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Die Entdeckung Des Fae-Königs
Die Entdeckung Des Fae-Königs
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Die Entdeckung Des Fae-Königs

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»Hast du bereits eine Benachrichtigung für deine Einschätzung erhalten?«, fragte Sol.

Ryker schüttelte seinen Kopf und dankte dem Brownie, der ihm seine Mahlzeit brachte. »Ich habe noch gar nichts erhalten. Vielleicht geben sie mir mehr Zeit, um mich zu erholen.«

Brokk schoss Sol einen Blick zu, den Ryker nicht verstand. »Wie geht es überhaupt deinem Flügel?«

Ryker spannte den Muskel an, der seinen Flügel kontrollierte und dieser sprang über seine Schulter. Er war nicht in der Lage das Zusammenzucken bei dieser Bewegung zu verstecken. »Er muss noch etwas heilen. Dank der Heilerin ist es besser.«

»Ich kann noch immer nicht glauben, dass du versucht hast mit Fesseleisen, die deine Hände zusammengebunden haben, davonzufliegen«, nuschelte Sol mit einem traurigen Schütteln seines Kopfs. »Warum solltest du das tun? Hasst du Schule so sehr?«

Rykers Haut prickelte. Das war das erste Anzeichen, dass etwas vielleicht nicht ganz in Ordnung war. Die Frage war unschuldig genug, aber jeder einzelne Fae in der Edge wusste über die Akademie Bescheid und niemand wollte sie besuchen.

Der allgemeine Glaube war, dass sie dich einer Gehirnwäsche unterzogen und zu einem Sklaven für die Menschen umformten. Er erinnerte sich an Freunde, die ihm Geschichten erzählten, die sie über die Schrecken, die hinter dem eisernen Tor vor sich gingen, welches die Schule isolierte, gehört hatten.

Ryker war sich sicher, dass das Gerede darüber, dass Fae Magie aus den Körpern gesogen und zum menschlichen Verzehr in Flaschen abgefüllt wurde, falsch war. Er war sicher gewesen, dass die Gebäude frei von Leben wären. Und die Individuen im Speisesaal würden nicht miteinander sprechen, sondern mit ausdruckslosen Gesichtern dort sitzen.

Wenn, was auch immer Ryker zu einem Fae machte, aus seinem Körper entfernt worden ist, dachte er nicht, dass er noch irgendetwas haben würde. Die wirkliche Frage, die durch seinen Kopf lief, war, wie sehr er diesen Männern vertrauen konnte? Es war für ihn zu früh, als dass er sie überhaupt gut kannte.

Es konnte nicht gesagt werden, was passieren würde, wenn er gegenüber Sol die Wahrheit zugab. Ryker war auf keinen Fall willens die Sicherheit seiner Mutter zu riskieren. Glücklicherweise hatte sie ihren Mund gehalten, nachdem die Officer angekommen waren, so dass sie in seinen Fluchtversuch nicht hineingezogen wurde.

»Bleibt verdammt nochmal weg von mir«, schallte eine weibliche Stimme durch die Cafeteria und zog damit die Blicke von jedem auf die offenen Doppeltüren am anderen Ende des Raums.

Ryker glotzte die geschmeidige Gestalt an, die sich in den Armen eines Mannes wand. Ryker war nicht lange genug hier gewesen, um den Namen des Mannes zu kennen oder was seine Rolle an der Schule war. Die Frau hatte wirres pinkes Haar und wand sich in seinen Armen, kämpfte darum, sich zu befreien.

Das war alles, was er zunächst sehen konnte. Als ihr Gesicht sich drehte, bemerkte Ryker, dass ihre Wangen gerötet waren, aber nicht aus Scham. Sie war angepisst wie der Teufel. Sie anzuschauen war wie einen Sturm über dem Ozean anzuschauen. Das trotzige Feuer, das in ihren grauen Augen loderte, brannte strahlend. Aber er entdeckte etwas unter dem Zorn.

Er konnte nicht anders als sich zu fragen, was ihre Geschichte war. Anders als jeder andere Student kam sie in lockeren Baumwollhosen und einem zerknitterten Trägerhemd im Speisesaal an. Ryker neigte seinen Kopf und bemerkte, dass ihre Füße auch nackt waren. Das war eine Neue.

