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Gefährliche Dinge
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Gefährliche Dinge

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Die Augen der Statue bewegten sich, als sie ihn beobachtete. Sie war Syns Ebenbild, aber ohne Farben. Die Kerzen, die um ihn herum brannten, leuchteten, wurden schwächer und flackerten dann hoch auf, als sich die Statue bewegte. Geflüsterte Worte in einer längst vergessenen Sprache schwebten aus dem Boden hoch.

Die Stille, die daraufhin folgte, war wie ein beruhigender Donner und Michael wusste, dass Syn ihm vergeben hatte, auch wenn Damon es nicht getan hatte. Er rieb sich mit seinen Händen über seine Arme und versuchte, die Gänsehaut zu vertreiben. Syn war ein Mann der Magie und Michael fragte sich, welcher Zauber jetzt durch ihn krabbelte.

Er richtete sich wieder auf und trat aus dem Mausoleum hinaus, nur um vor dem Eingang Damon stehen zu sehen, der auf ihn wartete. Wieder folgten weiche, gefühlvolle Worte, aber es dauerte nicht lange, bis die Unterhaltung hitzig wurde. Michael wollte einfach, dass alles aufhörte… wollte seinen Bruder umarmen und von vorne beginnen.

Damon hatte den ersten Teil seiner Gedanken wörtlich genommen und ehe Michael ihn aufhalten konnte zog er einen Holzspeer aus seiner Jacke. Michael fühlte, wie das Holz sein Herz durchbrach und fiel auf seine Knie. Er sah zu Damon hoch und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber alles, was herauskam, war ein Gurgeln.

Michael fiel zur Seite, fühlte, wie das Blut in seinen Adern stehenblieb und sich in Asche verwandelte, als sein Sichtfeld sich schwarz verfärbte.

Mit Tränen in seinen Augen stolperte Damon weg, wusste, dass er nun verdammt war. Syns Stimme erklang in seinem Kopf und er schrie. Er griff nach seinem Kopf und beugte sich nach vorne, versuchte, die Stimme zum Schweigen zu bringen, aber man konnte Syn nicht zum Schweigen bringen.

In diesem Moment erwachte etwas in Michael brüllend zum Leben. Als er den schrecklichen Schmerz in seinem Herz fühlte, griff er nach dem Holzpfahl und zog ihn heraus. Es schmerzte ebenso sehr, ihn herauszuziehen, wie es geschmerzt hatte, als er hineingetrieben worden war.

„Damon!“, schrie Michael und kam schwankend wieder auf die Beine um seinen Bruder suchen zu gehen. Es war den ganzen Schmerz wert, wenn er den Ausdruck auf Damons Gesicht sehen durfte, wenn dieser erkannte, dass Michael noch am Leben war.

Michael ließ das blutige Holz aus seinem Ärmel gleiten und stach damit auf Damon ein. „Das sollst du fühlen, Bruder!“, schrie er, als er es ihm heimzahlte. Ein Teil von ihm ging innerlich zugrunde, als er es tat, aber er musste dies irgendwie beenden.

Als Damon wiederauferstand, setzte Michael sich auf den Boden, um wieder zu Atem zu kommen. Er verstand nun, was Syn getan hatte… was die Worte in der Luft des Mausoleums gewesen waren. Es war ein Zauber, den nur Syn erzeugen konnte, und der es unmöglich machte, dass Michael und Damon einander umbrachten… vielleicht machte er es ihnen sogar unmöglich überhaupt zu sterben. Oh, sie konnten einander umbringen… aber es würde nur wehtun.

Sie waren nach jener Nacht noch mehrfach gestorben, immer durch den anderen ermordet worden. Michael hatte schließlich aufgegeben und war nach Hause gekommen, ließ seinen Bruder am anderen Ende der Welt zurück. Er wusste, dass es sinnlos war, zu versuchen, sich mit seinem Bruder zu versöhnen, und obwohl sein Herz ihm lautstark mitteilte, dass noch nicht alles verloren war, war Michael immer noch unsicher.

