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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie
Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie
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Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie

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Und in sein Herz die Welt zur?cke schlingt.
Wenn die Natur des Fadens ew’ge L?nge,
Gleichg?ltig drehend, auf die Spindel zwingt,
Wenn aller Wesen unharmon’sche Menge

Verdrie?lich durch einander klingt;
Wer theilt die flie?end immer gleiche Reihe
Belebend ab, da? sie sich rythmisch regt?
Wer ruft das Einzelne zur allgemeinen Weihe?
Wo es in herrlichen Accorden schl?gt,
Wer l??t den Sturm zu Leidenschaften w?then?
Das Abendroth im ernsten Sinne gl?hn?
Wer sch?ttet alle sch?nen Fr?hlingsbl?ten
Auf der Geliebten Pfade hin?
Wer flicht die unbedeutend gr?nen Bl?tter
Zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art?
Wer sichert den Olymp? vereinet G?tter?
Des Menschen Kraft im Dichter offenbart.

Lustige Person

So braucht sie denn die sch?nen Kr?fte
Und treibt die dicht’rischen Gesch?fte,
Wie man ein Liebesabenteuer treibt.
Zuf?llig naht man sich, man f?hlt, man bleibt
Und nach und nach wird man verflochten;
Es w?chst das Gl?ck, dann wird es angefochten,
Man ist entz?ckt, nun kommt der Schmerz
heran,
Und eh man sich’s versieht ist’s eben ein
Roman.
La?t uns auch so ein Schauspiel geben!
Greift nur hinein ins volle Menschenleben!
Ein jeder lebt’s, nicht vielen ist’s bekannt,
Und wo ihr’s packt, da ist’s interessant.
In bunten Bildern wenig Klarheit,
Viel Irrthum und ein F?nkchen Wahrheit,
So wird der beste Trank gebraut,
Der alle Welt erquickt und auferbaut.
Dann sammelt sich der Jugend sch?nste
Bl?te
Vor eurem Spiel und lauscht der Offenbarung,
Dann sauget jedes z?rtliche Gem?the
Aus eurem Werk sich melanchol’sche
Nahrung;
Dann wird bald dies bald jenes aufgeregt,
Ein jeder sieht was er im Herzen tr?gt.
Noch sind sie gleich bereit zu weinen und zu lachen,
Sie ehren noch den Schwung, erfreuen sich am Schein;
Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen,
Ein Werdender wird immer dankbar seyn.

Dichter

So gieb mir auch die Zeiten wieder,
Da ich noch selbst im Werden war,
Da sich ein Quell gedr?ngter Lieder
Ununterbrochen neu gebar,
Da Nebel mir die Welt verh?llten,
Die Knospe Wunder noch versprach,
Da ich die tausend Blumen brach,
Die alle Th?ler reichlich f?llten.
Ich hatte nichts und doch genug,
Den Drang nach Wahrheit und die
Lust am Trug.
Gieb ungeb?ndigt jene Triebe,
Das tiefe schmerzenvolle Gl?ck,
Des Hasses Kraft, die Macht der Liebe,
Gieb meine Jugend mir zur?ck!

Lustige Person

Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls
Wenn dich in Schlachten Feinde dr?ngen,
Wenn mit Gewalt an deinen Hals
Sich allerliebste M?dchen h?ngen,
Wenn fern des schnellen Laufes Kranz
Vom schwer erreichten Ziele winket,
Wenn nach dem heftgen Wirbeltanz
Die N?chte schmausend man vertrinket.
Doch ins bekannte Saitenspiel
Mit Muth und Anmuth einzugreifen,
Nach einem selbgesteckten Ziel
Mit holdem Irren hinzuschweifen,
Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,
Und wir verehren euch darum nicht minder.
Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,
Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Director

Der Worte sind genug gewechselt,
La?t mich auch endlich Thaten sehn;
Inde? ihr Complimente drechselt,
Kann etwas n?tzliches geschehn.
Was hilft es viel von Stimmung reden?
Dem Zaudernden erscheint sie nie.
Gebt ihr euch einmal f?r Poeten,
So kommandirt die Poesie.
Euch ist bekannt was wir bed?rfen,
Wir wollen stark Getr?nke schl?rfen;
Nun braut mir unverz?glich dran!
Was heute nicht geschieht, ist Morgen nicht gethan,
Und keinen Tag soll man verpassen,
Das M?gliche soll der Entschlu?
Beherzt sogleich beym Schopfe fassen,
Er will es dann nicht fahren lassen,
Und wirket weiter, weil er mu?.
Ihr wi?t, auf unsern deutschen B?hnen
Probirt ein jeder was er mag;
Drum schonet mir an diesem Tag
Prospecte nicht und nicht Maschinen.
Gebraucht das gro?’ und kleine Himmelslicht,
Die Sterne d?rfet ihr verschwenden;
An Wasser, Feuer, Felsenw?nden,
An Thier und V?geln fehlt es nicht.
So schreitet in dem engen Breterhaus
Den ganzen Kreis der Sch?pfung aus,
Und wandelt, mit bed?chtger Schnelle,
Vom Himmel, durch die Welt, zur H?lle.

Prolog im Himmel

Der Herr, die himmlischen Heerscharen, nachher Mephistopheles. Die drey Erzengel treten vor.

Raphael

Die Sonne t?nt, nach alter Weise,
In Brudersph?ren Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.
Ihr Anblick giebt den Engeln St?rke,
Wenn keiner sie ergr?nden mag.
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Gabriel

Und schnell und unbegreiflich schnelle
Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieses-Helle
Mit tiefer schauervoller Nacht;
Es sch?umt das Meer in breiten Fl?ssen
Am tiefen Grund der Felsen auf,
Und Fels und Meer wird fortgerissen
In ewig schnellem Sph?renlauf.

Michael

Und St?rme brausen um die Wette
Vom Meer aufs Land vom Land aufs Meer,
Und bilden w?thend eine Kette
Der tiefsten Wirkung rings umher.
Da flammt ein blitzendes Verheeren
Dem Pfade vor des Donnerschlags.
Doch deine Boten, Herr, verehren
Das sanfte Wandeln deines Tags.

Zu Drey

Der Anblick giebt den Engeln St?rke
Da keiner dich ergr?nden mag,
Und alle deine hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Mephistopheles

Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst
Und fragst wie alles sich bey uns befinde,
Und du mich sonst gew?hnlich gerne sahst;
So siehst du mich auch unter dem Gesinde.
Verzeih, ich kann nicht hohe Worte machen,
Und wenn mich auch der ganze Kreis verh?hnt;
Mein Pathos br?chte dich gewi? zum lachen,
H?ttst du dir nicht das Lachen abgew?hnt.
Von Sonn’ und Welten wei? ich nichts zu sagen,
Ich sehe nur wie sich die Menschen plagen.
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein wenig besser w?rd’ er leben,
H?ttst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennts Vernunft und braucht’s allein
Nur thierischer als jedes Thier zu seyn.
Er scheint mir, mit Verlaub von Ew. Gnaden,
Wie eine der langbeinigen Cicaden,
Die immer fliegt und fliegend springt
Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und l?g’ er nur noch immer in dem Grase!
In jeden Quark begr?bt er seine Nase.

Der Herr

Hast du mir weiter nichts zu sagen?
Kommst du nur immer anzuklagen?
Ist auf der Erde ewig dir nichts recht?

Mephistopheles

Nein Herr! ich find’ es dort, wie immer, herzlich schlecht.
Die Menschen dauern mich in ihren Jammertagen,