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Die Ahnen
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Die Ahnen

Eggo führte den Jüngling vor den Schrein und nahm ihm den Schwur ab, während Herr Bernheri noch immer erstaunt dasaß und zuweilen mit dem Kopf schüttelte. Als Immo wieder vor dem Abte stand, begann dieser prüfend: »Du also gedenkst dich an den König zu hängen.«

»Meine Mutter stammt aus einem Geschlecht, welches sich der Verwandtschaft mit den Sachsenkönigen rühmt.«

Der Abt lachte. »Wer König wird, dem wachsen die Vettern wie Hederich im Hafer. Dir aber bleibt ohnedies keine Wahl, seit du so ruchlos den Tutilo gebläut hast. Darum vertraue ich dir diese drei Briefe an«, er hob die Arbeit des Eggo vom Tische. »Mit dem ersten reitest du in deine Heimat, er geht an deine Mutter und spricht von deiner Entlassung wegen der wilden Kriegszeit, damit die Frau meine gute Meinung für dich erkenne.«

Immo ergriff freudig den Brief.

»Dafür sollst du mir in deiner Heimat dienen. Die Seelen der Brüder in Ordorf sind durch die Bosheit eines anderen, der hier im Kloster weilt, vergiftet, aber der Vogt auf der Wassenburg ist mir treu. Diesem trägst du den zweiten Brief, und da er als Kriegsmann des Lesens unkundig ist, wirst du allein ihm den Brief vertraulich vorlesen, damit keiner von den Brüdern die Schrift erblicke. Und was du von ihm und anderen über die Rüstungen in Thüringen erfährst, das sollst du an Bruder Eggo schreiben und durch den Reisigen, welcher dich begleitet, hierher senden. Dann aber rate ich dir, daß du so bald als möglich deine Helmkappe bindest und dich allein oder mit Kriegsleuten, welche dir folgen wollen, über die Berge zum Könige durchschlägst. Du wirst Herrn Heinrich in Regensburg an der Donau finden oder doch in der Gegend. Dort gibst du den dritten Brief an seinen Kanzler Erkambald. Spähe nach den Mienen des Kanzlers und erlausche, soviel du vermagst, über den Kriegszug und die gute Meinung des Königs für mich. Was du erkundest, das schreibe wieder an Bruder Eggo. Setze keine Namen in deine Briefe, aber die Anfangsbuchstaben, damit wir erkennen, wen du meinst. Als Boten gebrauche den Spielmann Wizzelin, welchen du kennst, denn diesen habe ich geworben und in das Lager gesandt. Du selbst aber sei bemüht, dem Kanzler zu gefallen, ich habe ihm auch deinetwegen einige Worte geschrieben.«

Von der Wachskerze fiel eine metallene Kugel, deren Faden durchgebrannt war, in die große Tülle; der eherne Ton klang scharf durch das Zimmer. Aus der Klosterkirche tönte der Gesang der Vigilien. Der Abt erhob sich. »Es ist Zeit, daß dein Fuß aus den geweihten Wänden gleite, sonst möchtest du sie schwerlich verlassen. Es ist auch Zeit, die unheiligen Gedanken abzutun. Ein ungewohnter Dienst ist meiner zuchtlosen Herde dieser Nachtgesang, ich meine die Angst um ihre Missetat hat sie vom Lager gescheucht. Uns allen tut Vergebung not. Auch mir, der ich erhöht bin zum Abte, gebührt jetzt, meiner Nichtigkeit zu gedenken, und wie die Regel befiehlt, tief hinabzusteigen bis zu der siebenten Stufe der Demut, um mit dem bekümmerten Hiob zu sprechen: Ein Wurm bin ich und nicht ein Mensch, scheusälig den Leuten und greulich dem Volke. Ungerecht habe ich mich vor dir, o Jüngling, meiner weltlichen Geburt gerühmt und, was noch jämmerlicher ist, meiner wilden Taten im Walde. Hochmütig bin ich im Grunde meines Herzens und wer über meinen Bauch spottet, hat guten Grund, denn gar wenig lebe ich nach der Regel; oft habe ich gesündigt durch Gebratenes und Buttergebäck, vom gewürzten Wein zu geschweigen; manchmal habe ich voll mein Lager gesucht und wer mich mit einem Weinfaß vergleicht, der spricht nicht unwahr. Vielen Haß nähre ich in meiner Seele gegen manche und andere verachte ich; viel denke ich auch an meinen Schatz von Silber und edlen Steinen, an die wilden Ochsen im Walde und an die Fährten der Hirsche; ein ungetreuer Verwalter bin ich und in Furcht lebe ich vor der Strafe. Denn zu einem Eckstein war ich bestellt, aber ich bin nur gut dazu, daß die anderen ihre unsauberen Sohlen auf mir abstreifen.« Er stöhnte tief und faltete die Hände, während Immo, der sich bei dem Beginn des Nachtgesanges auf die Knie niedergelassen hatte, dem Gottesdienste des Abtes verwundert zuhörte, obwohl er wußte, daß es zu den Geboten des Klosters gehörte, sich selbst zu erniedrigen. Nach vielen Seufzern erhob der Abt das Haupt, als einer, der schwerer Pflicht Genüge getan hat und begann rauh: »Was kauerst du noch, du Heupferd, um zu warten, bis dich die Schnäbel der dunklen Vögel zerhacken, die dort drüben so hastig singen, nicht gleich Heiligen des Herrn, sondern wie Stare in den Weiden des Teiches. Enthebe dich aus meinen Augen.«

»Ich kann nicht gehen ohne den Segen meines Herrn; denn wie ein Vater habt ihr euch gegen mich erwiesen heut und sonst in der Schule.«

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