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Dunkle Flammen
Dunkle Flammen
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Dunkle Flammen

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Sie zuckte zusammen, als sich die Balkontür plötzlich öffnete und sie nach draußen in die kühle Nachtluft getragen wurde. „Damon, was machst du?“, fragte sie scharf.

„Du wolltest doch nach draußen, oder nicht?“, fragte er leise, während er sie hochhob und sie auf das breite Geländer setzte, das Gesicht ihm zugewandt.

Alicia hielt Damons Handgelenk fest, als sie den kühlen Wind fühlte, der über ihre Brustwarzen strich. „Was, wenn uns jemand sieht?“, fragte sie und sah sich zwischen den anderen Gebäuden um, fühlte sich ausgeliefert.

„Dann hat er ein teures Fernglas und verdient es, zuzusehen“, sagte Damon grinsend und ließ seinen Blick über ihren Körper streichen. Er drehte seine Hand, sodass er nun Alicias Handgelenk umklammerte, dann hielt er auch ihre andere Hand fest, damit sie keine Angst zu haben brauchte, dass sie fallen könnte. „Dann wollen wir ihm eine fantastische Show bieten.“

Damon beugte sich nach vor und saugte ihre Brustwarze in seinen Mund, während er sie nach hinten drückte. Er wurde schnell belohnt, als sie ihre Beine um seine Hüfte schlang, um nicht zu fallen. Während der denkende Teil ihres Gehirns wusste, dass er sie nie fallen lassen würde, war es nur natürlich Angst davor zu haben.

Damon küsste sich langsam einen Weg über ihren Körper hinunter, wobei er mehrmals anhielt, um seinen Lieblingsstellen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Er drängte seine Schultern zwischen ihre Beine und starrte auf das Geschenk vor ihm. Als er seine Lippen an ihre feuchte Hitze drückte, wurde er mit einem summenden Stöhnen der Lust belohnt.

Alicia warf ihren Kopf in den Nacken und schrie auf, als seine Zunge über sie strich. Sie kippte ihre Hüfte nach vor, vergaß dabei, dass sie weit über den Straßen der Stadt hing, und öffnete ihre Beine nur noch weiter, um Damon einen besseren Zugang zu geben. Sein zufriedenes Knurren war mehr als genug, um sie beinahe die Kontrolle verlieren zu lassen.

Ein Windstoß fegte über sie, sodass ihr Haar um ihren Kopf schwamm und auch noch ihre Kopfhaut stimulierte. Es war beängstigend, berauschend und der Gedanke, dass jemand sie sehen könnte, nahm eine andere Wendung… erregte sie mehr als alles, was sie je gefühlt hatte.

*****

Angelica und Zachary betraten das Schloss, fühlten sich völlig erschöpft. Ren hatte ihnen aufgetragen, nach Hause zu gehen und sich auszuruhen. TEP würde in Schichten arbeiten, um die entkommenen Dämonen auszulöschen, damit niemand sich überanstrengte. Keiner von ihnen hatte gehen wollen, aber sie wussten, dass Ren recht hatte… dies war nicht die Art Arbeit, bei der man einschlafen sollte. Es würde dir nicht den Job kosten… nur das Leben.

„Endlich wieder zu Hause“, gähnte Angelica.

Die TEP-Mitglieder, die mit ihnen zurückgekommen waren, stimmten Angelica still zu, während sie sich im Schloss verteilten, um zu schlafen oder Essen aufzutreiben. Angelica entschied sich dafür, zurück zum Labor zu gehen, um nach Jason zu sehen, nachdem sie ihn dort bewusstlos zurückgelassen hatte. Sie lächelte, als sie sah, dass jemand ihn auf das Sofa gelegt hatte, das an der Wand stand.

„Er wird wohl noch eine Weile schlafen“, sagte Zachary hinter ihr.

