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Drei Kameraden
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Drei Kameraden

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Drei Kameraden
Валентина Евгеньевна Щербина

Ирина Викторовна Гуляева

Татьяна Владимировна Захарова

Учебное пособие состоит из 29 частей. Каждая часть содержит задания к главам романа «Три товарища», направленные на усвоение активной лексики, закрепление грамматического материала. К каждой главе романа в пособии приводится комментарии к реалиям и некоторым языковым трудностям, предлагаются вопросы для пересказа и дискуссии, направленные на развитие монологической и диалогической речи.

Гуляева И. В., Щербина В. Е., Захарова Т. В.

Drei Kameraden

Введение

Настоящее пособие предназначается для студентов факультета филологии, изучающих немецкий язык, а также для тех, кто уже хорошо владеет немецким языком и серьезно относится к чтению художественной литературы.

В качестве исходного учебного материала пособия используются отрывки из оригинального текста романа Эриха Марии Ремарка «Три товарища». Авторы пособия предлагают читателю расширенную биографию писателя, составленную на материалах автобиографических словарей, некоторых критических статей и воспоминаний о Э. М. Ремарке, а также комментарии к реалиям и некоторым языковым трудностям. К каждой главе романа предлагаются задания для контроля понимания прочитанного, вопросы для пересказа и дискуссии, а также лексические упражнения для расширения словарного запаса читателя.

Целью пособия является развитие навыков устной речи и умения вести дискуссию на любом уровне.

1 Erich Maria Remarque und sein k?nstlerisches Erbe

„Ich will meine Leser weder ?berzeugen noch ?berreden oder erziehen. Ich beschreibe, was mich bewegt."

„Ich habe versucht, das Gef?hl f?r Verantwortung ein wenig zu sch?rfen. Am Ende kommt es darauf an, was nicht passiert."

„Mein Thema ist der Mensch dieses Jahrhunderts, die Frage der Humanit?t. Und mein Credo ist:

Unabh?ngigkeit, Toleranz, Humor."

    Erich Maria Remarque

Erich Paul Remark, der sich seit 1923 als Erich Maria Remarque nennt, wurde am 22 Juni 1898 als Sohn eines Buchbinders in Osnabr?ck geboren.

Bei dem Familiennamen Remarque handelt es sich nicht um ein Pseudonym. Die Geburtskunde des Schriftstellers verzeichnet den Namen Erich Maria Remark; die Eltern sind Peter Franz Remark und Anna Maria Remark (geb. Stallknecht). Es geht also nur um die Umwandlung des auslautenden deutschen – k in das franz. – que. In einigen Ausgaben der einzelnen Werke von E.M. Remarque kann man auch andere Meinungen lesen, wie, z.B. in der Roman-Zeitung, die „Nacht von Lissabon“ publiziert: „Erich Mana Remarque, einer der erfolgreichsten Romanschriftsteller unseres Jahrhunderts, hie? eigentlich Erich Paul Kramer“.

Er besuchte ein katolisches Lehrerseminar und wollte zun?chst Musiker, dann Maler werden. 1916 kam er von der Schulbank als Freiwilliger an die Westfront, wo er mehrfach verwundet wurde. Nach Kriegsende versuchte er sich in verschiedenen Berufen, war Buchhalter, Korrespondent, Kaufmann, Agent f?r Grabsteine, Reklamechef, Organist, Volksschullehrer und Theaterkritiker. Ab 1923 war er Redakteur an der Reklamezeitung „Echo Continental“ in Hannover und ab 1925 – Sportjournalist und Bildredakteur bei der Zeitung „Sport im Bild“ in Berlin. Er verfa?te Reklametexte, Berichte ?ber Autos, Motoren und Autorennen und erfand bunte Reisebilder aus fremden L?ndern. Er interessierte sich f?r philosophische Werke F. Nietzsches und A. Schopenhauers und f?r literarische Werke K. Hamsuns, J. Londons und E. Hemingways.

