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Treppe Und Kristall
Treppe Und Kristall
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Treppe Und Kristall

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Trotz dieser dunklen Vorahnungen, bewegte ich mich im Dickicht vorwärts und oft drehte ich mich um, um zu kontrollieren, weil ich mich nicht wohl fühlte; ich fühlte den feinen Nebel, den Tau und verstand nicht was es war.

Dann, plötzlich, die Unsicherheit und die Befürchtung bewahrheiteten sich und es wurde richtige Angst, ein Terror wie dieser, dass nur Kinder spüren konnten.

Ich fühlte mich klein und rann weg von diesem Mann mit den schwarzen Stiefeln, der mich verfolgte und mir wie ein wahnsinniger fragte: «Warum?».

Wie, „warum“?

Warum bist es stattdessen du, der mich diese Frage stellt? Sagte ich mir.

Während ich rann, um nicht der Panik nachzugeben, überlegte ich, wie ich mich organisieren sollte um zu überleben: Es war der Überlebensinstinkt, es war eine Art von natürlicher Kälte und Stolz.

Er konnte mich töten aber er wäre nie in meinem Kopf gekommen.

Mein Kopf konzentrierte sich, während mein Körper floh.

Ich rann auf Wurzeln in der Hoffnung, dass der grausame Mann, der mich verfolgte, auf sie stolperte. Ich schaute ihn nie in die Augen, diese Augen, die dich verstohlen kontrollierten, Krokodilaugen, die die Beute unter der Wasseroberfläche beobachteten.

Als Intuition hatte ich verstanden, dass mein Verfolger Diabetiker war. Ich hatte es dank einer meiner seltsamen Intuitionen gefühlt und dank einiger Stimmen, die von anderen, sehr weiten, Dimensionen stammten. Ausserdem wusste ich dass er Diabetiker war, weil seine Füsse mit Wunden geplagt wurden; Schon bald mussten sie amputiert werden.

Meine Hoffnung kam von meiner Hartnäckigkeit und ich hoffte, er würde sich ermüden, ich hoffte, dass seine seltsame Krankheit, die er möglicherweise hatte, ihn plötzlich beim Rennen befiel, dass sie ihn den Stoffwechsel des Zuckers anhalten liess, oder dass er einfach einen Anfall erlitt und zusammenbrach.

Ich rannte und währenddessen wurden die Äste dichter und verzwickter. Ich bückte mich, in der Hoffnung, dass er mehr Schwierigkeiten haben mag, da er grösser war als ich; ich zog die Äste zu mir und wünschte mich, dass sie direkt in seinem Gesicht zurückspickten.

Ich hasste abgrundtief das was er mich am Antun war. Mein Hass wurde verursacht, insbesondere, von der Angst, die ich verspürte. Es war teilweise Stolz, ich gebe es zu: wer war er, um mich in der Flucht zu zwingen, um meine Glieder im nagenden Würgegriff der Furcht zu quälen?

Unterdessen rannte ich weiter und er, mit seinem kräftigen Körper, schien zu tolerieren, dass dieses Geschwindigkeitsrennen sich in ein Ausdauerrennen entwickelt hat.

Mein Schweiss fiel zusammen mit grossen Tränen zu Boden und fühlte, dass die Hoffnung mich am verlassen war... Aber da sah ich etwas Neues: mein Grossvater, vor mir.

Wenn er mich besorgt sah, würde mein Grossvater mich in eine andere Situation projizieren, in einer viel vertrauten Dimension und weniger gefährlich, und hätte mich beruhigt, da war ich mir sicher.

Meine Gewissheit hätte schon bald Zeit gehabt, sich zu materialisieren oder zu zerstören.

1 KAPITEL 2

“Die Zukunft gehört denen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben” (Eleanor Roosevelt)

DER TROST UND ALTERNATIVE PROBLEME

Es war genau mein lieber Grossvater, zärtlich im Alter, furchtbar in der Jugend. Er war schon immer ein schwieriger Typ gewesen, tückisch, scharf und in gewisser Hinsicht war er der typische italienische Macho.