Sie fuhr mit den Fingern durch Jasons weiches, blondes Haar, als wäre er ein Kind. Menschen wie ihn zu retten, war für sie der vorrangige Grund gewesen, weshalb sie überhaupt erst damit begonnen hatte, gegen Dämonen zu kämpfen. Sie wünschte nur, dass er unangetastet bleiben hätte können, anstatt herausfinden zu müssen, dass die Monster unter seinem Bett echt waren. Sie hatte schon als Kind gewusst, dass sie echt waren. Und wenn es nach ihr ging… war es nicht schön, das zu wissen.

Ihre Lippen hoben sich zu einem dankbaren Lächeln, als sie sich an den Tod des Dämons erinnerte, der Jason zum Sterben markiert hatte. Sie musste zugeben, dass Syn ganz praktisch war… zu dumm, dass er außerdem geistig gestört war.

„Geh und versuch ein wenig zu schlafen“, sagte Zachary leise. „Wir haben eine Menge Arbeit vor uns und wir brauchen alle fit und ausgeruht.“

Angelica nickte und ging zu ihrem Schlafzimmer am anderen Ende des Ganges. Sie blicke von dem riesigen Bett an sich hinunter und entschied, dass eine Dusche nötig sein würde, um den Gestank von Dämonen von ihrem Körper zu waschen.

Leise trat sie in ihr privates Badezimmer, drehte das heiße Wasser auf und entledigte sich ihrer Kleider, ehe sie im Spiegel nach Wunden an ihrem Körper suchte. Keine zu finden, nach all den Kämpfen, in die sie in den letzten Stunden verwickelt worden war, überraschte sie sehr. Wieder erschien das Bild von dem Mann, der sie die ganze Nacht beschattet hatte, um sie herauszufordern… Syn.

Jedes Mal, wenn einer der Dämonen sie treffen hätte können… war er dagewesen um einzuschreiten. Was sie am meisten verstörte, war die Tatsache, dass immer, wenn sie ihn nicht gesehen hatte… sie sich dabei ertappt hatte, wie sie nach ihm suchte.

Sie drehte sich um und trat in den heißen Regen, während sie versuchte, den Mann, der beschlossen hatte, ihr Schild gegen die Dämonen zu werden, aus ihrem Kopf zu verdrängen. Sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, nur sich selbst zu vertrauen, damit sie nicht enttäuscht werden konnte. Sie würde diese Theorie nicht so schnell verwerfen.

Sie wusch ihren Körper bis ihre Haut rosig leuchtete und machte sich dann an ihr Haar. Angelica konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, als ihre Nägel über ihren Skalp kratzten und sie schloss genüsslich ihre Augen. Wäre sie aufmerksamer gewesen, hätte sie den Schatten einer dunklen Gestalt gesehen, die direkt auf der anderen Seite der beschlagenen Glastüren der Dusche stand.

Syn stand völlig regungslos in dem dampfenden Badezimmer und beobachtete Angelica, die etwas so Selbstverständliches machte und daraus Lust gewann. Es erinnerte ihn an die vielen Male, wo er ihr Haar gewaschen hatte und sie seine Berührung genossen hatte.

Er legte eine Hand auf das Glas, das sie trennte, fühlte das Bedürfnis, sie zu berühren, das in ihm immer größer wurde. Für einen Sonnengott hatte das Konzept von Zeit nicht dieselbe Bedeutung wie für Menschen; daher war seine Rasse meistens sehr geduldig… aber selbst Götter hatten ihre Schwächen. Seine war innerhalb seiner Reichweite und sehr nackt.

Angelica spürte plötzlich eine heiße Flamme zwischen ihren Oberschenkeln und schloss ihre Augen, liebte das vertraute, aber doch seltene Gefühl. Schnell seifte sie wieder einen Lappen ein und strich damit über ihre Brüste, die unter ihrer Berührung anschwollen.

Sie ließ den Lappen zu Boden fallen und gab Seife in ihre Hände, mit denen sie dann ihre Brüste massierte. Als sie ihre Finger einen nach dem anderen über ihre Brustwarzen streichen ließ, öffneten sich ihre Lippen und ihr Atem ging schneller.