Die ersten Skizzen und Kurzgeschichten E. M. Remarques, sowie sein erster Roman „Die Traumbude“ (1920) fanden in der literarischen ?ffentlichkeit wenig Beachtung. Auch mit dem zweiten Roman „Station am Horizont“ (1927) konnte E.M. Remarque die Grenzen trivialer Unterhaltungsliteratur nicht ?berschreiten.

1928 erschien E.M. Remarques Anti-Kriegsroman „Im Westen nichts Neues", der mit einer Auflage von weltweit 25 Millionen zu einem der gr??ten Romanerfolge wurde. 1928 war der Roman eine Sensation. Durch diesen (bereits im April 1930 verfilmten) Roman wurde E.M. Remarque ?ber Nacht weltber?hmt. Innerhalb von 18 Monaten erreichte der Roman eine Auflage von 3,5 Millionen, wurde in 12 Sprachen ?bersetzt, und sein Verfasser wurde sogar f?r den Nobelpreis vorgeschlagen. Das Buch war sofort Gegenstand erbitterter politischer Auseinandersetzungen. F?r die einen war es eine n?chterne ehrliche Beschreibung des Kriegswahnsinns, f?r die anderen eine bewu?te Beleidigung der Frontsoldaten. Seinen sensationeilen Welterfolg, welchen noch nie ein deutsches Buch zu verzeichnen hatte, verdankte der Roman dem Thema „Zerst?rung einer Generation durch den Krieg". Dieser Roman war das erste bedeutende Zeugnis der sogenannten „verlorenen Generation" auf deutschem Boden, einer Generation, f?r die alle G?tter tot, alle Schlachten geschlagen, und der Glaube an den Menschen ersch?ttert war. Davon zeugen auch die Worte des Haupthelden Paul B?umer: „Wir sind verlassen wie Kinder und erfahren wie alte Leute, wir sind roh und traurig und oberfl?chlich, – ich glaube, wir sind verloren".

Der Verleger des Buches Ullstein erkl?rte E.M. Remarques Welterfolg dadurch, dass „die Wahrhaftigkeit des Werkes uns alle unser gr??tes Erlebnis noch einmal erleben lie?". Im Gegensatz zu den sentimentalen schneidig-heroischen Kriegserinnerungen des Offizierskorps berichtete E.M. Remarque mit pedantischer Sachlichkeit vom Kriegserlebnis der einfachen Soldaten. Er schilderte das Erlebnis des 1. Welkrieges als der Krieg des kleinen Mannes. Mit der desillusionierenden, teils naturalistischen, teils sentimentalen Geschichte vom Leben und Sterben des 19-j?hrigen Paul B?umer und seiner Kameraden wirkte dieser Roman als eine bewu?te Anklage gegen den Krieg.

1931 erschien der Fortsetzungsroman „Der Weg zur?ck“ (Film 1937), wo die verlorene Generation zuerst in die letzten erfolglosen Abwehrk?mpfe der deutschen Armee kurz vor dem Waffenstillstand verstrickt wird und dann den R?ckmarsch nach Deutschland – den „Weg zur?ck ins Leben" – beginnt. Den fr?heren Frontsoldaten bleibt auch im zivilen Leben der Nachkriegszeit nur Verzweiflung und m?de Apathie. Die einen begehen Selbstmord, den anderen gelingt es, sich der Zeit irgendwie anzupassen. Immer sind sie aber sp?te Opfer des Kriegs, der sie gepr?gt hat. Ihre Generation ist von L?ge umgeben, mi?braucht und entrechtet, ihr sind alle Lebenshorizonte versperrt, ihr bleibt nur die Verbitterung und gro?e Entt?uschung.

E.M. Remarque zeigte in beiden Romanen, wie der Krieg eine ganze Generation zerst?rt, gleich ob ihre Vertreter an der Front umkommen, oder in der Nachkriegszeit weiter leben m?ssen. Darum wurden die beiden Werke im Dritten Reich verboten und ?ffentlich verbrannt, und dem Schriftsteller die deutsche Staatsb?rgerschaft abgesprochen.

Bis 1938 erschien kein neues Werk. Der Schriftsteller erkl?rte sein langes Schweigen selbst: „Als Hitler mich aus Deutschland vertrieb, war mein dritter Roman „Drei Kameraden“ beinahe fertig. Es war ein solcher Schock f?r mich, Deutschland verlassen zu m?ssen, dass ich 4 Jahre brauchte, um das Buch zu Ende zu schreiben."

Ab 1931 lebte E.M. Remarque in der Schweiz (Ascona) und ab 1939 in den USA (New Jork), wo er die amerikanische Staatsb?rgerschaft annahm.

1925 heiratete E.M. Remarque die sch?ne T?nzerin Ilse Zambona, lie? sich aber 1931 von ihr scheiden.

Nach 1945 lebte er abwechselnd in Porto Ronco (Schweiz), in New Jork und in Rom. 1958 heiratete er Paulette Goddard (Charlie Chaplins Ex-Gattin).

E.M. Remarque trat keiner Partei bei und hielt immer ?u?erste Distanz zur Sowjetunion J. Stalins.

Im Romanbestseller „Drei Kameraden“ (1938, Film 1938) nahm E. M Remarque das Thema der Kameradschaft und Liebe auf. Der verlorene und verzweifelte Mensch versucht in der Kameradschaft einen Raum zu finden, in den er zeitweilig fl?chten kann, um der Einsamkeit zu entgehen. Die rauhe Wirklichkeit wirft ihn aber bald aus der Kameradschaft in die v?llige Isolation, Verbitterung und Gleichg?ltigkeit.

Auch in allen weiteren – oft melodramatisch-tragisch gef?rbten – Werken erwies sich E.M. Remarque als ein packender Erz?hler. Mit scharfem Wirklichkeitssinn griff er politisch aktuelle Stoffe (Inflation, Exil u.a.) auf und stellte sie am Schicksal einer Vielzahl von Menschentypen auf dem Hintergrund ihres Kampfes um die Existenz dar. Diese Werke machten E. M. Remarque zu einem der erfolgreichsten Romanschriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Der antifaschistische Roman „Liebe deinen N?chsten

(1940, Film 1940) berichtet von Menschen, die aus politischen oder rassischen Gr?nden aus Hitlerdeutschland fl?chten und durch die Gestapo von Ort zu Ort und schlie?lich in den Tod getrieben werden. Das sind keine vollwertigen Menschen mehr, sondern nur „Leichen auf Urlaub", wie es im Roman hei?t. E.M. Remarque erhebt in diesem Roman die N?chstenliebe zum Grundprinzip menschlichen Verhaltens.

Ein Blick auf die Werke, die nach „Liebe deinen N?chsten" ver?ffentlicht wurden, erhellt, dass das Thema des Antifaschismus zum Grundthema bei E.M., Remarque geworden ist. Auch ihre Hauptfiguren sind als Verfemte des Lebens konzipiert. Das sind isolierte, verw?stete, schwache und skeptische Gestalten ohne jedes Verst?ndnis f?r die Epoche, in der sie leben. Auch sie sind von L?ge, Heuchelei und Bosheit umgeben.

