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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

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Man sah in hohen Z?chten viel der herrlichen Fraun.



Da sprach von Burgunden der K?nig Gernot:
«Dem Helden, der so g?tlich euch seine Dienste bot,
Gunther, lieber Bruder, dem bietet hier den Lohn
Vor allen diesen Recken: des Rathes spricht man mir
nicht Hohn.»



«Hei?et Siegfrieden zu meiner Schwester kommen,
Da? ihn das M?gdlein gr??e: das bringt uns immer
Frommen:
Die niemals Recken gr??te, soll sein mit Gr??en pflegen,
Da? wir uns so gewinnen diesen zierlichen Degen.»



Des Wirthes Freunde giengen dahin, wo man ihn fand;
Sie sprachen zu dem Recken aus dem Niederland:
«Der K?nig will erlauben, ihr sollt zu Hofe gehn,
Seine Schwester soll euch gr??en: die Ehre soll euch
geschehn.»



Der Rede ward der Degen in seinem Muth erfreut:
Er trug in seinem Herzen Freude sonder Leid,
Da? er der sch?nen Ute Tochter sollte sehn.
In minniglichen Z?chten empfieng sie Siegfrieden sch?n.



Als sie den Hochgemuthen vor sich stehen sah,
Ihre Farbe ward entz?ndet; die Sch?ne sagte da:
«Willkommen, Herr Siegfried, ein edler Ritter gut.»
Da ward ihm von dem Gru?e gar wohl erhoben
der Muth.



Er neigte sich ihr minniglich, als er den Dank ihr bot.
Da zwang sie zu einander sehnender Minne Noth;
Mit liebem Blick der Augen sahn einander an
Der Held und auch das M?gdelein; das ward verstohlen
gethan.



Ward da mit sanftem Drucke geliebkost wei?e Hand
In herzlicher Minne, das ist mir unbekannt.
Doch kann ich auch nicht glauben, sie h?ttens nicht
gethan.
Liebebed?rftige Herzen th?ten Unrecht daran.



Zu des Sommers Zeiten und in des Maien Tagen
Durft er in seinem Herzen nimmer wieder tragen
So viel hoher Wonne, als er da gewann,
Da die ihm an der Hand gieng, die der Held zu minnen
sann.



Da gedachte mancher Recke: «Hei! w?r mir so geschehn,
Da? ich so bei ihr gienge, wie ich ihn gesehn,
Oder bei ihr l?ge! das n?hm ich willig hin.»
Es diente nie ein Recke so gut noch einer K?nigin.



Aus welchen K?nigs Landen ein Gast gekommen war,
Er nahm im ganzen Saale nur dieser beiden wahr.
Ihr ward erlaubt zu k?ssen den waidlichen Mann:
Ihm ward in seinem Leben nie so Liebes gethan.



Von D?nemark der K?nig hub an und sprach zur Stund:
«Des hohen Gru?es willen liegt gar Mancher wund,
Wie ich wohl hier gewahre, von Siegfriedens Hand:
Gott la? ihn nimmer wieder kommen in der D?nen
Land.»



Da hie? man allenthalben weichen aus den Wegen
Kriemhild der Sch?nen; manchen k?hnen Degen
Sah man wohlgezogen mit ihr zur Kirche gehn.
Bald ward von ihr geschieden dieser Degen ausersehn.



Da gieng sie zu dem M?nster und mit ihr viel der Fraun.
Da war in solcher Zierde die K?nigin zu schaun,
Da? da hoher W?nsche mancher ward verloren;
Sie war zur Augenweide viel der Recken auserkoren.



Kaum erharrte Siegfried, bis schlo? der Messgesang;
Er mochte seinem Heile des immer sagen Dank,
Da? ihm so gewogen war, die er im Herzen trug:
Auch war er der Sch?nen nach Verdiensten hold genug.



Als sie aus dem M?nster nach der Messe kam,
Lud man wieder zu ihr den Helden lobesam.
Da begann ihm erst zu danken die minnigliche Maid,
Da? er vor allen Recken so k?hn gefochten im Streit.



«Nun lohn euch Gott, Herr Siegfried,» sprach
das sch?ne Kind,
«Da? ihr das verdientet, da? euch die Recken sind
So hold mit ganzer Treue, wie sie zumal gestehn.»
Da begann er Frau Kriemhilden minniglich anzusehn.



«St?ts will ich ihnen dienen,» sprach Stegfried
der Degen,
«Und will mein Haupt nicht eher zur Ruhe niederlegen,
Bis ihr Wunsch geschehen, so lang mein Leben w?hrt:
Das thu ich, Frau Kriemhild, da? ihr mir Minne
gew?hrt.»



Innerhalb zw?lf Tagen, so oft es neu getagt,
Sah man bei dem Degen die wonnigliche Magd,
So sie zu Hofe durfte vor ihren Freunden gehn.
Der Dienst war dem Recken aus gro?er Liebe geschehn.



Freude und Wonne und lauten Schwerterschall
Vernahm man alle Tage vor K?nig Gunthers Saal,
Davor und darinnen von manchem k?hnen Mann.
Von Ortwein und Hagen wurden Wunder viel gethan.



Was man zu ?ben w?nschte, dazu sah man bereit
In v?lligem Ma?e die Degen k?hn im Streit.
Da machten vor den G?sten die Recken sich bekannt;
Es war eine Zierde K?nig Gunthers ganzem Land.



Die lange wund gelegen, wagten sich an den Wind:
Sie wollten kurzweilen mit des K?nigs Ingesind,
Schirmen mit den Schilden und schie?en manchen
Schaft.
Des halfen ihnen Viele; sie hatten gr??liche Kraft.



Bei dem Hofgelage lie? sie der Wirth verpflegen
Mit der besten Speise; es durfte sich nicht regen
Nur der kleinste Tadel, der F?rsten mag entstehn;
Man sah ihn jetzo freundlich hin zu seinen G?sten gehn.



Er sprach: «Ihr guten Recken, bevor ihr reitet hin,
So nehmt meine Gaben: also fleht mein Sinn,
Ich will euch immer danken; verschm?ht nicht mein Gut:
Es unter euch zu theilen hab ich willigen Muth.»



Die vom D?nenlande sprachen gleich zur Hand:
«Bevor wir wieder reiten heim in unser Land,
Gew?hrt uns st?ten Frieden: das ist uns Recken noth;
Uns sind von euern Degen viel der lieben Freunde todt.»



Genesen von den Wunden war L?degast derweil;
Der Vogt des Sachsenlandes war bald vom Kampfe heil.
Etliche Todte lie?en sie im Land.
Da gieng der K?nig Gunther hin, wo er Siegfrieden fand.



Er sprach zu dem Recken: «Nun rath mir, wie ich thu.
Unsre G?ste wollen reiten morgen fruh
Und gehn um st?te S?hne mich und die Meinen an:
Nun rath, k?hner Degen, was dich d?nke wohlgethan.»



«Was mir die Herrn bieten, das will ich dir sagen:
Was f?nfhundert M?hren an Gold m?gen tragen,