In einem Sekundenbruchteil trat die Frau den Fae zu ihrer Rechten. Ryker zuckte zusammen und umfasste seine Leiste, als ihr Fuß genau zwischen die Beine der Wache traf. Jeder Mann im Raum ergriff sich selbst in Mitgefühl. Es brauchte einen Schlag in dieses Gebiet, so dass man den Schmerz eines Hiebs dort kennenlernte.

Sie war im nächsten Augenblick in Bewegung, ihre Finger ausgestreckt, und kratzte über das Gesicht des anderen Mannes. »Maurelle«, bellte eine ältere Frau.

Als die wütende Frau aufhörte und aufschaute, erkannte er, dass Pinkes-Haar Maurelle genannt wurde. Er konnte nicht anders als zu bemerken, dass ihre Brust sich schwer hob und Tränen sich in ihren Augen sammelten, als sie aufhörte und die ältere Fae anblickte.

»Wer ist das?«, flüsterte Ryker, da er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte, aber brannte darauf zu wissen, warum die Frau aufgehört hat zu kämpfen. Es gab eine leicht stechende Empfindung, die durch die Luft filterte, was Ryker seine Zähne zusammenbeißen ließ.

»Das ist die Schulleiterin Gullvieg. Sie muss die Mächtigste bei geistiger Manipulation in Bramble’s Edge sein«, erwiderte Sol.

»Werden Sie mich jetzt auch umbringen?«, spie Maurelle aus, als sie ihre Schulter zurückwarf, um die Hand, die darauf gelandet war, abzuschütteln.

Anspannung erfüllte bei ihrer Frage den Raum. Ryker wartete weiterhin darauf, dass jemand Maurelle aufhalten würde Gullviegs Autorität herauszufordern, aber nichts geschah. Die Schulleiterin kniff ihre Augen zusammen und näherte sich der angepissten Frau.

»Ich habe auf Ihre Ankunft gewartet, so dass ich meine Willkommensrede halten kann. Die ganze Akademie wartet darauf, dass Sie Ihr Essen holen und Platz nehmen«, wurde sie von der Schulleiterin informiert. Der scharfe Ton, als sie vor einem Moment Maurelles Namen gesagt hatte, war verschwunden. Soweit Ryker wusste, hätte sie über das Wetter sprechen können. Es gab kein Anzeichen, dass Maurelle sie überhaupt verärgert hatte.

Die zwei Männer standen an jeder von Maurelles Seiten, was sie sich versteifen ließ. Bevor Ryker es wusste, war er auf seinen Füßen. Brokks Hand auf seinem Unterarm, hielt ihn davon ab der Frau Beistand zu leisten.

Nachdem sie den Männern ein Wenn-Blicke-töten-könnten-Starren zuwarf, hob Maurelle ihr Kinn und steuerte in den Raum. Ihr Blick erhaschte Rykers und er musste daran arbeiten, dass sich seine Reaktion nicht zeigte.

Sie war schön, dachte er. Ihr schmales Gesicht stand in völligem Widerspruch zu ihrem kurvigen Körper. Sie war groß, aber hatte nicht die typische strichgerade Figur einer Fae. Das Trägerhemd zog sich eng über ihre über die Normalgröße hinaus großen Brüste und ihre Hüften schwangen mit jedem Schritt, den sie machte.

Als ein Fae war Ryker Sex nicht fremd, aber Maurelle ließ seinen Geist geradewegs zum Schlafzimmer stürzen. Er fragte sich, wie weich ihre Lippen waren. Im Moment waren sie geschürzt und überhaupt nicht einladend, aber das schmälerte ihre Attraktivität nicht.

Ryker fiel auf seinen Stuhl und schaute zu, während sie ihre Fäuste ballte und die Schulleiterin finster anblickte.

Sie stand für einige Sekunden dort, bevor sie zu einem Tisch steuerte, während sie ihren Blick auf Ryker verschränkt hielt. Ihre Flügel flatterten ruhelos an ihrem Rücken. Das strahlende Türkis und Pink passte zu dem, was er von ihrer Persönlichkeit gesehen hatte. Sie war eine der stärksten Frauen, die er jemals gesehen hatte.