Der literarische Erfolg blieb E.M. Remarque auch in der Nachkriegszeit treu. Mit seinem abenteuerlichen Emigranten-Roman „Arc de Triomphe" /Triumphbogen" (1946, Film 1948) erzielte er seinen zweiten Welterfolg. Roman wurde bald zum gr??ten Bestseller des Autors. Im Mittelpunkt des Geschehens steht auch hier das vom Faschismus gejagte Individuum – ein deutscher Frauenarzt, der aus der Gestapo-Haft fl?chtet und ohne Papiere unter anderen europ?ischen Fl?chtlingen in der Pariser Unterwelt in den Jahren 1938/39 leben muss. Das Lebensnotwendige verdient sich dieser Chirurg in einer Privatklinik, wo er Schwarzarbeit verrichtet. Er trinkt, bummelt, spielt Schach und philosophiert. Er. ist ein erfahrener Sp?tter. Verloren und einsam steht er vor uns. Er will nichts von Politik wissen, er wei? nichts von der internationalen Solidarit?t mit dem k?mpfenden spanischen Volk. Und er handelt darum isoliert. Auf einem Boulevard trifft er zuf?llig seinen Peiniger aus dem KZ und ermordet ihn.

Im KZ-Roman „Ein Funke Leben“ (1952), der auf Dokumenten und Zeugenberichten basiert, gestaltet E.M. Remarque den heroischen Widerstand deutscher Antifaschisten in einem nazistischen KZ-Lager in den letzten Monaten des 2. Weltkrieges. Er denkt dabei auch an seine Schwester, die von den Nazis ermordet war. Der Hauptheld des Romans, an dem im KZ medizinische Todesexperimente vorgenommen werden und der als Nummer 509 zusammen mit den anderen Arbeitsunf?higen untergebracht werden soll, hilft der organisierten Widerstandsbewegung. Als er erf?hrt, dass sich die Alliierten dem KZ-Lager n?hern, erwacht in ihm ein Funke Leben – der Wille, um jeden Preis zu ?berleben. Bei der Befreiung des Lagers schie?t er einen SS-Anf?hrer nieder, wird aber selbst t?dlich verletzt und stirbt zusammen mit seinem Feind. Er handelt allein, aber er handelt f?r die Gemeinschaft. Seine Tat ist also ein letzter heroischer Aufstand des Indviduums gegen die Naziherrschaft.

Der Roman „Zeit zu leben und Zeit zu sterben" (1954) ist E.M.Remarques Beitrag zur Diskussion der nationalen Schuld des deutschen Volkes am 2. Weltkrieg. E.M. Remarque macht den Versuch, den Roman einer nationalen Trag?die zu schreiben und seinen Widerstand gegen den wiedererstehenden Militarismus durch die Darstellung der Tr?mmerw?sten deutscher St?dte, der faschistischen Grausamkeiten in Russland und anderer Schrecken des Krieges zu zeigen. Das Gef?hl der Mitschuld l?sst E.M. Remarque seinen Haupthelden „mit h?chster Strenge" (dem sinnlosen, unheroischen Tod) verurteilen, was das tragische Geschick des deutschen Volkes symbolisiert, das zweimal w?hrend eines Vierteljahrhunderts vom deutschen Militarismus in den Krieg getrieben wird und f?r die Interessen der Weltherrscher und Finanzoligarchie bluten muss.

Die Helden dieses Romans repr?sentieren auch die verlorene Generation. Als sie zur Kenntnis gelangen, dass der Krieg unwiderruflich verloren ist, meint der Hauptheld des Romans, der junge Soldat Ludwig Graeber: „Wir k?nnen nirgendwo mehr hin. Was tr?umen wir nur! Wir sind gefangen und ausgeschlossen und verflucht… Ich wei? seit einiger Zeit nichts mehr. Fr?her war alles klar, und jetzt ist alles durcheinander. Ich m?chte einschlafen und in einer anderen Zeit erwachen. Ich habe verdammt sp?t angefangen zu denken. Ich bin nicht stolz darauf.“

Der junge Soldat erlebt den Zusammenbruch der verlogenen Welt mit ihren versteinten „heroischen" Vorstellungen von dem Krieg, mit denen er aufgewachsen ist, und er beginnt nachzudenken. In ihm erwacht der Widerstandswille, er f?hlt einen Antrieb zur Aktion gegen den Faschismus und will die Schuld der Deutschen reinigen. Sein Gef?hl der Mitschuld l??t ihn handeln und er hilft fl?chtigen Antifaschisten. Aus humaner Emp?rung erschie?t er einen Massenm?rder; um ihn an weiteren Mordtaten zu hindern, und rettet gefangene russische Bauern. Diese humane Tat des jungen Soldaten zeigt, dass die Kr?fte des Guten in der deutschen Nation ?ber das B?se triumphieren k?nnen.

E.M. Remarque l?sst aber seinen Helden unmittelbar nach vollbrachter Tat einen sinnlosen Tod finden (er wird von einem der geretteten Bauern niedergeschossen), um auf die Sinnlosigkeit des Kriegs hinzuweisen und die kollektive Schuld der Deutschen zu betonen. So verurteilt er den Krieg, den der Faschismus dem deutschen Volk aufgezwungen hat, als widersinniges Schicksal. Sein Held lebt das Schicksal voll aus, das das deutsche Volk betrifft. Er symbolisiert die deutsche Nation im Widerstreit zwischen Barbarei und Humanit?t. Der Widerstand gegen den Faschismus ist zugleich die Hoffnung, dass das deutsche Volk einen Weg in die Zukunft findet, wo alles anders werde. Die Geliebte des gefallenen Soldaten bringt ein Kind zur Welt gerade deshalb, um es gegen den Krieg zu erziehen. „Sollen nur die Barbaren Kinder haben? Wer soll dann die Welt in Ordnung bringen?" fragt sie. Ihre Liebe hat also einen Sinn. Dieser Optimismus ist etwas Neues in E.M. Remarques Werken.

Der Roman „Der schwarze Obelisk“ (1956) f?hrt in die Weimarer Republik des Jahres 1923 zur?ck. Die Kriegsgewinner und Schieber und die deutsche Bourgeoisie wollen politisch im tr?ben fischen und bereichern sich an dunklen Gesch?ften und an Spekulationen, indem sie Arbeiter, Bauern, Angestellte, kleine Gesch?ftsleute und K?nstler in unvorstellbare Not und Verzweiflung st?rzen. In diesem Roman best?tigt sich E.M. Remarques Einsicht aus den 30ger Jahren: „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die daf?r sind, besonders die, die nicht hineingehen m?ssen."

Die Hauptfigur des Buches, der Ich-Erz?hler Ludwig Bodmer, erlebt die wirre Zeit der Inflation in Deutschland. In seinem Lebensgang begegnen ihm Ereignisse von grotesker Komik und ersch?tternder Tragik, die davon zeugen, dass seine Wahrheitssuche nie zu Ende ist. Bodmer hat viel durch das Leben gelitten. Im ersten Weltkrieg hat er als j?nger Soldat das T?ten und den Zynismus kennengelernt. Jetzt rettet er sich oft in eine bittere Ironie. Er verdient sein Brot im Grabsteinunternehmen seines Kriegskameraden als Zeichner und Werbeleiter und ab und zu auch als Orgelspieler. Aber sogar unter seinen ehemaligen Frontkameraden f?hlt er sich unendlich einsam und verlassen. Die Frontkameradschaft und seine Liebe scheitern vor der rauhen Wirklichkeit. Doch sagt er: „Ich will wissen" statt „Ich wei? nicht". Darum strebt er nach Wahrheit und forscht nach dem Sinn des Lebens, des Todes, der Liebe und des Gottes. Er interessiert sich f?r Wissenschaft und Religion und streitet ?ber Krieg und Frieden. Am Anfang des Romans fragt sich Bodmer: „Wozu lebe ich?" Am Ende wei? er es: „Um zu leben.“ Er hat es durch Isabelle, seine schwerkranke Geliebte erfahren, die in ihrem Zustand frei war und ausrufen konnte: „Du s??es und geliebtes Leben, ich glaube, ich habe endlich gefunden, was Liebe ist! Es ist Leben, nichts als Leben!"