Als junger Mann war er braunhaarig gewesen, dunkle Augen eines Spaniers, dunkle, sonnengebrannte Haut, breite Schultern eines Bauern. Er war nicht sehr gross, etwa so wie ich, aber viel kräftiger. Nur die Hände hatten wir gleich, lange und schmale Hände. Hände, die die Engländer als Bäckerhände bezeichnen, und tatsächlich war genau das sein Beruf während seines Lebens. Er wachte vor dem Krähen des Hahnes auf, um hart zu arbeiten und er brauchte kein Radio: er hatte nämlich eine warme Baritonstimme, eine Stimme, die dir Gesellschaft leistet und dich auf dem Weg versichert, und auf meine Reise in meinen Träumen hatte ich ihn wiedergetroffen.

Unser Treffen war beruhigend. Er hatte mir seine schwielige und lange Hand auf die Schulter gelegt und mir zugeflüstert, ich solle mich nicht sorgen, dass alles gut werden wird und dass er mich verstand, er tröstete mich und wusste, wie schwer für mich dieser Weg war. Ja, entlang meines emotiven Wegs waren Gestrüppe und Dornen und meine Füsse waren voll von Blasen. Moralisch war ich sehr niedergeschlagen.

Er wusste, was ich am Durchmachen war. Er war im Oberkommando der Partisanen, er kämpfte gegen die Unterdrückung von Mussolini. Er liebte die Freiheit und genau dieser Name wurde ihm gegeben: er hiess Libero (frei auf Italienisch). Er war frei, er war luftförmig; Er war nun ein Geist, nachdem im 1996 ein Herzinfarkt ihn mitgenommen hat, plötzlich und schnell.

So schnell, dass ich den Mut nicht hatte, ihn in der Leichenhalle anzusehen.

Allerdings stand er jetzt vor mir, wie ich ihn in Erinnerung hatte: immer noch braungebrannt, immer aktiv und mit der Besorgnis seine Nichte zu sehen, wie sie schnell eine junge Frau wurde.

Ja, eine Frau, in mir wäre ich zu einer Frau geworden. Ich fühlte mich unschuldig und naiv, aber ich wusste, dass viele Dinge mir noch bevorstanden, dass das Leben lang und voller Bedrängung, von Ärgerlichkeiten, war.

Man sagt, das für jedes Talent, das wir besitzen, liefert Gott uns eine Peitsche. Die Peitsche ist für die Selbstgeisselung gegeben und diese hat einen Namen: für mich, heisst sie Schuldgefühle.

Die Schuldgefühle hatten mich schon immer Alpträume verursacht und, tatsächlich, da ich meinem Leben immer sehr verständnisvoll mit Kindern war, haben sie mich zum nächsten Alptraum mit offenen Augen gebracht.

Meine Pupillen sahen ein Kind, das sich vor mir materialisierte und mich verfolgte, aber es war kein lächelndes Kind: es hatte Fingernägel und Zähne, Reisszähne, die beissen und reissen konnten. Das kleine Geschöpf konnte mich zerreissen. Es heulte, aber sein Geheul war fast ein grauenerregendes Gebell, und ich war davon terrorisiert, ich schwitzte und zitterte. Ich war schon immer emotional, in der Tat passte die Beschreibung als Feeler gut zu mir, in diesem Fall verängstigt.

Die Feeler sind emotional und einfühlsam. Sie lieben das ruhige Leben, das Lachen und die Kinder; befallen von Schuldgefühlen, ziehen sie sich innerlich in sich zurück.

Ich konnte mich nicht in mich zurückziehen, weil das wütende Kind mich verfolgte und heulte, es schreite wie das Heulen des Windes.

Ich hatte Angst, das Biest und meine Unschuld, die ich nicht bewahrt hatte, entgegenzutreten. Ich hatte nicht das gerettet, was ich retten musste und mein Gewissen behelligte und verfolgte mich und ich konnte nichts machen ausser fliehen, noch einmal.

Ich konnte es nicht ertragen, ein Kind zu schlagen, somit rannte ich, aber ich fand mich mit einigen Stiefeln zu rennen, die unbequeme Absätze hatten. Diese verursachten mir ein dumpfer Schmerz nach jedem Schritt, sie durchrissen mich und folterten meine Haut und es bildeten sich schnell Blasen. Sie waren eine Qual ohne Ende.

Dann fiel ich auf die Ellbogen und rückte mit noch mehr Mühe auf dem dunklen Holzfussboden voran, rutschig und feindselig, eiskalt wie die Augen des Kindes, das mich verfolgte. Ich wusste sie verdient zu haben, diese Augen, ich hatte die Kinder im Leben nicht genug beschützt, ich hatte sie nicht genug geliebt und durch dieses weitere Monster kamen sie zurück, um mich zu besuchen. Ein bitterer Besuch aber konstruktiv: ich musste den Preis meiner Fehler bezahlen und war bereit, sie zu anerkennen.