Die Tatsache, dass sie sich nicht herumrollte und wie eine friedliche Puppe hereinkam, zog ihn so sehr an wie ihre Figur. Ihr Feuer zog ihn zu ihr, bevor er einen guten Blick auf sie bekam. Nachdem sie etwas Brot und andere Dinge hatte, blickte sie sich im Raum um.

Sein Herz begann zu rasen und er wollte aufstehen und zu ihr gehen, als sie in seine Richtung steuerte. Da sein Magen sich verkrampfte und sich Schweiß auf seiner Stirn bildete, hatte er es schwer still zu sitzen. Es war nicht so, dass sie zu seinem Tisch steuerte, es gab mindestens zehn andere Tische um ihn herum. Das Letzte, das er brauchte, war eine Freundschaft mit dieser unruhestiftenden Frau. Er war den Mächten der Akademie bereits genug auf den Sack gegangen, als er versucht hatte der Sammlung zu entfliehen.

Ryker zwang seinen Blick auf sein eigenes Essen zurück, nahm seine Gabel auf und begann zu essen. Es war schwer nicht aufzuschauen und zu sehen, wo sie beschloss zu sitzen. Als eine zarte Hand neben ihm landete, schoss sein Kopf wie eine Rakete hoch.

Maurelle zog den Stuhl neben ihm heraus. Als sie seinem Blick begegnete, konnte er nicht anders, als die dunklen Ringe unter ihren Augen zu bemerken. Es ließ ihn denken, dass sie ebenso hart kämpfte wie er.

»Hey du«, sagte Brokk mit einem Winken über den Tisch hinweg. Maurelle schaute hinüber und nickte ihm mit ihrem Kopf zu. »Ich bin Brokk. Ich hab’ Gullvieg dich Maurelle nennen hören, ist das richtig?«

»Ja«, erwiderte sie und drehte ihren Kopf zu Ryker »Du bist neu hier, oder? Wie geht es deinem Flügel?«

Sein Mund klappte für eine Sekunde auf und er überdeckte den Schock, indem er einen Bissen seines Essens in seinen Mund stopfte. Er nickte mit dem Kopf, während er kaute und schluckte. »Ich bin Ryker. Und dem Flügel geht es besser. Die Heiler haben sehr viel getan, um ihn einsatzfähig zu machen.« Er spannte seinen Flügelmuskel noch einmal an, ließ ihn über seine Schulter springen, bevor er ihn wieder senkte. Er wollte kein Arschloch sein, also sprach er mit ihr, aber er wollte es auch nicht viel weiter treiben.

Er hatte mit seinem Fluchtversuch bereits genug Aufmerksamkeit erregt und brauchte sie nicht auf seiner Liste enger Freunde hinzufügen, um Gullviegs intensive Überprüfung auf sich zu ziehen. Er hoffte, dass er es geschafft hatte jedwede Bedenken, welche die abscheuliche Schulleiterin wegen ihm hatte, zu zerstreuen.

Sie lehnte sich auf ihrem Platz zurück, brachte ihre Hand hoch in deren Bereich und streckte sich, als ob sie seinen Flügel berühren wollte. Aus Instinkt wurde Ryker reglos. Da sie wahrscheinlich den Grund hinter seiner Bewegung verstand, ließ sie ihre Hand fallen. Es war das Beste, wenn sie miteinander auf Distanz blieben, trotz seiner lodernden Anziehung zu ihr.

»Zumindest lebst du noch. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du auch tot wärst«, sagte sie zu ihm, während sie mit einer Grimasse auf ihrem Gesicht das Essen auf ihrem Teller herumschob.

Die Schulleiterin stand auf und streckte ihre Arme an ihren Seiten aus. »Ich möchte jeden zu einem weiteren Jahr an der Bramble’s Edge Akademie willkommen heißen. Ich bin stolz darauf diese Institution für die vergangenen dreihundert Jahre geleitet zu haben. Sie werden keine bessere Ausbildung in der Kontrolle ihrer Fähigkeiten erhalten. Wir haben einige neue Studenten, die übermorgen eingeschätzt werden.«

Ryker hörte zu, während Gullvieg ihnen erzählte, wo die Klassenzimmer ebenso wie die verschiedenen Übungsfelder verortet waren. Er schaltete die Rede ab und konzentrierte sich auf Maurelle. Wie hatte diese Frau von seinem Fluchtversuch gewusst? Hatte sie ihn gesehen, wie er gefesselt versucht hatte zu fliegen? Seine Mitbewohner entschuldigten sich in der Sekunde, in der das Willkommen im Gange war, da sie nicht hören mussten, was sie sagte.

