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Beschmutztes Blut
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Beschmutztes Blut

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Nachtfalke runzelte angestrengt die Stirn, wollte etwas fühlen… zumindest einen Funken, als er auf das hübsche Mädchen starrte. Sie hatte das erste Mal, als er sie getroffen hatte, einen Funken in ihm entzündet, aber es war so schnell gegangen, dass er sich nun fragte, ob es nur Einbildung gewesen war. Sein Blick wanderte zu dem Schmutz von dem Friedhof, der noch an ihrem Gesicht und ihrem Körper klebte.

Carley wurde panisch, als der Indianer begann, Tiaras Kleidung zu entfernen.

„Hör auf!“, schrie sie und stellte sich zwischen die beiden, aber Nachtfalke griff durch sie durch, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Verdammt, wo ist ein Cowboy, wenn man einen braucht?“, jammerte Carley und winkte wild mit den Armen, um seine Aufmerksamkeit von Tiara auf sich zu lenken. Schließlich gab sie auf, nachdem es sinnlos erschien.

Sie musste zurück zum TEP gehen und Jason und Guy erzählen, wo Tiara war, aber sie konnte sich nicht dazu überwinden, zu gehen, ehe sie sichergestellt hatte, dass ihre Freundin noch am Leben sein würde, wenn sie kamen, um sie zu retten.

Nachtfalke stand auf und zog seine eigenen Kleider bis zu seinem Lendenschurz aus, ehe er die Frau wieder in seine Arme hob. Nachdem er sie ins Badezimmer getragen hatte, kletterte er in die große Badewanne und kniete sich hin, während er geduldig wartete, dass sich das Becken mit warmem Wasser füllte, damit er ihren Liebhaber von ihr waschen konnte. Ihm gefiel auch der Geruch des Spinnan-Meisters nicht, der noch an ihrer Haut hing.

Während er seinen Körper entspannte, ließ Nachtfalke seinen Geist abschweifen, während das heiße Wasser stieg. Er mochte keine Geisterbeschwörer, weil sie ihn zu dem gemacht hatten, was er jetzt war… sogar auf dieses Gefühl musste er sich konzentrieren, ehe er ein wenig Ärger aufkommen fühlte. Diese Geisterbeschwörerin war anders als die anderen… sie wollte nicht kontrollieren… sie wollte sie befreien.

Als er auf die Frau in seinen Armen hinuntersah, brauchte er sich nicht zu wundern, dass ihr Körper keine Wirkung auf ihn hatte. Seine Seele war noch im Grab gefangen und damit… die meisten seiner Gefühle. Er hatte kein Bedürfnis geliebt oder gehasst zu werden… oder selbst zu lieben.

Nachdem er das Shampoo vom Regal genommen hatte, massierte Nachtfalke es sanft in ihr langes, silbernes Haar und ließ ihre Strähnen durch seine Finger gleiten. Nachdem er keinen Grund sah, sich zu beeilen, nahm er sich alle Zeit, als er sie wusch. Es war lange her, dass er zum letzten Mal jemanden berührt hatte, den er nicht verletzen wollte.

Als er mit ihrem Geruch zufrieden war, schwemmte er sie ab und ließ das Wasser aus der Wanne. Nachdem er zwei Handtücher um sie und ihr Haar geschlungen hatte, trat er wieder ins Schlafzimmer und legte sie auf das Bett. Er hatte für sie getan, was er konnte. Nachdem das Wasser sie nicht geweckt hatte, wusste er, dass sie sehr tief schlief und wahrscheinlich noch länger nicht aufwachen würde. Ohne den richtigen Schutz wäre dieser Krieg ihr Ende.

Nachtfalke löste das Handtuch aus ihrem Haar und hob sanft ihren Oberkörper auf, dann berührte er mit den Fingern die Verletzung an ihrem Hinterkopf. Er hatte sie entdeckt, als er ihr Haar gewaschen hatte. In seinem ersten Leben war er eine Art Heiler gewesen… ein Schamane… also wusste er, dass diese Verletzung nicht lebensgefährlich war.

