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Тетя Фрида и другие забавные истории. Уровень 2 / Tante Frieda und andere Lausbubengeschichten
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Тетя Фрида и другие забавные истории. Уровень 2 / Tante Frieda und andere Lausbubengeschichten

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Die Tante hat ihre Nase gerieben. Dann hat sie gesagt:

»Natürlich darf man nicht sich ärgern, wenn man die Wahrheit hört.«

Sie ist furchtbar gemein.

Ich bin hinausgegangen. Meine Mutter hat gerufen:

»Wo gehst du denn hin, Ludwig? Wir essen gleich.«

Ich habe gesagt:

»Ich muss geschwind ein unregelmäßiges Verbum anschauen.«

Da hat meine Mutter freundlich gelacht. Sie hat gesagt:

»Das ist recht, wenn du das unregelmäßige Verbum studierst.«

Und zur Tante hat meine Mutter gesagt:

»Weißt du, Frieda, ich glaube, unser Ludwig hat jetzt den besten Willen. Er will auf dem Gymnasium vorwärts kommen.«

Ich bin recht laut gegangen bis zu meinem Zimmer. Ich habe die Tür aufgemacht. Dann bin ich aber ganz still ins Zimmer der Tante gegangen. Der Papagei hat mich gleich gesehen. Er ist von der Stange gehupft. Ich habe schnell das Glas mit Wasser voll gemacht. Dann bin ich zu ihm hin. Ich habe ihn zweimal angespritzt.

Da hat er die Augen zugemacht. Er hat furchtbar gepfiffen. Er hat geschrien:

»Lora! Lora! Lora!«

Da bin ich geschwind hinaus. Schnell bin ich in mein Zimmer gekommen. Dann habe ein Buch genommen. Der Papagei hat noch einmal gepfiffen. Die Tür vom Wohnzimmer ist aufgegangen. Die Tante ist schnell gegangen. Sie hat gesagt:

»Ich weiß nicht, warum Lorchen ruft.«

Und dann war es ein bisschen still. Aber gleich hat sie in ihrem Zimmer geschrien:

»Das ist ja eine Gemeinheit! Das arme Tierchen!«

Sie hat meine Mutter gerufen. Das Lorchen war patschnass! Wo ist der nichtsnutzige Lausbub? Das bin ich.

Meine Mutter hat in mein Zimmer hereingeschaut. Ich habe das unregelmäßige gelernt.

Meine Mutter hat gesagt:

»Ludwig, hast du den Papagei nass gemacht?[22 - Hast du den Papagei nass gemacht? – Это ты намочил попугая?]«

Ich habe ganz zerstreut aus meinem Buch gesehen.

»Was für einen Papagei?«habe ich gefragt.

»Den Papagei der Tante«, hat sie gesagt.

Da war ich ganz beleidigt. Ich habe gesagt:

»Ich habe doch mein unregelmäßiges Verbum studiert! Warum ich?«

Die Tante ist auch an die Tür gekommen. Sie hat gerufen:

»Und wer?«

Ich habe gesagt, das weiß ich nicht. Vielleicht war es der Schreiner Michel. Er hat eine Holzspritze. Er kann weit damit spritzen.

Die Tante hat gesagt:

»Komm mit mir. Ich will es untersuchen.«

Meine Mutter ist auch mitgegangen.

Wir sind in das Zimmer gekommen. Der Papagei hat gleich den Kopf unter die Flügel versteckt. Er hat furchtbar gepfiffen. Er hat seine Augen auf mich gerollt.

Die Tante hat geschrien:

»Siehst du, er war es! Mein Lorchen ist so klug!«

Meine Mutter hat gesagt:

»Aber hat er doch sein unregelmäßiges Verbum studiert!«

»Du glaubst immer deinen Kindern«, hat die Tante gesagt. »Uns sie sind sehr schlau.«

Ich habe beim Fenster hinausgeschaut. Dann habe ich gesagt:

»Ich glaube, dass Michel vom Gartenzaun herüber gespritzt hat. Das Fenster ist offen.«

Die Tante hat gesagt:

»Es ist zu weit und zu hoch. Man muss es doch am Fenster sehen. Und das Fenster ist nicht nass.«

Ich sagte:

»Michel kann furchtbar gut zielen.«

Da hat Ännchen gerufen, dass wir zum Essen kommen:

»Die Suppe steht schon auf dem Tisch!«

Wir sind gegangen.

Der Papagei hat sich immer geschüttelt. Er hat immer die Federn aufgestellt. Die Tante hat gesagt:

»Mein Lorchen muss keine Angst haben. Ich lasse mein Lorchen nicht mehr nass machen[23 - Ich lasse mein Lorchen nicht mehr nass machen. – Я больше не позволю мочить моего попугая.].«

Sie hat mich furchtbar angeschaut. Der Papagei hat mich auch furchtbar angeschaut.

Aber ich habe gedacht:

»Er wird noch viel ärger schauen, wenn das Pulver losgeht.«

Beim Essen war die Tante noch immer zornig. Ihre Nase war ganz weiß. Und sie hat die Suppe mit dem Löffel so schnell gerührt.

