banner banner banner
Im Winter
Im Winter
Оценить:
Рейтинг: 0

Полная версия:

Im Winter

скачать книгу бесплатно

Durch der G?rten Bl?tterrahmen
Schwirrt das Lachen sch?ner Damen.
Leise junge M?tter singen.

Heimlich haucht an blumigen Fenstern
Duft von Weihrauch, Teer und Flieder.
Silbern flimmern m?de Lider
Durch die Blumen an den Fenstern.

Frauensegen

Schreitest unter deinen Frau‘n
Und du l?chelst oft beklommen:
Sind so bange Tage kommen.
Wei? verbl?ht der Mohn am Zaun.

Wie dein Leib so sch?n geschwellt
Golden reift der Wein am H?gel.
Ferne gl?nzt des Weihers Spiegel
Und die Sense klirrt im Feld.

In den B?schen rollt der Tau,
Rot die Bl?tter niederflie?en.
Seine liebe Frau zu gr??en
Naht ein Mohr dir braun und rauh.

Winkel am Wald

An Karl Minnich

Braune Kastanien. Leise gleiten die alten Leute
In stilleren Abend; weich verwelken sch?ne Bl?tter.
Am Friedhof scherzt die Amsel mit dem toten Vetter,
Angelen gibt der blonde Lehrer das Geleite.

Des Todes reine Bilder schaun von Kirchenfenstern;
Doch wirkt ein blutiger Grund sehr trauervoll und d?ster.
Das Tor blieb heut verschlossen. Den Schl?ssel hat der K?ster.
Im Garten spricht die Schwester freundlich mit Gespenstern.

In alten Kellern reift der Wein ins Goldne, Klare.
S?? duften ?pfel. Freude gl?nzt nicht allzu ferne.
Den langen Abend h?ren Kinder M?rchen gerne;
Auch zeigt sich sanftem Wahnsinn oft das Goldne, Wahre.

Das Blau flie?t voll Reseden; in Zimmern Kerzenhelle.
Bescheiden ist ihre St?tte wohl bereitet.
Den Saum des Walds hinab ein einsam Schicksal gleitet;
Die Nacht erscheint, der Ruhe Engel, auf der Schwelle.

Psalm

Karl Kraus zugeeignet

Es ist ein Licht, das der Wind ausgel?scht hat.
Es ist ein Heidekrug, den am Nachmittag ein Betrunkener verl??t.
Es ist ein Weinberg, verbrannt und schwarz mit L?chern voll Spinnen.
Es ist ein Raum, den sie mit Milch get?ncht haben.
Der Wahnsinnige ist gestorben. Es ist eine Insel der S?dsee,
Den Sonnengott zu empfangen. Man r?hrt die Trommeln.
Die M?nner f?hren kriegerische T?nze auf.
Die Frauen wiegen die H?ften in Schlinggew?chsen und Feuerblumen,
Wenn das Meer singt. O unser verlorenes Paradies.

Die Nymphen haben die goldenen W?lder verlassen.
Man begr?bt den Fremden. Dann hebt ein Flimmerregen an.
Der Sohn des Pan erscheint in Gestalt eines Erdarbeiters,
Der den Mittag am gl?henden Asphalt verschl?ft.
Es sind kleine M?dchen in einem Hof in Kleidchen voll herzzerrei?ender Armut!
Es sind Zimmer, erf?llt von Akkorden und Sonaten.
Es sind Schatten, die sich vor einem erblindeten Spiegel umarmen.
An den Fenstern des Spitals w?rmen sich Genesende.
Ein wei?er Dampfer am Kanal tr?gt blutige Seuchen herauf.

Die fremde Schwester erscheint wieder in jemands b?sen Tr?umen.
Ruhend im Haselgeb?sch spielt sie mit seinen Sternen.
Der Student, vielleicht ein Doppelg?nger, schaut ihr lange vom Fenster nach.
Hinter ihm steht sein toter Bruder, oder er geht die alte Wendeltreppe herab.
Im Dunkel brauner Kastanien verbla?t die Gestalt des jungen Novizen.
Der Garten ist im Abend. Im Kreuzgang flattern die Flederm?use umher.
Die Kinder des Hausmeisters h?ren zu spielen auf und suchen das Gold des Himmels.
Endakkorde eines Quartetts. Die kleine Blinde l?uft zitternd durch die Allee,
Und sp?ter tastet ihr Schatten an kalten Mauern hin, umgeben von M?rchen und heiligen Legenden.

Es ist ein leeres Boot, das am Abend den schwarzen Kanal heruntertreibt.
In der D?sternis des alten Asyls verfallen menschliche Ruinen.
Die toten Waisen liegen an der Gartenmauer.
Aus grauen Zimmern treten Engel mit kotgefleckten Fl?geln.
W?rmer tropfen von ihren vergilbten Lidern.
Der Platz vor der Kirche ist finster und schweigsam, wie in den Tagen der Kindheit.
Auf silbernen Sohlen gleiten fr?here Leben vorbei
Und die Schatten der Verdammten steigen zu den seufzenden Wassern nieder.
In seinem Grab spielt der wei?e Magier mit seinen Schlangen.

Schweigsam ?ber der Sch?delst?tte ?ffnen sich Gottes goldene Augen.

Die Ratten

Im Hof scheint wei? der herbstliche Mond.
Vom Dachrand fallen phantastische Schatten.
Ein Schweigen in leeren Fenstern wohnt;
Da tauchen leise herauf die Ratten.

Und huschen pfeifend hier und dort
Und ein gr?ulicher Dunsthauch wittert
Ihnen nach aus dem Abort,
Den geisterhaft der Mondschein durchzittert.

Und sie keifen vor Gier wie toll
Und erf?llen Haus und Scheunen,
Die von Korn und Fr?chten voll.
Eisige Winde im Dunkel greinen.

Ballade

Ein Narre schrieb drei Zeichen in Sand,
Eine bleiche Magd da vor ihm stand.
Laut sang, o sang das Meer.
Sie hielt einen Becher in der Hand,

Der schimmerte bis auf zum Rand,
Wie Blut so rot und schwer.
Kein Wort ward gesprochen – die Sonne schwand,
Da nahm der Narre aus ihrer Hand

Den Becher und trank ihn leer.
Da l?schte sein Licht in ihrer Hand,
Der Wind verwehte drei Zeichen im Sand —
Laut sang, o sang das Meer.

Im Osten

Den wilden Orgeln des Wintersturms
Gleicht des Volkes finstrer Zorn,
Die purpurne Woge der Schlacht,
Entlaubter Sterne.

Mit zerbrochnen Brauen, silbernen Armen
Winkt sterbenden Soldaten die Nacht.
Im Schatten der herbstlichen Esche
Seufzen die Geister der Erschlagenen.

Dornige Wildnis umg?rtet die Stadt.
Von blutenden Stufen jagt der Mond
Die erschrockenen Frauen.
Wilde W?lfe brachen durchs Tor.

Herbstseele

J?gerruf und Blutgebell;
Hinter Kreuz und braunem H?gel
Blendet sacht der Weiherspiegel,
Schreit der Habicht hart und hell.

?ber Stoppelfeld und Pfad
Banget schon ein schwarzes Schweigen;
Reiner Himmel in den Zweigen;
Nur der Bach rinnt still und stad.

Bald entgleitet Fisch und Wild.
Blaue Seele‘ dunkles Wandern
Schied uns bald von Lieben, Andern.
Abend wechselt Sinn und Bild.

Rechten Lebens Brot und Wein,
Gott in deine milden Hande
Legt der Mensch das dunkle Ende,
Alle Schuld und rote Pein.

Elis

1

Vollkommen ist die Stille dieses goldenen Tags.
Unter alten Eichen
Erscheinst du, Elis, ein Ruhender mit runden Augen.

Ihre Bl?ue spiegelt den Schlummer der Liebenden.
An deinem Mund
Verstummten ihre rosigen Seufzer.

Am Abend zog der Fischer die schweren Netze ein.
Ein guter Hirt
F?hrt seine Herde am Waldsaum hin.
O! wie gerecht sind, Elis, alle deine Tage.

Leise sinkt
An kahlen Mauern des ?lbaums blaue Stille,
Erstirbt eines Greisen dunkler Gesang.

Ein goldener Kahn
Schaukelt, Elis, dein Herz am einsamen Himmel.

2

Ein sanftes Glockenspiel t?nt in Elis‘ Brust —.
Am Abend,
Da sein Haupt ins schwarze Kissen sinkt.

Ein blaues Wild