Er rutschte mit seinem Hocker näher zu Maurelle, beugte sich nahe zu ihr und fragte: »Woher wusstest du, was mit mir passiert war?«

Ihre grauen Augen waren rotgerändert, als sie sich wieder auf ihn konzentrierte, und Schweiß sprenkelte ihre Stirn. »Oh. Der Sammler, der mich abgeholt hat, hat diese magischen Bänder benutzt …«

»Fesseleisen«, unterbrach er, als er den Namen der Schelle erklärte.

Sie winkte als Erwiderung mit ihrer Hand. »Wie auch immer, ich habe in der Sekunde, in der ich sie berührt habe, gesehen, wie du versucht hast zu fliehen und wie du gefallen bist, nachdem du die Barriere getroffen hast.«

»Du bist psychometrisch«, sagte er, während er bedachte, was sie gesagt hatte. Es überraschte ihn nicht, dass sie auch dagegen angekämpft hatte festgenommen zu werden. Trotz seines Entschlusses die Dinge mit ihr auf oberflächlicher Ebene zu belassen, sorgte er sich, dass es ihr nicht gut ging. »Wurdest du verletzt, als sie dich erfasst haben?«

Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen und sie senkte ihren Kopf. Die Art und Weise, wie ihre Schultern sich krümmten und sie jedes Gramm an Kampf verlor, den er zuvor gesehen hatte, brach ihm das Herz. Er musste fluchen und sich belehren, dass er still dasaß und nicht versuchte sie zu trösten. »Nein. Mir wurde nicht wehgetan, aber meine Mom … sie hat … sie versuchte zu helfen.«

Ihre Stimme war so leise, dass er sich nahe zu ihr lehnen musste, um zu hören, was sie sagte. »Ich hoffe, dass deine Mom okay ist. Meine hat nichts getan, als ich aus meinem Fenster abgehauen bin.«

»Du hast Glück, dass sie ihren Mund gehalten hat. Sie haben meine Mom umgebracht«, sagte sie durch zusammengebissene Zähne.

Er war zu schockiert, um wertzuschätzen, dass er einen weiteren flüchtigen Blick auf ihr inneres Feuer erhaschte. »Was? Wie bist du dann jetzt genau hier? Es tut mir leid«, beeilte er sich hinzuzufügen. Sein Kommentar war völlig unsensibel. Niemals zuvor hatte er eine Geschichte gehört, wobei jemand während einer Sammlung starb. Die Tatsache, dass diese schöne Frau ihre Mutter verloren hatte, ließ ihn sich seinen Weg durch das herrschende Kabinett schlagen und das Haus säubern wollen. Es war verdammt nochmal nicht akzeptabel.

Das ist nicht distanziert und ungebunden bleiben, erinnerte er sich. Die Ungerechtigkeit traf ihn in seiner Seele. Kein Fae sollte derart leiden. Es hatte nichts mit ihr persönlich zu tun, versicherte er sich selbst.

»Wenn ich eine andere Wahl hätte, wäre ich zuhause mit meinem Dad und meinen Schwestern und würde sie in das Leben nach dem Tod schicken. Diese Menschen sind Monster.«

Er legte seine Handfläche auf ihre Schulter, bot das bisschen Trost, das er konnte. Kein Lächeln erreichte ihre Augen, als sie zu ihm aufschaute. Er hob seine Hand, wollte ihr nicht näherkommen, trotz der Tatsache, dass ihr Kummer roh war und sie in Fetzen schnitt. Und da erkannte er, dass es gerade erst passiert sein musste.

Es erklärte, warum sie etwas trug, das wie ein Pyjama aussah, anstatt der schwarzen Kleidung mit dem Schul-Logo. Wie konnten sie das Leben ihrer Mutter nehmen und sie dann dazu zwingen das Willkommens-Bankett zu besuchen, als ob nichts geschehen war?