Meine Mutter hat gesagt:

»Du sollst dich die Freude von der Ankunft nicht verderben.«

Die Tante hat gesagt:

»Ich hat keine Freude. Zuerst ist man mir böse, weil ich die Wahrheit rede. Dann treibt man ein hilfloses Tier in den Tod.«

»Aber Frieda!«hat meine Mutter gesagt. »Er ist doch bloß nass!«

Ännchen sagte:

»Ein kleines Bad kann keinem Vogel schaden.«

Da hat die Tante gesagt:

»Ich wundere mich gar nicht. Ihr seid so feindselig. Aber ich bin es schon gewohnt. Meine Brüder waren so auch. Sie haben doch das ganze Geld verbraucht.«

Sie hat sich die Augen gewischt. Aber sie hatte keine Tränen daran. Ich habe es deutlich gesehen.

Meine Mutter war ganz mitleidig. Sie hat gesagt:

»Wir alle mögen unsere liebe Tante! Du bist doch die Schwester von unserem lieben Papa. Du sollst glauben, dass du auch bei uns daheim bist.«

Da hat die Tante gesagt:

»Ich will euch diesmal verzeihen. Ich will nicht mehr daran denken.«

Sie war wieder lustig. Bald war da der Braten[24 - Braten – жаркое]. Die Tante hat mit der Gabel nach der Kommode gezeigt. Dort war das Bild vom Steinberger. Die Tante hat sie gefragt:

»Was ist das für ein hässlicher Mensch?«

»Wo?«hat meine Mutter gefragt.

»Der dort auf der Kommode«, hat die Tante gesagt.

Meine Mutter war ganz rot. Ännchen ist aufgesprungen und ist hinausgelaufen. Und hat man gehört, dass sie heult.

Meine Mutter hat ihre Haube gerichtet. Dann hat sie gesagt:

»Herr Steinberger kommt oft zu uns. Er ist nicht hässlich.«

»Er hat aber eine Glatze«, hat meine Tante gesagt. »Und er schielt mit dem linken Auge[25 - er schielt mit dem linken Auge – он косит левым глазом].«

»Er schielt nicht«, hat meine Mutter gesagt,»es ist bloß eine schlechte Photographie. Und es ist ein Glück, wenn man ihn kennt. Er ist so tüchtig!«

Die Tante hat gesagt:

»Ich will nicht, dass es in der Familie einen Streit wegen einem fremden Menschen gibt. Aber ich denke nicht, dass er tüchtig ist. Mag er das Bier gern? Oh ja, ich sehe.«

Da ist meine Mutter auch hinausgegangen. Bei der Tür ist sie stehen geblieben. Dann hat sie gesagt:

»Bei diesem Aufenthalte will ich mich nicht mit der Tante zerkriegen. Aber es ist furchtbar schwer.«

Auf dem Gange hat Mutter mit Ännchen gesprochen. Und Ännchen hat immer lauter geweint.

Die Tante hat das Essen nicht aufgehört. Sie hat immer den Kopf geschüttelt.

Die Tante hat mich gefragt:

»Ist Ännchen schon lange so krank?«

»Sie ist nicht krank«, sagte ich.

»Das verstehst du nicht«, hat sie gesagt. »Deine Schwester ist leidend mit kaputte Nerven[26 - ist leidend mit kaputte Nerven – страдает нервным расстройством]. Sie weint und weint. Ich habe es immer gedacht. Sie ist schwächlich. Und sie hat auch meinen Koffer nicht getragen.«

Meine Mutter ist wieder hereingekommen. Dann hat sie schnell gerufen:

»Der Amtsrichter kommt zum Kaffee. Ich bitte dich, dass du höflich bist.«

Da war die Tante beleidigt. Sie hat gesagt:

»Du glaubst, dass ich nicht fein bin. Ja, genau, ich habe einen Postexpeditor geheiratet. Aber ich weiß, wie man sich benimmt. Ein Amtsrichter ist auch nicht viel mehr wie ein Expeditor!«

Meine Mutter hat immer nach der Tür geschaut. Dann hat sie gewispert:

»Ich habe es doch nicht so gemeint. Du sollst nicht schreien. Er ist schon auf der Treppe. Aber du glaubst hat, dass er hässlich ist.«

Die Tante hat aber nicht stiller geredet. Sie hat laut gesagt:

»Man ist nicht schön, wenn man eine Glatze hat und schielt!«

Da hat meine Mutter mit Verzweiflung auf die Decke geschaut. Sie wollte weinen. Aber da ist die Tür aufgegangen. Der Steinberger ist hereingekommen und Ännchen auch. Ihre Augen waren noch rot.

Meine Mutter hat freundlich gelacht. Sie hat gesagt:

»Herr Amtsrichter, das freut mich sehr, dass Sie kommen. Ich stelle Ihnen meine liebe Schwägerin vor.«

Der Steinberger hat eine Verneigung gemacht. Die Tante hat ihn angeschaut. Dann hat der Steinberger gesagt, es freut ihn, dass er die Tante kennen lernt. Er hofft, dass es ihr hier gefällt.

Die Tante hat gesagt: