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Der Rabe
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Der Rabe

3

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Der Rabe

Gott, dem ge­ben wir die Ehr’:

Kün­de die­ses Her­zens Ban­gen,

Ob in fer­nem Reich um­fan­gen

Wird ’ne Maid all sein Ver­lan­gen,

Die „Le­no­re“ im En­gel­heer

Heißt, – das strah­lend hol­de Mäd­chen,

So ge­nannt im En­gel­heer?“

Sprach der Rabe: „Nim­mer­mehr!“


„Sei dies’ Wort des Schei­dens Zei­chen!

Zu der Nacht Plu­ton’­schen Rei­chen

Fort – zum Sturm, ob Vo­gel oder

Teu­fel, schrie ich, fort! und stör’

Mei­ne Ein­sam­keit nicht, – kei­ne

Schwar­ze Fe­der, die an dei­ne

Lüg’ ge­mahn’, lass’ hier, – al­lei­ne

Lass’ mich, – von der Büst’, o hör’

Fort mit dir! und dei­ne Kral­len

Nimm aus mei­ner Brust, o hör’!“

Sprach der Rabe: „Nim­mer­mehr!“


Und der Rabe, wan­kend nim­mer,

Sitzt noch im­mer, sitzt noch im­mer

Auf der Pal­las wei­ßer Büs­te

Über mei­ner Tür’; – als wär’

Er ein Dä­mon, traum­be­fan­gen,

Scheint sein Aug’ – und sei­ne lan­gen

Schat­ten wirft die Lamp’ im ban­gen

Däm­mer an der Wand um­her;

Und mein Herz aus die­sem Schat­ten,

La­gernd um mich dicht um­her,

Wird sich he­ben – Nim­mer­mehr!

*

Alex­an­der Neid­hardt

Archiv für das Stu­di­um der neue­ren Spra­chen und Li­te­ra­tu­ren, 11. Jg, Band 19, S. 185-187

Ge­org Wes­ter­mann


3. Version

Mit­ter­nacht um­wob mich schau­rig, als ich ein­sam saß und trau­rig

Bei Fo­li­an­ten, die mir man­chen dunklen Traum her­auf­be­schwo­ren.

Ich ent­sch­lief, doch un­ter­bro­chen ward mein Schlum­mer durch ein Po­chen.

Wer ist’s, der so spät (so frag­t’ ich) sich hier­her zu mir ver­lo­ren? –

Ein Be­such wird’s sein (so sag­t’ ich), der sich spät hier­her ver­lo­ren.

Oder täusch­ten mich die Ohren?


Ach, die Nacht ver­ge­ss’ ich nim­mer! denn De­zem­ber war’s, und im­mer

Düst­rer husch­ten durch mein Zim­mer Schat­ten, die mein Traum ge­bo­ren.

Sehn­lich hofft’ ich auf den Mor­gen, die Fo­li­an­ten woll­ten bor­gen

Kei­ne Le­the mei­nen Sor­gen, mei­nen Sor­gen um Le­no­ren;

Um das schö­ne, lich­te Mäd­chen, das bei En­geln weilt, Le­no­ren,

Das der Erde ging ver­lo­ren.


Auf der seid­nen Vor­häng’ Rau­schen musst’ ich, leis’ er­be­bend, lau­schen,

Geis­ter­schre­cken, mich zu ne­cken, ka­men, von der Angst be­schwo­ren.

Zu be­schwich­ti­gen das Po­chen mei­nes Her­zens, laut ge­spro­chen

Hat­t’ ich noch­mals die­se Wor­te: Wer hat sich hier­her ver­lo­ren?

Wer ist’s, der zu mei­ner Pfor­te sich so spät hier­her ver­lo­ren? –

Oder täusch­ten mich die Ohren? –


Stär­ker fühl­t’ ich mich ge­wor­den von den laut­ge­sproch­nen Wor­ten;

Herr (so sag­t’ ich) oder Dame, um Ver­ge­bung, seid be­schwo­ren,

Wisst, ich schlief, als mich er­weck­te neu­es Po­chen, das mich schreck­te,

Das mich fast wie Täu­schung neck­te – Täu­schung, die ein Traum ge­bo­ren. –

Weit die Türe öff­nend, stand ich drauf in Dun­kel­heit ver­lo­ren,

Nichts war da – nur Trug der Ohren! –


In das Dun­kel blick­t’ ich schwei­gend, stand, mich angst­voll vor­wärts nei­gend,

Zwei­felnd, fürch­tend, das zu schau­en, was viel­leicht mein Wahn ge­bo­ren.

Doch die Nacht blieb un­durch­bro­chen, nur mein Her­ze fühl­t’ ich po­chen,

Als ich leis’ das Wort ge­spro­chen: Kam der Gruß wohl von Le­no­ren?

Drauf das Echo wie­der­hol­te, geis­ter­haft drang mir’s zu Ohren:

Von Le­no­ren! –


Und zu­rück ins Zim­mer wand­te ich den Schritt, mein Her­ze brann­te;

Plötz­lich, stär­ker als zu­vor, drang das Po­chen mir ins Ohr. –

Si­cher, sag­t’ ich, hör­t’ ich’s klop­fen, oder wa­ren’s Re­gen­trop­fen? –

Ich will sehn, warum das Klop­fen mei­ne Fens­ter sich er­kor.

Still, mein Herz, hör auf zu klop­fen, bis ich die­sen Ton be­schwor.