In diesem Moment war es offensichtlich für ihn, dass die Gerüchte über die Akademie wahr waren; na ja, vielleicht nicht über die Akademie, aber über die Menschen an der Macht. Im Grunde genommen basierte jede Horrorgeschichte auf Wahrheit.

Das konnte kein isoliertes Vorkommnis sein. Sie waren zu vorbereitet diese Frau dazu zu zwingen sich nach ihren Wünschen zu beugen. Durch Furcht zu regieren stellte sicher, dass es minimale Einwände gab. Es gab Zauber, die sie wirken konnten, und Dinge, die sie tun konnten, um Maurelle davon abzuhalten zu reden, aber sie würden ihren Schmerz überhaupt nicht lindern.

Die Szene, die sie gemacht hatte, als sie das Speisezimmer betrat, hatte die Aufmerksamkeit von allen. Zweifellos hatten einige Studenten um sie herum gehört, was passiert war. Das Gerücht über den Tod ihrer Mutter wäre im Nullkommanichts über den Campus.

»Du bist hier nicht allein«, versprach er ihr. »Unglücklicherweise vermute ich, dass du jemand anderen finden wirst, der nachempfinden kann, was du durchgemacht hast.« Die Hoffnung, die in ihren Augen aufflackerte, ließ ihn den letzten Teil hinzufügen, um sicherzustellen, dass sie verstand, dass er nicht über sich selbst sprach.

»Ich weiß, dass du Recht hast. Darum habe ich … uff«, sagte sie, als sie zusammenzuckte und eine Hand an ihren Kopf legte. Die Blässe ihrer Haut nahm einen kränklich grünen Farbton an.

»Du siehst nicht so gut aus. Warst du schon bei einem Heiler?«

Ihr Kopf bewegte sich hin und her, schickte ihre pinken Locken durch die Luft. »Ich war krank, als sie kamen, um mich mitzunehmen. Ich bin gerade erst angekommen. Sie haben mich gezwungen zuerst hierherzukommen.«

»Du siehst echt schlimm aus. Die Krankenstation ist auf dem ersten Stock und den Ostflügel herunter«, bot er an, als er sich auf seine Füße erhob. Es war alles, was er wirklich anbieten konnte. Keinesfalls würde er eine noch größere Zielscheibe auf seinen Rücken bringen, als er es bereits hatte.

»Danke«, murmelte sie und stand auf.

Er ging neben ihr und wünschte sich, dass er mehr tun könnte, um ihre Situation zu verbessern. Keiner von ihnen sagte irgendetwas, während sie gingen. Er benahm sich wie ein Arsch und verabschiedete sich nicht einmal von ihr, als sich ihre Wege trennten und er zum dritten Stock weiterging, wo sein Schlafsaal lag.

Sein Bauch wurde zur selben Zeit aufgewühlt, wie seine Lenden dachten, dass es eine gute Idee wäre sich seiner Anziehung hinzugeben. Sah aus, als ob eine kalte Dusche angebracht war, genau nachdem er sich dafür ausgepeitscht hat, dass er Maurelle wie eine Unannehmlichkeit behandelt hatte.

Kapitel Vier

»Sind die Stundenpläne hier immer so voll?«, fragte Ryker seinen Mitbewohner. Er war jetzt seit ein paar Tagen an der Akademie und sie ließen sie härter arbeiten als in dem Nebenjob, den er gehabt hatte, bevor er an die Schule gebracht worden war.

Die meisten jugendlichen Fae hatten Jobs, um dabei zu helfen ihre Familien zu unterstützen, aber sie beinhalteten selten mehr als zehn Stunden pro Tag zu arbeiten, was nicht zu den Informationen passte, die ihnen in den Geschichtskursen präsentiert wurden. Lehrer sollten wissen, dass die Schüler den Mist, den sie unterrichteten, nicht abkauften. Sie waren diejenigen, die sich da draußen ihren Arsch abarbeiteten, um dabei zu helfen über die Runden zu kommen.