Er ließ seinen Geist tief in sie greifen, wollte wissen, ob es einen anderen Grund gab, weshalb sie schlafen wollte… diese Welt eine Weile verlassen wollte. Er hatte die Verbindung, die sie mit ihm auf dem kleineren Friedhof hergestellt hatte, nie unterbrochen und so konnte er das geistige Band nun nutzen. In der Vergangenheit hatte es sich immer wie ein Würgegriff angefühlt, wenn ein Geisterbeschwörer nach seinem Geist gegriffen hatte. Aber ihre Verbindung war mehr wie Hände halten.

Selbst in ihrem Schlaf konnte er fühlen, wie das Verlangen in ihr brannte… in der Seite, die nicht von Cravens Blutlinie war. Sie verbarg es tief in ihr… beantwortete den Ruf nicht. Das Verlangen könnte ihr helfen, ihre natürlichen Heilungskräfte zu beschleunigen. Dies war etwas, was er nicht für sie tun konnte… die Energie, die sie brauchte, kam von der Seele, und im Moment… hatte er keine. Es war nur gut, dass sie im Moment schlief, auch wenn sie damit langsamer heilen würde.

Nachtfalke strich mit seinen Fingerrücken über ihre weiche Wange, wo Nil sie geschlagen und einen Bluterguss hinterlassen hatte. Craven hatte gesagt, dass das Streicheln eines Liebhabers sie heilen konnte. Musste man eine Seele haben, um zu lieben? Vermutlich, denn er hatte dieses Gefühl nicht mehr verspürt, seit er vor mehreren Jahrzehnten wirklich gestorben war. Er musste sich sehr anstrengen, um überhaupt ein Gefühl zu verspüren, abgesehen von Taubheit.

Nachdem er sie sanft wieder auf das Kissen gelegt hatte, richtete Nachtfalke sich auf und schielte über seine Schulter auf die Seele, die ihn verfolgt hatte, seit er zum Haus zurückgekommen war.

„Du gehörst ihr… nicht wahr?“

Carley zuckte überrascht zusammen, denn ihr war nicht klar gewesen, dass der Indianer sie die ganze Zeit über wahrgenommen hatte. Sie richtete ihren Blick scharf auf ihn. Er hatte sie einfach ignoriert, während sie geschrien und gewinkt hatte… dieser Idiot. Ihre Gesichtszüge wurden weicher… sie hatte nach einer Weile mit dem Schreien aufgehört, nachdem sie gesehen hatte, wie er sich so rührend um Tiara kümmerte.

Langsam näherte sie sich und schwebte neben Tiara, so als würde sie auf der Bettkante sitzen. Es machte keinen Sinn, sich vor ihm zu verstecken… er könnte ihr ja doch nichts antun, selbst wenn er es wollte… was sie bezweifelte.

„Man könnte meinen, dass ich ihr gehöre… aber das tue ich nicht“, antwortete Carley ehrlich, während sie ihre Hand nach Tiaras langem Haar ausstreckte und sich vorstellte, wie es sich anfühlen würde, wenn sie noch am Leben wäre. Sie war noch nicht lange genug tot, um das Gefühl einer Berührung vergessen zu haben.

„Wieso bist du ihr dann gefolgt?“, fragte er.

Carley sah zu ihm hoch und hob herausfordernd ihr Kinn. „Sie ist meine Freundin… ich will wissen, dass sie in Sicherheit ist.“

Nachtfalke nickte, respektierte die Antwort. „Und Cravens Magie hat keinen Einfluss auf dich, selbst nicht hier innerhalb dieser Wände?“

Es schien, als wäre die Frage dem Indianer wichtig, also schüttelte Carley ihren Kopf, während sie auf ihre Freundin schielte. „Durch Tiara kann Geisterbeschwörung mich nicht mehr verletzen oder kontrollieren. Dafür bin ich ihr zutiefst dankbar, also bitte tu ihr nichts an.“

Nachtfalke fühlte, wie seine Brust voller Hoffnung anschwoll. Das Gefühl verschwand schnell wieder, aber es war genug gewesen, um ihn auf den Geschmack zu bringen. Das war alles, was er sich je gewünscht hatte… nie wieder von einem Dämon gerufen zu werden.