Syn beobachtete eine ihrer Hände, die sich von ihrer Brust senkte und zwischen ihre Oberschenkel glitt, in dem Versuch, die Hitze, die er in ihr erzeugt hatte, erträglicher zu machen. Sein Blick wanderte langsam nach oben, wo sie auf ihre Unterlippe biss, um einen Aufschrei zu unterdrücken, während sie scharf einatmete. Syn bewegte seine Hand liebevoll über das Glas und lächelte gemein, als ihre Hand zwischen ihren Beinen die Bewegungen nachahmte.

Angelica lehnte sich zurück gegen das Glas der Dusche, als ihre Finger ihren Lieblingspunkt fanden und mit kreisenden Bewegungen darüberstrichen. Dies war wirklich nicht das erste Mal, dass sie dies machte, und es war schon eine Weile her, aber so gut hatte es sich noch nie angefühlt.

Sie dachte wieder daran, dass sie eines Tages jemanden finden könnte, mit dem sie dies machen konnte, und Syns Bild blitzte vor ihrem inneren Auge auf. Die Erinnerung an seine dunklen Augen und sein langes, dunkles Haar löste die Spannung in ihrem Unterbauch explosionsartig und sie öffnete ihren Mund zu einem stillen Schrei, als sie kam. Es kostete ihr alle Kraft, auf den Beinen zu bleiben, als sie fühlte, wie heiße Flüssigkeit über ihre Finger rann und ihr Körper noch ein paar Mal lustvoll zuckte.

Nach mehreren Minuten drehte Angelica das Wasser ab und Syn verschwand in dem Moment, als sie die Tür zur Duschkabine öffnete. Sie nahm ein Handtuch und wickelte es um sich, als sie ihr Spiegelbild erblickte. Es war aber nicht ihr Körper, der ihre Aufmerksamkeit auf sich zog… es war der Handabdruck auf der beschlagenen Glastür hinter ihr.

Sie wirbelte herum und runzelte die Stirn, dann hob sie ihre Hand, um sie in den Abdruck auf der Tür zu legen. Ihre Stirn legte sich in tiefe Furchen, als sie erkannte, dass der Abdruck viel größer war als ihre Hand. Dieser Ort war gegen das Böse abgeschirmt… zumindest hatte Storm ihnen das versichert. Würde das nicht bedeuten, dass ihr Voyeur auf der Seite der Engel war?

Sie trat von der Dusche zurück, aber entschied, dass sie sich später den Kopf darüber zerbrechen wollte. Obwohl sie sich schon viel besser fühlte, würde nur Schlaf helfen, ihre Akkus wieder aufzuladen.

Nachdem sie ihr Haar getrocknet und gebürstet hatte, kehrte sie zurück ins Schlafzimmer und holte ihr schwarzes, übergroßes Nachthemd aus der Kommode, lächelte über den Namen ihrer liebsten Rockband auf der Vorderseite. Zu diesem Rockkonzert zu gehen, war eines der wenigen normalen Dinge gewesen, die sie als Jugendliche gemacht hatte, und die Erinnerung daran hatte einen speziellen Platz in ihrem Herzen.

Sie zog es an und ging dann langsam zum Bett, grinste, als sie die Decke zurückzog und die Lampe ausschaltete. Mit der Hand suchte sie im Dunklen ihren i-Pod, drehte die Lautstärke leiser und ließ das Lied Evil Angel die Stille erfüllen. Nachdem sie sich tief in die weiche Matratze gekuschelt hatte, schloss sie ihre Augen und ließ sich in den Schlaf singen.

Syn trat aus den Schatten des Zimmers und näherte sich dem Bett, während er dem Lied lauschte. Sie hatte gewusst, dass er da war und vertraute ihm genug, um nichts dagegen zu tun. Dies war ein weiteres Zeichen dafür, dass ihre wahre Seele erwachte.