Kane war schlau genug, sich still zu verhalten, als Michael aus dem erinnerten Albtraum hochfuhr. Er blinzelte und fragte sich, ob die Tatsache, dass er so tief in seine Gedanken eingedrungen war, Michael dazu gebracht hatte, die Erinnerungen so deutlich wiederzubeleben. Wenn es so war… dann hatte er sofort ein schlechtes Gewissen, als er Salz in der Luft roch. Er verschwand bevor Michael sich umdrehte, um das Kreuz anzusehen, gerade als die Sonne aufging.

*****

Alicia trug noch mehr Lippenstift auf, um das unschuldige Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegensah zu entfernen. Sie war wütend, nicht auf Kane, der ihr das Zauberspruchbuch weggenommen hatte… schließlich war es seines. Aber sie war wütend auf alle anderen, weil sie sie behandelten wie ein Baby. Sie lebte in einem Nachtclub, verdammt.

Sie war vielleicht in einem Internat gewesen, aber das war auch keine Kinderkrippe gewesen. Sie war schließlich ein Puma und konnte sehr gut auf sich selbst aufpassen. Aufgrund der strengen Regeln und der aufmerksamen Augen ihrer Lehrer war Alicia zu einer Meisterin geworden, wenn es darum ging, auszubrechen und ihre Freiheit zu gewinnen. Ihrer tierischen Seite hatte es nie gefallen, eingesperrt zu sein.

Jetzt wo sie zu Hause war, und ihre Familie Schutz brauchte, war es nicht fair, dass sich alle anderen Partner suchten und sie heraushielten. Wenn Micah hier gewesen wäre, hätte er ihre Bedürfnisse verstanden und so fürsorglich, wie er war, hätte er nie versucht, ihre Freiheit wegzunehmen. Das war eindeutig etwas, was sie an Kane schätzte… er hatte ihr heute beigepflichtet, als würde er verstehen, was sie durchmachte.

Darin lag auch das größere Problem. Micah war weg und sie würde ihn, verdammt noch mal, finden, und wenn sie gegen jedes paranormale Wesen der Stadt kämpfen musste, um zu ihm zu gelangen… von Vampiren und Werwölfen angefangen.

Sie runzelte die Stirn, als sie sich selbst im Spiegel betrachtete, wusste, dass sie alles verdorben hatte, als sie den Zauber auf dem Friedhof hatte anwenden wollen. Bis dahin hatte sie nicht verstanden, dass es zwei sehr unterschiedliche Arten von Vampiren gab.

Während ihrer kurzen Besuche zu Hause war sie Michael nie über den Weg gelaufen, und auch keinem anderen Vampir, und der einzige, der regelmäßig gekommen war, um sie in der Schule zu besuchen, war Micah. Er war gekommen und hatte die Erlaubnis geholt, sie für Wochenenden und die Ferien mitzunehmen. Dann waren sie in den Wald gefahren, wo er sie gelehrt hatte, mit und ohne Waffen zu kämpfen.

Wenn sie nicht trainierten, dann verwandelten sie sich und rannten, genossen ihre Freiheit. Durch Micahs Fürsorglichkeit war sie klüger, schneller und stärker als die meisten weiblichen Formwandler. Micah war immer ihr Held gewesen und er war der einzige in der Familie, der nicht meinte, dass Frau sein eine Behinderung war.

Sie erinnerte sich noch an das erste Mal, wo Micah sie für ein Wochenende aus dem Internat geholt hatte. Sie waren in den Wald gefahren und hatten ein Zeltlager errichtet, ehe Micah ihr gesagt hatte, dass sie rennen wollten. Alicia hatte davor noch nie eine solche Möglichkeit gesehen und war so aufgeregt gewesen, dass sie, nachdem sie sich verwandelt hatte, mit Höchstgeschwindigkeit dreimal um die gesamte Lichtung gerannt war.