„Wir haben nicht vor, ihr etwas anzutun. Es war ihr Wunsch, mit uns zu kommen, und wir fühlen uns dadurch geehrt. Wenn du mir nicht glaubst, dann kannst du bleiben, bis sie aufwacht, und sie selbst fragen.“ Er sagte nur die Wahrheit… die eine Eigenschaft, die er von seinem Leben mitgenommen hatte.

„Aber wer hat sie verletzt?“, fragte Carley, die wusste, dass es nicht der Mann gewesen war, der neben ihr stand, aber die schnell heilenden Blutergüsse auf Tiara waren eindeutige Anzeichen für böse Absichten.

„Der Dämon, gegen den sie am Friedhof kämpfte, hat es getan. Craven hat sie vor ihm gerettet“, antwortete Nachtfalke, während er zum Fenster trat und sich dort auf einen Stuhl setzte, wo die Sonne ihn erreichen konnte. Dies war einer der wenigen Räume in dem Haus, wo die Fenster nicht schwarz gestrichen waren. Nachtfalke versuchte, sich daran zu erinnern, ob er je das Sonnenlicht genossen hatte, oder nicht… er nahm an, dass er es getan hatte.

Carley runzelte die Stirn, als er sein Gesicht dem Fenster zuwandte, wie um zu zeigen, dass er das Interesse an ihr und der Unterhaltung verloren hatte. „Und Craven war der Dämon, der mit dir war? Wäre das dann auch derselbe, der das Haus mit so vielen Monstern bevölkert hat? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Tiara das gutheißen würde.“

Sie streckte ihre Hand aus und legte sie auf die von Tiara, auch wenn sie geradewegs durch ihren Körper griff. „Und wieso sollte sie uns verlassen… ihre Freunde, um bei einem Dämon zu bleiben?“

„Sie und Craven sind blutsverwandt. Du würdest Craven ihren Onkel nennen, aber in Cravens Augen ist das Kind seines Bruders ebenso sein eigenes Kind. Darum wird er sie nicht verletzen. Sie ist keine Gefangene hier und sie wird nicht gezwungen werden, zu bleiben. Wenn sie wieder gesund ist… wenn sie sich entscheidet, zu gehen, dann werde ich als ihr Beschützer mit ihr gehen.“

„Wieso solltest du das tun?“, fragte Carley. Es war Craven, der mit ihr verwandt war… nicht der Indianer. „Hat Craven es dir aufgetragen?“

„Nein, Craven hat keine Kontrolle mehr über mich“, antwortete er, ohne sie anzusehen. „Ich bin ein Nachtwandler und sie ist die einzige, die mir meine Seele zurückgeben kann.“

Carleys Unterkiefer sackte ein Stück hinunter… ein Nachwandler? Nun, das war wirklich mächtige Magie. Sie dachte wieder an die Mythen und Legenden, die sie gelesen hatte, und selbst diese alten Schriften erwähnten sie kaum.

Soweit sie sich erinnern konnte, entstand ein Nachtwandler aus einem Menschen, der während seines menschlichen Lebens von mystischen Mächten besessen war, und der nach seinem Tod von einem mächtigen Zauberer wiedererweckt wurde, wie ein Zombie. Aber das war nur der erste Schritt auf dem Weg zu einem vollständig entwickelten Nachtwandler.

Anders als die meisten Zombies konnten sie ihre eigene Macht nutzen, um ihren Geist und ihr Herz wiederzuerlangen. Man sagte, dass sie seelenlos waren, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, welche Mächte ein Nachtwandler besaß, oder ob es überhaupt eine Grenze gab, was seine Fähigkeiten betraf.

Ihr Blick ging nachdenklich in die Ferne, als sie sich nicht daran erinnern konnte, dass sie je etwas darüber gelesen hatte, dass ein Nachtwandler seine Seele wiedererlangte. War das überhaupt möglich?