Nach dieser Verfolgung, gab es eine andere bestürzende Vision: ein Mädchen, dass gegen die Mauern abprallte und ich konnte nicht verhindern, dass sie sich verletzte. Sie war rutschig, mit Öl eingeschmiert und änderte ständig die Richtung. Sie war unberechenbar.

Es stellte genau das Chaos dar, das ich in mir hatte.

Ich wusste nicht ob ich sie schützen oder mich selbst vom Monster retten soll, das mich immer noch verfolgte, das Kind, das mich heulend „warum“ fragte, mich zu schnappen versuchte, indem es mich „MAMA“ nannte.

Erschreckendes Wort für mich, da ich obwohl Kinder liebe, ich nie ernsthaft die Möglichkeit in Betracht gezogen habe, Mutter zu sein und eine eigene Familie aufzubauen. Ich habe es immer als eine entfernte Sache in der Zukunft angesehen, weit weg von mir, limitiert von meiner Persönlichkeit und auch, ich hasse es zugeben zu müssen, zerstörerisch für meinen weiblichen und so empfindlichen Körper. Süss sind die Kinder, die Pflegebedürftig sind und jedes Mal, als ich die Töchter meiner Freundinnen die ersten Schritte zu machen sah, wanderte ich nachdenklich umher, aus Befürchtung, dass der Wildfang etwas kaputt machen oder sich verletzen könnte; dann gibt es Kinder und Kinder. Es gibt Kinder, die nicht normal geboren werden.

Ich meine, wir alle haben unsere Individualität, aber es gibt Kinder, die Tiere misshandeln und das ist das erste besorgniserregende Zeichen. Viele Serial Killer misshandelten Tiere, als sie klein waren und es war genau der Fall des Kindes, der mich in diesen schmuddeligen Ort, in dieser holzigen Baracke voll von Zellen, verfolgte.

Ich vernahm aus seiner Gewalttätigkeit, von der Art, wie es die Sachen zerschlug, dass es keine Liebe bekommen hatte, aber fühlte auch, dass die Saat des Bösen sich in ihn eingenistet hatte: er wurde missbraucht und jetzt vergnügte er sich zu missbrauchen. Es war das Böse, das sich wie eine Krankheit verbreitete, die keinen Ausweg übrig liess, die dich verfolgte und dich mit nur einer Berührung langsam zerstörte. Es war beängstigend und immer anwesend. Ich konnte nicht mit dem Fliehen weitermachen, ich musste reagieren, jedoch fühlte ich die Beine noch nicht ausreichend kräftig, auch wenn, früher oder später, musste eine Entscheidung getroffen werden.

Die Entscheidung war lebenswichtig, ich konnte nicht zulassen, dass das Kind mich zerstörte, aber ich musste auch das Mädchen stoppen, die weiterhin von mir abrutschte und gegen die Mauern abprallte.

Ich musste einen Plan studieren, eine Strategie, um das Monster harmlos zu machen und das Mädchen zu retten.

In der Zwischenzeit schmerzten mir auch noch die Schultern: es war eine typische Stressreaktion von mir.

Die nervöse Spannung, zum Beispiel, vor den Prüfungen an der Universität, brachte mich die Muskeln der Schultern zu verziehen, wo miserable Resultate für das Schulterblatt und für die ganze Muskulatur der Halswirbelsäule mit sich brachte.

Gleichwohl musste ich etwas machen, ich musste verflucht noch mal etwas machen.

Ich verschob mich, so dass das Mädchen nicht gegen die Wand knallte aber gegen mich; ich hoffte, dass nach ein bisschen Zeit mit der Trägheit, hielt sie an. Die zerlumpten Seile, die sie schwangen, waren abgetrennt, zum Teil abgeschält und nicht vollständig; Dennoch waren sie robust. Ich versuchte sie mit dem Taschenmesser, den ich aus meinem Sack holte, zu zerschneiden, aber sie strebte sich, mir aus der Hand zu entwischen und war sehr glitschig aufgrund des dichten und undurchdringbaren Öles. Eine ölige Substanz, die dem Pech ähnelt.

Es war dunkel und diese Unternehmen verursachte mir Mühe. Ich fühlte mich vom Kind, das mich verfolgte, beobachtet, ich fühlte die Schaudern auf dem Rücken und fürchtete den Tod in jedem Augenblick, in jedem einzelnem Atemzug von mir... Das Kind war mein Gewissen und gab mir keine Ruhe.

Das Gewissen ist das, was dich in der Nacht wach hält und dich für lange Zeit eine immer gleiche Decke anschauen lässt.

Es lässt dich Vergangenheit und Zukunft in einem Augenblick durchleben, du siehst das ganze Leben in einem Augenblick und dann musst du entscheiden, du musst gemäss dein Gewissen entscheiden.

Und ich entschied: ich würde versuchen, das Mädchen zu retten. Ich könnte sterben, ich könnte in Stücke gerissen werden aber ich musste die Prüfung bestehen; ich musste mich verändern und stärker werden.

Die Stärke erlernt man auch auf dem Weg und ich wollte, dass es für mein Leben so war, ich wollte nicht mehr fliehen, ausser wenn es absolut notwendig gewesen wäre. Etwas in mir veränderte sich und am Schluss, vielleicht, war es richtig so. Es war ein Wunsch von Frieden und Gerechtigkeit, das mich paradoxerweise zu kämpfen zwang, ein Mix aus Güte und Würde, das in den guten Kämpfer der Geschichten innewohnten, welche mir als kleines Mädchen erzählt wurden. Es war die nicht Akzeptanz des Bösen, nie und mit keinem Kompromiss, weil von Kompromisse von zu grosser Güte hatte ich zu viele verloren und bin zur Flucht wiedergekehrt, zur Demütigung und zu einem deprimierendem Gefühl von tiefer Selbstachtung. Die Depression wollte ich nicht mehr, ich wollte sie bekämpfen. Ich wollte das baumelnde Mädchen retten, weil in diesem Pendel von Ungewissheit ich mich selbst, im Gleichgewicht zwischen eine Entscheidung und der anderen, sah verwirrt und unsicher.

Ich musste instinktiv handeln, wann das Mädchen zur Hälfte der Strecke kam. Ich würde versuchen, das Seil zu durchschneiden, das Problem war: mit was?

Ich hätte es mit dem Taschenmesser versuchen können, mit dem ich das Trockenfleisch oder ganze Äste von Beerenstauden abschnitt, wovon ich sehr naschhaft war. Es war ein kleines Taschenmesser und war ziemlich übel zugerichtet... Ich musste aber schnell handeln und präzise sein, weil ich ein anderes Monster, nicht weit von mir entfernt, hatte.

Ich warf mich mit gesenktem Kopf, mit dem Gedanken, dass es meine Tochter sein könnte und dass ich die moralische Pflicht hätte, sie zu retten, oder wenigstens es zu versuchen. Das Messer schnitt rasch das erste Teil des Seils da es abgezehrt war, aber dann hielt es an.

Je mehr ich versuchte, umso weniger konnte ich schneiden.

Ich hörte hinter meinem Rücken ein Gelächter und in mir spürte ich eine beissende Kälte, ein Schaudern, der meinen Rücken entlang lief und mir die Arme zittern liess. Meine Glieder zitterten aber nicht meine Willenskraft und es wurde mir klar, dass das dunkle Kind das Kind war, das mich verfolgte und dass in diesem Moment es sich vor mir präsentierte, die Augen grün und schrecklich.

Es hatte im Seil kleine Stecknadeln versteckt.

Wütend fing ich an, sie herauszunehmen, die Rotation mit meinem Gewicht auszubalancieren. Ich war verzweifelt, aber ich versuchte und versuchte nochmal, während meine Hände durchgestochen wurden und ich wegen den Stichen fluchte.

Und das Seil gab nach. Die Kleine fiel zu Boden aber wenigstens konnte ich sagen, dass ihr ewiges Pendeln beendet war.

Nachdem ich nicht mehr diese schrecklichen grünen Augen sah, war ich verwirrt, aber ich gab mir Mühe und fing an gegen das Monster zu schreien, ich hatte nichts anderes als meine Stimme. Ich sagte zu ihm, indem ich auf die Kleine zeigte, die auf dem Boden lag: «Hier ist es was du angestellt hast, mir bleibt nichts mehr, NICHTS! Du hast mir alles weggenommen, weil ich weiss, dass dieses Mädchen in einer Zukunft an mich gebunden gewesen wäre. Jetzt töte mich, wenn du Lust hast... mach was du willst, was willst du noch, mein Blut?».