Als sie stehenblieb sah sie hinüber zu Micah, der sich den Bauch hielt vor Lachen. Zuerst hatte sie gedacht, dass er sie auslachte, aber es hatte sich herausgestellt, dass er darüber lachte, wie dumm der Rest der Familie gewesen war. Niemand hatte sich je die Mühe gemacht, sie ihr Puma-Erbe ausleben zu lassen, oder ihr die Chance gegeben, zu rennen. Alleine die Vorstellung, die sie mit ihrer Freiheit darbot, zu sehen, hatte ihm den Eindruck eines Kätzchens gegeben, das zum ersten Mal draußen spielte.

Sie war in dem Glauben aufgewachsen, dass Vampire Monster waren, denn das war es, was Nathaniel seinen Kindern gelehrt hatte. Nathaniel hatte sich getäuscht. Wenn Kane nicht aus dem Grab befreit worden wäre, in das ihr Vater ihn verbannt hatte, dann wäre sie in der letzten Nacht am Friedhof garantiert getötet worden.

Sie war dankbar dafür, dass Kane dagewesen war, um sie zu retten, aber sie würde sich nicht davon abhalten lassen, ihren geliebten Bruder weiterhin zu suchen. Sie würde diesmal vorsichtiger sein. Sie konnte Kane auch für noch eine andere Sache danken… wegen ihm hatte Michael sie geküsst. Sie fragte sich, ob Michael nur ein Kind in ihr sah. Aber irgendwie bezweifelte sie das. Sie lächelte sich selbst im Spiegel zu. Es war ein verdammt guter Kuss gewesen.

Sie drehte sich vor dem Spiegel im Kreis um sicherzugehen, dass sie nicht wie das Kind aussah, für das sie alle hielten. Der schwarze Lederrock hatte einen Reißverschluss vom unteren Saum zwei Handbreit über dem Knie bis ganz nach oben und sie hatte ihn absichtlich halb offen gelassen. Das schwarze Hemd war großteils aus dünnem, durchsichtigem Stoff gefertigt, mit einem sehr dürftigen, bauchfreien Top darunter.

Sie steckte ein paar blonde Strähnen, die sich selbstständig gemacht hatten, zurück unter die Kleopatra-Perücke, die sie unter den Halloween-Kostümen am Dachboden gefunden hatte. Sogar sie selbst musste zugeben, dass sie mit ihrem aufreizenden Outfit höllisch sexy aussah.

Sie würde Geld darauf verwetten, dass, wenn Quinn oder sonst jemand, der sie kannte, sie jetzt sah, sie keine Ahnung haben würden, dass sie es war. Quinn war so sehr damit beschäftigt, Kat hinterherzujagen und zu versuchen so zu tun, als würde er es nicht machen, dass er Alicia überhaupt keine Aufmerksamkeit mehr gewidmet hatte. Jetzt wo er mit Kat zusammen war… hatte er all seine Aufmerksamkeit auf seine Partnerin gerichtet. Das einzige, was er noch getan hatte, war, zwei Formwandler-Wachmänner um Alicia zu positionieren und ihr zu befehlen, sich nicht zu zeigen, bis er beschloss, dass es sicher genug für sie war, um wieder draußen zu spielen.

Ihre Leibwächter waren dumm wie Stroh, nur Muskeln und kein Gehirn. Es würde nicht schwierig sein, sie auszutricksen und aus ihrem kleinen Gefängnis zu entkommen. Sie würde heute Nacht Micah suchen gehen, mit oder ohne die Zustimmung der anderen.

Quinn hatte ihr gesagt, dass Micah sie auf seinen eigenen Füßen verlassen hatte, und den Weg zurück kannte, aber sie wusste, dass Micah nicht einfach so weglaufen würde… zumindest nicht, ohne sie mitzunehmen. Micah war in Schwierigkeiten geraten… sie konnte es fühlen. Alicia straffte ihre Schultern und hob ihr Kinn herausfordernd.