Er hatte ihre Bemerkung ‚endlich zu Hause‘ vorhin gehört… und seine Gedanken waren fast die gleichen wie Damons. Damon brauchte ein Zuhause für seine neue Partnerin Alicia, und Angelica würde dasselbe brauchen, wenn sie endlich wieder sein war. Kane und Tabatha… wieder dasselbe Dilemma… die Frauen mussten über alles beschützt und geliebt werden.

‚Damon‘, rief Syn in Gedanken, während er sich vom Bett abwandte und sich dem Fenster näherte. ‚Es ist Zeit, ein neues Zuhause für unsere Familie zu suchen… die Familie beginnt zu wachsen.‘ Damons Nachdenken konnte er durch die geistige Verbindung fühlen, ehe Syn spürte, wie sein Sohn zu einem Entschluss kam.

‚Ich glaube, ich kenne da den perfekten Ort‘, antwortete Damon, während er Alicia noch ein Stück näher an sich zog. ‚Ich werde mich morgen darum kümmern.‘

Syns Körper schien sich in der sanften Brise, die durch das Fenster wehte, aufzulösen, nur um dann am Dach wiederzuerscheinen. Er spazierte entlang der Festungsmauern, die den Innenhof des Schlosses umgaben, wobei er ab und zu stehenblieb, um in den Himmel hinauf oder auf das Meer hinunter zu sehen.

Als er eine alte, bekannte Aura hinter sich fühlte, drehte Syn seinen Kopf, um über seine Schulter zu sehen.

„Lange nicht gesehen“, sagte Storm leise. „Ich bin froh, dass du deine Seelenfreundin gefunden hast.“ Er hatte gewusst, dass Syn kommen würde, um sie zu holen, darum hatte er Zachary vor all der Zeit aufgetragen, sie zu beschützen.

Syns Mundwinkel bogen sich etwas nach oben. „Ich sehe, du hast neue Rekruten für deine Armee gefunden… sie sind ziemlich jung, oder?“

Storm zuckte die Schultern. „Nicht jünger als deine Söhne, als du ihnen die Ewigkeit schenktest.“

„Was willst du, Zeitreisender?“ Sein Tonfall enthielt eine Warnung über seine Laune.

„Du warst dort. Du hast gesehen, was aus dem Spalt gekommen ist“, stellte Storm fest.

Syn schenkte ihm einen gelangweilten Blick. „Mir sind deine unbedeutenden, kleinen Kriege egal.“

Storm kannte die Wahrheit hinter diesen Worten. Er hatte sie von Syns eigenen Lippen gehört… obwohl es in der Zeitachse des Sonnengottes noch nicht geschehen war. Syn würde ihm eines Tages erzählen, dass das letzte Mal, als er mit jemandem im Krieg gewesen war… er seinen eigenen Planeten zerstört hatte. Der einzige Grund, weshalb Syn dieses Geheimnis mit ihm geteilt hatte, war, weil sie beide Götter waren. Aber im Moment… half es ihm, Syn besser zu verstehen.

„Angelica will die Menschen beschützen, weil sie als eine von ihnen aufgezogen wurde… viele Male schon, obwohl sie sich nicht an ihre vergangenen Leben erinnert. Deine Kinder zeigen ebenfalls Schutzinstinkte für die Unschuldigen… und du auch, wie ich weiß“, flüsterte Storm ruhig. Die Tatsache, dass Syn nicht verschwunden war, bedeutete, dass er ihm zuhören wollte.

Syn korrigierte den Zeitreisenden nicht, noch fragte er, woher er seine Informationen hatte. Ein Zeitreisender konnte alle Resultate sehen, wenn er danach suchen wollte. Wenn Storm sich um die Zukunft sorgte, dann gab es einen Grund dafür. „Was ist deine Prophezeiung?“

„Die Menschen suchen immer nach dem Garten Eden, doch sind sie so eingebildet, dass sie nicht bemerken, dass sie drinnen sind. Es war immer unsere Aufgabe, als ihre Beschützer, die Schlangen hinauszuwerfen. Die Menschen haben nicht die Macht, sich selbst zu schützen. Wenn wir ihnen nicht helfen, dann werden die Dämonen diesen Ort in eine Stadt aus Blut verwandeln.“

„Und es wird damit nicht aufhören“, schlussfolgerte Syn in einem weichen Flüsterton.

Storm wischte das Blut weg, das nun wie Tränen aus seinen Augen tropfte. Der Grund, weshalb sein Kopf nicht explodierte, war, dass er mit einem anderen Gott sprach, der die Geheimnisse nicht teilen würde.

„Einige der Dämonen, die aus diesem Riss zwischen den Dimensionen geklettert sind, haben diese Welt im Mittelalter beinahe zerstört… wir hätten beinahe gegen sie verloren.“ Storm ließ das Gewicht dieser Aussage zwischen ihnen hängen.

„Ich erinnere mich“, sagte Syn.

„Dann erinnerst du dich auch an diejenigen, die freiwillig in die Unterwelt gingen, um die Absperrung zu schützen und die Dämonen davon abzuhalten, zurückzukehren“, erinnerte Storm ihn.

Syn nickte. „Die Brüder… wie könnte man sie vergessen.“

„Sie sind nun in diese Welt zurückgekommen, als sie die flüchtenden Dämonen verfolgten. Wieder haben die Brüder bereitwillig geschworen, zu helfen, diese Welt von der Gefahr der Dämonen zu befreien. Du und ich, wir sind wahrscheinlich die einzigen Kreaturen, die es auf dieser Welt noch gibt, die ehrlich sagen können, dass unsere Macht etwa gleich groß ist wie ihre. Würdest du dich abwenden und deine Macht aus egoistischen Gründen verstecken?“

„Ich könnte meine Familie nehmen und diesen Ort deinem Krieg überlassen“, warnte Syn.

„Und ich kann dir einen Grund geben, zu bleiben“, entgegnete Storm. „Du hast hier nun drei Kinder bei dir… aber du hast viele in Raum und Zeit verloren. Ich kann dir deine verlorenen Kinder anbieten.“

Syn drehte seinen Kopf, um den Zeitreisenden anzusehen, aber als er das Blut sah, das diese Unterhaltung hervorrief, schaute er schnell wieder weg. „Sieh zu, dass du wieder zu Kräften kommst… dann werden wir meine Kinder zurückholen.“

Storm lächelte, als er von dem Dach verschwand.

*****

Ren betrat sein privates Büro und ließ sich schwer auf den Stuhl an seinem Schreibtisch fallen. Es war eine lange Nacht gewesen und nur weil die Sonne in ein paar Minuten aufgehen würde, bedeutete das noch längst nicht, dass sie vorbei war. Es gab nun eine andere Art von Dunkelheit.

Er hatte sich selbst versprochen, dass er alleine arbeiten würde… den anderen TEP-Mitgliedern keine Aufmerksamkeit widmen würde. Aber als er sich umsah unter denen, die neben ihm kämpften, konnte er fühlen, wer schwach wurde, und wer die Kraft hatte, noch länger in der Schlacht zu bleiben.

Niemand widersprach ihm, als er begann, einige zurück zum Schloss zu schicken… einige sahen sogar dankbar aus. Er hatte Hunter aufgetragen, zu gehen und sich zu erholen, als dieser verletzt worden war. Der Indianer war dickköpfig und hatte niemandem von seiner Wunde erzählt, aber Ren konnte das Blut riechen. Trevor war fast im Stehen in Ohnmacht gefallen. Gespenster konnten einem die Lebensenergie für eine Weile rauben.

Zum Glück war Verstärkung in letzter Minute gekommen und Ren hatte sich zurückgezogen, musste das Toben der Schlacht aus seinem Kopf waschen… er konnte jedermanns Emotionen fühlen, auch den Blutdurst der Dämonen. Jetzt, wo er innerhalb der Mauern des Schlosses war, konzentrierte er sich auf die Mächte, die ihn umgaben, und lächelte. Eine von ihnen war die Gabe, Emotionen zu unterdrücken. Wenn er herausfinden konnte, wer es war, dann würde er ihm die Hand schütteln.