„Ist deine Seele nicht im nächsten Leben?“, fragte Carley neugierig.

„Nein, sie ist an mein Grab gebunden“, antwortete Nachtfalke und verschwand in der Geisterwelt.

Carley verschlug es die Sprache. An das Grab gebunden? Sie erschauderte bei dem Gedanken, an den Erdboden gefesselt zu sein, anstatt frei, so wie sie jetzt war. Als sie ihren Blick zum Boden senkte, bemerkte sie, dass Nachtfalkes Gestalt vielleicht verschwunden war, aber sie konnte ihn noch immer im Zimmer fühlen.

Während sie wieder Tiara betrachtete, entschied Carley, dass sie ihn nicht weiter mit Fragen löchern wollte… gönnte ihm die Ruhe, um die er still gebeten hatte.

Kapitel 2

Mitten in dem Chaos auf dem Hollywood Friedhof sah Michael hinunter auf die toten Spinnan zu seinen Füßen, während er sich seine Hände an seinem Mantel abwischte.

„Das war lustig“, murmelte er. Er schielte gerade rechtzeitig hoch, um zu sehen, wie Kane den Kopf eines anderen Dämons abriss und ihn über seine Schulter warf. Michael machte schnell einen Schritt zur Seite, um dem fliegenden Kopf auszuweichen und starrte wütend auf Kanes Rücken.

„Entschuldigung!“, rief Michael. „Ich habe den Kampf überstanden, ohne schmutzig zu werden… und ich würde das gerne so beibehalten.“

Kane grinste ihn über seine Schulter an. „Du bist schnell genug, um auszuweichen, wenn etwas auf dich geworfen wird.“

Tabatha seufzte, denn die Anzahl ekelhafter Dinge, die sie heute gesehen hatte, genügte für ihr ganzes Leben. Und jetzt erschien es, als würden die Jungs einfach damit spielen. „Wenn ich es nicht besser wüsste, Kane, würde ich schwören, dass es dir viel zu viel Spaß macht, diese Dinger umzubringen.“

„Nun, ich habe noch nie gehört…“ Er hielt plötzlich inne und dachte einen Moment lang nach, dann sah er sich zwischen den toten Dämonen um und richtete seinen Blick schließlich wieder auf Tabatha. „Du hast Recht, ich habe Spaß.“ Er zuckte mitleidslos seine Schultern.

„Erinnerst du dich daran, was du mit uns und einer Kamera wolltest?“, fragte Tabatha mit verführerischer Stimme.

Kane ließ den kopflosen Dämon zu Boden fallen und ließ seinen Blick vielsagend über den Körper seiner Partnerin wandern. „Ja… ich erinnere mich.“

„Keine Kamera“, knurrte Tabatha und drehte sich um, um wegzugehen.

Michael lachte über den überrumpelten Blick auf Kanes Gesicht, bevor der blonde Vampir seiner Partnerin nachlief.

„Warte“, rief Kane. „Ich nehme es zurück… es macht mir überhaupt keinen Spaß.“ Er schwieg lange genug, um seine Hand durch einen Krabbler zu boxen, der neben ihm rannte. „Sie nerven… verstehst du?“

Angelica hob eine Augenbraue, aber insgeheim wollte sie lachen. Sie unterdrückte den Drang und musterte Syn mit einem neugierigen Blick. „Deine Söhne sind… interessant.“

„Sie müssen erst erwachsen werden“, erklärte Syn mit ernstem Gesicht. „Das… und sie brauchen ihre Mutter.“

Michael warf Syn einen pikierten Blick zu, denn er hatte die Bemerkung gehört. „Ich bin schon erwachsen, danke schön.“ Nach dieser Feststellung stampfte er davon wie ein Kind, das einen Wutanfall hatte, und murmelte vor sich hin. Im Vorbeigehen trat Michael nach dem Kopf, den Kane auf ihn geworfen hatte, sodass dieser wieder durch die Luft flog. Er landete in einer kleinen Baumgruppe, gefolgt von einem lauten Schrei.