In diesem Roman zeigen sich deutlich starke autobiographische Z?ge. E.M. Remarque will durch sein Werk Rechenschaft ?ber seine verlorene Jugend und weltanschauliche Entwicklung ablegen. Eindrucksvoll und realistisch gestaltet er viele Szenen im Roman, besonders die Kriegsdenkmalenth?llung, die Demonstration der Kriegskr?ppel und die Stra?enschlacht mit faschistischen Schl?gern. Er f?hlt sich verantwortlich f?r die Entwicklung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg. Voll Besorgnis erkl?rt er 1962, es sei ihm unbegreiflich, dass in der Bundesrepublik Deutschland alte nazistische Verbrecher wieder in f?hrenden Positionen in Wirtschaft, Politik und Justiz t?tig sein d?rfen, und dass der militaristische Geist immer noch lebendig und gef?hrlich sei.

1961 ver?ffentlicht E.M. Remarque seinen Roman „Der Himmel kennt keine G?nstlinge“. Die Handlung spielt nach dem 2. Weltkrieg. E.M Remarque berichtet in diesem Roman von der Liebe eines m?nnlich charmanten Rennfahrers und einer sch?nen unheilbar kranken Frau, die auf den Tod hin lebt und deswegen zur Lebenserf?lltheit neigt. Die Stationen dieses Lebens sind ein Luxussanatorium, Schweizer Luxusbars, ein Liebesnest zuerst in einem Pariser Hotel und dann in einem M?rchenschlo? im italienischen S?den. Dass der Himmel wirklich keine G?nstlinge kennt, versteht man aus dem Umstand, dass nicht die todgeweihte Frau, sondern der kerngesunde Rennfahrer aus dem Leben scheidet, denn er verungl?ckt bei einem Autorennen an der Riviera..

Dem Thema des Antifaschismus ist auch der Roman „Die Nacht von Lissabon" 1962, Film 1971) gewidmet. Am Beispiel der Lebensgeschichte des Antifaschisten Josef Schwarz wird hier das Emigrantendasein geschildert, was zweifellos wieder auf den Einflu? der geschichtlichen Ereignisse zur?ckzuf?hren ist. Obwohl auch hier dem Haupthelden die Lebenst?chtigkeit fehlt, entschlie?t er sich zum Widerstand und zur Aktion gegen den Faschismus. Er ist gebrochen und wird jahrelang gejagt. Er bleibt noch in seiner Einsamkeit, aber er fragt schon wenigstens nach seiner Verantwortung und seiner Mitschuld am Krieg. Seine krebskranke Frau folgt ihm in die Emigration und teilt mit ihm das elende Dasein der fl?chtigen Emigranten. Als sich die Frau das Leben nimmt, rettet er sich nicht nach Amerika, sondern er will in die franz?sische Fremdenlegion eintreten, denn f?r ihn w?re es „ein Verbrechen, ein Leben mit Selbstmord zu verschwenden, das man gegen Barbaren einsetzen kann.“ Auch wenn E.M. Remarque in diesem Roman den Antifaschismus von J. Schwarz auf sein individuelles Liebesdrama reduziert, l??t er ihn handeln. Auch diese Gestalt ist wirklichkeitsecht geschildert.

Mit dem Schauspiel „Die letzte Station" (1956), das Berlins Finale am 30. April und am 1. Mai 1945 zeigt, eroberte E.M. Remarque die B?hne. Den Untergang des Faschismus versuchte er als den Beginn eines neuen menschenw?rdigen Lebens hinzustellen. E.M. Remarque stellt auf die B?hne die Soldaten der Roten Armee, die Berlin befreien. Diese siegreichen russischen Soldaten verk?rpern den geschichtlichen Fortschritt und f?llen das Urteil. Sie geben dem Haupthelden des St?cks, dem gefl?chteten KZ-H?ftling Ross eine neue Existenzform.