Das brachte ihn zu einer weiteren Schlussfolgerung… nicht alle, die hier im Schloss waren, hatten eine TEP-Akte. Aber das war in Ordnung, er hatte auch keine.

Als er hoch zur Decke blickte, fühlte er fünf unterschiedliche Lebensenergien im dritten Stock. Er fragte sich, wer dort sein könnte, nachdem Storm ihm gesagt hatte, dass jenes Stockwerk abgesperrt war, und nicht betreten werden durfte. Ren hatte sich sogar die Baupläne angesehen, um nach einer versteckten Tür zu suchen, aber nichts gefunden.

Er hatte auch nicht vor, seine Zeit damit zu verschwenden, jedes Buch aus dem Regal zu ziehen, oder an jede Wand zu klopfen, um sie zu finden. Versteckte Türen blieben aus einem Grund versteckt. Wenn, wer auch immer dort oben war, alleine gelassen werden wollte, dann würde Ren diesen Wunsch respektieren.

Die Luft im Zimmer schlug Wellen und Ren schielte hinüber zu Storm, der nun auf der Tischkante saß. Er starrte den Zeitreisenden böse an, als er das Blut sah, das aus Storms Nase rann, und das dieser versuchte aufzuhalten.

„Hast du schon wieder Geheimnisse ausgeplaudert?“, fragte Ren mit einem leichten Knurren in seiner Stimme.

Storm ignorierte den Blick und die Frage, sondern saß einfach nur da, bis seine Nase endlich aufhörte zu bluten. Nachdem er das Taschentuch in den Papierkorb geworfen hatte, betrachtete er Ren mit einem wissenden Ausdruck auf seinem Gesicht, dann schielte er nachdenklich hoch zur Decke.

„Du fragst dich, wie sie dort rauf gekommen sind, nicht wahr?“, grinste er. „Sie wollen nicht die Eingangstüren benutzen, wenn sie kommen und gehen… Fenster scheinen ihnen besser geeignet.“

„Wer auch immer sie sind, du scheinst froh zu sein, dass sie hier sind.“ Ren hob neugierig eine Augenbraue.

Storms Gesichtsausdruck wurde ernst. „Unterschätze sie nicht… sie haben ihre Gründe dafür, so zu sein, wie sie sind. Wenn sie mit den TEP-Teams reden wollen, werden sie es tun.“

„Aber sie sind nicht Teil des TEP.“ Ren brauchte eine Bestätigung.

Storm schüttelte seinen Kopf. „Nein, sind sie nicht.“

„Gut.“ Ren zuckte die Schultern. „WER sind sie?“

„Die Legenden sagen, dass sie die ursprünglichen Bewacher des Siegels zwischen den Welten waren. Bis heute Nacht waren sie in der Welt der Dämonen, um zu verhindern, dass das Siegel von deren Seite geöffnet wird.“

Ren nickte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, entschied, dass er die Fragestunde beenden würde, nachdem Storm sowieso schon kürzlich seinen Schwur gebrochen hatte, dem zufolge er nicht über die Zukunft sprechen durfte. Seine Augen begannen zu brennen, weil er so lange nicht geschlafen hatte, aber es würde noch eine Weile dauern, ehe er zur Ruhe kommen konnte.

Kapitel 2

Zachary lehnte an dem Geländer oben an der Treppe und sah hinunter auf die Haupthalle. Er hielt den Atem an, als er eines der jüngsten und neuesten Mitglieder des TEP erblickte… Tiara. Sie war immer schon ein inoffizielles Mitglied des TEP gewesen, obwohl sie als Kind keine Mächte gehabt hatte und nie an irgendwelchen Fällen gearbeitet hatte.