„Wer, zur Hölle, wirft hier mit Dämonenköpfen?“ ertönte Jasons wütende Stimme.

Michael erstarrte einen Moment lang, zog den Kopf ein und beschloss, Leine zu ziehen. „Ich werde nachsehen, was Kane treibt“, erklärte Michael, während er an Syn und Angelica vorbei weg von den Bäumen rannte.

„Kein Kommentar“, sagte Syn verschwörerisch, sodass Angelica den Kopf abwandte, um ihr Grinsen zu verbergen.

*****

„Habt ihr das gesehen?“, kam Nicks Stimme von hinter der Gruft. „Ich habe gerade einen Kopf vorbeifliegen gesehen.“

Ungefähr zu dieser Zeit stolperte ein Krabbler hinter einer Ecke hervor, der versuchte, dem Tod zu entrinnen. Es war irgendwie lustig, ein Monster mit einem verängstigten Gesichtsausdruck zu sehen.

„Ja Nick, ich habe ihn gesehen“, antwortete Kriss, als er um dieselbe Ecke bog.

Nick schoss auf die Beine des Krabblers, sein Gesichtsausdruck leicht sadistisch. „Komm schon, zeig uns, ob du tanzen kannst.“

„Nick, hör auf, mit dem verdammten Ding zu spielen“; knurrte Steven und verdrehte dann die Augen, als ihm klar wurde, dass er ein Monster verteidigte.

Jewel trat näher an den Krabbler und schoss mit ihrem Gewehr den Kopf von seinen Schultern, ehe sie Nick ein süßes Lächeln schenkte: „Ich glaube, dein Tanzpartner ist gerade gestorben.“

„He-ee!“, jammerte Nick. „Der gehörte mir.“

„Genau genommen gehörte er mir“, sagte Kriss, seine Arme vor der Brust verschränkt. „Vor wem, meinst du, rannte er weg?“

„Zu viele Jäger und nicht mehr genug Beute“, sagte Dean, als er aus dem Schatten eines nahen Baumes trat.

„Zumindest ist Nick den Arm losgeworden“, murmelte Steven und ließ seinen Körper sichtbar erschaudern, als er hinzufügte: „Igitt.“

Kriss verzog das Gesicht. „Erwähne den Arm… NIE wieder.“

„Wieso?“, fragte Jewel, die den Scherz nicht verstand.

Nick grinste. „Nun, ich…“

Kriss wandte sich zu ihm um und knurrte: „Sag noch ein Wort und ich schenke dir höchstpersönlich einen Ausflug zum Heiligen Josef, ohne Rückfahrt.“

Dean grinste. „Fordere ihn nicht heraus, Kätzchen… er sieht wütend genug aus, um ernst zu machen.“

Kriss sah hinüber zu Dean und seine Augenbrauen hoben sich bis zu seinem Haaransatz, als er das Verlangen in Deans Augen leuchten sah. Er konnte nicht anders… sein Blick glitt tiefer über Deans Körper und seine Wangen erröteten leicht, als er schnell wieder wegsah.

Jewel lächelte, denn sie hatte erkannt, woran die beiden Männer dachten. Steven und Nick andererseits, hatten keine Ahnung.

Deans Augen wurden einen Ton dunkler, als er Kriss‘ Reaktion auf ihn sah. Er trat hinter den anderen Gefallenen Engel, schlang einen Arm um Kriss‘ Hüfte und legte seine Lippen an dessen sensibles Ohr. „Ich glaube, ihr kommt jetzt alleine klar.“ Er lächelte, als Kriss leicht zitterte, wo sein warmer Atem über ihn strich.

Die drei anderen blinzelten, als die beiden Gefallenen Engel sich einfach in Luft auflösten.

„Wie machen sie das?“, fragte Steven leise.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Nick, während er versuchte, das Bild davon, wie Dean Kriss so festgehalten hatte, zu verdrängen.

Schritte auf der anderen Seite ließen sie hochsehen, als Quinn und Kat hinter der Gruft zum Vorschein kamen.