Ich forderte ihn wie eine Wahnsinnige heraus, aber er war verändert. Er drückte mir die Hand und sagte mir, dass ich das Richtige getan hatte, dass ich die Prüfung bestanden hatte und dass ich stärker wurde.

Die Kraft hatte ich in mir gehärtet und sie mit der Geduld geformt, wie die Schmiede das Eisen schlagen und es formen, bis sie sehr scharfen Schwertern und Gegenstände aus rarem Wert erhalten. Aber auch wer formt, presst und sich Mühe gibt kann einen Fehler begehen, und vielleicht ist es das der Ursprung von jeder Unsicherheit und das gemeinsame Glied der ganzen Menschheit: ein Schauer und ein Hauch von Unsicherheit, die uns veranlassen zu fliehen oder zu angreifen; zu kapitulieren oder zu gewinnen.

Dieses Mal hatte ich gewonnen, aber die Reise musste weitergehen und weitere Herausforderungen würden sich vor mir in den Weg stellen. Auf einer Seite konnte ich es kaum erwarten, mich mit denen zu messen, aber auf der anderen Seite fühlte ich noch den eiskalten Schauder der Angst in Richtung des Unbekannten. Nichtsdestotrotz zog ich mit meinen abgenutzten Stiefeln weiter gegen andere Herausforderungen und andere Gebiete.

Die gequälten Gebiete typisch einer nordischen Tundra schienen im Rücken zu sein, mit ihrem dichten Geruch von Birke und die hohen Tannen, die vom winterlichen Schnee behelligt werden. Die immergrünen Pflanzen, die vorher alle um mich herum waren, verringerten sich um ein mysteriöses Labyrinth Platz zu machen.

Ich fand mich plötzlich neben verzwickte Ruinen, die so viele Jahre hatten wie die Flechtenschichten, die sie bedeckten. Sie waren heruntergekommen, aber man konnte noch ihre Umrisse erkennen. Wenn ich im Labyrinth vorstossen wollte, musste ich die Richtung dieser Ruinen folgen; geduldig, mit Zielstrebigkeit und Selbstaufopferung, musste ich mein Wille an der des Schicksals biegen. Das Schicksal musste nicht sehr grosszügig bis jetzt gewesen sein, angesichts der Abfolge der Herausforderungen, die meinen Geist und meine Haut gehärtet haben und mein Körper kräftiger werden liessen, jedoch mich unheimlich ermüdeten.

Die Anstrengung war ein Gefühl, dass ich gut kannte, eine Freundin und eine Gefährtin im Alltag. Sie war wie eine Frau, die nicht lügt: schön und gleichzeitig furchtbar. Nicht ebenfalls verführend waren die Schriften, die ich auf die Mauern fand, schreckliche Schriften und Pentagrammen, die so aussahen, wie sie aus menschliche Überreste und Blut gemacht worden wären.

Beim Kontrollieren der Schriften, erschütterten sie mich immer mehr: sie sagten, man solle nicht eintreten und nicht hineinwagen, man solle diesen schrecklichen Weg nicht bestreiten; sie sagten, man solle die eigenen Wünsche zurücklassen, weil sie nicht in Erfüllung gehen und wir schlichtweg sterben würden.

Menschliche Spuren, Totenköpfe und gefolterten Körper nicht weit entfernt von mir. Ich fühlte mich beobachtet und belauert. Alles, wirklich alles, konnte in diesem Moment geschehen.

Alleine in diesem neuen, feindseligen Gebiet aus Sand, kleine gepflasterten Plätze und Moos, das in den Rissen der alten Ruinen wuchs.

In dieser Ruine gab es zurückgelassene Totenköpfe, einige mit noch hängegebliebenen Haaren, ganz vergilbt von der Zeit.

Plötzlich, ein verdächtiges Knirschen und dann ein Knall. Vor mir erschien eine drehbare Tür, die ich schieb.

Und was ich fand, verschlug mir die Sprache.

Es war ich selbst. Es war ich selbst, aber irgendwie anders. Es war ich selbst, es war ich selbst die ich sah und konnte es nicht glauben. Endlich hätte ich jemanden gehabt, mit der ich sprechen und mich vergleichen konnte. Sie konnte mir sagen, von wo sie kam, was sie machte.

Sie glich mir in allem, sie war nur eleganter gekleidet. Sie hatte viele Schicksalsschläge auf sich genommen, wie ich, aber nicht ebenso gefährlich. Sich in einem schönen Garten wiederfinden, in einer entfernten Dimension, war sie gefallen und war auf die dimensionale Tür gestossen, die ich geöffnet hatte. Sie war somit von einer Welt zur anderen durchgegangen und war verwirrt und unter Schock wegen der Neuigkeit.

Jetzt waren wir zu zweit in dieser Parallelwelt, wir waren zwei Heldinnen in der Nacht, in der Kälte von diesen entsetzlichen Ruinen. Wir waren zu zweit aber dennoch zwei Zwillinge, zwei kleine Seelen in der Nacht, zwei angezündete Kerzen, die sich einander helfen konnten oder sich entscheiden zu sterben, indem sie sich im Wettstreit gegenüber treten.

Der weibliche Wettstreit war etwas mörderisches, die den Frauen geführt hatte, sich an den Haaren zu fassen für die Liebe eines treubrüchigen oder wegen eines Jobverlustes, für die, die den Chef nicht einschmeicheln konnten; der Wettstreit war mächtig und mörderisch wie Giftampullen. Ich konnte nicht anders, als sie zu fürchten.

Ich schätzte aufmerksam das Verhalten meines Klons ab, von meinem Zwilling, aber sie erwies sich immer als sehr freundlich und verständnisvoll. Sie folgte mich ständig und hatte ein höfliches und offenes Verhalten mir gegenüber. Während wir uns immer mehr im Innern der Ruinen wagten, wuchs unsere Übereinstimmung.

Diesen kurzen Augenblick von Frieden, diesen kurzen Moment, in dem mir klar wurde, dass ich nicht mehr alleine war, dass ich eine Zukunft haben könnte, wurde bald aber verwüstet.

DIE HÖHLENMONSTER

Es war ungeheuerlich, laut und es ernährte sich von Angst. Es hatte ein geröteter Körper mit den Adern, die man wegen der völligen Verbrennung auf seiner Haut, sah. Es war sehr gross, ca. vier oder fünf Metern, mit robusten und sehr grossen Füssen, die wenn sich bewegten ein Lärm machten, wie ein Felsbrocken auf dem Boden zerbrechen würde. Es hatte der Mund voller Zähne zum Beissen und liebte Menschenfleisch.

Es lebte dort seit Jahrhunderten, und versteckt wartete er auf Jungen und Alten in der Mitte der Ruinen, an der Stelle, wo sie sich am meisten verbanden; es lebte in den Ruinen seit sie und fabelhaftes Schloss waren. Es war der nicht gewollte Sohn einer Misshandlung und wurde seit dem ersten Moment verflucht. Es war die Frucht einer Vergewaltigung mit sieben alten Flüchen kombiniert. Es hatte gelbe und glitzernde Augen und konnte im Dunkeln sehen, im Dunkeln riechen.

Es hatte ein Pakt mit einer anderen dämonischen Kreatur gemacht: ein Monster, dass die Unschuld hasste.

Ihre Namen waren Verdammung, das Resultat der Flüche, und Rache, diejenige, die die Unschuld hasste.

Rache war ein lautloser Killer, raffiniert, intelligent und psychopathisch, die während sie sich auf dem Scheiterhaufen sterben sah und bevor sie lebendig verbrannte, ein Pakt mit Verdammung geschlossen hatte. Verdammung war in der Lage, die Asche von Rache zurückzunehmen und sie in dieser Welt wieder zurück zu bringen. Rache, nach der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen, war mit einem immer grösseren Blutdurst zurückgekommen.

Rache trug ein in Stück gerissenes Hemd, auf der noch ihr Name zu lesen war: es wurde mit weisser Kreide geschrieben, umgeben mit rot von ihren Opfern.

Die zwei Killer hörten sofort die Anwesenheit der zwei Menschen und versteckten sich in der Dunkelheit ohne ein Wort zu sagen, ohne einen einzigen Moment des Zögerns. Sie kannten unsere Angst, sie waren in der Lage sie zu fühlen und rochen in der Luft jeden Geruch, die Unsicherheit. Sie wussten bereits, dass es zwei guten und verirrten Seelen gab, die die Orientierung verloren hatten.