Mit all der nackten Haut würde sie hoffentlich wie eine Prostituierte aussehen, die die Werwölfe entführen wollten, oder wie das Abendessen für einen ahnungslosen Vampir. Sie war sicher, wenn sie Werwolf oder Vampir im Kampf eins gegen eins gegenüberstand, dass sie ihn dazu kriegen konnte, ihr Informationen zu geben, bevor sie ihn umbrachte.

Sie hatte genug spioniert, um herauszufinden, was wirklich vorging, und sie machte Kane überhaupt keine Vorwürfe. Solange der Vampir nicht Michael oder Kane war, war er Freiwild. Und was die Werwölfe betraf… wenn sie in den Sklavenhandel verwickelt waren, oder Micah gefangen genommen hatten, dann waren sie um nichts besser als die seelenlosen Vampire.

Sie hängte den herzförmigen Kristall um ihren Hals. Es war mehr als nur ein einfaches Schmuckstück. Sie hatte seit jeher Magie studiert und der Kristall würde es diesmal unmöglich machen, dass ein Vampir sie seiner Gedankenkontrolle unterwarf… sogar ein mächtiger Vampir wie Kane oder Michael. Und sie hatte sich ein paar der einfachen Zauber aus dem Buch gemerkt, das Kane ihr weggenommen hatte.

Heute Nacht würde sie herausfinden, was es wirklich bedeutete, Teil dieser Familie zu sein… sie würde in diesem Krieg kämpfen, egal ob ihren Brüdern oder den Jaguaren das gefiel, oder nicht.

*****

Damon lehnte sich in dem weichen Polstersessel zurück und starrte in den Kamin, beobachtete die Flammen, wie sie sich innerhalb ihres Gefängnisses mit den Schatten vereinigten. Er hob sein Glas mit rotem Wein hoch und beobachtete die Flüssigkeit, während er das Glas leicht schwenkte, und fühlte, wie seine völlige Ruhe verflog. Er konnte Syn wieder zu ihm flüstern hören.

Während das Glas an den Ziegeln des Kamins zerbrach, drückte er seine Finger in seine linke Schläfe, wusste, dass er gerade seinen Mitternachtssnack aufgeweckt hatte.

Die köstliche Brünette setzte sich am Bett zu seiner Linken auf und schmollte, als sie sah, dass sie alleine unter der Decke lag. Sie kroch unter dem Laken hervor und krabbelte theatralisch sinnlich über die Matratze auf ihn zu, aber er ließ ihr nicht die Zeit, zu denken, dass es funktionieren würde. Schneller als das menschliche Auge sehen konnte, war Damon neben dem Bett und hatte seine Finger fest um ihre Kehle geschlungen.

Er wollte nicht an ihrer Schönheit kratzen oder sie verletzen, es war nur, um sie ruhig zu halten, während seine Pupillen sich vergrößerten und er sie völlig seiner Gedankenkontrolle unterwarf. Bisher hatte er noch keinen Grund gehabt, das zu tun. Sie war eine sehr willige Partnerin gewesen, aber es war nun an der Zeit, ihre liebliche Beziehung zu beenden. Langsam öffnete er seinen Mund und zeigte seine scharfen Fangzähne. Er wusste nicht, wieso er es machte, Frauen reagierten darauf immer gleich.

Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und er erstickte schnell den Schrei, der sich einen Weg aus ihrem benebelten Kopf bahnen wollte. Sterbliche Frauen waren nutzlos… ebenso wie Katie es gewesen war. Er konnte noch immer das metallische Krachen hören, und das verfinsterte seine Stimmung.

„Ich werde dir einen Gefallen tun, Liebling.“ Einer seiner Mundwinkel hob sich zu einer Andeutung eines sarkastischen Lächelns. „Du bist nach LA gekommen, um ein Modell zu sein, aber diese Stadt ist voller anderer hübscher Frauen, die dasselbe wollten, also das wirst du tun. Vertrau mir… es ist nur zu deinem Besten.“


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