„Nun, dann sind wir schon fast alle“, sagte Nick. „Von mir aus können wir den Rest dieser Sauerei dem TEP überlassen.“

„Dann fehlen nur noch Envy und Devon“, sagte Steven.

Jewel schaute sich um. „Ich frage mich, wo sie stecken.“

„Das letzte Mal, wo ich sie gesehen habe, waren sie zusammen mit Envys Bruder und unserem bewaffneten Lieblingskuschelbären. Ich bin sicher, einer von ihnen kann sie nach Hause fahren“, erklärte Nick. „Also wer bei mir mitfährt, der Zug fährt nun ab.“

„Wollen wir?“, fragte Quinn Kat, während er einen Arm um ihre Hüfte legte. „Wird aber auch Zeit“, antwortete Kat lächelnd. Sie hatten heute Nacht fantastisch zusammengearbeitet, aber nach all dem Kämpfen war sie nun in der Laune für andere Dinge.

Steven legte seinen Arm um Jewels Schultern und steuerte sie auf den Haupteingang des Friedhofs zu.

Nick verdrehte die Augen. Er fühlte sich langsam wie ein fünftes Rad am Wagen.

In einer anderen Gegend des Friedhofs wanderten die vier Leute, von denen die Rede gewesen war, zwischen den Gräbern umher und zerstörten einen Dämon nach dem anderen. Trevor hatte sein Handy mit der Schulter an sein Ohr geklemmt und gab den Leuten, die er in der Umgebung verteilt hatte, Anweisungen.

„Ja, wir werden ein paar Straßensperren brauchen, um die Menschen vom Hollywood-Friedhof fernzuhalten. Stellen Sie sicher, dass auch alle Seitenstraßen abgedeckt sind.“ Trevor schwieg eine Minute, während der Polizist am anderen Ende der Leitung sprach.

„So schnell wie möglich“, antwortete Trevor. „Es ist schon bald neun… die Sperren müssen in zehn, fünfzehn Minuten stehen. Schaulustige sind schon aufgetaucht, aber zum Glück haben wir Leute vor Ort, die sie aufgehalten haben. Das Problem ist, dass sie keine Polizisten sind, also gibt es riesige Tumulte. Wir können einfach nicht zulassen, dass jemand den Tatort verändert… wenn Sie wissen, was ich meine… Vandalen und Brandstifter… ungefähr drei Tage… Nein, wenn irgendetwas versuchen sollte, hier abzuhauen, denke ich nicht, dass es über die Straßen fliehen wird.“

Trevor rieb sich mit der Hand die Stirn. „Hören Sie, wenn Sie etwas sehen, was Sie noch nie zuvor gesehen haben… erschießen Sie es einfach.“ Er steckte das Telefon weg und seufzte schwer. „Ich hasse es, wenn ich alles ausbuchstabieren muss.“

„Du kannst buchstabieren?“, fragte Chad mit großen Augen.

Devon grunzte vor Lachen und Envy grinste.

„Nein“, antwortete Envy schnell, denn sie fühlte sich ein wenig überdreht. „Aber er kann so tun als ob, indem er langsam spricht.“

„Lass mich raten“, unterbrach Chad. „Er buchstabiert ‚Straße‘ so wie es klingt?“

Envy nickte. „Ja, Sch… t… r… a… s… e.“

Chad stolperte fast vor Lachen, während Trevor neben ihm schmollte.

„Wollt ihr vielleicht mal Punkt machen?“, knurrte Trevor.

„Ach ja, und Beistriche kennt er auch nicht, nur Punkte“, erklärte Envy wichtigtuerisch, sodass die beiden Geschwister wie verrückt zu kichern begannen.

Envy lächelte ihren Bruder an, während sie sich an all die Male erinnerte, als sie als Kinder Probleme bekommen hatten, weil sie Lachanfälle gehabt hatten, und einfach nicht mehr aufhören konnten. Wenn sie es sich recht überlegte, war das meistens passiert, als sie schlafen gehen hätten sollen. Sie betrachtete Chad genauer. Ja, seine Augen waren sehr glasig.