht dass er ein Verlangen nach irgendjemandem außer seiner Maurelle hatte.
Seine Anziehung zu ihr war augenblicklich und unbestreitbar. Sie war sein Ein und Alles. Nie zuvor hatte er sich vorgestellt, dass ihm eine Frau so viel bedeutete. Und es war nicht nur sie. Seine engsten Freunde teilten ein Band mit ihm und eine Beziehung zu Maurelle.
Anfangs hatte er damit zu kämpfen, seine Gefährtin mit jemand anderem zu teilen, aber er hatte schließlich angefangen, zu akzeptieren, dass sie für sie alle bestimmt war. Es stellte sicher, dass sie auf gleicher Wellenlänge blieben und wenig Zwist hatten.
Ryker glaubte, dass auch das Schicksal seine Hände im Spiel hatte. Es war nicht so, als ob es für seine Wache leicht wäre, wenn sie drei andere Frauen hätten, die sie beschützen und berücksichtigen mussten. Rykers Leben hing von ihnen ab. Er könnte sich nicht dazu bringen, sie zu bitten, zwischen ihm oder ihren Frauen zu wählen. Sie waren sich alle einig, dass Maurelles Sicherheit genauso wichtig war wie seine. Mehr in dieser Mischung zu haben würde es unmöglich machen.
Ryker hob ein Glasgefäß auf, wobei Daine ihm folgte. »Wie wirkt sich diese Macht auf dich aus?«
Wasser spritzte hinter ihnen auf den Boden, durchnässte seine Schuhe. Lachen füllte zusammen mit lebhafter Energie die Höhle, die dies zu dem besten Kurs machte, den er je besucht hatte. Er drehte sich um und näherte sich dem Wasser.
Ryker konzentrierte sich auf seine Energie und wickelte seine Energie um Ranken des Wassers. Sein Blut zischte in seinen Adern und sein Herz hüpfte in seiner Brust. Als sich sein Kopf drehte, wurde ihm klar, wie sehr der Professor die Energie vor ihnen herunterspielte.
Dies war ein sich anbahnendes Desaster und genau das, was er sich vorstellte, was seine Ausbildung an der Akademie beinhalten würde. Es war ein Kampf für ihn, mit dem Wasser zu rangeln und einen stetigen Strom in das Glas, das er hielt, zu erzeugen.
Wasser ergoss sich über seinen Kopf, während er seinen Fortschritt verfolgte. Daine brach in Gelächter aus, während er dastand und seinen Kopf schüttelte, um das Wasser zu verdrängen. Er konnte es nicht einmal wie üblich aus seinen Haaren und seiner Kleidung entfernen.
»Sie müssen Geduld üben«, rief Desirata aus, während er zwischen ihnen wandelte. »Dieses Wasser wird Ihren Ruf nicht beantworten. Sie müssen es überreden, Ihrer Führung zu folgen.«
»Verflucht unwahrscheinlich«, murmelte Daine vor sich hin, so dass nur Ryker ihn hörte.
Ryker neigte seinen Kopf in die Richtung seines Freunds. »Was meinst du? Du kannst das. Du bist einer der Besten in unserem Jahr.«