Aufgrund der Geisterbeschwörer-Fähigkeiten ihrer Mutter, war Tiara ihr ganzes Leben lang mit dem TEP-Team herumgeschleppt worden.

Er hatte von einigen anderen gehört, dass es ein wenig so war, wie die verzogenen Kinder von Militär-Befehlshabern… nur besser beschützt. Während die Eltern in den Krieg zogen, wurde das Kind an einem sicheren Ort aufbewahrt… meistens ein Hotelzimmer, das von der CIA bewacht wurde. Es gab da diese Sache, wenn man anders war… manchmal machte es das Leben viel schwieriger, wenn man einer der letzten seiner Art war. Es führte häufig dazu, dass die stärksten Instinkte zum Vorschein kamen… überleben und die Nachfahren beschützen.

Alle TEP-Mitglieder hatten Feinde… es war einer der Nachteile davon, wenn man ein professioneller Dämonenmörder war. Diese Feinde hatten schon vor langer Zeit gelernt, dass die schnellste Möglichkeit, die Aufmerksamkeit eines Rivalen zu erlangen, war, dessen Kind zu stehlen. In diesem Fall wäre es ein Dämon, der das Kind eines TEP-Mitglieds stahl, das sich mit ihm angelegt hatte. Es war richtig unangenehm, diese Lektion lernen zu müssen, und dass Kinder abgeschieden gehalten wurden, war der Preis, den man dafür bezahlen musste.

Soweit Zachary das mitbekommen hatte, war Tiara eines der am besten bewachten Kinder von allen gewesen. Selbst er hatte sie nur wenige Male gesehen und er hatte praktisch überall Zugang.

Nun, das Fehlen jeglichen Kontakts konnte auch darauf zurückgeführt werden, dass er die letzten zehn Jahre lang alles getan hatte, um ihrer Mutter Myra aus dem Weg zu gehen. Aber Tiara hatte immer jemanden gehabt, der sie auf Schritt und Tritt verfolgte, besonders in den seltenen Fällen, wo sie sich dem Rest der Organisation zeigte.

Nach Myras Tod vor erst ein paar Wochen, hatte sich ihr Team auf andere Bereiche des TEP aufgeteilt, wie es Tradition war, wenn der Anführer eines Teams starb. Das zu einer goldenen Regel zu machen, hatte Ablenkungen und Komplikationen deutlich verringert… zumindest sagte man das.

Er selbst war eher ein freier Mitarbeiter, eine Waffe zum Mieten, und er arbeitete am besten, wenn er alleine war. Angelica war die einzige Person, die er in seinem Leben regelmäßig begleitet hatte, denn sie durchschaute die Maske, die er trug… die Maske, die alle dazu brachte, zu glauben, dass er etwas wie ein Clown war.

Myras Geisterbeschwörer-Fähigkeiten waren in dem Moment, als sie starb, auf ihr einziges Kind übergegangen. Tiara hatte die Zügel in die Hand genommen und hatte sich, indem sie hier aufgetaucht war, zu einem permanenten Mitglied des TEP erklärt. Er dachte, dass es ein wenig merkwürdig war, dass sie so schnell über den Tod ihrer Mutter hinwegkam… man sollte meinen, dass sie noch trauerte.

Zachary hatte ihre Mutter im Geheimen mehrmals an der Arbeit gesehen. Er war damals noch ein Jugendlicher gewesen, ungefähr sechzehn genau genommen. Er erinnerte sich noch immer daran, wie er das erste Mal beobachtet hatte, wie Myra einen Toten auferstehen hatte lassen. Sie hatte es getan, um den Aufenthaltsort des Dämons herauszufinden, der das Opfer getötet hatte, dass sie wiederbelebt hatte. Zachary erschauderte, als er sich an jene Nacht erinnerte… sie hatte ihn mit Angst erfüllt und mit einer Sehnsucht nach dem Leben nach dem Tod. Noch immer hatte er Albträume davon.