Hat der Wind ge­täuscht mein Ohr?


Rasch das Fens­ter öff­nend, schau­te ich ein Ding, vor dem mir grau­te,

Denn es kam her­ein ein Rabe, gleich der Nacht, die ihn ge­bo­ren,

Kam her­ein so gra­vi­tä­tisch, fei­er­lich, fast ma­je­stä­tisch,

Setz­te sich, ein dunk­ler Fe­tisch, auf den Thron, den er er­ko­ren:

Auf der Büs­te ei­ner Pal­las, die er sich zum Thron er­ko­ren,

Saß er starr, wie halb er­fro­ren.


Saß wie Eben­holz so dun­kel, und der Au­gen wild Ge­fun­kel,

Das so starr auf mich ge­rich­tet, schi­en mich glü­hend zu durch­boh­ren.

Sprach ich da: Von wel­chem Hü­gel kommst du, mit zer­riss’­nem Flü­gel,

Geis­ter­haf­ter, grim­mer Rabe, kommst du von des Or­kus To­ren?

Sag, bei wel­chem fin­stren Na­men nen­nen dich, die dort ver­lo­ren?

Lei­se krächzt er da: Ver­lo­ren!


Da­rauf wie­der schwei­gend saß er auf der Büs­te, bald ver­gaß er

Die­ses Wort, das ich ge­spro­chen, saß, als wie im Traum ver­lo­ren.

Nicht aufs lei’es­te sich re­gend, kei­ne Fe­der nur be­we­gend,

Und ich dach­te, er wird blei­ben, bis der lich­te Gang der Ho­ren

Die­sen Fins­tern wird ver­ban­nen, bis sich Nacht in Licht ver­lo­ren.

Wie­der krächzt er da: Ver­lo­ren.


Auf­ge­schreckt durch die­ses Kräch­zen, durch das lei­se, heis­re Äch­zen,

Sprach ich: ein­zig dies zu spre­chen, scheint der Fin­stre aus­er­ko­ren.

Ach, viel­leicht von ei­nem Dich­ter, den das Leid ver­folg­te, spricht er,

Den das Dun­kel im­mer dich­ter ein­gehüllt, bis er ver­lo­ren

Alle sü­ßen Hoff­nungs­lich­ter, ach von ei­nem, der ge­bo­ren

Für das Trau­er­wort: Ver­lo­ren.


Die­ses trau­rig über­den­kend, dann auf ihn die Bli­cke len­kend,

Sah ich den Ge­heim­nis­vol­len, mich mit glüh’n­dem Aug’ durch­boh­ren.

Ich ver­sank in tie­fe Träu­me, leg­te auf des Kis­sens Säu­me

Mei­ne Stirn: ach die­se Räu­me (sprach ich) sind zum Leid er­ko­ren,

Nim­mer wie­gen die­se Kis­sen, nim­mer, nim­mer­mehr Le­no­ren,

Nur zum Leid bin ich ge­bo­ren.


Dunk­ler von der Nacht um­run­gen fühl­t’ ich sie von Duft durch­drun­gen,

Ward ein Weih­rauch­fass ge­schwun­gen, un­sicht­bar? – durch alle Po­ren

Drang der Duft, – ich rief: Er­bar­men ha­ben En­gel mit mir Ar­men,

Hül­len ein in duft’­ge Le­the mei­nen Kum­mer um Le­no­ren!

Trink, mein Herz, die duft’­ge Le­the, und ver­giss, die du ver­lo­ren.

Wie­der krächzt er da: Ver­lo­ren! –


Ein Pro­phet wohl ohne Zwei­fel (rief ich), Vo­gel, oder Teu­fel!

Such ein Nacht­quar­tier da drau­ßen in den grü­nen Sy­ko­mo­ren.

Doch vor­her will ich dich fra­gen, ja vor­her sollst du mir sa­gen,

Sieh, ich fleh’ dir ohne Za­gen: werd’ ich wie­der­sehn Le­no­ren?

Wie­der­sehn im fer­nen Eden, jene süße Maid, Le­no­ren?

Und der Rabe sprach: Ver­lo­ren!


Sei dies Wort dein Ab­schieds­zei­chen! Vo­gel, Teu­fel! du musst wei­chen!

In des Sturms Umar­mung schwing dich, in die Nacht, die dich ge­bo­ren!

Dir vom näch­ti­gen Ge­fie­der fal­le kei­ne Fe­der nie­der,

Nim­mer, nim­mer, stör mich wie­der! fort vom Platz, den du er­ko­ren!

Heb hin­weg die glüh’n­den Au­gen, die mein In­ners­tes durch­boh­ren!

Wie­der sprach er da: Ver­lo­ren!


Und so sitzt er, nicht sich re­gend, kei­ne Fe­der nur be­we­gend,

Sitzt, den Blick auf mich ge­rich­tet, scheint mich glü­hend zu durch­boh­ren.

Und mir ist, als ob er wüh­le mir im in­ners­ten Ge­füh­le.

Denn mein Haupt auf dunklem Pfüh­le, hat sein Aug’ als Ziel er­ko­ren.

Im­mer wird sein Schat­ten dich­ter, lei­se spricht er: Von Le­no­ren,

Die ver­lo­ren!

*

Lui­se von Ploen­nies

Ma­ga­zin für die Li­te­ra­tur des Aus­lan­des. 52. Band, Juli bis De­zem­ber. Nr. 130, 29. Ok­to­ber, S. 519–520

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