Was ihnen an der Akademie gelehrt wurde, so schien es, war zu Gunsten der Menschen verzerrt. Die Lehrer zu hören, wie sie darüber sprachen, dass die Menschen hereingekommen sind und Bramble’s Edge vor dem Ruin gerettet haben, machte wütend und öffnete die Augen.

Als er an der Akademie ankam, wollte er gegen jeden wüten, der ihnen gegenüber Mist heraussprudelte. Aber als die Zeit verging, verstand er schließlich ein wenig besser. Er kaufte den Glauben nicht ab, dass die Menschen sie gerettet haben, wenn die Menschen diejenigen waren, die zuerst angegriffen hatten.

Ihre Waffen übertrumpften die Fähigkeiten der Fae und entkräfteten das Reich. Seine Mom hatte ihm genug erzählt, um die Strategie hinter dem Krieg zu verstehen. Fae versuchten sich zu verteidigen, während die Menschen daran arbeiteten die Macht außer Gefecht zu setzen, die das Volk der Fae stabilisierte.

Ein Teil der Macht des Fae-Königs und der Königin erhielt die Balance zwischen den Rassen und innerhalb der Individuen. Wie seine Mutter es erklärte, würde der König jedes Mal einschreiten, wenn jemand seine eigene Macht übernehmen ließ, und diesen dann in die Schranken weisen. Ihre bloße Anwesenheit im Reich bot etwas, das die komplette Rasse stabilisierte.

Als diese Macht mit dem Tod des Königs und der Königin verschwand, war die Rasse am Boden zerstört und so viel Chaos folgte, dass es den Menschen erlaubte einzuschreiten und die Kontrolle über das Reich zu übernehmen.

So viel Macht zu haben war für die meisten übernatürlichen Spezies anfangs schwer zu handhaben, besonders Fae. Sie waren eine leidenschaftliche Spezies und diese Leidenschaften verliefen zu allerhand Dingen. Er hörte seine Mutter sich tausendmal darüber beschweren, dass der wahre Zweck der Akademie war zu helfen diese Macht zu bewältigen, und dass Menschen verhinderten, was König Oberon vor all diesen Jahrtausenden erschaffen hatte.

Von der Anzahl an Malen, an denen seine neuen Freunde nicht in der Lage waren ihn zu sehen oder er aufwachte und seine Haut aussah, als ob er ein Bad in dem kleinen Teich neben der Metzgerei, wo seine Mom arbeitete, genommen hatte, verstand er genau, was seine Mom meinte. Nicht wirklich über den Zweck der Schule, sondern der Teil über Kontrolle.

Seine Mitbewohner hatten alle ein oder zwei Dinge, die ihnen immer wieder passierten, aber Ryker bemerkte einige Dinge, die ihn verwirrten. Er war sich noch nicht sicher, welche Kräfte er hatte. Sogar die Professoren, die seine Einschätzung gemacht haben, waren ratlos und haben ihn in die Luft-Liga gesteckt.

Offenbar zeigte er viele Fähigkeiten, die mit den Fae mit einer Luft-Bestimmung assoziiert wurden. Er war sich auch nicht sicher, was er davon halten sollte. Er hatte sehr wenig Fähigkeit gesehen Gedanken zu manipulieren oder traumzuwandeln oder direkt in jemandes Geist zu sprechen. Oder übrigens auch irgendwelche andere Kraft des Geistes.

Er freute sich darauf mehr darüber zu lernen, was sein Verstand tun konnte, aber er fühlte sich zur Feuer-Liga hingezogen. Die Art und Weise, wie seine Wut nach oben schoss, und wie er dem nahe kam einen Streit anzuzetteln, ließ es scheinen, dass Feuer sein Element wäre. Diese Triebe waren weitaus mehr manifestiert als seine anderen Fähigkeiten.

Es gab Grundfähigkeiten, die jeder Fae hatte. Es war ein Grund, warum sich Ryker noch immer nicht wegen der Unersättlichkeit der Voreingenommenheit seiner Mutter gegenüber den Menschen sicher war. Menschen lebten nicht wie die Fae für eine lange Zeit. Und die Fae hatten überlegene Stärke und Gehör. Sie hatten außerdem einen schnelleren Heilungsprozess.