1993 erschienen erstmals in deutscher Sprache 6 fr?he Erz?hlungen E.M. Remarques unter dem Titel „Der Feind“. Die Texte wurden schon 1930/31 in einer amerikanischen Zeitschrift ver?ffentlicht. Sie tauchten jetzt aus dem Nachla? E.M. Remarques auf und mussten aus der englischen ?bersetzung ins Deutsche zur?ck?bertragen werden, weil die Manuskripte verschollen waren. F?r den deutschen Leser waren sie eine Neuheit.

Diese Erz?hlungen bieten eine bedeutende Erg?nzung zur Schilderung des 1. Weltkrieges und seiner Folgen und stehen seinem Weltkriegsroman „Im Westen nichts Neues" sehr nahe. Das sind anr?hrende und sehr traurige Geschichten und Erinnerungen ehemaliger Kriegsteilnehmer an die Schlachten des 1. Weltkrieges. So ist, z.B., die Erz?hlung „Schweigen um Verdun“ ein sehr trauriger Bericht ?ber den Tod im Krieg: die Soldaten, die heute noch am Leben bleiben, suchen bei den Gefallenen nach Geld, Gold u.a.m., um morgen selbst tot zu sein.

Erneut bezeugen diese Erz?hlungen E.M. Remarques pazifistische Haltung und sind ein beeindruckender Appell gegen das Vergessen.

Erich Maria Remarque ist am 25. September 1970 in Locarno gestorben.

E.M. Remarque hat Millionen Leser erreicht, weil seine B?cher von einer ?bersehbaren gesellschaftskritischen, ankl?gerischen Tendenz erf?llt sind. Sie haben ihre St?rke in der Darstellung der Schrecken des Krieges, der menschlichen. Not im Faschismus und des Elends der Emigration und der Nachkriegszeit. Aus seinen spannend geschriebenen B?chern, die fast alle zu Bestsellern geworden sind, spricht immer humanit?re Gesinnung.

In den Tiefen seines Nachlasses liegt ein umfangreiches Material – Romane, Erz?hlungen, Reportagen, Skizzen, Tageb?cher, Briefe u.a.m. Zum 100.Geburtstag E.M. Remarques am 22.06.1998 soll eine kommentierende Gesamtausgabe in 16 Bдnden erscheinen. Der Leser kann dann vielleicht nicht nur einen Erfolgsautor, sondern auch einen politischen Publizisten, einen ehrlichen Zeitzeugen und einen interessanten Menschen f?r neu entdecken.

„Der Spiegel“ nennt E.M. Remarque mit Recht „einen der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller aller Zeiten.“

E.M. Remarques Schaffen fand Anerkennung:

J. – M?ser Medaille Osnabr?ck (1963),

Gro?es Bundesverdienstkreuz (1967),

Ehrenb?rger von Ascona (1968),

Korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie f?r Sprache und Dichtkunst.

Weitere Werke:

„Station am Horizont" (1927/28, Roman).

„Der letzte Akt" (1955, Filmentwurf).

„Das letzte Ufer" (1959, Dialog zum Film).

„Schatten im Paradies" (1971, Roman).

„Geborgtes Leben", ,,Der Feind" (1993, Erz?hlungen)

Literatur zur weiteren Lekt?re.

1 Antkowiak, A. Erich Maria Remarque. Leben und Werk/ A. Antkowiak. – Berlin: Volk und Wissen, 1980. – 157 S.

2 Bernhard, H. J. E.M. Remarques Romane nach dem zweiten Weltkrieg/H.J. Bernhard. – 1973.

3 Eggers, H. Remarques bitteres Verm?chtnis/ H. Eggers. – 1971.

4 Autoren-Lexikon deutschsprachiger Literatur des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben von Manfred Brauneck. Unter Mitarbeit von Wolfgang Beck. – Hamburg, 1995. – 386 s.

5 Ein Weltb?rger aus Osnabr?ck // Der Spiegel. – 1993. – Nr.8. – S 125.


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