Myra war die schönste und geheimnisvollste Person gewesen, die er je getroffen hatte, und er fühlte sich zu ihr hingezogen… so wie viele andere Männer auch. Er hatte gesehen, wie andere Männer darum bettelten, dass sie in ihr Team für die Nacht aufgenommen wurden, weil sie hofften, dass sie dabei mit ihr schlafen konnten.

Den Gerüchten zufolge waren diejenigen, mit denen sie schlief, mehr als nur einfach Liebhaber oder One-Night-Stands… damit verbunden war auch eine tiefe Freundschaft, die dafür sorgte, dass die Gruppe zusammenhielt, auch wenn sie gerade nicht im Einsatz waren. Es war fast unmöglich, in ihr Team zu kommen, denn Männer verließen sie nie freiwillig… nur im Leichensack.

Die TEP-Mitglieder mit Frauen oder Partnerinnen durften sie nie auf einer Mission begleiten und schon gar nicht ein festes Mitglied ihres Teams werden. Die Toten schienen sich ebenfalls um sie zu versammeln, als würden sie dem Gesang einer Sirene folgen. Leider waren auch Dämonen anfällig für den Gesang. Es war meist ein mächtiger Dämon, der die Toten überhaupt erst auferweckt hatte, und wenn seine Untergebenen zu ihren Gräbern zurückgerufen wurden, folgte der Dämon ihnen meist, um zu sehen, wer von ihm stahl. Das war der Grund, wieso Myra nie alleine auf Friedhöfe und in Leichenhäuser gelassen wurde.

Das dritte Mal, wo Zachary als Teil ihres Teams ausgewählt worden war, war er zu spät gekommen, weil er unterwegs durch einen Kampf mit einem anderen Dämon aufgehalten worden war. Als er in den Friedhof kam, hatte er etwas beobachtet, von dem er wusste, dass er es nicht sehen hätte sollen… sogar aus der Entfernung.

Myra hatte den Friedhof eben wieder schlafen gelegt, als ihre Geisterbeschwörung von einem sehr mächtigen Dämon beantwortet wurde.

Die anderen TEP-Mitglieder, die anwesend waren, stürzten plötzlich zu Boden, durch eine unsichtbare Macht bewusstlos geschlagen. Zachary war noch jung gewesen, hatte erst wenige Dämonen, deren Zerstörung er sich rühmen konnte, und versteckte sich schnell hinter einem Grabstein… wusste nicht, was er sonst tun hätte sollen. Die Macht, die der Dämon ausstrahlte, war etwas, was er noch nie zuvor gefühlt hatte, und er wusste, dass es einer der wenigen Meisterdämonen sein musste, die noch auf der Erde wandelten.

Nachdem einige Augenblicke lang nichts geschehen war, sammelte er all seinen Mut und schielte um die Kante der Grabmarkierung.

Die Schatten vor Myra zitterten, fast so als würden sie voller Vorfreude atmen. In diesem Moment erschien ein großer, gutaussehender Mann mit langem, silbernen Haar, fast wie Myras, aus der Dunkelheit. Selbst über die Entfernung zwischen ihnen konnte Zachary erkennen, wie der Dämon Myra anstarrte… als wollte er sie vernaschen. Dann näherte sich der Dämon der Geisterbeschwörerin, die soeben seine Zombies und Geister zur Ruhe gesetzt hatte.

Die Panik, die durch Zachary schoss, lähmte seine Gedanken, und vor unkontrollierter Wut sprang Feuer in seine Hände. Er kam aus seinem Versteck und eilte verzweifelt los, um die Frau zu retten, die er beschützen sollte.

Zachary hatte nicht gewollt, dass der Dämon Myra verletzte, und hatte fest vor, sie zu retten, selbst wenn er den gesamten Friedhof abfackeln musste, um das zu erreichen. Aber der Dämon hatte andere Pläne. Er drehte langsam seinen Kopf und der Blick aus seinen eindrucksvollen, silbernen Augen, traf den von Zachary.