Fae konnten außerdem ihre Erscheinung bis zu einem gewissen Grad durch einen Glamour verbergen. Das niedrige Fähigkeitenlevel hiervon war in manchen verstärkt, die auf diesem Gebiet zusätzliches Talent besaßen. Diejenigen mit einem zusätzlichen Talent einen Glamour-Zauber zu wirken, begannen Schilde zu verkaufen, die entworfen waren, um Fae zu verbergen, so dass sie die Edge verlassen und einen anderen Ort außer den Slums finden konnten, um dort zu leben. Deshalb waren vor fünfzehn Jahren die Detektive aufgebaut worden.

Eitins Dad arbeitete als Detektiv an der Grenze, hielt Fae und Halbblüter davon ab die Edge zu verlassen. Seine Mom hasste es, dass er überhaupt mit Eitin befreundet war, aber die zwei waren unzertrennlich. Und seine Mom versteckte auch nie ihre Gefühle vor Eitin.

Es war zu einem Running Gag zwischen ihnen geworden zu schätzen, wie viele Male seine Mutter ihn belehren würde, dass Fae ihre Fähigkeit niemals nutzen sollten, um andere Fae gegen ihre eigene Art zu erspüren.

Wenn Eitin zu seinen Kräften kam, würde er ohne Zweifel in der Feuer-Liga platziert werden. Es ließ ihn sich wundern, wo Maurelle zugeordnet worden war. Er hatte sie nicht mehr gesehen, seit sie zur Krankenstation gegangen war, aber er konnte nicht aufhören an die schöne Frau zu denken. Du forderst es heraus, warnte er sich zum tausendsten Mal in dieser Woche.

Es war ein Segen, dass er sie nicht gesehen hatte. Es machte es einfach seine Distanz zu wahren.

Sein sturer Verstand weigerte sich an irgendetwas anderes zu denken, als er sich fragte, ob sie Luft oder Feuer war, oder vielleicht sogar Wasser oder Erde. Aufgrund dessen, was er von ihr gesehen hatte, bezweifelte er, dass sie Erde wäre, da sie keine Beben ausgelöst oder irgendwelche Felsbrocken heraufbeschworen hatte, wenn man bedachte, wie angepisst sie zu dieser Zeit gewesen war.

Aus ähnlichen Gründen war sie wahrscheinlich auch kein Wasser. Die Wachen haben nicht begonnen aus den Augen zu bluten, noch hat der Ozean, der an die Schule grenzt, krachende Flutwellen durch den Speisesaal geschickt. Ein Teil von ihm hoffte, dass sie mit ihm in Luft platziert wurde, in Anbetracht ihrer psychometrischen Fähigkeiten, aber sie musste erst noch im Unterricht auftauchen. Was eine gute Sache war, erinnerte er sich wieder einmal. Das Letzte, was er brauchte, waren mehr unbehagliche Begegnungen mit der Frau.

Ryker schob die Gedanken an Maurelle und die Art und Weise, wie ihr Kummer ihn wie von Sinnen erbost hatte, aus seinem Verstand, verließ das Zimmer und legte, welche Schutzvorkehrungen er konnte, über die Tür. Jemand in seiner Liga sollte nicht in der Lage sein die Metalle so zu manipulieren wie er es tat. Das war ein Erde-Merkmal, aber er wollte nicht, dass irgendjemand seine Räumlichkeiten betrat, während er weg war.

»Hey, Ryk. Bist du okay? Du hast das Frühstück verpasst«, wies Daine hin, als er sein Zimmer verließ. Die Schlafsäle lagen in großen fünfstöckigen Gebäuden und die Einrichtung war für weitaus mehr Unabhängigkeit entworfen, als er zuhause gehabt hatte, was seine Zeit an der Akademie weitaus angenehmer machte.

Daine sah nicht zu eifrig aus von der Couch zu kommen und zum Unterricht zu gehen, während Sol und Brokk ihre Bücher und Notizblöcke in den Händen hatten. Ihre Zimmer waren alle um eine zentrale Sitzecke angeordnet. Dort waren sie, um zu üben und zu lernen.

»Jaah. Ich hab’ verschlafen«, log er, während er seine Bücher ausrichtete. Er wusste nicht, ob er irgendeinem von ihnen vertrauen konnte, um die Fragen zu teilen, die in ihm nachklangen. Zugegeben, seine Zweifel und Einwände über die Akademie hatten sich über die Tage verringert, aber sie waren nicht völlig verschwunden.