Ich und das andere Ich waren froh zusammen zu sein, aber genau dieses Gefühl verriet uns, in dem Sinne, dass wir anfangs die alten Ruinen mit den vergammelten und dekadenten Zinnen mit Ehrfurcht durchforscht hatten, aber dann, vielleicht, wurden wir von der Begeisterung lockerer und waren weiter gegangen, aber ohne eine Karte. Viele Male hatten wir uns in Sackgassen wiedergefunden und am Schluss, nachdem wir mehrere Male im Kreis liefen, hatten wir erkannt, dass wir uns verlaufen hatten.

Wir wussten nicht mehr, wie wir zurückgehen konnten und somit mussten wir versuchen, rauszukommen. Die Ruinen waren immer weniger beschädigt und viel kompakter, so wie wir in einen verhältnismässig neueren Flügel eingetreten waren. Die Mauern waren dicht, grau und feucht, das Wasser rann aus der Decke und erschuf mehrere Wasserpfützen auf den Boden.

In diesem Irrgang waren grosse, halbleere Räume, grau, feucht und dunkel. Manchmal deponierte sich das Kondenswasser an der Wand, manchmal jedoch formte sich nur ein feiner Nebel weitab von uns. Neugierig versuchten wir herauszufinden, was dieser Nebel verursachte und warum wir uns so unheimlich beobachtet fühlten.

In diesem mysteriösen Labyrinth drangen zwei entgegengesetzte Gefühle in unseren Seelen ein. Ehrfurcht und die Lust zu erkunden.

Der Erkundungswille von neuen Gebieten ist ein Schub, der man vor allem während der Pubertät spürt und irgendwie waren wir wieder Jugendlichen, leider für uns an neuen Erforschungen knorzend.

Unsere Gefühle waren widerstreitend aber wir wussten, dass obwohl die Gefahr unmittelbar war, waren wir Menschen und mussten essen. Es waren harte Zeiten, aber wir hatten noch Vorräten aus Trockenfleisch, weil als das andere Ich ausserhalb der Ruinen war, hatte sie gejagt und Beeren gesammelt.

Wir zogen uns in einer kleinen Ecke zurück, um diese karge Mahlzeit zu kauen, die in meinen Augen nicht anderes als köstlich sein konnte. Unsere Zähne funktionierten wie Klingen, die alles zerschneiden und unsere Speise verschwand schnell. Wir reinigten die Zone und fuhren mit unserer Pilgerfahrt fort, in der Hoffnung, keine bösen Begegnungen zu machen. Während der Reise, haben wir wieder angefangen grauenhafte, gezeichnete Bilder zu sehen, Schriften, die uns bewegen wollten, weg zu gehen, zu fliehen, aber wo konnten wir fliehen?

Wo konnten wir einen Unterschlupf finden? Wie konnten wir aus diesem Irrgang entfliehen?

Wir fuhren weiter und glücklicherweise fanden wir Waffen und Munition; wir nahmen sie da wir dachten, dass diese uns zukünftig nützlich sein könnten.

Wir fanden auch eine Art von zerstörtem Feldlager vor. Es sah so aus, dass es angegriffen und dass die Leichen weggeschleppt worden waren: man sah deutlich die Blutspuren, die vom Schleppen der Körper verursacht wurden, jedoch fanden wir keinen von den Opfern.

Wir sammelte alle möglichen Waffen auf und auch das kleine Erste-Hilfe-Kasten: wir wussten nicht, was uns noch erwartete und aus diesem Grund wollten wir uns vorbereiten. Wenn sie diese zwei einsamen Frauen töten wollten, tja, dann mussten sie sich anstrengen.

Wir waren bewaffnet und mit der Hoffnung, die zu retten, die angegriffen wurden, bewegten wir uns vorwärts und folgten den Blutspuren. Allerdings fingen wir bald an, das Schlimmste für die Unglückseligen zu befürchten: sie mussten viel Blut verloren haben und ihr Ende war entweder bereits gekommen oder war sehr nahe.

Wir folgten den Blutspuren entlang des grossen Raumes, dann wechselten wir zu einem engeren und dunkleren Ort. Nur ein paar Fackeln erhellten die Strasse, aber wir hatten bereits unsere Strecke gewählt und gaben uns gegenseitig Halt.