Sol gluckste und schüttelte seinen Kopf. »Ich wollte auch nicht um fünf Uhr morgens aus dem Bett. Das verdammte Ding ist aus Wolken oder sowas gemacht. Ich wusste nie, dass Betten so bequem sein könnten.«

Sein Gesicht musste seine chaotischen Gefühle besser verstecken als er dachte. Ryker nickte und ging weiter zur Tür. »Mit Sicherheit. Ich hatte mein Bett mein ganzes Leben lang. Und meine Mom hatte es wahrscheinlich länger als das.« Ein neues oder weiches Bett zu haben war ein Luxus, den sich die meisten in der Edge nicht leisten konnten, ein Gemütliches zu haben, war also ein bedeutender Vorteil.

Ryker stieg die Treppen hinab und hörte ihnen zu, als sie über den Unterschied zwischen dem Schlafsaal und Zuhause sprachen. Er war gerade dabei ihnen zuzustimmen, dass seine Brust mit jedem Atemzug weniger schmerzte und sich sein Bauch mit der saubereren Atmosphäre beruhigte, aber Maurelle schritt aus einem Zimmer, das genau unter seinem war.

Seine Füße strauchelten und er fing sich knapp selbst mit einer Hand auf dem Geländer, bevor er den nächsten Treppenlauf hinunterfiel. Umwerfend war eine Untertreibung, als er sie anblickte. Mit sauberem, glänzendem Haar ohne kränkliche Blässe war ihre Schönheit unbestreitbar.

Seine Mitbewohner registrierten seinen Verzug und drehten sich ihm zu. Ryker öffnete seinen Mund, aber Brokk schnitt ihm das Wort ab. »Hey, Maurelle. Du siehst aus, als ob es dir besser geht.«

Die betroffene Frau errötete in einem leicht rosafarbenen Farbton und lächelte. »Danke. Ich fühle mich so viel besser.«

»Und verflucht. Du bist verdammt heiß«, fuhr Brokk fort, während er seine Augen an ihrer Gestalt auf und ab gleiten ließ. Es ließ Ryker ihn in sein gutaussehendes Gesicht schlagen wollen. Was eine völlig unangemessene Reaktion war. Er sollte den Flirt ermutigen. Es würde es für Ryker unwahrscheinlicher machen, dass er seinem Verlangen nach der Frau nachgab.

Ryker gab zu, dass er gerne diese vollen Lippen küssen und diesen kurvigen Körper spüren wollte, aber er hielt sich zurück. »Genug«, bellte Ryker harsch. Mit einem Zusammenzucken machte er seine Stimme weicher und fuhr fort. »Maurelle muss nicht belästigt werden. Wie fühlst du dich? Ich habe dich nirgendwo gesehen.«

»Mein ganz eigener Ritter in glänzender Rüstung«, neckte Maurelle ihn. Er machte ein finsteres Gesicht, obwohl er ihren trockenen Humor und ihr Lächeln viel zu sehr mochte, als es gut für ihn war. »Es ist aber nicht notwendig. Komplimente sind eine nette Ablenkung zur Aussicht mit der Schule zu beginnen. Die Schule und ich waren nicht die besten Freunde, als ich jünger war, also bin ich nervös. Abgesehen davon fühle ich mich viel besser. Sie haben mich bis letzte Nacht auf der Krankenstation gelassen und haben mir einige Tonika und andere Behandlungen gegeben.«

Ryker wahrte seine Distanz, während sie alle als eine Gruppe die Treppe hinuntersteuerten. »Wie bewältigst du es deine Mom verloren zu haben? Da du nicht schreist oder irgendjemanden boxt, nehme ich an, dass du am Bewältigen bist.«

Ihr Kopf zuckte bei dem letzten Teil hoch. Maurelle schüttelte ihren Kopf und hielt inne, als Sol die Tür öffnete, die aus dem Wohnheim führte. »Es ist schrecklich gewesen. Ich vermisse sie mehr als alles andere, aber … na ja. Ich wünschte, dass sie die Sammler nicht gestört hätte.«